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Das Mushaus Lindau ist ein Anfang des 14 Jahrhunderts erbautes Mushaus in Lindau in Niedersachsen Es ist der einzige bauliche Uberrest der Burg Lindau und gilt als eines der altesten komplett erhaltenen Profanbauten in Niedersachsen Mushaus Lindau Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Literatur 4 WeblinksBeschreibung BearbeitenIm Grundriss hat das Gebaude eine Lange von 21 Metern und eine Breite von 12 Metern Es ist etwa 30 Meter hoch Davon entfallen zwei Meter auf den oberen Bereich des Kellers 18 Meter auf die vier Stockwerke und 10 Meter auf das Dach mit drei Speicherboden Die Mauerstarke betragt im unteren Bereich 2 3 Meter und im oberen Bereich 1 5 Meter Die Stockwerke haben eine Hohe von 4 5 Meter Der dritte Stock ist 5 5 Meter hoch Wegen eines fruheren gotischen Fensters aus Sandsteingerippe und einer tischartigen Sandsteinplatte konnte es sich beim dritten Stock um einen Festsaal gehandelt haben Wahrscheinlich ist dass das Mushaus nicht nur als Vorrats und Zeughaus der Burg Lindau diente sondern als dessen Palas Als der Fabrikant August Greve das Mushaus 1872 zur Einrichtung einer Jutespinnerei erworben hatte beschaftigte er sich eingehend mit dem Gebaude Bei Ausschachtungen im naheren Umfeld zum Bau von Fabrikgebauden fand er Mauer und Grabenreste Zu seinen Untersuchungen verfasste er einen Bericht der uberliefert ist Demnach war das Mushaus von einer Burgmauer und einem Burggraben umgeben Die Mauer lag 14 Meter vom Mushaus entfernt und hatte eine Starke von 2 3 Metern Der Burggraben war acht Meter breit und vier Meter tief Vermutlich wurde er von der nahe liegenden Rhume gespeist Geschichte BearbeitenDer Hildesheimer Bischof Otto II erwarb 1322 von den Herren von Plesse den plessischen Anteil an der bereits bestehenden Burg und dem Ort Lindau Spater brachte er sich ganz in den Besitz der Burg und begann mit dem Bau des Mushauses Das Baujahr lasst sich nicht genau bestimmen es durfte aber kurz nach 1322 gewesen sein Bischof Otto II bestellte 1337 Gottschalk von Plesse und Heinrich von Hardenberg als Amtmanner Aus Geldmangel verpfandete der Bischof die Burg standig 1434 kam sie zur Halfte und um 1519 ganz an Kurmainz Lindau wurde dann Sitz eines mainzischen Amtes das vermutlich seinen Sitz im Mushaus hatte nbsp Das Mushaus als Teil einer Fabrik zur Jute Spinnerei um 1910Im Dreissigjahrigen Krieg wurde die Burg zerstort Erhalten blieben nur die Mauern des Mushauses Nach dem Krieg erfolgte eine Renovierung von der zwei Bauinschriften zeugen Sie nennen das Jahr der Renovierung mit 1664 und als Landesherr den Mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schonborn In der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts verlor das Mushaus seine Funktion als Amthaus als 1741 ein neues Amthaus in Lindau errichtet wurde Uber die weitere Nutzung des Mushauses ist nur bekannt dass es bis ins 19 Jahrhundert als Zehntscheune diente 1872 erwarb der Fabrikant August Greve das Mushaus um darin Jutegarne herzustellen Als sich das Gebaude dazu nicht eignete nutze er es als Wohnquartier fur Spinnerinnen und als Lagerraum fur Maschinen Im Zweiten Weltkrieg wurde wegen alliierter Luftangriffe das Planungsamt der Wehrerforschungsmeinschaft des Reichsforschungsrats 1943 aus Hannover nach Lindau verlegt Unter der Leitung des Rustungsentwicklers Werner Osenberg bekam das sogenannte Buro Osenberg seinen Sitz im Mushaus wo es bis Ende Marz 1945 in Buroraumen arbeitete In der Nachkriegszeit war ab 1946 das Fraunhofer Institut fur Hochfrequenzforschung das spatere Max Planck Institut fur Sonnensystemforschung im Mushaus untergebracht In Teilbereichen dauerte die Nutzung bis 1969 an Danach hatten Gewerbeunternehmen ihren Sitz im Gebaude Heute ist es ungenutzt nbsp Mushaus auf dem Wappen von LindauSeit 1951 ist das Mushaus auf dem Wappen der Ortschaft Lindau abgebildet Literatur BearbeitenBirgit Schlegel Das Mushaus bedeutendstes Zeugnis Lindauer Geschichte in Birgit Schlegel Rudolf Brodhun u a Lindau Geschichte eines Fleckens im nordlichen Eichsfeld Verlag und Druck Mecke 1995 ISBN 3 923453 67 1 S 196 205 August Greve Vom Mushaus in Birgit Schlegel Rudolf Brodhun u a Lindau Geschichte eines Fleckens im nordlichen Eichsfeld Verlag und Druck Mecke 1995 ISBN 3 923453 67 1 S 206 211Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lindauer Mushaus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Gudrun Pischke zu Lindau in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Mushaus Lindau auf alleburgen de51 652499 10 122933 Koordinaten 51 39 9 N 10 7 22 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mushaus Lindau amp oldid 236480142