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Franz Joseph Roth auch Franz Joseph Ferdinand Roth 29 Januar 1690 in Wien 7 Marz 1758 in Gelchsheim Unterfranken war ein Stuckateur und Baumeister des Deutschen Ordens wahrend der Rokokozeit Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenSeine Eltern waren Mathia s und Margareta Roth aus der Wiener Pfarrei St Michael Als 25 Jahriger ist er im Deutschordensschloss Kapfenburg nachweisbar wo er unter Komtur Karl Heinrich von Hornstein 1713 18 beim Hohenlohebau und der Errichtung der Lorenzkapelle gedacht als Grablege fur von Hornstein mitwirkte Am 26 Mai 1716 heiratete er Anna Margaretha 5 April 1693 eine legitime Tochter des Mergentheimers Senators und Fuchsenwirts und Posthalters Martin Kessler Aus der Ehe gingen zehn Kinder hervor geboren in Mergentheim und in Ellingen Darunter war auch der Sohn Johann Heinrich Roth Das Mergentheimer Burgerrecht erhielt Roth am 24 November 1721 und reichte kurz darauf das Gesuch ein sich ein Haus zu erbauen und zwar als sein aigener Werkh und Baumeister zitiert nach Schlegel S 198 Er verfugte demnach nicht nur uber Stuck sondern auch uber Architektur Kenntnisse die er spater noch mehrmals unter Beweis stellte nbsp Ellingen Stadtpfarrkirche St Georg nbsp Ellingen Gruftkapelle Maria Hilf nbsp Ellingen Maximilianskirche nbsp Bad Mergentheim Fassade der Schlosskirche nbsp Bad Mergentheim SpitalkapelleZum Frankischen Landkomtur mit Sitz in Ellingen aufgestiegen nahm von Hornstein Roth am 18 Marz 1719 unter Vertrag um von ihm den Haupt und Westflugel des Schlosses von Ellingen stuckieren zu lassen Diese Arbeiten nahmen drei Jahre in Anspruch eine letzte Zahlung an Roth erfolgte im November 1721 Ab 1721 schuf Franz Joseph Roth die Stuckarbeiten in der Deutschordenskirche Heilbronn 1 2 Er schuf die vier grossen Stuckfiguren der vier Kirchenvater Augustinus Ambrosius Gregor sowie Hieronymus Dazu die beiden Hermen die die Kampfer stutzten die den breiten segmentbogigen Gurt zwischen dem zweiten und dritten Joch im Langhaus trugen 3 Die beiden gewolbetragenden Hermen wurden erst bei den Umbaumassnahmen in den 1960er Jahren entfernt 1724 und spater bezeichnete er sich als Baudirector 1726 war er in Ellwangen am Schlossumbau beteiligt wo ihn der Deutschordensbaumeister Franz Keller wie bereits 1721 im Ellinger Schloss das Treppenhaus und den Furstensaal stuckieren liess Wieder in Ellingen baute er bis circa 1730 die Pfarrkirche St Georg die Maximilianskirche die Maria Hilf Kapelle als Grablege von Hornsteins und ein judisches Wohnhaus das spatere Gasthaus Zum romischen Kaiser 1732 ubernahm er als Bauunternehmer mit Accord in der Deutschordens Kommende Mainz die Innenausstattung des Hauptgebaudes und die Erbauung der Kapelle die er unter Einsatz eigener Mittel weit kostbarer ausstattete als im Accord vorgesehen Dies fuhrte zu seiner personlichen Verschuldung 1743 wurde sein Mergentheimer Haus versteigert es kam in den Besitz hoher Beamter des Deutschen Ordens Seine spateren Ellinger Arbeiten der Rathausbau 1744 47 und die Instandsetzung der Ellinger Schlosskirche einschliesslich der Errichtung eines neuen Kirchturms 1746 51 durfte er nicht mehr als Accord erledigen sondern nur gegen einmalige Abfindungen von je 100 Dukaten von denen ein Teil einbehalten wurde um seine Glaubiger zu befriedigen In dieser Zeit entstand nach seinen Planen die er aufgrund eines Gelubdes das er als Kranker abgelegt hatte kostenlos erstellte auch die Wallfahrtsbasilika Maria Brunnlein bei Wemding In Ellingen durfte er 1753 noch einmal Stuckarbeiten ausfuhren und zwar am Spital des Deutschen Ordens Nach Auseinandersetzungen mit dem Orden der von ihm im Herbst 1748 begonnene Bau des neuen Turms der Schlosskirche zeigte bereits im Herbst 1749 Risse zog er sich ins unterfrankische Gelchsheim zuruck wo er als Witwer bei seiner dort verheirateten Tochter Maria Franziska Agricola 7 Mai 1720 in Ellingen wohnte Hier setzte er mit der Wallfahrtskirche Zum gegeisselten Heiland seinen letzten Bauauftrag um fertiggestellt 1754 Vier Jahre spater starb er als 68 Jahriger in Gelchsheim und wurde in der dortigen Pfarrkirche St Agidius beigesetzt Im Sterberegister wird er nicht nur als Baudirektor sondern auch als Rat des Bischofs von Koln bezeichnet er hatte fur das ab 1737 bei Sogel errichtete Jagdschloss Clemenswerth des Kolner Kurfursten Clemens August I von Bayern die Entwurfe fur die Kapellenaltare geliefert und zusammen mit dem Bonner Hofarchitekten Michael Leveilly die Innendekoration der Schlossanlage vorgenommen Franz Joseph Roth hatte einen Bruder namens Franz Ignaz Roth der ebenfalls Maler sowie ein Lehrer von Johann Christoph Fesel war Werke BearbeitenSchloss Kapfenburg Mitwirkung am Hohenlohebau und an der Lorenzkapelle ab 1715 Ellingen Schlosskirche Umbau Stuckarbeiten wahrscheinlich von Roth Hochaltar von Franz Xaver Feuchtmayer nach Roth schem Entwurf 1717 18 Ellingen Schloss Stuckarbeiten in 16 Zimmern 6 Kabinetten und im Treppenhaus zusammen mit seinem Gehilfen Leonhard Wex 1719 1721 Heilbronn Deutschordenskirche Stuckarbeiten 1721 Ellwangen Schloss Stuck des Treppenhauses und des Furstensaals 1726 Ellingen Wohnhaus ab 1776 Gasthof Zum romischen Kaiser der judischen Familie Amson barocker Betsaal wohl nach Planen von Roth 1725 1730 Kloster Bronnbach an der Tauber Josephssaal Refektorium Stuck 1724 1726 Reimlingen Katholische Pfarrkirche St Georg 1729 30 Ellingen katholische Stadtpfarrkirche St Georg Bau und Stuck 1729 1731 Stuck 1985 1991 rekonstruiert Bad Mergentheim Schlosskirche seit 1817 evangelische Stadtkirche Bauplan Bauleitung und Stuck 1730 1736 Ellingen von Hornsteinsche Gruftkapelle Maria Hilf Kapelle Bauleitung vermutlich auch Stuckanfertigung 1731 Nurnberg Deutschordenskommende diverse Zeichnungen von Bauvorhaben die so nicht zur Ausfuhrung gelangten 173217 34 Mainz Deutschhaus heute Sitz des Rheinland Pfalzischen Landtags Weiterbau mit Veranderungen durch Roth Stuck des Hauptgebaudes Kapellenbau 1732 33 Ellingen Maxkirche Bau 1733 34 Roth zugeschrieben Ellingen Gasthof zur Krone laut Fassaden Chronogramm von 1734 Bad Mergentheim Schlossumbau Stuck Sala terrena Bauleitung 1735 1738 Jagdschloss Clemenswerth Innendekoration Altare ab 1737 Ellingen Orangerie um 1740 Bad Mergentheim Spitalkapelle Bau 1740 1741 Bad Mergentheim Haus des Ordenskanzlers Josef Michael Tautphoeus Bau 1742 Ellingen Rathaus ursprunglich Obergerichtsverwalterei Plan Bau 1744 1747 Wallfahrtsbasilika Maria Brunnlein bei Wemding Bau 1748 1753 Ellingen Schloss Reitschule nach Planen Roths 1749 Ellingen Schlosskirche Kirchturmbau Baubeginn unter Roth 1748 1751 Vollendung durch Matthias Binder nach neuen und eigenen Rissen Bad Mergentheim Schloss Marstall nicht zur Ausfuhrung gelangter Plan Roths um 1750 Ellingen Spitalkirche Stuck 1753 Gelchsheim Wallfahrtskirche Zum gegeisselten Heiland heute Kapelle St Johannes Nepomuk Fertigstellung 1754 Einzelnachweise Bearbeiten Julius Fekete et al Denkmaltopographie Baden Wurttemberg Band I 5 Stadtkreis Heilbronn Edition Theiss Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 1988 3 S 42 Joachim Hennze Zum Umbau und der Neuausstattung der ehemaligen Deutschordenskommendekirche St Peter und Paul in Heilbronn von 1720 bis 1725 In Historischer Verein Heilbronn Jahrbuch fur schwabisch frankische Geschichte 32 1992 S 93 Albert Laub Die Heilbronner Deutschordenskirche im Wandel der Jahrhunderte Selbstverlag des katholischen Stadtpfarramtes St Peter und Paul Heilbronn 1952 S 28 Literatur BearbeitenJohann Jakob Merlo Roth Franz Joseph und Heinrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 29 Duncker amp Humblot Leipzig 1889 S 308 Ludwig Dory Die Mainzer Stuckateure der Bandlwerkzeit In Mainzer Zeitschrift 48 49 1953 54 S 109 152 Heinz Schony Die Wiener Herkunft der frankischen Architekten und Maler In Jahrbuch des Vereins fur Geschichte der Stadt Wien 15 16 1959 60 Arthur Schlegel Zur Lebensgeschichte des Deutschordens Baumeisters Franz Joseph Roth In Jahrbuch des historischen Vereins fur Mittelfranken 84 1967 68 S 198 201 Joseph Kreuzer Kirchen in der Pfarrei Ellingen Ellingen Kath Stadtpfarramt o J Erich Bachmann Residenz Ellingen Amtlicher Fuhrer Munchen Bayer Schlosserverwaltung 1982 Roth Franz Joseph In 800 Jahre Deutscher Orden Ausstellungskatalog des GNM Nurnberg Gutersloh Munchen Bertelsmann Lexikon Verlag 1990 S 577 Barbel Schafer Ellingen zur Konzeption eines Landkultursitzes des Deutschen Ordens und des dazugehorigen Marktes im 18 Jahrhundert durch die Architekten Wilhelm Heinrich Beringer Franz Keller Franz Joseph Roth und Matthias Binder Dissertation Universitat Munchen 1993 auch Residenz und Markt Ellingen Zur Konzeption eines Landkomturssitzes im 18 Jahrhunderts Mittelfrankische Studien Bd 10 Ansbach Historischer Verein fur Mittelfranken 1994 ISBN 3 87707 480 4Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franz Joseph Roth Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kurzlebenslauf Roths Ellingen Amson Wohnhaus Nochmals das Amson Wohnhaus Schloss Clemenswerth Ellingen Spitalkirche Gelchsheim KircheNormdaten Person GND 119498146 lobid OGND AKS VIAF 50037544 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Roth Franz JosephALTERNATIVNAMEN Roth Franz Joseph FerdinandKURZBESCHREIBUNG deutscher Stuckateur und Baumeister des RokokoGEBURTSDATUM 29 Januar 1690GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 7 Marz 1758STERBEORT Gelchsheim Unterfranken Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Joseph Roth amp oldid 220013183