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Erich Rudolph Alexander Regener 12 November 1881 in Schleusenau bei Bromberg Westpreussen 27 Februar 1955 in Stuttgart war ein deutscher Physiker und Sonnenforscher Erich Regener im Mai 1929 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 2 8 K Strahlung 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLeben BearbeitenErich Regener studierte von 1900 bis 1905 an der Universitat Berlin Physik Er war ein Schuler von Heinrich Rubens und besuchte Vorlesungen bei Paul Drude Hans Heinrich Landolt und Max Planck 1905 wurde er mit einer von Emil Warburg angeregten Arbeit uber den Einfluss der kurzwelligen Strahlung auf das Sauerstoff Ozon Gleichgewicht in der Atmosphare promoviert 1 und verblieb als Privatdozent an der Universitat Berlin Mit der Bestimmung der elektrischen Elementarladung durch Auszahlen von Alphateilchen mit Hilfe einer von ihm entwickelten Szintillationsmethode wurde er 1909 habilitiert In den folgenden 15 Jahren beschaftigte er sich immer wieder mit der Subelektronenhypothese die durch Experimente Felix Ehrenhafts gestutzt schien Schliesslich schloss er aber die Existenz kleinerer Ladungen als der Elementarladung aus Regener wurde 1914 als Nachfolger Richard Bornsteins auf den Lehrstuhl fur Physik an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin berufen Im Ersten Weltkrieg wurde er als Feld Rontgenmechaniker eingesetzt 1920 wurde er ordentlicher Professor an der Technischen Hochschule Stuttgart Ab der zweiten Halfte der 1920er Jahre beschaftigte Regener sich intensiv mit der von Victor Franz Hess 1912 entdeckten kosmischen Strahlung damals durchdringende Hohenstrahlung genannt Dazu versenkte er automatisch registrierende Ionisationskammern im Bodensee oder liess sie am Ballon bis in eine Hohe von 24 km in die Stratosphare aufsteigen 1929 promovierte Hans Hellmann bei Regener mit einer Arbeit zum Ozonzerfall Regener selbst knupfte an seine eigenen fruhen Arbeiten an und begann Untersuchungen zur Hohenabhangigkeit der Ozonschicht Mit seinem Sohn dem Physiker Victor H Regener 1913 2006 entwickelte er einen Registrierspektrographen Durch unbemannte Ballonaufstiege mit diesem Instrument bis uber 30 km Hohe massen sie 1934 das UV Spektrum der Sonne in zwei Spektralbereichen und bestimmten daraus die vertikale Ozonverteilung in der Atmosphare Bei weiteren Ballonaufstiegen untersuchte Regener in den darauf folgenden Jahren den Sauerstoff und Wasserdampfgehalt in der Stratosphare Im Herbst 1937 wurde Regener auf der Grundlage des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums in den Wartestand versetzt und seines Amtes als Hochschullehrer und Direktor des physikalischen Instituts der Technischen Hochschule Stuttgart enthoben Seine Frau Gertrud geborene Heiter hatte judische Vorfahren und Regener war den Nationalsozialisten auch politisch missliebig Mit Unterstutzung seines Schulers Alfred Ehmert und zweier weiterer Stipendiaten der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie mit finanziellen Zuwendungen vom Reichsluftfahrtministerium grundete er daraufhin am 1 Januar 1938 in Friedrichshafen am Bodensee die private Forschungsstelle fur Physik der Stratosphare die am 30 Mai 1938 in die Kaiser Wilhelm Gesellschaft eingegliedert wurde Nach der Zerstorung des Instituts bei einem alliierten Luftangriff im Jahre 1944 setzte Regener seine Forschungsarbeit in einem Provisorium in Weissenau bei Ravensburg fort aus dem 1952 das Max Planck Institut fur Physik der Stratosphare hervorging Dieses Institut ist eine der beiden Wurzeln des heutigen Max Planck Instituts fur Sonnensystemforschung Regeners Forschungen zur Stratosphare waren auch fur die Raketentechniker um Wernher von Braun von Interesse Um die Flugbahn der Raketen berechnen zu konnen benotigte man genaue Daten In einem gemeinsamen Projekt mit der Heeresversuchsanstalt in Peenemunde entwickelte Regener neue Instrumente die mit einer A4 Rakete in eine Hohe von 50 km transportiert werden sollten Dort sollte die Regener Tonne genannte Instrumentenkapsel abgesprengt werden und an einem Fallschirm zur Erde zuruckkehren Bis zum Kriegsende kam es aber nur zu einem erfolgreichen Probeflug mit einer Attrappe der Regener Tonne Von 1945 bis 1951 besetzte Regener wieder seinen Lehrstuhl in Stuttgart 1948 wurde er Vizeprasident der Max Planck Gesellschaft Regener war seit 1934 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina seit 1950 korrespondierendes Mitglied der Heidelberger und seit 1955 der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1951 wurde er Fellow der American Physical Society 2 2 8 K Strahlung BearbeitenRegener berechnete eine kosmische Mikrowellenhintergrundstrahlung von 2 8 K bereits 1933 3 Werke BearbeitenUber die chemische Wirkung kurzwelliger Strahlung auf gasformige Korper Dissertation Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin 12 Aug 1905 Uber Kathoden Rontgen und Radiumstrahlen Rede geh in d Kgl Landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin am 26 Jan 1915 Berlin Wien Urban amp Schwarzenberg 1915 Uber die Ursache welche bei den Versuchen von Hrn F Ehrenhaft die Existenz eines Subelektrons vortauscht Berlin 1920 Sitzungsbericht d Preuss Akademie d Wiss Phys math Kl 1920 Der Energiestrom der Ultrastrahlung in Zeitschrift fur Physik 80 9 10 1933 S 666 669 166 kB PDF wolff ch Aufnahmen des ultravioletten Sonnenspektums in der Stratosphare und vertikale Ozonverteilung mit V H Regener in Phys Z 35 1934 S 788 793 Uber Ballone mit grosser Steiggeschwindigkeit Thermographen von geringer Tragheit Quarzbarographen und uber die Kondensation und Sublimation von Wasserdampfes bei tiefen Temperaturen Munchen Berlin Oldenbourg 1941 Schriften d Dt Akademie d Luftfahrtforschung 37 Aufbau und Zusammensetzung der Stratosphare Munchen Berlin Oldenbourg 1941 Schriften der Deutschen Akademie der Luftfahrtforschung 46 Optische Interferenzen an dunnen bei 190 C kondensierten Eisschichten 1954Literatur BearbeitenHans Karl Paetzold et al Erich Regener als Wegbereiter der extraterrestrischen Physik in Herbert Birett et al Hrsg Zur Geschichte der Geophysik Springer Berlin 1974 S 167 188 online dgg online de Claus Priesner Regener Erich Rudolph Alexander In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 258 260 Digitalisat Thomas Hockey et al Hrsg Biographical Encyclopedia of Astronomers Verlag Springer 2007 S 960f Michael Globig Mit der Tonne in die Atmosphare PDF Datei 222 kB In MaxPlanckForschung 4 2006 S 56 f Norbert Becker Erich Regener In Norbert Becker Katja Nagel Hrsg Verfolgung und Entrechtung an der Technischen Hochschule Stuttgart wahrend der NS Zeit Belser Stuttgart 2017 ISBN 978 3 7630 2805 4 S 373 380 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Erich Regener im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Prediction of temperature of background radiation the end of a myth Vortragsfolie von Bernd Pfeiffer Nuclear Astrophysics History of Nucleosynthesis up to B2FH S 25 2 9 MB PDF uni mainz de Anmerkungen Bearbeiten Erich Regener im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendet APS Fellow Archive Fellows 1951 American Physical Society abgerufen am 16 Dezember 2015 englisch A K T Assis M C D Neves History of the 2 7 K Temperature Prior to Penzias and Wilson PDF 94 4 kB A K T Assis and M C D Neves Redshift revisited Astrophysics and Space Science 227 13 24 May 1995 laut Ubersetzung Assis Uebersetzung Astrophys Space pdf Paul A LaViolette Genesis of the Cosmos Rochester Vermont 1995 S 295 296 Helge Kragh Cosmology and Controversy Princeton 1999 S 132Normdaten Person GND 11639059X lobid OGND AKS VIAF 268377525 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Regener ErichALTERNATIVNAMEN Regener Erich Rudolph Alexander vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher PhysikerGEBURTSDATUM 12 November 1881GEBURTSORT Schleusenau bei Bromberg WestpreussenSTERBEDATUM 27 Februar 1955STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erich Regener amp oldid 229232333