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Schloss Kapfenburg ist ein ehemaliges Schloss des Deutschen Ordens im Ostalbkreis in Baden Wurttemberg Es befindet sich auf dem Felsen einer aus dem Albtrauf frei vortretenden Bergkuppe am Nordrand des Hartsfeldes oberhalb von Lauchheim Das Schloss besteht aus mehreren Gebaudekomplexen Schloss Kapfenburg aus der VogelperspektiveSchloss Kapfenburg mit Umgebung von SudenWesternachbauBlick von LauchheimBlick uber die herausgehobene Kapfenburg nach Norden auf einem Stich von 1740 Rechts uber ihr die Stadt Lauchheim links uber ihr Westhausen Westerhofen dazwischen lauft die obere Jagst als Stufenrandfluss vor dem ostlichen Albtrauf Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Im Besitz des Deutschen Ordens 1 2 Liste der Komture auf Kapfenburg 1 3 Das Schloss als Teil Wurttembergs 2 Weblinks 3 LiteraturGeschichte BearbeitenIm Besitz des Deutschen Ordens Bearbeiten Die Geschichte des Deutschen Ordens begann 1190 wahrend des Dritten Kreuzzuges mit der Grundung einer Hospitalgemeinschaft vor der Hafenstadt Akkon in Palastina Bereits 1198 wurde die Hospitalbruderschaft in einen geistlichen Ritterorden umgewandelt 1311 wurde die zum Besitz der Grafen von Ottingen gehorende Kapfenburg erstmals urkundlich erwahnt 1364 erwarb Marquardt der Zoller von Rottenstein Komtur des Deutschordenshauses Mergentheim die Kapfenburg Sie wurde als zur Ballei Franken gehorende Kommende Verwaltungsmittelpunkt fur die auf dem Hartsfeld und im oberen Tal der Jagst liegende Besitzung des Ordens Den Haupteingang des Schlosses bildet die 1534 erbaute Bastion Unter Komtur Johann Graf von Hohenlohe entstand 1538 der Hohenlohebau Unter Komtur Johann Eustach von Westernach 1590 1627 entfaltete sich auf der Kapfenburg eine rege Bautatigkeit Auf gewaltigen Substruktionen entstand der Haupttrakt des Schlosses der Westernachbau mit dem die Kapfenburg vom mittelalterlichen Wehrbau zum reprasentativen Herrschaftsschloss ausgebaut wurde Die ostliche Eingangsfront ist als reiche Schaufassade ausgestaltet Weitere prachtige Portale fuhren in die Schlosskapelle und den Rittersaal mit Stuckdekor von Gerhard Schmidt An den Wanden hangen Portrats verschiedener Hochmeister und Komture die zusammen mit grossen Wappentafeln zum letzten erhaltenen Inventar des Schlosses gehoren Im Bauernkrieg 1525 wurde die Burg dreimal von aufstandischen Bauern angegriffen konnte sich aber behaupten Unter den Komturen der Kapfenburg war Johann Eustach von Westernach am bekanntesten der 1625 zum Hoch und Deutschmeister ernannt wurde Im Dreissigjahrigen Krieg 1618 1648 wurde das Schloss geplundert Erst unter der Regierung des fur Bauangelegenheiten aufgeschlossenen Komturs Karl Heinrich Freiherr von Hornstein 1713 1718 begann in der Ballei Franken eine Phase verstarkter baulicher Aktivitat Als Komtur auf der Kapfenburg zog Hornstein ab 1714 Franz Keller den Baumeister des Deutschen Ordens heran um grosse Teile der alten Burganlage umgestalten zu lassen Neben Keller konnte Hornstein auch Franz Joseph Roth verpflichten Zwischen 1715 und 1719 erhielt die Kapfenburg ihr heutiges Aussehen Um den hinter der Bastion gelegenen Vorhof errichtete Keller verschiedene Okonomiegebaude und die Lorenzkapelle die Roth stuckierte Die Lorenzkapelle war ursprunglich als Grabkapelle fur Hornstein bestimmt Die beiden Wohngeschosse des Westernachbaus liess Keller in helle und grosse Raume umbauen die dem Bauherrn ein zeitgemasses Reprasentieren und Wohnen ermoglichten Unterhalb des Westernachbaus entstand auch ein kleiner Terrassengarten Liste der Komture auf Kapfenburg Bearbeiten Marquart Zoller v Rotenstein 1364 Johann v Kotz 1384 Walther v Kaltenthal 1384 Hans v Venningen 1396 1428 Simon v Leonrod 1441 Albrecht v Venningen 1454 Hans v Finsterloe 1467 Christian Truchsess v Hofingen 1481 Georg Diemer 1484 Haimeran v Stockheim 1499 Hans Nothhaft 1506 Wilhelm v Neuhausen 1513 Graf Johann v Hohenlohe 1538 Alexius Diemer 1541 Graf Balthas v Nassau 1538 Philipp v Altdorf gen Wollenschlag David v Wasen 1569 David v Hardt 1579 Johann Eustach v Westernach 1590 Georg Wilhelm v Elkershausen gen Kupel 1628 Graf Ulrich v Wolkenstein 1635 Johann Conrad v Liechtenstein 1639 Gustav Adolf v Traundorf 1656 Johann Adolf Loesch von Hilkerthausen 1657 Philipp v Grafeneck 1659 Johann Friedrich v Weingarten 1669 Tiborius Christianus v Sparr auf Greiffenberg 1676 Johann Adolf Rau v Holzhausen 1685 Philipp Adolf v Hohenegg 1691 Maxim Rudolf v Westernach 1703 Franz Konrad v Reinach 1710 als Hauskomtur Karl Heinrich von Hornstein 1714 Franz Konrad von Reinach 1718 Georg Daniel v Buttlar 1725 Philipp Erwin Anton v Grossschlag 1730 Konrad Christoph von Lehrbach 1732 Reinhard Adrian v Hochsteden 1753 Rudolf Heinrich Karl Alois v Werdenstein 1767 Johann Baptist Christof v Andlaw 1784Das Schloss als Teil Wurttembergs Bearbeiten Kurfurst Herzog Friedrich II von Wurttemberg erliess 1805 ein Besitzergreifungspatent uber Besitzungen des Deutschen Ordens in Wurttemberg und in den angrenzenden Gebieten wogegen Bayern militarisch erfolgreich vorging erst mit der Rheinbundakte von 1806 gingen die Kapfenburg und andere Kommenden an das Konigreich Wurttemberg uber Bis 1807 residierte Friedrichs Sohn Paul auf Schloss Kapfenburg 1809 erfolgte in den Rheinbundstaaten die durch Napoleon erlassene Aufhebung des Deutschen Ordens die Hochmeisterresidenz wurde nach Wien verlegt Von 1938 bis 1945 war Schloss Kapfenburg die Gauschule der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt NSV Gauamt Wurttemberg Hohenzollern und diente als ideologische Schulungsstatte fur Angehorige der NSV Gauhauptstellenleiter der NSV 1936 1945 und Leiter der Gauschule Schloss Kapfenburg war Ernst Benno Mutschler 1957 1962 wurden der Rittersaal und die Schlosskapelle restauriert Im Erdgeschoss des Westernachbaus richtete die Stadt Lauchheim 1986 ein Heimatmuseum ein Seit Oktober 1999 beherbergt es die Stiftung Internationale Musikschulakademie Kulturzentrum Schloss Kapfenburg und ist ein Ort fur Probenaufenthalte von Musikern Es finden zudem regelmassig klassische Konzerte und ein grosses Festival im Sommer statt Mit ihrer Bildungsarbeit setzt sich die Stiftung fur Musikergesundheit ein Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kapfenburg Sammlung von Bildern Website des Schlosses 1 2 Vorlage Toter Link www schloesser magazin de Weitere Infos zum Schloss auf schloesser magazin de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juni 2021 Suche in Webarchiven Literatur BearbeitenKurzfuhrer Staatliche Schlosser und Garten Oberfinanzdirektion Stuttgart Winfried Kiessling Das Deutschordensschloss Kapfenburg Oktober 2011 ISBN 978 3 87532 091 6 Erich W Hacker Stiftung Schloss Kapfenburg Innovation in alten Gemauern Februar 2016 ISBN 978 3 7392 3242 3 Winfried Kiessling Schloss Kapfenburg Vom Deutschordensschloss zur Musikschulakademie Mai 2020 ISBN 978 3 00 064621 8Burgen und Schlosser im Ostalbkreis Schlosser Schloss Adelmannsfelden Schloss Baldern Schloss Bobingen Schloss Dambach Schloss Dorotheenhof Schloss ob Ellwangen Schloss Essingen 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