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Die Neckar Enz Stellung war eine vom Deutschen Reich zwischen 1935 und 1938 errichtete Festungslinie in Baden und Wurttemberg Sie verlief von Eberbach nach Besigheim entlang des Neckars und von Besigheim bis Enzweihingen entlang der Enz erstreckte sich uber 86 km und umfasste 450 Bunker Die Baukosten betrugen 12 bis 15 Millionen Reichsmark 1 Verlauf der Neckar Enz StellungSie sollte einen Angriff franzosischer Truppen uber den Kraichgau aufhalten und ihnen den Weg ins deutsche Hinterland versperren 2 Nach der vertraglichen Festigung eines franzosischen und tschechoslowakischen Bundnisses 1935 sollten dieses Bauwerk die Wetterau Main Tauber Stellung und die bayerisch tschechische Grenzstellung Selb Eslarn gemeinsam verhindern dass im Rahmen einer militarischen Auseinandersetzung den gegnerischen Truppen eine schnelle Vereinigung und damit die Abschnurung Suddeutschlands gelingt 3 Mit der Errichtung des wesentlich grosseren Westwalls 1938 1940 wurde die Stellung zu einer zweiten Befestigungslinie Zum Ende des Zweiten Weltkriegs erfullte die Stellung in beschranktem Umfang ihre Funktion und ermoglichte es der Wehrmacht die alliierte Eroberung Suddeutschlands um zwolf Tage hinauszuzogern Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Friedensvertrag von Versailles 1 2 Weimarer Republik 1 3 NS Deutschland 2 Errichtung 2 1 Planung und Erkundung 2 2 Bau 2 2 1 Ausserhalb der 50 km Zone 2 2 2 Innerhalb der 50 km Zone 2 3 Baulogistik 3 Taktisches Konzept 4 Gliederung 5 Bauweise 5 1 Regelbauten 5 1 1 MG Schartenstande 5 1 2 Schartenpanzerturme 5 1 3 Unterstande und Kombinationen 5 1 4 Beobachter 5 1 5 Bauweise 5 1 6 Tarnung 5 1 7 Grundrisse 5 2 Bewaffnung 5 3 Versorgung 5 4 Weitere Ausstattung 5 5 Nachrichtentechnik 6 Geschichtliche Bedeutung ab 1938 6 1 Bau des Westwalls 6 2 Zweiter Weltkrieg 6 2 1 Herannahen der Front 6 2 2 Kampfhandlungen entlang der Neckar Enz Stellung 6 2 2 1 Jagst und Kocher Mundung 6 2 2 2 Heilbronn 6 2 2 3 Entlang der Enz 6 2 3 Zusammenfassung 6 3 Nach Kriegsende 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenFriedensvertrag von Versailles Bearbeiten nbsp Unterhalb des Krappenfelsens bei Lauffen am Neckar orange markiert Ruine des hinter einer Weinbergmauer versteckten Bunkers 266 Feb 2008 nbsp MG Scharte des heutigen Museumsbunkers 346 in BissingenDer Friedensvertrag von Versailles den das Deutsche Reich am 28 Juni 1919 nach dem Ersten Weltkrieg unterzeichnete beschnitt die Verteidigungsfahigkeit Deutschlands erheblich 4 So beschrankte er das Heer der Reichswehr auf eine Starke von 100 000 Mann und verbot die Beschaffung und Unterhaltung von schweren Waffen wie Panzer oder Flugzeuge 5 Daruber hinaus untersagte der Vertrag den Aufbau und die Unterhaltung von militarischen Verbanden und von Befestigungsanlagen westlich und 50 Kilometer ostlich des Rheins 5 Die Festungen Koln und Germersheim sowie der Isteiner Klotz mussten geschleift werden 6 Franzosische Streitkrafte besetzten das linke Rheinufer 5 Durch diese Massnahmen erreichte Frankreich militarische Sicherheit 7 Die Besetzung des Rheinlands und die entmilitarisierte Zone ostlich des Rheins sollten im Falle eines militarischen Konflikts eine Pufferzone auf deutschem Boden schaffen Weimarer Republik Bearbeiten Bald nach Grundung der Weimarer Republik stellte das deutsche Militar erste Uberlegungen fur eine Strategie zum Schutz des Deutschen Reichs an Spatestens durch die Ruhrbesetzung 1923 wurde das Bedrohungspotential fur einen Angriff aus dem Westen offenbar zudem starkte der Konflikt die Macht des Militars innerhalb der deutschen Politik 8 Das Reichswehrministerium kam zu dem Schluss dass die neuen deutschen Grenzen bedingt durch die Anderungen am Grenzverlauf und durch die entmilitarisierten Zonen ungleich schwerer zu verteidigen seien als die alten 8 Zudem musste wegen der Beschrankungen des Versailler Vertrags von einer materiellen und personellen Uberlegenheit des Gegners ausgegangen werden Frankreich Polen und die Tschechoslowakei galten in der damaligen Zeit als starke Militarmachte 8 Daher reifte innerhalb der Reichswehr die Ansicht dass sich eine Landesverteidigung fur das Deutsche Reich an den gegebenen Randbedingungen orientieren musse anstatt traditionelle Konzepte zu verfolgen wie sie der damalige Chef der Heeresleitung General von Seeckt vertrat 9 Ein Vordenker war der damalige Chef der Heeres Organisationsleitung im Truppenamt Oberstleutnant Joachim von Stulpnagel Autor der Denkschrift Gedanken uber den Krieg der Zukunft vom 26 Februar 1924 9 In diesem Sinne plante die Heeresabteilung T 1 I B des Truppenamts 1924 und 1925 Widerstandszonen entlang der 50 km Zone 9 Im Falle eines Angriffs sollten die Gefechte auf strategischem und operativem Weg gezielt in diese vorbereiteten Gebiete gelenkt werden um den Gegner dort moglichst fruh in verlustreiche Kampfe zu verwickeln 9 Durch diese strategische Defensive oder auch operatives und strategisches Hinhalten hielt es das Heer damals fur moglich einem uberlegenen Gegner uber langere Zeit Widerstand leisten zu konnen 9 Aus den Stellungskriegen im Ersten Weltkrieg verfugte das Heer zudem uber umfangreiche Erfahrungen mit dem Konzept der Stellung 10 Bis Dezember 1925 vervollstandigte das Heer die Planungen um Vorgaben fur Taktik Organisation Technik und Operation So sollten die Widerstandszonen in vorderer Linie von Eisenbeton Unterstanden fur Maschinengewehre und Artillerie aus verteidigt werden 11 In der Tiefe der Zonen sollten Hindernisse Sperranlagen und weitere Befestigungen ein Vorwartskommen des Angreifers verhindern 9 Eine solche Widerstandszone sollte ihren Ausgang bei Coesfeld nehmen westlich und sudlich von Munster und weiter uber Fritzlar Giessen Nidda Gelnhausen Mosbach Heilbronn Pforzheim Rottweil bis nach Futzen verlaufen 11 Eine zusatzliche Zone sollte weiter im Landesinneren eingerichtet werden 11 Die erste Linie nahm damit den Verlauf der Wetterau Main Tauber und der Neckar Enz Stellung vorweg Da die Reichsregierung namentlich Aussenminister Gustav Stresemann um eine Verstandigung mit Frankreich und um eine Revision des Versailler Vertrags bemuht war versuchte die Politik in der Zeit nach 1925 jegliche militarische Provokation zu vermeiden So verliessen die Widerstandszonen vorerst nicht das Planungsstadium 11 Das Pariser Abkommen vom 31 Januar 1927 als Zusatzprotokoll zum Versailler Vertrag gestattete Deutschland erstmals den Bau leichter Festungen 6 Zuvor hatte die Interalliierte Militar Kontrollkommission IMKK genauestens uber die Einhaltung der Verbote gewacht 2 Die Emanzipation fuhrte wahrend der grossen Koalition unter Reichskanzler Muller zum ersten Rustungsprogramm der Weimarer Republik von 1929 bis 1932 12 In dessen Rahmen entstanden an den Ostgrenzen Ende der 1920er Jahre einfache Sumpf und Wasserhindernisse 7 1931 erfolgte die Befestigung des Heilsberger Dreiecks sudwestlich von Konigsberg 6 Entlang der westlichen Grenzen wurden nur einfache Massnahmen umgesetzt beispielsweise wichtige Durchgangsstrassen mit Sprengkammern versehen Schlagbaume verstarkt und Grenzschutzeinheiten gebildet 2 Im Februar 1932 begann die Genfer Abrustungskonferenz Das Deutsche Reich forderte eine militarische Gleichberechtigung und die Aufhebung der militarischen Bestimmungen des Versailler Vertrags NS Deutschland Bearbeiten Ab dem 14 Oktober 1933 nahmen die Vertreter des Deutschen Reiches nicht mehr an den Verhandlungen der Genfer Abrustungskonferenz teil und Deutschland verliess zudem funf Tage spater den Volkerbund 12 Nach der Machtergreifung war es nun das Ziel Hitlers die militarische Gleichstellung im Alleingang zu erreichen Fur die neue Militarpolitik fernab internationaler Abkommen bildete das Zweite Rustungsprogramm von 1933 bis 1938 die Grundlage Es sah unter anderem den Bau von Landesbefestigungen vor 13 Durch den am 2 Mai 1935 unterzeichneten franzosisch sowjetischen Beistandsvertrag und den Vertrag zwischen der Tschechoslowakei und der UdSSR sah das Truppen bzw Wehrmachtsamt durch einen franzosischen Vorstoss zum Main und eine schnelle Vereinigung mit der tschechoslowakischen Armee die Gefahr einer Abschnurung Suddeutschlands vom Kernland 13 Nach wie vor gab es mit Frankreich grosse politische Spannungen Die franzosische Armee galt als sehr modern und war der deutschen weit uberlegen 3 Bedrohungsszenario war ein Uberraschungsangriff gedeckt durch die Maginot Linie 13 Zu Beginn seiner Herrschaft wollte Adolf Hitler keinen Konflikt mit den Westmachten durch einen Bruch des Versailler Vertrags mit einer Befestigung der deutsch franzosischen Grenze provozieren Aus einer militarischen Auseinandersetzung ware das noch schwache Heer wohl als Verlierer hervorgegangen 14 Errichtung BearbeitenPlanung und Erkundung Bearbeiten nbsp Strategische Lage der Wetterau Main Tauber und der Neckar Enz Stellung1933 nahm die Inspektion der Festungen In Fest beim Chef der Heeresleitung ab 1935 Oberkommando des Heeres OKH die Arbeiten fur einen Gesamtplan zur Landesbefestigung des Deutschen Reichs auf 14 Die In Fest erachtete im Krisenfall einen Durchbruch uber die Rhein Main Ebene oder uber den Kraichgau das Jagsttal und die Hohenloher Ebene fur wahrscheinlich 3 Uber die Wetterau Main Tauber Stellung WMTS zwischen Budingen und Klingenberg am Main und die Neckar Enz Stellung zwischen Eberbach und Enzweihingen beide direkt ostlich der nach wie vor von Hitler respektierten 50 km Zone des Versailler Vertrags gelegen sollten diese beiden historischen Einfallstore durch Sperrstellungen abgesichert werden Ein franzosischer Angriff uber den Schwarzwald oder den Odenwald wurde fur weniger plausibel erachtet 2 Zusatzlich sollte die bayerisch tschechische Grenzstellung alle Durchgangsstrassen im Bayerischen Wald gegen einen Durchmarsch aus dem Osten absperren 2 Am 9 Oktober 1934 erging durch den Leiter der In Fest Inspekteur Otto Wilhelm Forster der Befehl zur Erkundung der Neckar Enz Stellung Die Aufgabe lautete die Abwehrkraft der zum Einsatz kommenden Truppen zu verstarken um sie zu einer moglichst langen und wirksamen Abwehr eines uberlegenen Gegners zu befahigen Die Stellungen ausserhalb der entmilitarisierten Zone sind in den operativ bedeutsamen Abschnitten standig auszubauen wodurch der Gegner zum Einsatz entsprechend starkerer Angriffsmittel gezwungen wird Erkundungsbefehl der Inspekteurs der Pioniere und Festungen Nr 65 34 gKdos vom 9 Oktober 1934 15 Ab Oktober 1934 wurde die Neckar Enz Stellung auf ihrer vollen Lange erkundet 3 Da sich die nordlichen und die sudlichen Auslaufer zwischen dem Michaelsberg und Eberbach beziehungsweise zwischen Unterriexingen und Enzweihingen innerhalb der 50 km Zone befanden stellte dies bereits einen Bruch des Versailler Vertrags dar 16 Mit dem Befehl fur den Sicherheitsausbau der Neckar Enz Stellung vom 18 Januar 1935 ordnete die In Fest den ersten Ausbau der Stellung an 17 und gab fur den gesamten Ausbau Mittel in Hohe von 15 Millionen Reichsmark frei die jedoch ab 16 Marz auf 13 Millionen gekurzt wurden 18 Als Folge konnten 10 Prozent der geplanten Bauten nicht realisiert werden 18 Es entstanden die Festungs Inspektion V mit den Festungsbaugruppen Heilbronn I verantwortlich fur den Abschnitt Jagstfeld Schozach Mundung Heilbronn II Schozach Mundung Besigheim und Ludwigsburg Besigheim Unterriexingen die spateren Festungspionierstabe 10 11 und 12 19 Sie erkundeten die Standorte fur Bunker legten die Details der Anlage fest und koordinierten und uberwachten den Bau Bau Bearbeiten Ausserhalb der 50 km Zone Bearbeiten 1935 wurden die Bauarbeiten fur den 45 Kilometer breiten Bauabschnitt I zwischen Jagstfeld und Unterriexingen der sich vollstandig ausserhalb der 50 km Zone des Versailler Vertrags befand aufgenommen 17 Der Sicherheitsausbau der bis 1936 dauerte umfasste den Bau von zwei Dritteln aller geplanten Bunker ein durchgehendes Flachendrahthindernis Panzerhindernisse und den Bau und die Ausstattung von Armierungsschuppen 20 Entlang der Flusse entstanden drei bis vier Bunker pro Kilometer um fruhzeitig eine Verteidigungsbereitschaft zu erreichen 21 Von 1936 bis 1937 und von 1937 bis 1938 erfolgte der Verstarkungsausbau In der Tiefe der Stellung entstanden pro Kilometer zwei bis drei Bunker und das Kommunikationsnetz wurde erweitert 20 21 Der anschliessende Armierungsausbau umfasste das Zwischenfeld und die Vervollstandigung der Hindernisse 20 Innerhalb der 50 km Zone Bearbeiten nbsp Staustufe GundelsheimObwohl Gundelsheim innerhalb der 50 km Zone lag wurde bereits 1935 beim Bau der dortigen Staustufe fur die Neckarkanalisierung eine umfangreiche Bunkeranlage mit einer Besatzung von 26 Mann eingerichtet 22 Offiziell wurden diese Kampfbunker als zivile Luftschutzbauten deklariert 22 In einem Schreiben hiess es damals Die dadurch bedingte Uberschreitung der 50 km Grenze um etwa 1000 m ist nach Auffassung des Herrn Reichswehrministers der sich den Entscheid hierfur noch vorbehalten hat unbedenklich 22 Nach dem weiteren Bruch des Versailler Vertrags durch die Besetzung des Rheinlands am 7 Marz 1936 wurde der Weiterbau nach Norden und nach Sudwesten angeordnet Zuerst wurde die Stellung mit dem Abschnitt II um acht Kilometer entlang des Neckars bis Gundelsheim verlangert ebenso der Abschnitt III um drei Kilometer entlang der Enz bis Oberriexingen 20 1937 folgte die Verlangerung des Abschnitts II von Gundelsheim bis nach Neckargerach und des Abschnitts III von Oberriexingen bis nach Enzweihingen im Sicherheitsausbau 20 Der nordliche Abschnitt Neckargerach Eberbach wurde 1937 stutzpunktartig ausgebaut 20 Damit erreichte die Neckar Enz Stellung ihre volle Lange von 86 Kilometern 23 Zum Ende des Ausbaus Anfang 1938 umfasste sie insgesamt 450 Bauten 24 Abgesehen von einem nachtraglich bewilligten Hohlgangsystem unter dem Hohberg bei Unterriexingen und funf Sechs Scharten Panzerturmen entsprachen alle Bauwerke weitgehend den ursprunglichen Planungen 23 1936 begann der Bau der WMTS und der bayerisch tschechischen Grenzstellung 2 Als Bindeglied zwischen der WMTS und der Neckar Enz Stellung wurde die schwach ausgebaute Sperrlinie Odenwald Miltenberg fur einen Armierungsausbau erkundet Die Plane uber Lage und Bau wurden vorbereitet aber nicht vollzogen 24 Als Mobilmachungsstellung sollte sie im Verteidigungsfall schnell errichtet werden Sudlich schloss sich als Mobilmachungsstellung die Sicherungsstellung Stuttgart an die sichelformig uber Weil der Stadt um Stuttgart herum bis nach Waldenbuch reichte 24 1937 wurde zusatzlich eine Feldstellung von Enzweihingen entlang der Enz zur Schwarzwald Kamm Stellung bei Neuenburg erkundet 25 Baulogistik Bearbeiten Bevor mit dem Bau eines Bunkers begonnen werden konnte musste die In Fest zunachst den benotigten Grund erwerben Da Planung Erkundung und Bau geheime Kommandosache waren kamen ein Kauf oder eine Enteignung nicht in Frage da der Eigentumerwechsel uber das Grundbuch einsehbar gewesen ware 26 Daher mussten die Eigentumer den Bau der Anlagen nach dem Schutzbereichsgesetz und dem Gesetz uber die Landbeschaffung fur die Zwecke der Wehrmacht dulden und erhielten dafur eine Entschadigung 26 Die Festungsinspektionen vergaben die Bauarbeiten in Losen an verschiedene Bauunternehmen die zur Geheimhaltung verpflichtet wurden 27 Die Bauten der Stellung entstanden hinter Sichtschutzwanden bis die Tarnung fertig gestellt war 27 Gegen Luftaufklarung wurde der Luftraum uberwacht 28 Die Qualitatsanforderungen waren sehr hoch regelmassig wurden Betonproben entnommen und untersucht Jeder Teilbauabschnitt wie Fundament Schalung Bewehrung oder Betonierung wurde einzeln gepruft und abgenommen bevor weitergearbeitet werden durfte 27 Um spatere Schwach und Bruchstellen zu vermeiden musste die Betonierung in einem Zug erfolgen 27 Grosstes Problem bei der Herstellung stellten die tonnenschweren Panzerteile wie Panzerplatten und kuppeln dar fur die es noch keine Produktionsmethoden gab 19 Dies fuhrte zunachst zu Verzogerungen bei der Fertigstellung der Bunker 19 Fur die ortlichen Landwirte ergab sich mit dem Transport von Baumaterialien zu den Bunkern die Moglichkeit eines Zusatzverdienstes 27 Aus Grunden der Geheimhaltung konnte der Transport der schweren Panzerteile zu den Baustellen nur nachts erfolgen 27 Trotz aller Geheimhaltung blieb die Entstehung der Neckar Enz Stellung bei der Bevolkerung nicht unbemerkt wie beispielsweise der spatere wurttembergisch badische Landtagsprasident Wilhelm Keil in seinen Memoiren schrieb Am 10 Oktober 1935 fallt mir auf einer Tageswanderung auf der Hohe von Besigheim eine mit Laubwerk getarnte Baustelle auf Ahnungslos trete ich ohne die Verbotstafel zu bemerken naher und sehe durch die Spalten im Bretterverschlag einen im Werden begriffenen massiven Betonbau Ein Bauaufseher bedeutet mir dass er mich sofort verhaften konne Aber ich sehe keinem Spion gleich und komme ohne Schaden davon Von nun an widme ich den zahlreichen Bunkerbauten an den Neckar und Enzhangen grossere Aufmerksamkeit Wilhelm Keil Erinnerungen eines Sozialdemokraten Band 2 Stuttgart 1948 S 537Taktisches Konzept Bearbeiten nbsp Ehemaliger Armierungsschuppen in Gundelsheim nbsp Bunker der Neckar Enz Stellung nbsp Im Bottinger Tunnel der Neckartalbahn bei Gundelsheim befand sich ein heute vermauerter getarnter Eingang fur in der Nahe liegende BunkeranlagenDie Neckar Enz Stellung beruhte auf dem Konzept der Sperrstellung 10 Durch einen Ausbau in die Tiefe sollte den Planungen der 1920er Jahre zufolge eine Widerstandszone entstehen 9 Mit dem nur in Teilen realisierten Verstarkungs und Armierungsausbau erreichte die Neckar Enz Stellung die ursprunglich geplante Starke eines Festungskampffelds nur ansatzweise 29 Eine Sperrstellung bot unter den damaligen Umstanden gegenuber einer klassischen Festung mit Festungsbesatzung den Vorteil dass sie schnell durch regulare Feldtruppen besetzt und verteidigt werden konnte 10 Das durch den Versailler Vertrag auf 100 000 Mann beschrankte Heer benotigte keine besondere Ausbildung und konnte flexibel eingesetzt werden 10 Ausserdem verfugte das Heer aus dem Ersten Weltkrieg uber Erfahrungen mit entsprechenden Gefechtssituationen 10 Alle wichtigen Kampfstande der Stellung waren in untereinander autarken Bunkern untergebracht 30 Truppen in vorbereiteten Feldstellungen vervollstandigten die Verteidigung fur ihren Schutz waren verbunkerte Unterstande vorgesehen 31 Es gab keine feste Bewaffnung stattdessen sollte die Stellung mit der regularen Bewaffnung der Infanterie wie dem leichten und dem schweren Maschinengewehr lMG und sMG verteidigt werden 2 Da die Neckar Enz Stellung erst im Rahmen einer Mobilmachung kampfbereit wurde galt sie als nicht armierte Gerippestellung standiger Bauart 32 Das Gerippe bildeten dabei die Kampfbunker 32 MG Stellungen mit Schartenplatten oder Panzerkuppeln Kompaniegefechtsstande und Artillerie Beobachtungsstande 33 Neben den Kampfbunkern waren Sperrstande und Scheinstellungen weitere Bauwerkstypen 33 Aufgabe der Stellung war es einen Durchbruch feindlicher Infanterie und mobiler Feldartillerie aufzuhalten 24 Dazu dienten die Flusse Neckar und Enz als naturliche Panzerhindernisse 2 Direkt dahinter lag die Hauptkampflinie HKL als vordere Linie der Verteidigung Die In Fest nahm bei der in der damaligen Zeit parallel laufenden Kanalisierung des Neckars Einfluss auf die Schifffahrtsbehorden um die Kanale und Kaianlagen in die Verteidigung einbeziehen zu konnen die dafur mit senkrechten und beschuss sicheren Spundwanden auszugestalten waren 29 Vor der Hauptkampflinie entstand an gefahrdeten Stellen von Anfang an ein Infanteriehindernis aus einem Drahtverhau 31 Die Kampfstande der HKL waren so angeordnet und ausgerichtet dass das diesseitige Ufer durchgehend mittels MG Feuer bestrichen werden konnte und somit eine geschlossene Feuerfront entlang der Hauptkampflinie entstand 2 Die Planung sah vor dass sich die Bunker gegenseitig decken konnten 2 Wo dies nicht moglich war sollten Kampfgruppen zu vorbereiteten Feldstellungen ausrucken 2 Aus Kampfstanden mit MG Scharten konnte das Feuer flankierend eroffnet werden Stande mit Panzerkuppeln ermoglichten ein frontales Feuer 34 Die moglichst kleinen Bunker wurden verteilt im Gelande versteckt um durch die geringe Angriffsflache feindliches Feuer von spezifischen Zielen abzulenken 2 Hinter der HKL gelegene MG Schartenstande erfullten Deckungsfunktionen 34 Fur die Beobachtung des Kampffelds und des jenseitigen Ufers wurden Beobachtungsstellen an strategisch gunstigen Stellen erkundet 31 Die Artilleriebeobachtung erfolgte in der Regel offen von einer Feldstellung mit einem ruckwartigen Unterstand 31 Bei einer besonderen Gefahrdung entstanden Artillerie Beobachtungsposten mit Panzerkuppeln und Periskop 35 Zugleich dienten sie auch als Beobachtungsposten fur die ruckwartig zu stationierende eigene Artillerie 35 Hinter Waldstucken wurden zur Beobachtung auch bis zu 11 m hohe Beobachtungshochstande vorbereitet um uber Baume sehen zu konnen 36 37 Fur die Infanteriebeobachtung wurden Kampfbunker und Unterstande teilweise mit Kleinstglocken versehen 38 Die zur Fuhrung der Truppen notwendigen Gefechtsstande befanden sich teilweise in den Kampfbunkern die Kompaniegefechtsstande etwas abgesetzt im Hinterland 31 Hohere Gefechtsstande sollten in zivilen oder feldmassigen Unterkunften in Hinterland stationiert werden 31 Alle Stande waren durch ein Fernmeldenetz verbunden 31 Um das Befestigungsmaterial mit dem die Stellung im Falle einer Mobilmachung verteidigungsbereit gemacht werden sollte in Friedenszeiten zu lagern entstanden Armierungsschuppen 39 Hier lagerten Stachel und Stolperdrahte Pfahle und Spanische Reiter 32 Fur den Aufbau des Materials im Verteidigungsfall gab es vorbereitete Anweisungen 39 An verschiedenen Stellen entlang der Neckar Enz Stellung musste die Hauptkampflinie vom Flussufer zuruckgesetzt werden beispielsweise wenn das gegenuberliegende Gelande uberhoht war so dass das diesseitige Gelande vom Gegner gut einsehbar und beherrschbar war 16 Dies war beispielsweise zwischen Gundelsheim und der Jagst Mundung am Neckarbogen bei Horkheim und an der Enz zwischen Bissingen und Unterriexingen der Fall 16 Hier entstanden entlang dem Flusshindernis Sperrstande Gefechtsvorposten zur Beobachtung des Gegners 40 und vor der Hauptkampflinie Pfahlhindernisse und teilweise auch Panzergraben Mauern oder Abstiche als zusatzliche Panzerhindernisse 18 Die Pfahlhindernisse waren 2 5 m lange und 20 bis 30 cm dicke Pfahle die versetzt in vier Reihen in den Boden gerammt waren 41 Ausserdem sollten Panzerabwehrkanonen Pak solche Bereiche flankieren 42 Fur die Unterbringung der Pak wurden spezielle Bunker als Unterstande errichtet der Einsatz sollte zugunsten der Flexibilitat im offenen Gelande erfolgen 42 Um einen starkeren Ausbau vorzutauschen und damit Angriffe von schwerer zu verteidigenden Abschnitten abzulenken errichteten die Festungsbauer Scheinstellungen 31 Diese Bauten waren kaum getarnt um den Gegner uber die Lage der richtigen Bunker zu tauschen 43 Sie besassen nur einfache Mauerscharten und konnten als Gefechtsvorposten Wechselstellungen oder zur Beobachtung eingesetzt werden 40 Gelegentlich kamen sie auch als Lagerraume zum Einsatz 43 Gliederung BearbeitenFur den voll ausgebauten Teil der Neckar Enz Stellung von Gundelsheim bis Enzweihingen war fur den Verteidigungsfall eine Besetzung mit drei Infanterie Divisionen vorgesehen 23 wobei sich die Divisionsgrenzen nordlich von Neckarsulm und sudlich von Lauffen am Neckar befanden 44 Jede Division setzte sich aus drei Bataillonen zusammen wobei jeweils zwei Bataillone die Stellung zu besetzen hatten und eines als Reserve diente 23 Je nach Gefahrdungspotential lag die Breite der Divisionsabschnitte zwischen 15 und 23 Kilometer die Breite der Bataillonsabschnitte zwischen 2 bei Jagstfeld und 8 Kilometer bei Besigheim 45 Fur jeden Bataillonsabschnitt vergaben die Festungsbauer ein Buchstabenkurzel 45 Innerhalb eines Abschnitts wurden die Bauten von Nord nach Sud durchnummeriert So bezeichnete Ba 2 das zweite Bauwerk des Abschnitts Bachenau 46 Insgesamt sollte die 60 Kilometer breite Front zwischen Gundelsheim und Enzweihingen von 5220 Mann 4512 Mannschaften und 708 Unteroffiziere und Offiziere verteidigt werden 47 Dieser Abschnitt umfasste 386 Bunker was einer Dichte von 6 4 Bunkern und 87 Mann Besatzung pro Kilometer entsprach 47 Du Duttenberg war der am starksten ausgebaute Abschnitt der Neckar Enz Stellung er verlief vom Obergriesheimer Berg bis zum Waldgebiet Hagle 46 Da die In Fest dort einen Durchmarsch von Gundelsheim durch den Lohgraben ins Jagsttal fur moglich erachtete entstanden 30 Bunker auf einer Breite von 3 5 Kilometern 46 48 Ein weiteres Beispiel fur einen intensiv gesicherten Abschnitt war Ro Rotenacker Wald zwischen Bissingen und der Mundung des Leudelsbachs Da das gegenuberliegende Gelande jenseits der Enz uberhoht lag wurde die Hauptkampflinie dort zuruckgenommen 42 Auf einer Breite von 3 Kilometern entstanden 38 Bunker in einer Tiefe von bis zu 2 Kilometern 45 49 Fur Bunker und Hindernisse nahm die In Fest 60 Grundstucke mit einer Flache von insgesamt 4 5 Hektar in Anspruch 49 Bauweise Bearbeiten nbsp Beispiele fur Regelbauten die der Neckar Enz Stellung zur Anwendung kamen nbsp Schartenstand mit rekonstruierter Deckenplatte Dez 2008 Regelbauten Bearbeiten Um die Kosten moglichst niedrig zu halten und um Planung und Bau schnell voranzutreiben entwickelte die In Fest so genannte Regelbauten und standardisierte Panzerteile 50 Regelbauten kamen auch bei den anderen Sperrstellungen der damaligen Zeit zur Anwendung so auch in weiter entwickelter Form beim West und beim Atlantikwall Waren fur besondere Gelandesituationen keine Typen aus dem Regelbauprogramm verfugbar gestattete die In Fest auch Sonderbauten 50 Die Kosten fur einen Regelbau lagen je nach Typ zwischen 21 000 und 220 000 Reichsmark dabei entfielen rund 10 20 auf die schweren Stahl Panzerteile 51 MG Schartenstande Bearbeiten Der am haufigsten gebaute Typ war der MG Schartenstand 52 Er verfugte uber eine 7 5 Tonnen schwere Schartenplatte fur das schwere Maschinengewehr sMG und hatte eine Besatzung von 5 Mann 53 Eine Variante war der Schartenstand mit Deckenplatte der sich durch seinen geringeren Aufzug besser in flaches Gelande einfugte 54 Schartenstande waren gegen Frontalbeschuss verwundbar und wurden daher immer flankierend eingesetzt 53 Die Variante des Doppel Schartenstands umfasste zwei sMG Kampfstande in einem Bauwerk 55 Schartenpanzerturme Bearbeiten Frontales Feuer sollte aus den aufwandigeren Schartenpanzerturmen eroffnet werden 34 Solche Bauten verfugten uber eine rund 16 t schwere Kuppel die durch ihre Wolbung frontalen Beschuss ablenkte 56 Neben Drei Scharten Panzerstanden entstanden auch funf Sechs Scharten Panzerstande 38 Aus den Kuppeln dieser kampfstarken Bunker konnte mit je zwei sMG ein Rundum Schussfeld bestrichen werden 38 Unterstande und Kombinationen Bearbeiten Neben den Kampfstanden entstanden auch die Unterstande fur Reserven Einheitsgruppen Artilleriebeobachter und Kommandostellen weitgehend als Regelbauten 57 Oft wurden die Typen in einem Bauwerk miteinander kombiniert 58 Beispielsweise gab es im Typenprogramm den MG Schartenstand mit Gruppe mit einer Besatzung von 18 Mann 52 Etwa zwei Drittel der Bunker waren Kampfstande oder Kampfstande mit Gruppe 52 69 Bunker waren Unterstande 59 Beobachter Bearbeiten Fur die Kleinstglocken zur Infanteriebeobachtung war in den Schartenstanden oder Unterstanden jeweils ein eigener Beobachtungsraum vorgesehen 57 Unter der zwei Tonnen schweren Stahlkuppel mit vier Sehschlitzen befanden sich Optiken uber die der Beobachter von einem darunter stehenden Hocker das Feld uberblicken konnte 57 Schwerstes Panzerteil des Regelbauprogramms war die Artilleriebeobachtungs Panzerglocke mit einem Gewicht von 16 Tonnen 35 Direkt unter der 16 Zentimeter dicken Kuppel befanden sich sowohl ein Periskop als auch Winkeloptiken darunter konnte der Beobachter auf einer drehbaren Plattform Position beziehen 35 Bauweise Bearbeiten Durch eine sehr starke kubische Armierung der Regelbauten sollten Risse in Decken und Wanden durch Artilleriebeschuss verhindert werden 22 Die Decke der Bauten bestand aus parallel liegenden I Tragern in deren Zwischenraumen Stahlbleche lagen 22 Diese durchgehende Stahl Uberdeckung ersparte die Schalung der Decke wahrend des Baus 22 Das Programm der Regelbauten sah verschiedene Ausbaustarken vor Kampfstande und Unterstande entstanden meist in der Starke B1 Die einen Meter dicken Aussenwande und die 80 Zentimeter dicke Decke waren gegen Waffen mit 21 cm Kaliber sicher 60 Sperrstande hatten die Starke C Wanddicke 60 cm Dicke der Decke 50 cm sicher gegen 15 cm Kaliber 61 Da das maximale Kaliber mobiler Feldartillerie in der Mitte der 1930er Jahre bei 15 Zentimetern lag wies die Neckar Enz Stellung damit eine beachtliche Starke auf 62 Die Ausbaustarke D kam nur fur Scheinstellungen zum Einsatz die Wand und Deckenstarke betrug 30 cm 61 Da keine standige Besetzung vorgesehen war waren die Qualitatsanspruche niedriger und als Baumaterial kamen neben Beton beispielsweise auch Bruchsteine zum Einsatz 43 nbsp Bunkereingang und Bunkerhof von Bauwerk 346 Die am oberen Mauerrand erkennbaren Drahtschleifen dienten der Befestigung von TarnnetzenTarnung Bearbeiten Grosses Augenmerk beim Bau und bei der Wartung der Bunker galt der Tarnung 18 Oft lagen die Bunker hinter einer Boschung und waren zusatzlich durch Laub oder Buschwerk getarnt 28 Besonders in Weinbergen bot sich eine Verblendung mit typischen Natursteinmauern an 28 Gelegentlich entstanden zur Tarnung Bauten auf den Bunkern so beispielsweise in Lauffen am Neckar eine Tankstelle 28 Die Bauten mussten in ihrer Erscheinung dem Umfeld angepasst werden so dass die sichtbaren Teile nicht als Neubauten erkennbar waren 63 Daher mussten beispielsweise altes Holz und alte Steine als Verblendung verwendet werden 63 Aufgrund der Tarnung konnte auf weitere Luftabwehrmassnahmen verzichtet werden 18 nbsp Eingang eines MG Schartenstands links die Eingangsverteidigung Dez 2008 Grundrisse Bearbeiten In einigen Ausnahmefallen wurden Hohlgange zu oder zwischen den Bunkern errichtet Neben dem System an der Gundelsheimer Staustufe gab es einen Hohlgang zwischen dem Bottinger Tunnel der Neckartalbahn und einem Bunker an der Neckarspitze des Michaelsbergs 64 und ein Hohlgangsystem unter dem Hohberg bei Unterriexingen dies war die einzige Anlage die uber eine Wasserversorgung und sanitare Anlagen verfugte 65 66 Je nach Funktion der Bauten sah der Grundriss innerhalb der Bunker verschiedene Raume vor Von der Eingangsoffnung gelangte die Besatzung in einen Vorraum 67 Umfasste sie mehr als acht Mann waren aus Sicherheitsgrunden zwei moglichst weit auseinander liegende Eingangsoffnungen vorgesehen 36 52 In diesem Fall war der Vorraum rund 5 m gross 68 Vom Vorraum war der Bereitschaftsraum zu erreichen 69 Dieser mit einer Flache von rund 20 Quadratmetern grosste Raum diente als Aufenthaltsraum fur die Mannschaften 52 69 Gehorten zur Besatzung eines Bunkers auch hohere Range fanden diese ihre Unterkunft in separaten kleinen Zugfuhrerraumen 69 Vom Bereitschaftsraum aus konnten falls es sich um einen Kampfbunker handelte die rund vier Quadratmeter grossen Kampfraume erreicht werden in denen sich jeweils ein Geschutz befand 70 Gab es in einem Bunker eine Beobachtungsglocke war deren Raum ebenfalls an den Bereitschaftsraum angeschlossen 57 Bewaffnung Bearbeiten Die Besatzung der Neckar Enz Stellung sollte den Angreifer mit den ublichen Waffen der Infanterie bekampfen 2 Daher waren die Kampfstande der Bunker fur das schwere Maschinengewehr sMG vorbereitet Lafetten Untersetzkasten hinter den Schartenplatten und Schwenklafetten unter den Panzerkuppeln ermoglichten eine kurzfristige Montage 53 Die Gruppen sollten mit dem leichten Maschinengewehr in die Feldstellungen ausrucken 71 Fur jeden Bunker und jede Feldstellung gab es vorbereitete Kampfanweisungen 30 In den Eingangsoffnungen der Bunker befanden sich Scharten uber die die Besatzung den Bunker mit ihren Infanteriewaffen selbst verteidigen konnte 67 Ware ein Angreifer bis in die Gasschleuse eingedrungen konnten die Verteidiger immer noch die Gasschleuse mittels Scharten von den dahinter liegenden Raumen bestreichen 67 Ab 1936 wurden die meisten Bunker zusatzlich mit einer flankierenden Anlage versehen 67 Dabei handelte es sich um einen kleinen Kampfstand von dem aus der Bunkerhof bestrichen werden konnte 67 nbsp Uberreste des Notausgangs im Bunker 97 Dez 2008 nbsp Typische Kabelsaule der Neckar Enz Stellung nbsp Verteilerdose in einer KabelsauleVersorgung Bearbeiten Die Soldaten in den Bunkern mussten sich von ausserhalb versorgen 66 Fur die Verpflegung der Mannschaften gab es in den Bauten lediglich eine Notration und Wasservorrate 66 Trinkwasser musste mit Kanistern von im Vorfeld erkundeten Quellen geholt werden 72 Fur die Korperpflege gab es einfache Waschschusseln 72 Als Toiletten standen nur einfache mit Torfmull gefullte Komposttoiletten zur Verfugung 72 Da bis auf wenige Ausnahmen kein elektrischer Strom zur Verfugung stand mussten die Bunker mit Petroleum oder Karbidlampen beleuchtet werden 72 Dafur waren in den Wanden Nischen vorgesehen 68 Die Bunker mussten aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit und der meist niedrigen Temperaturen beheizt werden 72 Die Losung befriedigte kaum Die Heizung erfolgte uber gasdichte Kohleofen und Abzuge in den Wanden 72 Da die Rauchsaule die Bunker enttarnen konnte musste der Ofen bei einem sich nahenden Angriff abgezogen und ins Freie gebracht werden 72 Weitere Ausstattung Bearbeiten Die Bunker waren mit einfachen Betten Hangematten Klapptischen und Klappstuhlen mobliert 72 Bei den Betten handelte es sich um einfache Stahlrohr Konstruktionen mit bis zu drei Liegeflachen ubereinander 72 Tagsuber konnten die Betten an die Wand geklappt werden Reichten sie nicht aus konnten zusatzlich Hangematten aufgespannt werden 72 Aufgewalzte Tapetenmuster auf den Innenwanden kaschierten in den Bereitschaftsraumen den Beton 72 Aufgrund der verheerenden Erfahrungen aus dem Gaskrieg wahrend des Ersten Weltkrieges wurden fur die Bunker der Neckar Enz Stellung Massnahmen gegen Gasangriffe getroffen 67 Alle Offnungen Eingange und Scharten konnten gasdicht verschlossen werden 67 Ein Beluftungssystem bei dem mittels handbetriebener Lufter die Aussenluft angesaugt und uber Papp und Aktivkohlefilter geleitet worden ware hatte durch einen Uberdruck zusatzlich dafur gesorgt dass kein Gas eindringen konnte 67 Die Eingangsraume der Bunker waren als Gasschleusen angelegt 67 Ein Soldat hatte hier seine kontaminierte Kleidung in einem Schrank ablegen mussen und dann erst den Bereitschaftsraum betreten durfen 67 In den Durchlassen zwischen den Kampfraumen und dem Bereitschaftsraum gab es ebenfalls kleine Gasschleusen 52 Ein Novum der Regelbauten der Neckar Enz Stellung war der Notausgang 67 Wurden die Eingange durch einen Angriff verschuttet konnte die Besatzung die Anlage immer noch uber diesen Fluchtweg verlassen 67 Dafur mussten die Soldaten im Bunker eine sich nach innen offnende 60 mal 80 cm grosse Tur offnen zwei Reihen I Trager entfernen und eine von aussen verputzte Backsteinmauer durchstossen 73 Daher befand sich an der Aussenmauer eine halbkreisformige Betonrohre die senkrecht zur Oberflache fuhrte 73 Die Besatzung musste die darin befindliche Sandfullung ins Innere des Bunkers schaufeln und konnte dann uber Tritte innerhalb der Rohre ins Freie steigen 73 Zusatzlich befand sich in jeder regularen Eingangsoffnung eine Notoffnung von der Grosse eines Mannlochs die bei Verschuttung der Eingange nach innen geoffnet werden konnte 67 Nachrichtentechnik Bearbeiten 74 Nach den Erfahrungen mit unzureichender Nachrichtentechnik insbesondere in der ersten Phase des zuruckliegenden Weltkrieges aber auch bei Ubungen in jenen Jahren legte man grossen Wert auf zuverlassige und fur die Kommunikation ausreichend dimensionierte Nachrichtentechnik so auch bei der Neckar Enz Stellung fur die ein eigenes Nachrichtennetz verlegt und geschaltet wurde Wie schon in den zuruckliegenden Jahrzehnten und spater auch bei der Bundeswehr geschah dies in enger Kooperation mit dem staatlichen Fernmeldedienst damals der Deutschen Reichspost DRP Postbautrupps verlegten etwa ein bis zwei Kilometer hinter der Linie und bevorzugt durch bewaldetes Gebiet eine Telefonleitung aus einem vieladrigen Telefonkabel mit Stahlmantel Sie wurde zumindest an gefahrdeten Stellen in zwei Meter Tiefe in einem Stahlrohr verlegt und durch die Bodenplatte in die Bunker gefuhrt Von den Bunkern liefen Leitungen zu Kabelsaulen die massiv aus Beton errichtet auch heute noch haufig in der Umgebung der Stellung anzutreffen sind Dort wurden sie mit dem Netz verschaltet So konnte jeder Bunker mit den Nachbarbunkern und Kommandostellen Kontakt halten Fur die im Ubungs und Kriegsfall anzulegenden Feldstellungen wurde in den Armierungsschuppen Feldkabel vorgehalten Fur den Fall dass hohere Kommandostabe zu Ubungs und Kriegszwecken hinter der Neckar Enz Stellung eingerichtet wurden musste die Reichspost dieses Netz mit dem zivilen Telefonnetz und anderen Militarnetzen zusammenschalten Solche Schaltungen wurden besonders ab 1934 reichsweit geubt Geschichtliche Bedeutung ab 1938 BearbeitenBau des Westwalls Bearbeiten In der Folge der Sudetenkrise kam die nationalsozialistische Regierung zur Einschatzung dass ein Angriff gegen Deutschland aus dem Westen nun wahrscheinlicher sei als bislang angenommen Zudem lag es nach der Aufkundigung des Versailler Vertrags durch den Einmarsch in das Rheinland nahe das Deutsche Reich direkt entlang seiner Grenzen zu verteidigen 75 So entstand ab 1936 der Ettlinger Riegel und ab 1937 im Rahmen eines gigantischen Projekts der Westwall auf seiner vollen Lange von rund 630 Kilometern mit rund 18 000 Bauten Fur die Neckar Enz Stellung bedeutete dies das Ende eines weiteren Ausbaus und bereits drei Jahre nach Baubeginn die strategische Aufgabe 76 Die Pionierstabe 11 und 12 kamen bereits 1937 an den Westwall 76 Die gesamte Stellung wurde vom Stab 10 in Heilbronn betreut 1938 kam auch er an den Westwall und eine Festungsdienststelle Heilbronn ubernahm die weitere Wartung 76 Im Sommer 1938 wurden die Armierungsschuppen aufgelost das eingelagerte Material sowie samtliche Inneneinrichtungen der Bunker mussten binnen drei Tagen an den Westwall uberfuhrt werden 15 Beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde die Neckar Enz Stellung nicht besetzt 76 Nach Ende des Westfeldzugs gab das Oberkommando des Heeres OKH per Befehl vom 25 Juli 1940 den Westwall und auch die Neckar Enz Stellung als Verteidigungsanlagen entlang der bisherigen Westgrenze auf 15 Alle noch vorhandenen Einrichtungsgegenstande mussten bis Ende 1942 zu Gunsten des Atlantikwalls ausgebaut werden 15 Bis zum Fruhjahr 1941 waren auch alle Panzer und Drahthindernisse abzubauen um dringend benotigte landwirtschaftliche Flachen freizugeben 15 Dafur kamen neben dem Personal der Festungsinspektionen auch Kriegsgefangene und Privatunternehmen zum Einsatz 15 77 Im Januar 1943 wurde auch die Behorde in Heilbronn aufgelost womit die Stellung verwaiste 15 Angesichts des Rohstoffmangels wahrend des Kriegs wurden 1943 bis 1944 rund 80 der Fernsprechkabel ausgegraben womit der mogliche Nutzen der Neckar Enz Stellung weiter sank 78 Zweiter Weltkrieg Bearbeiten 79 Fast vier Jahre lang wurden die Bunker nicht militarisch genutzt doch bei Luftangriffen boten sie der Zivilbevolkerung Schutz 80 Die Nutzung als Luftschutzbunker musste gesondert beantragt werden und wurde in der Regel zugelassen 80 Die kleinen Eingangsoffnungen der Bunker verhinderten dass in grosserem Umfang Guter eingelagert werden konnten 80 Herannahen der Front Bearbeiten Als gegen Ende 1944 abzusehen war dass die Front in absehbarer Zeit das deutsche Kernland erreichen wurde befahl das Oberkommando des Heeres am 23 Oktober 1944 die Wiederherstellung der Neckar Enz Stellung mit ihrer vollen Verteidigungsbereitschaft bis zum 10 April 1945 81 Zuvor angestellte Uberlegungen fur eine Nutzung des nordlichen Abschnitts und Bau einer neuen Stellung entlang des Westhangs des Heuchelbergs stellten sich angesichts der Verhaltnisse als nicht realisierbar heraus 80 Entsprechend einem Bericht vom 14 Dezember 1944 traten beim Versuch die Bunker wieder einsatzbereit zu machen zahlreiche Probleme auf Die Untersetzkasten waren nur mit dem Maschinengewehr MG 34 kompatibel inzwischen verfugten die Truppen aber uber das MG 42 Die Optiken der Beobachtungskuppeln mussten wieder eingebaut werden fur die Bunker gab es keine passenden Betten Lufter und Ofen mehr sonstiges Mobiliar musste provisorisch gezimmert werden Ausserdem stockte die Anlieferung des benotigten Materials durch die akuten Transport und Personalengpasse 81 Andererseits attestierten das Oberkommando des Heeres und die In Fest im Marz 1945 nach einer Begutachtung der Stellung einen guten baulichen Zustand und eine gute Tarnung Die Verteidigungsbereitschaft sei bis zum 10 April zu 50 bis 60 gegeben 81 In die Reichweite der Front geriet die Neckar Enz Stellung als amerikanische Truppen am 22 23 Marz bei Oppenheim den Rhein uberschritten und ihren Bruckenkopf rasch erweitern konnten Am 25 Marz nahmen sie Darmstadt ein uberschritten die Wetterau Main Tauber Stellung bei Aschaffenburg und fielen damit in den Rucken der Neckar Enz Stellung 82 Die deutsche Fuhrung plante zunachst eine neue Verteidigungslinie entlang der ausgebauten Stellungen zu errichten also unter Verwendung der Neckar Enz Stellung und der Sperrlinie Odenwald Miltenberg Am 30 Marz fiel Heidelberg in amerikanische Hande Im Norden wurden diese Plane durch den schnellen Vorstoss des Gegners im Odenwald gegenstandslos Bereits in den letzten Marztagen durchquerten die Amerikaner ohne grossen Widerstand den Odenwald in ostlicher Richtung der nordliche Teil Badens bis zur Tauber fiel am 30 und 31 in ihre Hande Die Amerikaner konnten nun ostlich des Neckars also im Rucken der Neckar Enz Stellung weiter nach Suden vorrucken Wegen dieser Entwicklung musste der gesamte nordliche Abschnitt der Stellung bis zur Jagst Mundung aufgegeben werden Gundelsheim wurde nach heftigem Artilleriebeschuss von den Verteidigern verlassen und am 2 3 April von Norden her besetzt Ebenfalls am 3 April erreichten die Angreifer auf der anderen Neckarseite vom Kraichgau kommend Neckargartach gegenuber von Heilbronn Das ubrige Gebiet westlich des Neckars und nordlich der Enz wurde relativ rasch bis zum 8 9 April besetzt sudlich des Heuchelbergs von franzosischen Truppen die am 31 Marz bei Germersheim und bei Speyer den Rhein uberschritten hatten mit dem Ziel Karlsruhe und Stuttgart einzunehmen und damit Frankreich eine gleichberechtigte Position bei der Aufteilung des Deutschen Reichs in Besatzungszonen zu sichern 83 nbsp Alliierter Einmarsch im April 1945 entlang der Neckar Enz StellungKampfhandlungen entlang der Neckar Enz Stellung Bearbeiten War der Vormarsch fur die Alliierten vom Rhein bis dorthin recht reibungslos verlaufen so kam er entlang einer Linie entlang von Enz Neckar und Jagst ins Stocken Die deutschen Truppen hatten unter Einbeziehung der Neckar Enz Linie eine neue Stellung entlang dieser Flusse bezogen und verteidigten diese hauptsachlich mit Infanterie und einigen Sturmgeschutzen die gelegentlich durch Artillerie unterstutzt wurden Die Bunker der Neckar Enz Stellung kamen dabei nur gelegentlich zum Einsatz Neckar und Enz sind durch eine lineare Bunkerfront die Neckar Enz Stellung mit M G Schartenstanden und einigen Kommandobunkern befestigt worden Diese Stande entsprechen nicht mehr den Anforderungen angesichts der neuzeitlichen Waffenwirkung Den meisten Soldaten ist das Vorhandensein dieser Linie nicht bekannt So wird sie nur in seltenen Fallen ausgenutzt Kriegstagebuch der 198 dt Infanteriedivision 84 Beim Kampf um Heilbronn konnte der Gegner seine grosse Uberzahl an Panzern aufgrund der gesprengten Brucken kaum einsetzen Als die Amerikaner dies einsahen schickten sie die 10 US Panzerdivision von Heilbronn in die Taubergegend die dort einen Vorstoss nach Crailsheim unternahm von dem sie sich jedoch nach einigen Tagen zuruckziehen musste Schlacht um Crailsheim Grossere Kampfhandlungen entlang der Neckar Enz Stellung gab es an drei Abschnitten an der Kocher Jagst Mundung in Heilbronn und um Nussdorf sudwestlich von Enzweihingen Jagst und Kocher Mundung Bearbeiten Die Mundungen von Kocher und Jagst wurden von Teilen der 17 SS Panzergrenadier Division Gotz von Berlichingen verteidigt die sich der von Norden angreifenden amerikanischen 63 Infanteriedivision sowie Teilen der 100 Infanteriedivision gegenubersahen Die Verteidiger bezogen zunachst Stellungen in Jagstfeld sowie auf den Hohen zwischen Jagst und Kocher wobei sie auch die dortigen Bunker besetzten Obwohl die Amerikaner zahlenmassig klar uberlegen waren Panzer einsetzen konnten und dem Ort mit heftigem Artilleriefeuer und Luftangriffen zusetzten kostete es sie vier Tage und betrachtliche Verluste Jagstfeld im Kampf von Haus zu Haus einzunehmen die Kampfe dauerten vom 6 bis zum 9 April Kochendorf wurde vier Tage spater nach dem Ruckzug der Verteidiger infolge der Situation in Heilbronn eingenommen Heilbronn Bearbeiten Heilbronn das durch den Luftangriff vom 4 Dezember bereits weitgehend zerstort war wurde von zusammengewurfelten Resten der Wehrmacht gegen Teile der 100 Infanteriedivision verteidigt die Kampfe dort dauerten vom 3 bis zum 13 April Die Angreifer bildeten zunachst einen Bruckenkopf am Salzwerk im Norden der Stadt wo sie den Widerstand am 6 April brechen konnten Durch Beschuss aus den Hohen der Weinberge und aus den Bunkern der Neckar Enz Stellung konnten deutsche Truppen ein Vorwartskommen zunachst verhindern Ein zweiter Bruckenkopf entstand am 5 April weiter sudlich bei der Innenstadt und an den Knorr Werken in diesem Bereich fanden besonders zahe und erbitterte Hauserkampfe statt Erst nachdem es den Amerikanern am 8 April gelungen war eine Pontonbrucke uber den Neckar zu bauen dies war zuvor von der deutschen Artillerie auf den Hohen um Heilbronn herum verhindert worden konnten Panzer in den Kampf eingreifen Dies fuhrte zur Vereinigung der Bruckenkopfe und entschied letztlich den Kampf Die letzten Gefechte wurden am 12 April um die Kasernen im Suden der Stadt gefuhrt nbsp Reste des Bunkers 238 oberhalb der Schozach am Rauhen Stich bei Talheim Dez 2007 Nach der Eroberung von Heilbronn gingen die Amerikaner nach Suden durch das Schozachtal auf Talheim vor Bei einem Gefecht vor Talheim am 13 April konnten die deutschen Soldaten sie nochmals aufhalten hierbei kamen wahrscheinlich die Bunker am Ausgang des Schozachtals zum Einsatz Die dortigen Stellungen wurden jedoch in der darauf folgenden Nacht aufgegeben Im weiteren Verlauf fuhrten die Verteidiger hauptsachlich hinhaltende Ruckzugsgefechte bis die Amerikaner am 20 April das Bottwartal erreicht hatten Von hier konnten sie innerhalb von zwei Tagen nach Bad Cannstatt vorstossen Entlang der Enz Bearbeiten Am sudwestlichen Rand der Neckar Enz Stellung standen sich Deutsche und Franzosen gegenuber Letztere hatten sich am 7 8 April in Muhlacker den Ubergang uber die Enz erkampft Noch am 8 9 April wurden Grossglattbach Aurich und Pinache besetzt die Infanterieangriffe auf die hoher gelegenen Orte der Platte insbesondere Serres Nussdorf Wiernsheim scheiterten aber unter hohen Verlusten Die Angreifer begnugten sich daher zunachst damit diese Orte mit Artillerie und Luftangriffen zu belegen die schwere Zerstorungen verursachten insbesondere in Nussdorf das zu drei Vierteln zerstort wurde Erst nach dem Fall von Pforzheim machten die Angreifer an diesem Frontabschnitt wieder Fortschritte Nussdorf wurde schliesslich am Abend des 19 April von ihnen eingenommen Dieser Vorgang fuhrte zur Aufgabe der Enzlinie Bereits drei Tage spater konnten die Franzosen kampflos in Stuttgart einrucken zeitgleich mit den Amerikanern am anderen Neckarufer Zwischen Heilbronn und Nussdorf war es in dieser Zeit weitgehend ruhig geblieben In Besigheim und Bietigheim hatten die Franzosen am 9 April jeweils die Westhalfte der Stadt besetzt die Deutschen zogen sich nach Sprengung der Brucken in die Osthalfte zuruck Die Kampfhandlungen beschrankten sich jedoch weitgehend auf Artillerieduelle bei denen die deutsche Seite von Stellungen feuerte die fur die Neckar Enz Stellung vermessen worden waren 85 Als am 12 April die Franzosen die mannliche Bevolkerung Bietigheims nach Kleinsachsenheim abtransportierten hielten die deutschen Soldaten auf der anderen Enzseite diese fur eine franzosische Kolonne und beschossen sie mit Artillerie Dabei kamen nach unterschiedlichen Angaben 19 bis 25 Zivilisten ums Leben Zusammenfassung Bearbeiten Die Stellungen entlang von Neckar und Enz waren fur die alliierten Truppen das letzte ernsthafte Hindernis bei der Eroberung Suddeutschlands und fuhrten dazu dass die Alliierten in ihrem Abschnitt zwolf Tage lang aufgehalten wurden Bis zum 20 April hatten sie weiter nordostlich bereits Nurnberg erobert und die Saale erreicht fur die relativ kurze Distanz von Heilbronn nach Stuttgart jedoch 19 Tage gebraucht Der Rest Wurttembergs und auch Bayern wurden demgegenuber in nur wenigen Tagen besetzt Munchen bereits am 30 April erreicht nur acht Tage nach Stuttgart Angesichts der materiellen Unterlegenheit der deutschen Truppen zu diesem Zeitpunkt konnten diese Kampfe das endgultige Ende jedoch nur um wenige Tage hinauszogern Nach Kriegsende Bearbeiten Die verbliebenen Bunker wurden von den Alliierten ab 1947 geschleift meist indem ein Sprengsatz im Bunkerinneren an einer stabilen Aussenmauerecke platziert und gezundet wurde 86 Die Folge war dass die Bunkerdecke abriss sich meist in der Luft drehte und dann mit der Innenseite nach oben oft auch geknickt oder gefaltet auf Teile der Bunkeranlage zuruckfiel Innerhalb von Ortschaften war eine vollstandige Sprengung oft nicht moglich so dass nur eine Teilsprengung in Frage kam 87 Dennoch kam es zu Schaden da die Bevolkerung oft nicht ausreichend informiert wurde 88 Einige Bunker in der Nahe von Hausern wurden falls eine Sprengung zu gefahrlich erschien zugeschuttet oder mit Beton vergossen Vereinzelt wurden auch Bunker vergessen nicht gefunden oder der Sprengversuch war erfolglos nbsp Bunker 44 bei Gundelsheim nbsp Reste des Bunkers 65 bei Gundelsheim der Durchgang in der Mitte verband den Gruppenraum vorne mit den MG Standen Dez 2007 nbsp Ruine des Bunkers 153 am Bad Friedrichshaller Hauptbahnhof Sept 2008 nbsp Weinberghauschen mit Rest des Bunkers 244 als Sockel bei Horkheim Sept 2007 Die Bunker Ruinen lieferten der Bevolkerung wertvolles Material fur den Wiederaufbau besonders der Stahl war begehrt Turen Schartenplatten Kuppeln und Stahltrager wurden entfernt und fanden meist den Weg zum Schrotthandler 88 Ab 1950 liess die Bundesvermogensverwaltung nun Eigentumer der Neckar Enz Stellung die noch vorhandenen Panzerteile wie Schartenplatten oder Kuppeln ausbauen und verschrotten 86 1952 begann sie die Grundstucke mit den Bunker Uberresten an die alten Eigentumer zuruckzuubertragen 86 Gelegentlich funktionierten diese besser erhaltene Bunker zu Lagerraumen oder ahnlichem um 84 Ofters kam es durch eine schlechte Absicherung der Bunker Reste zu Unfallen 89 Bei Baumassnahmen oder Flurbereinigungen verschwanden viele Ruinen nach und nach 86 Zahlreiche Uberreste einstiger Bunker konnen allerdings noch entlang der ostlichen Hange von Neckar und Enz vorgefunden werden 85 Sie gelten heute als Teil der Sachgesamtheit Westwall als Kulturdenkmale 90 91 Ein Bauwerk am Steilhang der Enz in Bissingen konnte nicht gesprengt werden da es an einem Bahngleis lag Es wurde durch den Arbeitskreis Bunkerforschung des Geschichtsvereins Bietigheim Bissingen ab 1999 freigelegt und dokumentiert heute als Museumsbunker die Geschichte der Neckar Enz Stellung 92 Der in den Enzwiesen nordlich von Bietigheim gelegene Bunker 302 befand sich in der Nahe eines Brunnens fur die Bietigheimer Wasserversorgung und blieb daher ebenfalls erhalten 93 Er wurde durch eine private Gruppe von der Stadt Bietigheim Bissingen gepachtet und kann im Rahmen von offentlichen Fuhrungen besichtigt werden 94 Literatur BearbeitenGotz Arnold Die Neckar Enz Stellung Militarischer Schutzwall nach dem Ersten Weltkrieg In Ludwigsburger Geschichtsblatter Nr 57 2003 ISSN 0179 1842 S 115 144 Friedrich Blumenstock Der Einmarsch der Amerikaner und Franzosen im nordlichen Wurttemberg im April 1945 In Darstellungen aus der wurttembergischen Geschichte Band 41 Kohlhammer Stuttgart 1957 nachgedruckt in Veroffentlichungen zur Ortsgeschichte und Heimatkunde in Wurttembergisch Franken Band 8 Gerabronn Crailsheim 1994 264 Seiten ISBN 3 87354 225 0 Hans Georg Kampe Nachrichtentruppe des Heeres und Deutsche Reichspost Meissler Waldesruh bei Berlin 1999 ISBN 3 932566 31 9 Till Kiener Die Neckar Enz Stellung Gundelsheimer Bunkerwelten 1 Auflage L Kiener Nurtingen 2002 ISBN 3 00 010420 8 Mit heimatgeschichtlichen Beitragen von Leo Achtziger Till Kiener Die Neckar Enz Stellung Einfuhrung in die Geschichte und Technik 2 Auflage L Kiener Nurtingen 2003 Begleitheft fur den Besuch des Museumsbunkers Ro 1 in Bissingen Till Kiener Die Neckar Enz Stellung und das Kriegsende 1945 Vaihingen Enz im Visier Explorate Verlag Konigsfeld 2016 Wilhelm Schrode Die Neckar Enz Stellung Eine Befestigungslinie aus der Reichswehrzeit als erster Versuch einer Westverteidigung des Deutschen Reichs Ludwigsburg 1977 Manuskript 52 Seiten Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neckar Enz Stellung Album mit Bildern Videos und Audiodateien Museumsbunker Ro1 in Bissingen auf der Webseite des Arbeitskreises Bunkerforschung Website zum Bunker 302 der Neckar Enz Stellung in Bietigheim Rundgang im Museumsbunker Ro1 und im Luftschutzstollen Gaishalde in Bietigheim BissingenEinzelnachweise Bearbeiten Arnold S 143 a b c d e f g h i j k l m Till Kiener Die Neckar Enz Stellung Gundelsheimer Bunkerwelten 1 Auflage L Kiener Nurtingen 2002 ISBN 3 00 010420 8 S 9 a b c d Gotz Arnold Die Neckar Enz Stellung Militarischer Schutzwall nach dem Ersten Weltkrieg In Ludwigsburger Geschichtsblatter Nr 57 2003 ISSN 0179 1842 S 124 Arnold S 115 a b c Arnold S 116 a b c Wilhelm Schrode Die Neckar Enz Stellung Eine Befestigungslinie aus der Reichswehrzeit als erster Versuch einer Westverteidigung des Deutschen Reichs Ludwigsburg 1977 S 1 a b Kiener 2002 S 8 a b c Arnold S 119 a b c d e f g Arnold S 120 a b c d e Schrode S 5 a b c d Arnold S 121 a b Arnold S 122 a b c Arnold S 123 a b Schrode S 2 a b c d e f g Schrode S 52 a b c Arnold S 126 a b Schrode S 10 a b c d e Schrode S 7 a b c Schrode S 9 a b c d e f Schrode S 12 a b Till Kiener Die Neckar Enz Stellung Einfuhrung in die Geschichte und Technik 2 Auflage L Kiener Nurtingen 2003 S 7 a b c d e f Kiener 2002 S 24 a b c d Schrode S 13 a b c d Kiener 2002 S 13 Schrode S 4 a b Arnold S 128 a b c d e f Kiener 2002 S 14 a b c d Arnold S 129 a b Kiener 2002 S 12 a b Kiener 2003 S 8 a b c d e f g h Kiener 2002 S 10 a b c Arnold S 132 a b Arnold S 131 a b c Schrode S 6 a b c d Kiener 2002 S 64 a b Kiener 2003 S 13 Schrode S 30 a b c Schrode S 25 a b Kiener 2002 S 11 a b Schrode S 31 Schrode S 34 a b c Kiener 2003 S 17 a b c Kiener 2003 S 12 Schrode S 11 a b c Schrode S 15 a b c Kiener 2002 S 20 a b Schrode S 33 34 Kiener 2002 S 21 a b Arnold S 133 a b Kiener 2002 S 36 Schrode S 50 a b c d e f Kiener 2002 S 30 a b c Kiener 2002 S 28 Schrode S 19 Kiener 2002 S 78 79 Kiener 2002 S 59 a b c d Kiener 2002 S 33 Kiener 2003 S 10 Schrode S 47 Schrode S 16 a b Schrode S 17 Schrode S 18 a b Kiener 2002 S 15 Kiener 2002 S 41ff Schrode S 31f a b c Schrode S 35 a b c d e f g h i j k l m Kiener 2002 S 25 a b Kiener 2003 S 22 a b c Kiener 2003 S 24 Kiener 2003 S 28 Schrode S 33 a b c d e f g h i j k Kiener 2002 S 26 a b c Kiener 2003 S 29 Sofern nicht anders ausgewiesen folgt das Kapitel Nachrichtentechnik dem Werk vom Kampe Arnold S 136 a b c d Schrode S 37 Kiener 2002 S 66 Schrode S 38 Sofern nicht anders ausgewiesen folgt das Kapitel Zweiter Weltkrieg dem Werk vom Blumenstock a b c d Kiener 2002 S 67 a b c Arnold S 137 Kiener 2002 S 69 Arnold S 138 a b Kiener 2003 S 20 a b Arnold S 139 a b c d Schrode S 46 Kiener 2002 S 71 a b Kiener 2002 S 72 Kiener 2002 S 73 Liste der Kulturdenkmale in Baden Wurttemberg Verzeichnis der unbeweglichen Bau und Kunstdenkmale und der zu prufenden Objekte Regierungsprasidium Stuttgart 7 November 2011 S 17 markgroeningen de PDF 33 kB Denkmalpflege in Baden Wurttemberg Nr 4 Landesamt fur Denkmalpflege im Regierungsprasidium Stuttgart 2010 S 251 f denkmalpflege bw de PDF 6 1 MB Kiener 2003 S 30 Hilke Lorenz Roland Essig lasst die Bunkerwande sprechen In Stuttgarter Zeitung 1 April 2013 Online Angebot der Stuttgarter Zeitung abgerufen am 27 November 2013 Aktuell In Website zum Bunker 302 der Neckar Enz Stellung Abgerufen am 27 November 2013 nbsp Dieser Artikel wurde am 24 Marz 2009 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neckar Enz Stellung amp oldid 232012274