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Das Max Planck Institut fur Sonnensystemforschung MPS ist eine Forschungseinrichtung fur Astronomie und Astrophysik Es ist Teil der Max Planck Gesellschaft und hat seinen Sitz in Gottingen Max Planck Institut fur SonnensystemforschungLogoKategorie ForschungseinrichtungTrager Max Planck GesellschaftRechtsform des Tragers Eingetragener VereinSitz des Tragers MunchenStandort der Einrichtung GottingenArt der Forschung GrundlagenforschungFacher NaturwissenschaftenFachgebiete AstronomieGrundfinanzierung Bund 50 Lander 50 Leitung Laurent Gizon Geschaftsfuhrender Direktor Mitarbeiter ca 320Homepage www mps mpg deGebaude des InstitutsBis 2004 hiess das Institut Max Planck Institut fur Aeronomie Es geht zuruck auf zwei Vorlauferinstitutionen das Max Planck Institut fur Physik der Stratosphare und das Institut fur Ionospharenforschung in der Max Planck Gesellschaft Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Forschung 2 1 Sonne und Heliosphare 2 2 Planeten und Kometen 2 3 Inneres der Sonne und der Sterne 3 Projekte 4 International Max Planck Research School IMPRS 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Das MPS in Katlenburg Lindau 2006 Der seit 1934 1 an der Erprobungsstelle der Luftwaffe in Rechlin an der Muritz beschaftigte Walter Dieminger untersuchte dort in der Sondergruppe Funk die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen in der Atmosphare Eine Ionospharenbeobachtungsstelle entstand zuerst in Rechlin ab 1940 dann in Tromso Kjeller Meudon Syrakus und Nikolajew Die Stationen machten laufend Messungen mit Ionosonden und beobachteten auch die Schwankungen des Erdmagnetfelds Das Personal stellte eine eigene Luftnachrichten Kompanie deren Chef bis Ende 1944 Walter Grotrian war Die Messdaten der Stationen wurden ab 1940 von einem Funkvorhersage und Warn Dienst genutzt 1942 wurden alle Dienste zusammengefasst in einer Zentralstelle fur Funkberatung unter Diemingers Leitung Ab 1943 war die Zentrale im niederosterreichischen Leobersdorf Die im Herbst 1944 nach Ried im Innkreis evakuierte Zentralstelle wurde dort vereinigt mit dem Fraunhofer Institut der Reichsstelle fur Hochfrequenzforschung aus Freiburg dessen Leitung Dieminger ebenfalls kommissarisch ubernahm Nach Kriegsende bewirkte der britische Forscher William Roy Piggott im Spatsommer 1945 die Verlagerung des Kerns der Einrichtung nach Lindau Harz in der britischen Besatzungszone wo sie mit Sitz im Mushaus Lindau im Marz 1946 den Namen Fraunhofer Institut fur Hochfrequenzforschung erhielt Die Evakuierung wurde von der RAF unter Wingcommander Eric Ackerman durchgefuhrt Seine ELINT Abteilung war mit der Aufklarung des russischen Funkverkehrs befasst und benotigte die Funkausbreitungsvorhersagen der Zentralstelle fur Funkberatung dringend 2 Eine Forschung liessen die britischen Besatzungsbehorden zunachst nicht zu das Institut produzierte Gerate fur den Verkauf Im April 1947 wurde das Institut als Fraunhofer Radio Institut in der Kaiser Wilhelm Gesellschaft der Verwaltung der Kaiser Wilhelm Gesellschaft unterstellt und die Forschung wieder zugelassen 1948 ging die Verwaltung an die Max Planck Gesellschaft uber Im Januar 1949 erfolgte die Umbenennung in Institut fur Ionospharenforschung in der Verwaltung der Max Planck Gesellschaft im Oktober 1951 wurde das Institut als Institut fur Ionospharenforschung in der Max Planck Gesellschaft schliesslich vollstandig in die Max Planck Gesellschaft eingegliedert Im Dezember 1937 hatte der von den Nationalsozialisten seines Lehrstuhls fur Physik an der Technischen Hochschule Stuttgart enthobene Erich Regener in Friedrichshafen die private Forschungsstelle fur Physik der Stratosphare gegrundet musste sie aber bereits im April 1938 in die Kaiser Wilhelm Gesellschaft integrieren Der Aufnahmebeschluss des Senats der Gesellschaft fur die Forschungsstelle fur Physik der Stratosphare in der Kaiser Wilhelm Gesellschaft wurde nachtraglich am 30 Mai 1938 gefasst Die Forschungsstelle entwickelte zur Hohenforschung unter anderem eine wissenschaftliche Nutzlast fur das Aggregat 4 A4 auch unter der Bezeichnung V2 bekannt 1944 musste die Forschungsstelle kriegsbedingt nach Weissenau heute Ravensburg verlegt werden 1949 ubernahm die Max Planck Gesellschaft die Forschungsstelle die 1952 zum Max Planck Institut fur Physik der Stratosphare wurde Mit der Berufung des Gottinger Professors Julius Bartels 1955 zum neuen Direktor ging die Verlagerung des Instituts an den Standort Lindau am Harz einher wo bereits das Institut fur Ionospharenforschung ansassig war 1956 wurden die beiden Institute im Max Planck Institut fur Physik der Stratosphare und der Ionosphare zusammengefasst innerhalb dessen sie aber als Teilinstitute wissenschaftlich selbstandig blieben 1958 wurde das Institut in Max Planck Institut fur Aeronomie MPAe umbenannt die Teilinstitute in Institut fur Ionospharenphysik bzw Institut fur Stratospharenphysik Dieminger und Bartels wurden Co Direktoren Nach Diemingers Emeritierung als letztem der beiden ursprunglichen Direktoren wurden die Teilinstitute 1975 vereinigt und stattdessen eine Abteilungsstruktur geschaffen Der Forschungsschwerpunkt verlagerte sich in der Folge zunehmend auf Atmosphare Ionosphare und Magnetosphare extraterrestrischer Korper einschliesslich der Sonnenatmosphare des interplanetaren Mediums und der Strahlung in allen diesen Bereichen Die ausserst erfolgreichen Missionen von Galileo und SOHO fallen in diese Zeit Die Veranderungen im Rahmen der Wiedervereinigung mit dem Aufbau neuer Max Planck Institute in den neuen Landern erzwangen die Schliessung von Instituten in den alten Landern wovon zunachst auch das Institut fur Aeronomie betroffen sein sollte Unter anderem die schon zugesagten Kooperationen im Rahmen der Rosetta Mission waren jedoch ein Argument gegen die vollstandige Schliessung 1997 beschloss die Max Planck Gesellschaft fur das Institut fur Aeronomie eine Konzentration auf die Sonnen und Planetenphysik und eine Teilschliessung des Instituts mit einer mittelfristigen Reduzierung von vier auf zwei Direktoren mit den anstehenden Emeritierungen 2004 und 2007 Im Jahre 2004 wurde das Max Planck Institut fur Aeronomie in Anpassung an die veranderten Aufgaben in Max Planck Institut fur Sonnensystemforschung umbenannt nbsp Der Standort in GottingenIm Dezember 2009 wurde der Beschluss gefasst dass das MPS 2014 nach Gottingen umzieht 3 Forschung BearbeitenDas Institut ist in drei Abteilungen untergliedert die jeweils einen anderen Forschungsschwerpunkt haben Neben der Forschungstatigkeit ist ein weiterer bedeutender Bereich die Entwicklung und Konstruktion von Instrumenten fur Weltraummissionen Sonne und Heliosphare Bearbeiten Forschungsinhalte der Abteilung sind das Sonneninnere die Sonnenatmosphare das solare Magnetfeld die Heliosphare und das interplanetare Medium sowie Strahlung und energiereiche Teilchen von der Sonne Die Abteilung tragt massgeblich zur ESA Mission Solar Orbiter bei Neben zahlreichen weiteren Beteiligungen an Weltraummissionen leitet die Abteilung die Ballonmission Sunrise ein ballongetragenes Observatorium das die Sonne aus einer Flughohe von etwa 35 km untersucht 4 Planeten und Kometen Bearbeiten Die Abteilung untersucht das Innere die Oberflachen Atmospharen Ionospharen und Magnetospharen der Planeten deren Ringe und Monde sowie Kometen und Asteroiden Zu den wichtigsten Weltraummissionen zu denen die Abteilung aktuell beitragt oder beigetragen hat zahlen die Missionen JUICE ins Jupitersystem BepiColombo zum Merkur und Insight zum Mars Weitere bedeutende Missionen mit MPS Beteiligung sind Rosetta zum Kometen Churyumov Gerasimenko sowie Dawn zum Asteroidengurtel 5 Inneres der Sonne und der Sterne Bearbeiten Die Abteilung beschaftigt sich mit der inneren Struktur und Dynamik der Sonne und der Sterne Dafur nutzt sie Methoden der Helio und Asteroseismologie Auf diese Weise lasst sich die Theorie der Sternenstruktur und evolution uberprufen und weiterentwickeln und dadurch einem Verstandnis des solaren und stellaren Magnetismus naherkommen Die Abteilung betreibt das Deutsche Datenzentrum der NASA Mission Solar Dynamics Observatory und bereitet die Einrichtung des Datenzentrums fur ESA s Exoplaneten Mission PLATO vor 6 Projekte BearbeitenDas Institut arbeitet an vielen internationalen Wissenschaftsprojekten An Weltraummissionen beteiligt sich das MPS bei der Entwicklung von Instrumenten die zum Teil vom Institut geleitet werden bei der Bereitstellung von Ressourcen zur Datenauswertung sowie bei der theoretischen Forschungsarbeit Laufende und zukunftige Weltraummissionen sind 7 8 9 BepiColombo Cluster ExoMars InSight JUICE Mars Express Solar Orbiter SOHO STEREO SDO PLATO SunriseAbgeschlossene Weltraummissionen sind unter anderem Phoenix Cassini Huygens Chandrayaan 1 Dawn Galileo Geotail Giotto Herschel Venus Express Pathfinder Rosetta Spacelab Helios Ulysses SOFIAInternational Max Planck Research School IMPRS BearbeitenDie seit 2002 bestehende International Max Planck Research School for Solar System Science ist ein englischsprachiges Promotionsprogramm in Physik In der IMPRS bieten das MPS und die Universitat Gottingen ein dreijahriges strukturiertes Graduiertenprogramm an an dem standig etwa 40 Doktoranden teilnehmen 10 Literatur BearbeitenEckart Henning Marion Kazemi Handbuch zur Institutsgeschichte der Kaiser Wilhelm Max Planck Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften 1911 2011 Daten und Quellen Berlin 2016 2 Teilbande Teilband 1 Institute und Forschungsstellen A L PDF 75 MB S 46 64 Max Planck Institut fur Aeronomie Teilband 2 Institute und Forschungsstellen M Z PDF 75 MB S 1492 1499 Max Planck Institut fur Sonnensystemforschung 60 Jahre Max Planck Institut fur Sonnensystemforschung In MaxPlanckForschung Nr 1 2006 S 82 f PDF 1 0 MB Peter Czechowsky Rudiger Ruster Hrsg 60 Jahre Forschung in Lindau 1946 2006 Vom Fraunhofer Institut zum Max Planck Institut fur Sonnensystemforschung Copernicus Publications Katlenburg Lindau 2007 ISBN 978 3 936586 65 7 11 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Max Planck Institut fur Sonnensystemforschung Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage des Instituts Homepage der IMPRS Solar System SchoolEinzelnachweise Bearbeiten http www mps mpg de institut geschichte Schaumburger Nachrichten vom 4 Juni 2014 Sonnensystem Forscher ziehen nach Gottingen Meldung bei HNA de vom 12 Mai 2010 Abteilung Sonne und Heliosphare Abgerufen am 23 Mai 2020 Abteilung Planeten und Kometen Abgerufen am 23 Mai 2020 Abteilung Das Innere der Sonne und der Sterne Abgerufen am 23 Mai 2020 Europlanet 2020 Abgerufen am 23 Mai 2020 Projekte Abgerufen am 23 Mai 2020 Projekte Abgerufen am 23 Mai 2020 International Max Planck Research School for Solar System Science at the University of Gottingen In mps mpg de Abgerufen am 30 Mai 2022 Inhaltsverzeichnis und Zusammenfassung zum Buch 60 Jahre Forschung in Lindau PDF 1 2 MB Max Planck Institut in Gottingen Max Planck Institut fur Dynamik und Selbstorganisation Max Planck Institut fur Multidisziplinare Naturwissenschaften Max Planck Institut fur Sonnensystemforschung Max Planck Institut zur Erforschung multireligioser und multiethnischer Gesellschaften 51 560277777778 9 9486111111111 Koordinaten 51 33 37 N 9 56 55 O Normdaten Korperschaft GND 10088451 9 lobid OGND AKS LCCN no2009168581 VIAF 123567348 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Planck Institut fur Sonnensystemforschung amp oldid 236390531