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Otto Herding vollstandig Otto Wilhelm Karl Herding 8 Juni 1911 in Sulzbach 1 in der Oberpfalz 18 Januar 2001 in Frankfurt am Main war ein deutscher Historiker Professor fur Historische Hilfswissenschaften und Landesgeschichte sowie erster Leiter des Instituts fur Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard Karls Universitat Tubingen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mitgliedschaften 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLeben BearbeitenHerding studierte nach dem Abitur auf einem Humanistischen Gymnasium auf den Universitaten in Birmingham Wien und Munchen Geschichte Germanistik Anglistik und Philosophie und machte 1935 sein zweites Staatsexamen 1936 wurde Otto Herding an der Universitat Erlangen zum Doktor der Philosophie mit einer Arbeit uber das romisch deutsche Reich promoviert Von 1935 an war er Assistent am dortigen Institut fur frankische Landesforschung unterbrochen durch kurze Zeiten im Schuldienst Im Jahr 1941 habilitierte er sich uber die Verfassungs und Verwaltungsgeschichte markgraflich ansbachischer Amter 2 und wurde in Erlangen Privatdozent fur Mittlere und Neuere Geschichte 1943 bis 1955 war er in Tubingen ausserordentlicher Professor fur Landesgeschichte und Historische Hilfswissenschaften Vor 1945 war Herding Mitglied im Nationalsozialistischen Lehrerbund und nahm an Ubungen des Nationalsozialistischen Kraftfahrerkorps teil Er galt im NS System als angepasster Mitlaufer Otto Herding war Mitglied der 1947 gegrundeten Landeskundlichen Arbeitsgemeinschaft der weiterhin der Ur und Fruhgeschichtler Kurt Bittel der Volkskundler Helmut Dolker und der Geograf Karl Heinz Schroder sowie spater der Geograf Friedrich Huttenlocher und der Historiker Hansmartin Decker Hauff angehorten Diese AG legte den Grundstein fur die Tubinger Landeskundliche Arbeitsgemeinschaft die sich angesichts der fast identischen Zielsetzung 1965 mit dem Alemannischen Institut in Freiburg im Breisgau mit dem sie vorher zusammenarbeitete vereinigte und sich in Alemannisches Institut Arbeitsgruppe Tubingen umbenannte Den Vorsitz hatten danach Karl Heinz Schroder Franz Quarthal Dieter Mertens und Sonke Lorenz Seit 1954 war Herding der erste Direktor des Instituts fur Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften in Tubingen 1955 bis 1965 lehrte er als Ordentlicher Professor in Munster danach bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1978 in Freiburg im Breisgau Herding wurde 1955 zum ordentlichen Mitglied der Historischen Kommission fur Westfalen gewahlt Ab 1966 war er korrespondierendes Mitglied der Kommission 1963 wurde er in die Erasmus Kommission der Niederlandischen Akademie der Wissenschaften kooptiert Er war Mitglied der Senatskommission fur Humanismusforschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft ab 1972 und zusammen mit August Buck erster Herausgeber ihrer Mitteilungen 1976 schuf er mit Buck den Wolfenbutteler Arbeitskreis fur Renaissanceforschung zu dessen Veroffentlichungen er massgeblich beitrug 1977 wurde er emeritiert Herding war schon in Tubingen nicht nur Landeshistoriker 1947 arbeitete er unter anderem uber Augustinus 1948 uber Walahfrid Strabo und den sog karolingischen Humanismus 1950 uber Geschichtsschreibung im Mittelalter und 1953 uber Dante Alighieri Ab 1955 wurde Herding zu einem der massgebenden Wiederbegrunder der deutschen Humanismusforschung und schuf in Munster das Institutum Erasmianum 3 zur Erforschung des Humanismus Zusammen mit seinen Schulern Franz Josef Worstbrock Bruno Singer und Dieter Mertens edierte er in jahrzehntelanger Arbeit die Werke Jakob Wimpfelings 1974 und 1977 gab er in der kritischen Amsterdamer Erasmus Gesamtausgabe drei Schriften dieses Humanisten heraus darunter die Querela Pacis Er war Mitglied der Koniglich Niederlandischen Akademie der Wissenschaften In der Freiburger Zeit konnte er die Humanismus Editionen abschliessen und sich zugleich erneut der Landesgeschichtsschreibung zuwenden vor allem ihrer fruhneuzeitlichen Grunderzeit Vorarbeiten zu einem Handbuch der territorialen Historiographie waren sein Vermachtnis Ausserdem war Herding Dichter und Schriftsteller Das andere Leben Schattengeschichte Lebensstationen Herding war seit 1938 mit Pia Herding geborene Wittmann verheiratet Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor Einer seiner Sohne war der Kunsthistoriker Klaus Herding Mitgliedschaften BearbeitenEhrenmitglied der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg 1985 Erasmus Kommission der Niederlandischen Akademie der Wissenschaften Kommission fur Humanismusforschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft Historische Kommission fur WestfalenSchriften BearbeitenDas romisch deutsche Reich in deutscher und italienischer Beurteilung von Rudolf von Habsburg zu Heinrich VII Inauguraldissertation Palm amp Enke Erlangen 1937 Untersuchungen zur Verfassungs und Verwaltungsgeschichte markgraflich ansbachischer Amter mit besonderer Rucksicht auf Cadolzburg Langenzenn und Rosstal Habilitationsschrift maschinenschriftlich Universitat Erlangen 1941 Heinrich Meibom 1555 1625 und Reiner Reineccius 1541 1595 In Westfalische Forschungen 18 1965 S 5 22 PDF Datei MB 3 1 MB als Hrsg Die Humanisten in ihrer politischen und sozialen Umwelt Boldt Boppard 1976 Humanistische Friedensideen am Beispiel zweier Friedensklagen S 7 35 PDF Datei 3 07 MB als Hrsg mit Kaspar Elm Eberhard Gonner und Eugen Hillenbrand Landesgeschichte und Geistesgeschichte Veroffentlichungen der Kommission fur Geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Reihe B Forschungen Bd 92 Kohlhammer Stuttgart 1977 als Hrsg Querela Pacis In Opera Omnia Desiderii Erasmi Roterodami recognita et adnotatione critica instructa notisque illustrata Bd 4 2 North Holland Amsterdam 1977 Zur Methode des Edierens am Beispiel humanistischer Texte In Freiburger Universitatsblatter 78 1982 S 29 43 PDF Datei 2 3 MB Erasmische Friedensschriften im 17 Jahrhundert Querela Pacis In Jean Pierre Massaut Hrsg Colloque Erasmien de Liege commemoration du 450e anniversaire de la mort d Erasme Soc d Ed Les Belles Lettres Paris 1987 S 223 237 PDF Datei 1 25 MB Jakob Wimpfeling Otto Herding Dieter Mertens Hrsg Briefwechsel Munchen 1990 Geschichtsbewusstsein Geschichtsschreibung und forschung im Herzogtum Wurttemberg In Zeitschrift fur Wurttembergische Landesgeschichte 51 1992 S 205 231 PDF Datei 2 46 MB Beitrage zur sudwestdeutschen Historiographie Kohlhammer Stuttgart 2005 Veroffentlichungen der Kommission fur Geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Reihe B Forschungen Band 162 ISBN 3 17 018979 4 als Hrsg mit August Buck Der Kommentar in der Renaissance Bonn Bad Godesberg und Boppard 1975 Deutsche Forschungsgemeinschaft Mitteilungen der Kommission fur Humanismusforschung Bd 1 als Hrsg mit August Buck Fritz Krafft u a Humanismusforschung seit 1945 Ein Bericht aus interdisziplinarer Sicht Boppard Bonn 1975 Deutsche Forschungsgemeinschaft Kommission fur Humanismusforschung Mitteilung 2 Literatur BearbeitenKurschners Deutscher Gelehrten Kalender Bd I A H 22 Auflage Saur Munchen 2009 ISBN 978 3 598 23629 7 Kaspar Elm Eberhard Gonner Eugen Hillenbrand Hrsg Landesgeschichte und Geistesgeschichte Festschrift fur Otto Herding zum 65 Geburtstag Veroffentlichungen der Kommission fur Geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Bd 92 Kohlhammer Stuttgart 1977 ISBN 3 17 004362 5 Dieter Mertens Otto Herding 1911 2001 Nachruf In Zeitschrift fur wurttembergische Landesgeschichte 61 2002 S 475 491 Clemens Wachter Bearb Die Professoren und Dozenten der Friedrich Alexander Universitat Erlangen 1743 1960 Erlanger Forschungen Sonderreihe Band 3 Erlangen 1993 ISBN 978 3 930357 96 3 S 89 mit Biografie Weblinks BearbeitenLiteratur von Otto Herding im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biographische Angaben auf den Seiten der Historischen Kommission fur Westfalen Veroffentlichungen von Otto Herding im Opac der Regesta Imperii Die Universitat Tubingen und der Nationalsozialismus 801 Universitatsarchiv UA der Eberhard Karls Universitat EKU Tubingen Neuere Literatur zur Geschichte der Universitat Tubingen 3300 UA TubingenAnmerkungen Bearbeiten Die Fusion der Stadt Sulzbach mit der Gemeinde Rosenberg zum heutigen Sulzbach Rosenberg erfolgte erst 1934 Herding selbst nannte noch im Rahmen seines Spruchkammerverfahrens nach dem Zweiten Weltkrieg nur Sulzbach als seinen Geburtsort Staatsarchiv Sigmaringen Wu 13 T 2 Nr 2512 071 Otto Herding Untersuchungen zur Verfassungs und Verwaltungsgeschichte des markgraflichen ansbachischen Gebietes mit besonderer Rucksicht auf die Amter Cadolzburg Lagenzenn und Rosstal Habilitationsschrift Universitat Erlangen 1941 Geschichte des Instituts fur Buchwissenschaft amp Textforschung abgerufen am 6 Dezember 2014 Normdaten Person GND 11854957X lobid OGND AKS LCCN nr91006789 VIAF 10225841 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Herding OttoALTERNATIVNAMEN Herding Otto Wilhelm KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 8 Juni 1911GEBURTSORT SulzbachSTERBEDATUM 18 Januar 2001STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Herding amp oldid 238495654