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Das Max Planck Institut fur Dynamik und Selbstorganisation ist eine ausseruniversitare Forschungseinrichtung der Max Planck Gesellschaft mit Sitz in Gottingen fur Untersuchungen von komplexen Nichtlinearen Systemen Chaosforschung insbesondere in Physik und Biologie Max Planck Institut fur Dynamik und SelbstorganisationMPI fur Dynamik und Selbstorganisation GottingenKategorie ForschungseinrichtungTrager Max Planck GesellschaftRechtsform des Tragers Eingetragener VereinSitz des Tragers MunchenStandort der Einrichtung GottingenArt der Forschung GrundlagenforschungFacher NaturwissenschaftenFachgebiete Physik BiologieGrundfinanzierung Bund 50 Lander 50 Leitung Ramin Golestanian Geschaftsfuhrender Direktor Stand Oktober 2020 1 Mitarbeiter 285 1 Homepage www ds mpg deSeine Grundung geht auf Ludwig Prandtl zuruck der 1925 das Kaiser Wilhelm Institut fur Stromungsforschung in Gottingen etablierte 2 Im Jahre 1948 wurde es als Max Planck Institut fur Stromungsforschung Teil der Max Planck Gesellschaft die in diesem Institut gegrundet wurde Im Jahr 2004 wurde es in Max Planck Institut fur Dynamik und Selbstorganisation umbenannt Es ist eines von 85 Instituten der Max Planck Gesellschaft Stand 2023 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Profil 3 Forschungsstruktur 3 1 Abteilungen 3 2 Forschergruppen 3 3 International Max Planck Research Schools IMPRS 3 4 Emeritus Gruppen 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Institutsgrunder Ludwig Prandtl 1937Bereits kurz nach der Grundung der Kaiser Wilhelm Gesellschaft im Jahre 1911 bemuhte sich Ludwig Prandtl ein Kaiser Wilhelm Institut fur die stromungsphysikalische Grundlagenforschung in Gottingen errichten zu lassen Die Verhandlungen zur Errichtung des Instituts dauerten durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen uber ein Jahrzehnt Die Einweihung des Kaiser Wilhelm Instituts fur Stromungsforschung zwischen Bottinger und Bunsenstrasse erfolgte daher erst 1925 und ging mit einer Zusammenlegung mit der ebenfalls von Prandtl ins Leben gerufenen Aerodynamischen Versuchsanstalt AVA einher Im Fruhjahr 1945 verlegte die Zuse Ingenieurburo und Apparatebau den damals einzigen turingmachtigen Computer Europas die Zuse Z4 in die Aerodynamische Versuchsanstalt des KWI Der Rechner wurde dort fertiggestellt und die ersten programmgesteuerten Rechnungen konnten durchgefuhrt werden bevor er ins Allgau transportiert wurde 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte das Institut am 1 August 1946 seinen Betrieb wieder aufnehmen 1948 erfolgte die Grundung der Max Planck Gesellschaft als Nachfolgeorganisation der Kaiser Wilhelm Gesellschaft im Kameradschaftshaus der AVA dieses Instituts 4 das damit zum Max Planck Institut fur Stromungsforschung wurde Die Aerodynamische Versuchsanstalt deren Versuchsanlagen demontiert worden waren wurde erst 1953 wiedereroffnet 1969 wurde die Aerodynamische Versuchsanstalt aus dem MPI ausgegliedert und der Deutschen Forschungs und Versuchsanstalt fur Luft und Raumfahrt e V heute DLR zugeordnet Gleichzeitig wurde das Institut neu ausgerichtet auf Gasdynamik und kinetik sowie Molekularphysik nach dem Eigenplan des Kommissionsvorsitzenden Manfred Eigen Im Laufe der Zeit verschob sich der Forschungsschwerpunkt in Richtung Laserphysik und Molekul Oberflachen und Clusterphysik 1993 wurde die stromungsphysikalische Forschung eingestellt Ab 2003 wurde sie mit der Einrichtung der Abteilungen Dynamik komplexer Fluide und Hydrodynamik Strukturbildung und Nanobiokomplexitat heute Fluidphysik Strukturbildung und Biokomplexitat die aus der Perspektive nicht linearer und selbstorganisierter Phanomene erfolgte wiederbelebt Auf diesen Forschungsansatz geht der am 19 November 2004 in Max Planck Institut fur Dynamik und Selbstorganisation geanderte Name zuruck Nach der Emeritierung von Theo Geisel wurde der Physiker Ramin Golestanian 2018 Direktor der neu eingerichteten Abteilung Physik der lebenden Materie 5 Zusatzlich zu dem ursprunglichen Standort Bunsenstrasse auf einem gemeinsamen Gelande mit dem DLR gibt es seit Fruhjahr 2011 einen zweiten Standort Am Fassberg auf einem gemeinsamen Gelande mit dem Max Planck Institut fur biophysikalische Chemie und der GWDG Profil BearbeitenForschungsthemen sind die Untersuchung hoch komplexer insbesondere offener Systeme die durch Energiedurchsatz und Entropieproduktion gekennzeichnet sind ausserdem strukturbildende Systeme und deren allgemeine Prinzipien Ein Beispiel ist die hydrodynamische Turbulenz in Systemen der belebten Natur die nicht deterministisch ist und deren thermische Fluktuation nicht vernachlassigbar ist In den Zellen biologischer Systeme deren Substanz in der Regel komplexe Fluide darstellen laufen der molekulare Transport und die Fluiddynamik auf Langenskalen unterhalb eines Mikrometers ab und werden von der molekularen Struktur der fliessenden Substanz beeinflusst 6 Forschungsstruktur BearbeitenAbteilungen Bearbeiten Das MPI fur Dynamik und Selbstorganisation umfasst drei Abteilungen Fluidphysik Strukturbildung und Biokomplexitat Eberhard Bodenschatz Dynamik komplexer Fluide Stephan Herminghaus Physik der lebenden Materie Ramin Golestanian Forschergruppen Bearbeiten Das Institut ist besonders in der Forderung des wissenschaftlichen Nachwuchses engagiert fur den es Forschungsgruppen bereitstellt Biomedical Physics Stefan Luther Neural Systems Theory Viola Priesemann Theory of Biological Fluids David Zwicker International Max Planck Research Schools IMPRS Bearbeiten Eine International Max Planck Research School IMPRS ist ein englischsprachiges Doktorandenprogramm das eine strukturierte Promotion ermoglicht teilweise sogar schon direkt nach dem Bachelorabschluss Das Max Planck Institut fur Dynamik und Selbstorganisation ist an drei IMPRS beteiligt IMPRS Physics of Biological and Complex Systems Weitere Partner Universitat Gottingen Max Planck Institut fur Multidisziplinare Naturwissenschaften 7 IMPRS for Genome Science Weitere Partner vier Fakultaten der Universitat Gottingen Max Planck Institut fur Multidisziplinare Naturwissenschaften Deutsches Zentrum fur Neurodegenerative Erkrankungen Deutsches Primatenzentrum Gesellschaft fur wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Gottingen 8 IMPRS for Neurosciences Weitere Partner Universitat Gottingen Max Planck Institut fur biophysikalische Chemie Max Planck Institut fur experimentelle Medizin Deutsches Primatenzentrum European Neuroscience Institute Gottingen 9 Emeritus Gruppen Bearbeiten Molekulare Wechselwirkungen Jan Peter Toennies Nichtlineare Dynamik Theo Geisel Personlichkeiten BearbeitenEhemalige wissenschaftliche Mitglieder des Instituts und bekannte Mitarbeiter Jakob Ackeret 1925 bis 1926 Albert Betz 1947 bis 1956 Wissenschaftliches Mitglied von KWG und MPG Adolf Busemann 1925 bis 1930 Mitarbeiter am KWI fur Stromungsforschung Klaus Ferdinand Hasselmann 1955 bis 1957 Promotion in Gottingen Nobelpreistrager 2021 Roland Ketzmerick 1996 bis 2002 Mitarbeiter Ernst Kleinschmidt 1949 1971 Kurt Kraemer 1968 1980 Wissenschaftliches Mitglied und Direktor am MPI fur Stromungsforschung Hans Georg Kussner 1947 bis 1957 Mitarbeiter Ernst August Muller 1951 1993 Klaus Oswatitsch 1938 1946 Hans Pauly 1969 2004 Wissenschaftliches Mitglied der MPG Ludwig Prandtl 1923 1946 Grunder und Direktor des KWI Ingo Rehberg 1980 bis 1983 Mitarbeiter Hans Reichardt 1954 1971 Wolfgang Rothstein 1940 bis 1946 Manfred Schafer 1946 1964 Walter Tollmien 1924 1930 1947 1968 Georg Vogelpohl 1947 1971 Heinz Georg Wagner 1971 bis 1987 Jurgen Wolfrum 1970 bis 1982 Literatur BearbeitenEckart Henning Marion Kazemi Handbuch zur Institutsgeschichte der Kaiser Wilhelm Max Planck Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften 1911 2011 Daten und Quellen Berlin 2016 2 Teilbande Teilband 1 Institute und Forschungsstellen A L PDF 75 MB S 386 392 Max Planck Institut fur Dynamik und Selbstorganisation Teilband 2 Institute und Forschungsstellen M Z PDF 75 MB S 1535 1555 Kaiser Wilhelm Max Planck Institut fur Stromungsforschung Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Max Planck Institut fur Dynamik und Selbstorganisation Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Max Planck Institut fur Dynamik und Selbstorganisation in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten a b Organisation des MPI fur Dynamik und Selbstorganisation Max Planck Gesellschaft abgerufen am 26 Oktober 2020 http www ds mpg de Konrad Zuse Der Computer Mein Lebenswerk 5 unverand Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2010 ISBN 978 3 642 12095 4 100 Jahre Zuse Geschichte der Max Planck Gesellschaft www mpg de abgerufen am 25 April 2011 Golestanian Abgerufen am 29 Marz 2018 Forschungsthemen des MPI fur Dynamik und Selbstorganisation www ds mpg de archiviert vom Original am 13 April 2011 abgerufen am 11 April 2011 Website zum Graduiertenprogramm Physics of Biological and Complex Systems uni goettingen de International Max Planck Research School for Genome Science uni goettingen de IMPRS for Neurosciences maxplanckneuroscience org englisch Max Planck Institut in Gottingen Max Planck Institut fur Dynamik und Selbstorganisation Max Planck Institut fur Multidisziplinare Naturwissenschaften Max Planck Institut fur Sonnensystemforschung Max Planck Institut zur Erforschung multireligioser und multiethnischer Gesellschaften 51 560644 9 967368 Koordinaten 51 33 38 3 N 9 58 2 5 O Normdaten Korperschaft GND 1028511302 lobid OGND AKS VIAF 130826385 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Planck Institut fur Dynamik und Selbstorganisation amp oldid 231316812