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Regelbau bezeichnete ein standardisiertes Bunkerbauwerk des deutschen Westwalls und des Atlantikwalls Durch die Standardisierung der Bauwerke wollte das deutsche Militar mehrere Dinge erreichen Erprobte Ausfuhrungen beim Bunkerbau sollten eingehalten werden Vereinfachte Fertigung grosser Stuckzahlen von z B Panzerungs und Luftungsteilen und vereinfachte Bestellung bei der produzierenden Industrie Vereinfachte Erkundung von Bauplatzen im Hinblick auf die strategische Lage Erleichterung der Bauausfuhrung Erleichterter Materialnachschub zur BaustelleInhaltsverzeichnis 1 Umfang der Standardisierung 2 Entwicklung der Regelbauten von 1936 bis 1940 3 Regelbauten am Atlantikwall 1940 bis 1944 4 Literatur 5 WeblinksUmfang der Standardisierung BearbeitenDie Heeresleitung begann schon 1933 mit der Herausgabe der Vorschrift zum Bau standiger Befestigungsanlagen B st B Hierin wurden neben allgemeinen Vorschriften auch ganz spezifische Vorschriften zu den zu verwendenden Panzerungsteilen P Teile und Luftungsteilen ML Teile erlassen Der wichtigste Aspekt der Standardisierung war die Ausbaustarke Ausbaustarke bezeichnet die Wand und Deckenstarke des Bauwerks In den vier Jahren des Baus des Westwalls wurden immer wieder Anderungen an den Listen der zu verwendenden Teile vorgenommen Grund war eine sich standig weiterentwickelnde Waffentechnik sowie die Verfugbarkeit von Panzerungsteilen und Rohstoffen Stahl im Allgemeinen Ausbaustarken Wand und Deckenstarke A 3 5 Meter A1 2 5 Meter B neu 2 0 Meter B alt 1 5 Meter B 1 1 0 Meter C 0 6 Meter D 0 3 MeterEntwicklung der Regelbauten von 1936 bis 1940 Bearbeiten nbsp Beispiele fur Regelbauten die beim Bau der Neckar Enz Stellung zur Anwendung kamenNach der Besetzung der linksrheinischen Gebiete konnten die Festungspioniere zum Baubeginn des Westwalls 1936 auf einige Erfahrung im Bunkerbau zuruckgreifen Unter Einhaltung der Versailler Vertrage entstanden vor 1936 schon die Wetterau Main Tauber Stellung und die Neckar Enz Stellung Als 1936 nun mit dem Bau des Westwalls begonnen wurde fanden die in den beiden Vorgangerstellungen zur Ausfuhrung gekommenen Bautypen zuerst Verwendung Aus den schon vorhandenen Planen entwickelten die Festungspioniere schnell verbesserte Bauwerke die ab 1937 zur Ausfuhrung kamen Dieses Bauprogramm trug dann auch den Namen Pionier Bauprogramm und zeichnete sich durch Bauwerke in der Ausbaustarke B1 aus Da die Ausbaustarke der ausgefuhrten Bauwerke bald als zu schwach erachtet wurde und es eine grosse und dadurch verwirrende Anzahl an Regelbauten gab wurden ab 1938 neue Regelbauten wie der Regelbautyp 10 entwickelt und ausgefuhrt Diese Bauwerke zeichneten sich vor allem durch eine Vereinfachung und Reduzierung der Regelbautypen aus Das Bauprogramm erhielt den Namen Limes Programm Neu war auch dass mit der Bauausfuhrung nicht mehr die Festungspioniere betraut waren sondern die Organisation Todt OT die Hitler die von ihm gewunschte Menge an Bauwerken zusicherte Die Planungen zum Limes Programm sahen die Einbeziehung der Stadte Aachen und Saarbrucken noch nicht vor Sie lagen also vor der Befestigungslinie Das sollte sich im Jahre 1939 mit dem Aachen Saar Programm andern Fur das Bauprogramm ab 1939 wurden wiederum neue Regelbautypen entworfen und die Ausbaustarken erhoht Es sollten nun nur noch Bauwerke in B neu und A errichtet werden Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs am 1 September 1939 anderten sich auch die Prioritaten beim Westwallbau Durch eine neuerliche Verknappung der Rohstoffe kam es nochmals zu einer Neuentwicklung von Regelbauten den so genannten Kriegsregelbauten Nach den uppigen Regelbauten des Aachen Saar Programms dominierten im letzten Bauprogramm Regelbauten die unter massiven Sparzwangen litten So waren keine Beobachtungsglocken und Flankierungsanlagen mehr vorgesehen und die Raume wurden kleiner Regelbauten am Atlantikwall 1940 bis 1944 BearbeitenNach dem Sieg uber Frankreich im Westfeldzug wurden fur den Atlantikwall insgesamt 8119 Bunker gebaut aus Effizienzgrunden wurden auch hier von den verschiedenen Waffengattungen Standard bzw Regelbauten entwickelt die meisten Gebaude entstanden nach diesen Planen So wurden vom Heer neben Vorlaufertypen die eigentlich nur fur den Westwall geplant waren die Heeres Regelbauten der 600er und 700er Serie gebaut Die Waffengattung bedingte die Bewaffnung der einzelnen Anlagen so wurde das Wurzburg Radar von der Luftwaffe betrieben die besonders schweren Geschutzbatterien und die Seezielbatterien oft von der Marine Die einzelnen Regelbauten wurden als Module errichtet in Schutzzweck und der Topografie angepasster Anordnung So standen etwa die Seezielbatterien nahe dem Strand die Feuerleitstellen erhoht und die Munitions und Mannschaftsanlagen weiter nach hinten geruckt Verbunden waren die einzelnen Module entweder durch mehr oder weniger befestigte Schutzengraben und teilweise durch gedeckte Wege oder Hohlgange Literatur BearbeitenDieter Bettinger Martin Buren Der Westwall Die Geschichte der deutschen Westbefestigungen im Dritten Reich Band 2 Die technische Ausfuhrung des Westwalls Biblio Verlag Osnabruck 1990 ISBN 3 7648 1458 6 Harry Lippmann Hrsg Die Regelbauten des Heeres im Atlantikwall Koln 1986 IBA Informationen Sonderheft 10 ZDB ID 57998 1 Rudi Rolf Der Atlantikwall Perlenschnur aus Stahlbeton AMA Verlag Beetsterzwaag 1983 ISBN 90 6474 025 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Regelbau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Regelbau amp oldid 217275712