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Dieser Artikel befasst sich mit dem Musiker Hermann Reutter Zu anderen Personen siehe Hermann Reuter Hermann Reutter 17 Juni 1900 in Stuttgart 1 Januar 1985 in Heidenheim an der Brenz war ein deutscher Komponist und Pianist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 2 1 Opern 2 2 Ballette 2 3 Chorwerke 2 4 Orchestermusik 2 5 Vokalmusik 2 6 Instrumentalmusik 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenReutter Sohn eines Fabrikanten wuchs in einer musikalischen Familie auf Seine Mutter die auch Klavier spielte trat als Sopranistin auf begleitet von seinem ebenfalls pianistisch ausgebildeten Vater Den bei Emma Ruckbeil Hiller in Stuttgart begonnenen Gesangsunterricht setzte er nach seiner Ubersiedlung nach Munchen 1920 bei Karl Erler fort Bis 1925 studierte er an der Staatlichen Akademie der Tonkunst in Munchen bei Walter Courvoisier Komposition bei Franz Dorfmuller Klavier sowie bei Ludwig Mayer Orgel Schon seit 1923 wurde er als Konzertpianist und Liederbegleiter bekannt In den zwanziger Jahren war er auf den zeitgenossischen Musikfesten in Donaueschingen und Baden Baden 1923 1926 1927 und 1928 als Komponist vertreten wo er enge Kontakte auch zu Paul Hindemith knupfte Ab 1929 war er vor allem als Pianist und Liedbegleiter tatig und trat mit vielen wichtigen Dirigenten und Interpreten seiner Zeit auf Mit Sigrid Onegin unternahm er zwischen 1930 und 1936 sieben Tourneen durch Amerika 1932 wurde Reutter Kompositionslehrer an der Wurttembergischen Hochschule fur Musik in Stuttgart und war von 1936 bis 1945 Direktor des Hoch schen Konservatoriums 1938 bis 1942 Staatliche Hochschule fur Musik in Frankfurt am Main Dr Hoch s Konservatorium Obwohl er seit 1 Mai 1933 Mitglied der NSDAP war Mitgliedsnummer 3 321 546 galt seine Musik als entartet insbesondere seine Komposition nach dem Text von Robert Seitz Der neue Hiob op 37 die auch auf der Dusseldorfer Ausstellung Entartete Musik angeprangert wurde Und Goebbels schrieb uber Reutters Musik in sein Tagebuch scheusslich und unertraglich 1 Trotzdem gelangte seine Oper Odysseus an der Frankfurter Oper am 7 September 1942 zur Urauffuhrung und auch andere Werke von ihm wurden gespielt Seit 1945 war Reutter wieder Professor fur Komposition und Liedgestaltung an der Hochschule fur Musik in Stuttgart 1956 wurde er deren Direktor In dieser Zeit begleitete Reutter so bekannte Sanger wie Karl Erb Hans Hotter Elisabeth Schwarzkopf Dietrich Fischer Dieskau und Nicolai Gedda Nach seiner Emeritierung leitete er von 1966 bis 1974 eine Meisterklasse fur Liedinterpretation an der Munchner Musikhochschule Reutter hielt seit 1960 internationale Meisterkurse und Seminare uber Liedkomposition und interpretation ab 1968 grundete er mit Carl Orff in Stuttgart die Hugo Wolf Gesellschaft Stuttgart und war bis zu seinem Tod deren Prasident Der in Heidenheim an der Brenz verstorbene Hermann Reutter wurde in Stuttgart beigesetzt Seine Kompositionen waren zunachst von Hans Pfitzner und Anton Bruckner spater von Paul Hindemith Igor Strawinsky Bela Bartok und Arthur Honegger beeinflusst nach 1945 entfernte er sich von der zeitgenossischen Musik Reutter komponierte Opern Konzerte fur Klavier und Streicher Chor und Kammermusikwerke Ballette symphonische Werke und uber 200 Lieder Bundesprasident Theodor Heuss beauftragte 1949 Reutter die Melodie zu einem Text von Rudolf Alexander Schroder zu schreiben so sollte eine neue Nationalhymne unter dem Titel Hymne an Deutschland entstehen Bundeskanzler Konrad Adenauer liess dann jedoch die dritte Strophe des Deutschlandliedes als verbindlich erklaren 2 Reutters erfolgreichste Oper war Doktor Johannes Faust die am 26 Mai 1936 in Frankfurt am Main uraufgefuhrt wurde Seine Konzertvariationen fur Klavier und Orchester wurden 1952 vom Radio Sinfonie Orchester Stuttgart mit der Widmungstragerin Branka Musulin als Solistin unter Leitung von Georg Solti uraufgefuhrt In intensiver Zusammenarbeit mit dem Gitarristen Ihsan Turnagol entstanden in Reutters letzten Lebensjahren einige Gitarre Originalkompositionen sowie eine bedeutende Reihe von Transkriptionen Reutterscher Werke fur Gitarre solo die beim Schott Verlag veroffentlicht zum Teil auch auf Schallplatte und CD bei Wergo erschienen sind Werke Auswahl BearbeitenOpern Bearbeiten Saul 1928 Neufassung 1947 Doktor Johannes Faust 1936 Odysseus 1942 Der Weg nach Freudenstadt 1948 Don Juan und Faust 1950 Die Ruckkehr des verlorenen Sohnes 1952 Die Witwe von Ephesus 1954 Neufassung 1966 Der Tod des Empedokles 1954 Neufassung 1966 Die Brucke von San Luis Rey 1954 Hamlet 1980 Ballette Bearbeiten Die Kirmes von Delft 1937 Notturno Montmartre 1952 Figurinen zu Hofmannsthals Jedermann 1972 Chorwerke Bearbeiten Der grosse Kalender 1933 Neufassung 1970 Chorfantasie 1939 Hochzeitslieder 1941 Grosses Welttheater 1951 Orchestermusik Bearbeiten Konzertvariationen fur Klavier und Orchester 1951 52 Prozession Dialog fur Violoncello und Orchester Gaspar Cassado zugeeignet 1957 Vokalmusik Bearbeiten Solokantate nach Worten des Matthias Claudius fur eine Altstimme Bratsche und Klavier oder Orgel Opus 45 1948 Funf antike Oden fur eine mittlere Frauenstimme Bratsche und Klavier Opus 57 1947 Neun Lieder und Gesange nach Gedichten von Gottfried Keller fur eine hohe Singstimme und Klavier Opus 59 1948 Hymne an Deutschland Land des Glaubens Text von Rudolf Alexander Schroder 1950 Kleines geistliches Konzert nach Worten von Christian Wagner fur eine Altstimme und Bratsche 1953 Aus dem Hohelied Salomonis fur Alt Viola Klavier und Orchester 1956 Kleine Ballade von den drei Flussen fur Sopran und kleines Orchester 1960 Szene und Monolog der Marfa aus Schillers Demetrius fur Sopran und Orchester 1968 Der Liebe will ich singen Minnelieder aus der Zeit der Staufer fur zwei Singstimmen Sopran und Bariton mit orchester oder Klavier 1976 Instrumentalmusik Bearbeiten Fantasia apocalyptica fur Klavier Opus 7 1926 Die Passion in 9 Inventionen aus den Biblischen Szenen fur Klavier Opus 25 1930 fur Gitarre eingerichtet 1984 Kleine Klavierstucke Opus 28 1928 Fantasiestucke daraus auch fur Gitarre eingerichtet Rhapsodie fur Violine und Klavier Opus 51 1939 Alma Moodie gewidmet Musik fur Viola und Klavier 1951 Piece concertante fur Alt Saxophon und Klavier 1968 Cinco Caprichos sobre Cervantes fur Viola 1968 fur Gitarre eingerichtet 1984 Sonata Monotematica fur Violoncello bzw Fagott und Klavier 1972 Abendangelus und Bolero Fandango fur Gitarre 1984 Auszeichnungen Bearbeiten1937 Ernennung zum ordentlichen Mitglied der Preussischen Akademie der Kunste 1943 Schwabischer Komponistenpreis der Stadt Stuttgart 1953 Ludwig Spohr Preis der Stadt Braunschweig 1955 Mitglied der Akademie der Kunste Berlin 1955 Mitglied der Bayerischen Akademie der Schonen Kunste 1959 Grosses Bundesverdienstkreuz 1975 Grosses Bundesverdienstkreuz mit Stern 1976 Ehrendoktorwurde des Music and Arts Institute San Francisco 1980 Jubilaums Medaille des Landes Baden Wurttemberg 1984 Burgermedaille der Stadt Stuttgart Hugo Wolf Medaille der Internationalen Hugo Wolf GesellschaftLiteratur BearbeitenPeter Cahn Das Hoch sche Konservatorium in Frankfurt am Main 1878 1978 Kramer Frankfurt am Main 1979 Fred K Prieberg Handbuch Deutsche Musiker 1933 1945 Kiel 2004 CD ROM Lexikon S 5721f Carl Dahlhaus Hans Heinrich Eggebrecht Hrsg Brockhaus Riemann Musiklexikon Band 4 Schott Mainz 1989 S 37f Diether de la Motte Manchmal sagen leise Tone mehr Hermann Reutters Cervantes Caprichos Nova giulianiad 11 88 S 132 ff ISSN 0254 9565 Karl Laux Musik und Musiker der Gegenwart 1949 Verlag Dr W Spiel K G EssenWeblinks BearbeitenWerke von und uber Hermann Reutter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Hermann Reutter in der Deutschen Digitalen Bibliothek Werkeverzeichnis von Hermann Reutter auf Klassika info Hermann Reutter im Bayerischen Musiker Lexikon Online BMLO Buhnenwerke von Hermann Reutter auf operone de Nachlass an der Wurttembergischen Landesbibliothek Stuttgart Nachlass in der Bayerischen Staatsbibliothek Biografische Angaben und Werkverzeichnis bei Schott Musik Irmgard Zundorf Hermann Reutter Tabellarischer Lebenslauf im LeMO DHM und HdG Eintrag von Hermann Reutter auf Lied Portal gmg bw deEinzelnachweise Bearbeiten Joseph Goebbels Tagebuch III Eintrag vom 20 Januar 1938 S 408 Hans von Herwarth Von Adenauer zu Brandt Erinnerungen Propylaen Berlin Frankfurt 1990 ISBN 3 549 07403 4 S 97Normdaten Person GND 118744739 lobid OGND AKS LCCN n81042608 VIAF 114986009 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reutter HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist und MusikerGEBURTSDATUM 17 Juni 1900GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 1 Januar 1985STERBEORT Heidenheim an der Brenz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Reutter amp oldid 239293698