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Muthaus auch Mushaus oder Moshaus ist in Sudniedersachsen und Ostwestfalen die regionale Bezeichnung fur einen Wohnturm auch Turmhaus genannt aus dem Spatmittelalter Es war damals das Hauptgebaude der Palas einer grosseren befestigten Burganlage mit Wirtschaftsgebauden bisweilen auch einem Bergfried umgeben von Ringmauern und oft Graften Der Name leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort muos 1 Speise Mus ab und weist damit auf den herrschaftlichen Speisesaal hin der im Muthaus lag In spateren Jahrhunderten wurden Muthauser bisweilen als Kornspeicher und Vorratshauser umgenutzt Das Muthaus der Burg Hardegsen mit Amtshaus Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Beispiele 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenIn der 4 Auflage 1885 1892 von Meyers Konversationslexikon steht in Bd 2 S 652 unter dem Eintrag Burg An die Kemnate stiess das bedeutendste Gebaude der Hofburg das auch Palas Saalbau Mushaus Waffenhaus oder hohes Haus genannte Landgrafenhaus welches teilweise zur Wohnung hauptsachlich aber zur Hofhaltung diente und daher ausser Keller Kuche und Speiseraum in der untern und der zweiten Etage einen grossen zu Versammlungen und Festlichkeiten bestimmten vom Hofraum aus durch eine Freitreppe Grade zuganglichen Ritter und Waffensaal enthielt Beispiele BearbeitenIn Sudniedersachsen und Ostwestfalen sind sechs solche Muthauser aus dem 14 Jahrhundert erhalten Mushaus Lindau als einziger Uberrest der Burg Lindau in Lindau Eichsfeld vermutlicher Baubeginn im Jahr 1322 Die Burg wurde im Dreissigjahrigen Krieg zerstort es blieb nur das Mushaus erhalten Burg Hardegsen in Hardegsen erbaut im Jahr 1324 Es ist das alteste weltliche Bauwerk Niedersachsens dieser Grosse Der rechteckige uber 30 Meter hohe Quaderbau ist besonders gut erhalten Fruher bildete es das Haupthaus der Burg Hardeg und etwas spater einen Kornspeicher Heute befindet sich darin ein Veranstaltungszentrum Burg Beverungen in Beverungen Die Burg wurde 1332 durch das Furstentum Paderborn erbaut 1632 von den Hessen fast vollig zerstort wurde sie 1650 zum grossen Teil wieder aufgebaut Seit 1986 befindet sich darin das Stuhlmuseum Burg Lichtenau in Lichtenau Westfalen Oldenburg in Marienmunster Das Turmhaus Stammburg der Grafen von Schwalenberg stammt aus der 2 Halfte des 14 Jahrhunderts Burg Dreckburg bei Salzkotten vermutlich zwischen 1347 und 1357 erbaut nbsp Mushaus Lindau nbsp Burg Beverungen nbsp Turmhaus der Burg Lichtenau nbsp Oldenburg bei Marienmunster nbsp Dreckburg bei Salzkotten nbsp Schloss Dryburg in Bad Langensalza nbsp Wohnturm der Burg AdelebsenIn Thuringen ist in Bad Langensalza auf Schloss Dryburg ein Wohnturm in ahnlicher Bauweise erhalten der bereits um 1250 errichtet wurde Zu nennen sind auch der Wohnturm der Burg Adelebsen bei Gottingen ein funfeckiger Bau sowie im Raum Hildesheim die beiden Bischofsburgen Marienburg und Burg Steuerwald mit einem zweiflugligen Palas sowie Burg Steinbruck Literatur BearbeitenStadtverwaltung Hardegsen Hrsg Burg Hardegsen und das Muthaus Geiger Verlag 2003 ISBN 3 89570 867 4Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Muthaus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte von Burg Beverungen Die Oldenburg bei Marienmunster Ebergotzen Wohnturm der Wasserburg RadolfshausenEinzelnachweise Bearbeiten Deutsches Worterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm bearb von Moriz Heyne Bd 12 L Mythisch Leipzig 1885 Sp 2728 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Muthaus amp oldid 236437852