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Bertold Heymann auch Berthold Haymann 25 Juli 1870 in Posen 6 September 1939 in Zurich war ein deutscher Politiker Berthold Heymann um 1930Leben BearbeitenBertold Heymann wurde am 25 Juli 1870 in Posen geboren Sein Vater Max Heymann verheiratet mit Lina Zadek zog nach Berlin und wurde Stadtinspektor des Berliner Asylvereins Heymann besuchte das Gymnasium in Posen und in Berlin machte dann eine kaufmannische Lehre und arbeitete bis 1897 als Handlungsgehilfe 1895 schloss er sich der Sozialdemokratischen Partei an 1897 begann er eine vielfaltige journalistische und politische Tatigkeit Er ubernahm die Redaktion des Braunschweiger Volksfreund und war von 1901 bis 1919 Chefredakteur des satirischen SPD Wochenblattes Der Wahre Jacob Im Jahr 1900 heiratete er Anna Auer die Tochter des Reichstagsabgeordneten Ignaz Auer 1846 1907 der zu den fuhrenden Sozialdemokraten gehorte Dieser forderte seine Parteilaufbahn Er kandidierte fur den Reichstag 1903 und 1907 in einem Hannoverschen Wahlkreis ohne Erfolg zog dann 1903 nach Stuttgart und war dort von 1903 bis 1908 Parteivorsitzender der SPD Ab 1906 war er Abgeordneter im wurttembergischen Parlament 1912 wahlte ihn die SPD in Stuttgart zum Delegierten fur den Parteitag Er gehorte dem reformistisch gemassigten Flugel der Partei an gegenuber Clara Zetkin Rosa Luxemburg u a Vom 9 November 1918 bis zum 31 Oktober 1919 war er Kultminister und vom 1 November 1919 bis 23 Juni 1920 Innenminister im Kabinett der ersten wurttembergischen Regierung Von 1920 bis 1933 war er Abgeordneter der SPD im wurttembergischen Landtag Fur einen neuen Ministerposten fand er nach 1920 keine Akzeptanz in der eigenen Partei mehr Ab 1920 war er vom Landtag gewahltes Mitglied des Wurttembergischen Staatsgerichtshof dies bis 1933 Im April 1933 wieder in den Landtag gewahlt war er heftigen Diffamierungen durch die NSDAP ausgesetzt Er verzichtete auf sein Mandat und emigrierte in die Schweiz um sich dem Zugriff der Gestapo zu entziehen Dort betrieb er eine kleine Pension in Zurich die zur Anlaufstelle fur viele verfolgte Politiker aus ganz Deutschland wurde Er starb am 6 September 1939 in Zurich funf Tage nach Beginn des Zweiten Weltkriegs Sein politisches Interesse galt neben den Rechts und Verfassungsfragen vor allem der Bildungs und Kulturpolitik Uberzeugt von dem Konzept einer einheitlichen Volks und Hoheren Schule ohne Auslese nach dem Berechtigungswesen und mit breitem praktischen und kunstlerischen Bildungsangebot ermoglichte er Emil Molt dem Direktor der Waldorf Astoria Zigarettenfabrik im Mai 1919 die Grundung der ersten Freien Waldorfschule in Stuttgart Zu diesem Zweck zog Heymann ein wurttembergisches Gesetz aus dem Jahre 1836 heran das privaten Schultragern die Einstellung nicht staatlich geprufter Lehrer einraumt So ermoglichte er die spater weltweit sich ausbreitende Waldorfpadagogik Schriften BearbeitenVom wurttembergischen Volksschulwesen Die Ubernahme der Schullasten auf den Staat Stuttgart Schwab Tagwacht 1912 Paul Sakmann Berthold Heymann Die Intellektuellen und die Sozialdemokratie Vortrage Geh in Stuttgart am 4 Jan 1919 im Saale d Stadtgarten Stuttgart Schwab Tagwacht 1919 DNBLiteratur BearbeitenW Keil Erlebnisse I und II Stuttgart 1947 48 E Molt Entwurf meiner Lebensbeschreibung Stuttgart 1972 S 204 Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 293 Frank Raberg Biographisches Handbuch der wurttembergischen Landtagsabgeordneten 1815 1933 Im Auftrag der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Kohlhammer Stuttgart 2001 ISBN 3 17 016604 2 S 353 Joseph Walk Hrsg Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918 1945 Herausgegeben vom Leo Baeck Institute Jerusalem Saur Munchen u a 1988 ISBN 3 598 10477 4 Normdaten Person GND 116792132 lobid OGND AKS VIAF 42598137 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heymann BertholdALTERNATIVNAMEN Haymann BertholdKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD GEBURTSDATUM 25 Juli 1870GEBURTSORT PosenSTERBEDATUM 6 September 1939STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berthold Heymann amp oldid 236558620