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Die Herren von Wasen waren ein ritterstandisches Adelsgeschlecht das im Maingau und im Umfeld der Stadt Aschaffenburg begutert war Wappen derer von WasenSiegel mit einkopfigem Wappen von 1414 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Besitz 2 1 Aschaffenburg 2 2 Untermaingebiet 3 Wappen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenStammsitz der seit dem 12 Jahrhundert fassbaren Familie ist wahrscheinlich eine abgegangene Burg am Westhang des Berges Steiger bei Unterbessenbach 1 Ein Angehoriger der Familie begegnet erstmals als Zeuge einer Urkunde am 4 Marz 1150 2 Sein Platz in der Reihenfolge der Zeugenliste lasst vermuten dass er ein Edelfreier war Der Aufstieg des Geschlechts ist eng verknupft mit der kurmainzischen Stadt Aschaffenburg und dem dortigen Kollegiatstift St Peter und Alexander Konrad von Wasen ist 1268 wahrscheinlich Schoffe der Stadt Beim Aufruhr der Burger gegen das Stift im Jahr 1304 ist Ritter Friedrich von Wasen einer der zwei von der Stadt nominierten Schiedsrichter 1311 bis 1332 ist Mechtild von Wasen Abtissin im Kloster Schmerlenbach Friedrich von Wasen ist 1350 als Stiftsrichter bezeugt 1374 ist Conrad von Wasen armiger als Stadtschoffe nachweisbar 1461 1465 ist eine gerichtliche Auseinandersetzung mit dem Stift um Zehntrechte und Grundzinsen der Guter am Godelsberg Pfaffenberg Beyersberg Rosenberg Ziegelberg und am Strudelbach belegt 3 In Frankfurt am Main war Winter von Wasen 1388 Schultheiss der Stadt In dieser Eigenschaft geriet er wahrend der Kronberger Fehde in Gefangenschaft Die Familie teilte sich im spaten Mittelalter in zwei Linien zu Aschaffenburg und zu Babenhausen Die Aschaffenburger Linie erlosch um die Mitte des 16 Jahrhunderts Die Babenhausener Linie endet 1611 mit Hans von Wasen Amtmann zu Grunsfeld und dessen nachgeborenem Sohn Johann Wolfgang 1612 Besitz BearbeitenAschaffenburg Bearbeiten Seit dem 13 Jahrhundert besassen die Herren von Wasen in Aschaffenburg das Haus Grosser Riese am Herstall In einem Testament des Nicolaus von Wasen aus dem Jahr 1344 waren bereits zwei benachbarte Hauser und zwei weitere neue Hauser hinzugekommen Henne von Wasen besass 1421 ein Burglehen des Mainzer Erzstifts in Aschaffenburg Im 14 Jahrhundert trifft man Namenstrager als Angehorige des Stifts und in dessen Stiftsnekrologen Im 16 Jahrhundert sind Verkaufe des Aschaffenburger Besitzes belegt So verkauften Eberhard von Wasen und seine Frau 1502 die grossen und kleinen Zehnten in und um Aschaffenburg an das Stift fur 650 fl 1530 verkauften die Vormunder seiner Erben weitere Zehntrechte an das Stift 4 Untermaingebiet Bearbeiten Ausserhalb Aschaffenburgs traten die Herren von Wasen haufig als mainzische Forstbedienstete und Lehensleute der folgenden Territorialherren auf Erzbistum Mainz Stiftspropste von Aschaffenburg Herrschaft Bickenbach Grafschaft Hanau Munzenberg Grafschaft Hanau Lichtenberg Grafschaft Isenburg Grafschaft Erbach Grafschaft Rieneck Grafen von Wertheim Freie Reichsstadt Frankfurt am Main Burggrafschaft Friedberg1403 belehnte ein Konrad IX von Bickenbach Burggraf zu Miltenberg den Philipp von Wasen mit dem von der Herrschaft Bickenbach lehenbaren Wein und Kornzehnt zu Wenigumstadt In der Klingenberger Fehde vor 1437 zwischen dem Mainzer Erzbischof Theoderich von Erbach und den Burgmannen der Bickenbacher Clingenburg wird beim Schiedsspruch von 1439 ein Friedrich von dem Wasen genannt 5 1451 hat Winter von Wasen von Gottfried von Eppstein ein Sondergericht in Bieber zu Lehen Mindestens seit 1452 ist eine Belehnung mit dem Hauser Schloss durch die Grafen von Hanau urkundlich nachweisbar 1464 werden sie von den Bickenbachern mit dem neunten Teil am Zehnt zu Momlingen belehnt 1479 wurde unter dem Pramonstratenserpropst Eberhard von Wasen Eberhard II nach Zahlung des Klosters Lorsch das Lorscher Evangeliar neu gebunden Sein Wappen ist auf dem Einband eingepragt Die von Wasen werden als Burgmannen von Babenhausen genannt 1480 1592 und hatten viele Lehen im Gebiet des Bachgau bis zur Stadt Dieburg und Eppertshausen in dessen spateren Wappen sie aufgrund umfangreicher Besitztumer aufgenommen wurden Sie waren vielfach mit dem lokalen Adel verbunden so ein Cons von Wasen der Mitte des 14 Jahrhunderts eine Jutta Wambolt von Umstadt heiratete Anna von Wasen war Anfang des 14 Jahrhunderts mit Volprecht Riedesel von Eisenbach verheiratet 6 Heinrich von Wasen wahrscheinlich der Bruder des Hans von Wasen war mit Gertraud von Berlichingen verheiratet Seine Tochter Katharina Christophera und die Ehefrau Hans von Wasens eine geborene Wolfskeel stritten sich um das Erbe der in mannlicher Linie ausgestorbenen von Wasen 7 Wappen Bearbeiten nbsp Wappenbild der Weiler mit dem Storch nach einem Wappenfenster im Rittersaal des Schlosses Mespelbrunn Die Weiler waren eng verwandt oder identisch mit den Wasen und benutzten das gleiche WappenDas Wappen der Herren von Wasen ist ein versteckt redendes Es zeigt einen Stelzvogel Storch oder Kranich Das Wappen ist in Varianten bei zahlreichen Adelsfamilien der Region belegt von Bessenbach von Kugelnberg 8 von Weiler von Heidebach und von Wallstadt Mit einiger Wahrscheinlichkeit ist von einer Wappenubernahme durch Abstammung oder Verschwagerung bei diesen Familien auszugehen wobei fur die Herren von Wasen aufgrund der Verbindung zum Namen von der altesten und ursprunglichen Form auszugehen ist 9 Auf den altesten Siegeln ist jeweils ein einkopfiger Stelzvogel in schwarzem Feld zu sehen Der Schildgrund ist dabei mit wechselnden Beizeichen bestreut kleine Sterne Kugeln Kreuze in den spatesten Formen Kleeblatter Die Aschaffenburger Linie geht ab 1344 mit Friedrich und Nicolaus von Wasen zu einem doppelkopfigen Storch uber Die Farben bleiben gleich Beizeichen fehlen zunachst spater wird das schwarze Feld mit goldenen Kreuzen bestreut Die Babenhausener Linie behalt bis zu ihrem Aussterben den einkopfigen Storch auf schwarzem Feld bei Beide Linien verwenden als Helmzier zunachst einen Storchenrumpf spater wird daraus ein wachsender Storch mit erhobenen Flugeln zuletzt ein stehender Storch zwischen zwei schwarzen Flugeln nbsp Wappen der Gemeinde Eppertshausen Kleeblatter und Storch werden den von Wasen zugeordnet blaues Schild und geschachteter Schragbalken den Groschlag von Dieburg 10 nbsp Doppelkopfiger Storch im Wappen von Glattbach wo die Herren von Wasen 1387 bis 1528 ein Hofgut besassen nbsp Wappen von Bessenbach mit dem doppelkopfigen Storch der Herren von Bessenbach Literatur BearbeitenHeinrich Bingemer Das Frankfurter Wappenbuchlein 2 Auflage Kramer Frankfurt 1987 ISBN 3 7829 0348 X S 39 Tafel 33 Roman Fischer Aschaffenburg im Mittelalter Studien zur Geschichte der Stadt von den Anfangen bis zum Beginn der Neuzeit Aschaffenburg 1989 ISBN 3 87965 041 1 Veroffentlichungen des Geschichts und Kunstvereins Aschaffenburg e V 32 S 230 232 Alfred F Wolfert Wappengruppen des Adels im Odenwald Spessart Raum In Winfried Wackerfuss Hrsg Beitrage zur Erforschung des Odenwalds und seiner Randlandschaften II Festschrift fur Hans H Weber Breuberg Bund Breuberg Neustadt 1977 S 325 406 hier S 351f Josef Kittel Peter Fleck Die Herren von Wasen zu Aschaffenburg und Babenhausen Aus gesammelten Urkunden beschrieben mit beiliegendem Stammbaum 1894Einzelnachweise Bearbeiten R Fischer Aschaffenburg im Mittelalter Aschaffenburg 1989 S 230 Peter Acht Mainzer Urkundenbuch Die Urkunden seit dem Tode Erzbischof Adalberts I 1137 bis zum Tode Erzbischof Konrads 1200 Band 2 1 1137 1175 Verlag des Historischen Vereins fur Hessen Darmstadt 1968 Nr 191 R Fischer Aschaffenburg im Mittelalter Aschaffenburg 1989 S 231f R Fischer Aschaffenburg im Mittelalter Aschaffenburg 1989 S 231 Dieter Michael Feineis Die Bickenbacher und die Herrschaft Hohenberg in Wurzburger Diozesan Geschichtsblatter PDF Datei 2 1 MB 64 Band Sonderdruck Bistum Wurzburg 2002 Hessisches Staatsarchiv Darmstadt HStAD Bestand F 16 Nr 209 Nr 236 1 Nr 864 Nr 874 Nr 799 HStAD Bestand B 20 Nr 589 HStAD Bestand D 21 A Nr 60 7 Gerhard Rechter Die Seckendorff Die Linien Nold Egersdorf Hoheneck und Pfaff Schoningh 1990 Verlag Degener S 93 99 Karl Pohl Das Ende des karolingischen Klosters Rotaha Fachpublikation Vlg GRIN 2008 ISBN 978 3 640 21178 4 S 46 Alfred F Wolfert Wappengruppen des Adels im Odenwald Spessart Raum In Winfried Wackerfuss Hrsg Beitrage zur Erforschung des Odenwalds und seiner Randlandschaften II Festschrift fur Hans H Weber Breuberg Bund Breuberg Neustadt 1977 S 325 406 hier S 351 vgl Stadt Eppertshausen Wappengeschichte 1 2 Vorlage Toter Link www eppertshausen de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF 90 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wasen Adelsgeschlecht amp oldid 214500073