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Die Kocherburg auch Kochenburg genannt ist die Ruine einer Hohenburg beim Stadtteil Unterkochen der Stadt Aalen im Ostalbkreis in Baden Wurttemberg KocherburgReste der Schildmauer der KocherburgReste der Schildmauer der KocherburgAlternativname n KochenburgStaat DeutschlandOrt Aalen Unterkochen Schlossbaufeld Entstehungszeit Um 1200Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand BurgstallStandische Stellung MinisterialensitzBauweise BuckelquaderGeographische Lage 48 49 N 10 9 O 48 815863888889 10 148394444444 572 7 Koordinaten 48 48 57 1 N 10 8 54 2 OHohenlage 572 7 m u NNKocherburg Baden Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 3 Anlage 4 Sonstiges 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDie Ruine der Spornburg liegt etwa einen halben Kilometer ostlich des Ortsrandes von Unterkochen an der Westspitze einer Schlossbaufeld genannten grossflachigen Hochflache des Hartsfelds auf etwa 572 3 m u NN zwischen den Quellklingen des Weissen Kochers und seines linken Zuflusses des Haselbachs Die Burg liegt etwa 80 Meter uber dem Haselbach Stadion zu seinen Fussen Etwa 700 bis 800 Meter weiter ostlich queren Abschnittswalle aus der Bronze und der Hallstattzeit 1 den Ansatz des nach Westen merklich einfallenden etwa 0 3 km grossen Schlossbaufeldes kurz vor einer grosseren Gelandestufe zur Hartsfeld Hochebene Geschichte BearbeitenDie Kocherburg wurde im 11 Jahrhundert 2 in eine prahistorische Befestigungsanlage eingebaut 1136 werden erstmals die Herren von Kochen erwahnt die wohl auf der Kocherburg sassen Diese waren moglicherweise Ministerialen der Grafen von Dillingen oder des Klosters Ellwangen Die Burg gehorte spatestens seit dem 13 Jahrhundert als Verwaltungssitz fur den Raum des oberen Kochers dem Kloster Um 1280 fiel die Burg in einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen dem Kloster und der Grafschaft Oettingen an die Grafschaft Die Grafen setzten das bis dahin ellwangische und nun oettingische Ministerialengeschlecht der Ahelfinger als Amtsmanner auf die Burg Im Jahr 1300 forderte der Abt von Ellwangen die Ruckgabe der Burg 3 1317 wird die Burg in einer Urkunde in der Konrad von Ahelfingen mit dem Abtei Ellwangen seinen Besitz in Unterkochen gegen die Burg Hoheneybach tauschte als Castrum Kochenburch bezeichnet Die Burg war fortan Sitz des Vogts des ellwangischen Amts Kochenburg 1 1397 bewohnte der Ellwanger Abt Albrecht Hack von Wollstein die Burg 1461 wurde sie Ruhesitz von Furstpropst Johann von Hurnheim 1 nbsp Wappen der Herren von Kochen heute Wappen des Ortes Unterkochen1627 1632 liess Furstpropst Johann Jakob Blarer von Wartensee mit einem Kostenaufwand von 8034 Gulden die baufalligen Gebaude abbrechen und durch ein Schloss ersetzen Baumeister war Hans Alberthal Erhalten sind Bauplane von 1627 fur den Bau eines dreiflugeligen Renaissanceschlosses die aber nach den Grabungsbefunden auf dem dafur zu schmalen Bergsporn nicht zur Ausfuhrung kamen 4 Im Zuge des Dreissigjahrigen Kriegs zerstorten die Schweden 1645 das wenige Jahre zuvor fertiggestellte neue Schloss vollstandig 1649 wurde Steinmaterial zum Bau eines neuen Amtshauses und 1764 zum Bau der neuen Pfarrkirche in Unterkochen entnommen 4 1813 wurde das Schlossbaufeld aufgeforstet seitdem ist die Ruine in einem dichten Buchenwald versteckt 2 1913 liess der damalige Albvereins vorsitzende und Papierfabrikant Adolf Palm 1846 1925 Untersuchungen an der Burg durchfuhren Die ersten Nachgrabungen fanden unter der Leitung des Burgenmalers und forschers Konrad Albert Koch 1869 1945 statt und legten einen Teil des Mauerwerks frei Dabei entstand eine von Koch gezeichnete Grundrissskizze und eine mogliche Ansicht der Kocherburg 2 Bei spateren Grabungen 1914 im Auftrag des Geschichts und Altertumsvereins Ellwangen wurden ein Gewolbekeller sowie die angrenzenden Bereiche des Fluchtgangs und Wehrraums freigelegt 2007 wurde die Initiative Ruine Kocherburg im Geschichtsverein Aalen e V INKO als Ausschuss des Geschichtsvereins Aalen e V gegrundet 2 2008 legte man nach Sicherungsarbeiten einen 12 Meter langen gut erhaltenen Teil der Schildmauer im Sudosten der Ruine frei Die Mauer wurde mit Bohrungen versehen und mit Zement ausgepresst um das Eindringen von Wasser zu verhindern anschliessend wurde das Mauerwerk sandgestrahlt 2015 wurde die Sudmauer gesichert 2 2010 erfolgte eine Archaologische Bestandsaufnahme der Ruine durch den Archaologen Tilmann Marstaller Die Initiative legte weitere Wege an und machte weitere Mauern sichtbar Mitarbeiter der Hochschule fur Technik in Stuttgart entwarfen unter Einbeziehung des topographischen Umfelds der Burg ein plastisches 3 D Modell der Kocherburg und produzierten einen 3 D Animationsfilm Die Initiative Ruine Kocherburg beschaftigt sich weiterhin mit der Instandhaltung der Burganlage und bereitet weitere Sanierungsarbeiten an der Burg vor Heute ist die ehemalige Burganlage ein archaologisches Kulturdenkmal das einen archaologischen Rundgang durch und um das Burgareal bietet Anlage BearbeitenDrei Anlagen konnen bei der Entwicklung der Kocherburg unterschieden werden Die mittelalterliche Burg die moglicherweise bereits im 11 Jahrhundert entstand und um 1200 in Buckelquaderbauweise erneuert wurde Der Ausbau als Sitz des ellwangischen Obervogts im 14 Jahrhundert Der vollige Neubau von 1627 bis 1632 als Renaissanceschloss Der aus dem Fels gebrochene Halsgraben durch den heute ein Forstweg verlauft sowie die teilweise noch erhaltene Schildmauer sicherten die Anlage von der Bergseite im Osten Mittelpunkt war ein drei oder vierflugeliger Gebaudekomplex um einen Lichthof auf einem Plateau in einer Hohe von etwa 560 m u NHN Buckelquader sind an der in voller Lange erhaltenen Sudmauer und auch im Innenbereich teilweise in Wiederverwendung zu sehen Im Westen grenzte eine tiefer gelegene Vorburg an das Schloss Von Nordwesten fuhrte der Burgweg aus dem Tal in den Hof der Vorburg und vorbei an einem Rundturm durch das heute noch erkennbare innere Tor in die Kernanlage mit Hof und Zwinger 4 nbsp Versuch einer Rekon struk tion von Konrad Albert Koch auf Basis der Befunde von 1913 nbsp Reste des Turms im Westen nbsp Durchgang vom Zwinger im Norden aus in das Innere der Anlage nbsp Abortschacht aussen an der Sudmauer nbsp Buckelquader an der Sudmauer nbsp Keller im Nordosten 2021 freigelegtSonstiges BearbeitenDie Kocherburgschule in Unterkochen eine Gemeinschaftsschule der Friedensschule Unterkochen Grund und Hauptschule mit Werkrealschule und der Kocherburg Realschule ist nach der Kocherburg benannt 5 Literatur BearbeitenGunter Schmitt Burgenfuhrer Schwabische Alb Band 6 Ostalb Wandern und entdecken zwischen Ulm Aalen und Donauworth Biberacher Verlagsdruckerei Biberach an der Riss 1995 ISBN 3 924489 74 2 S 249 254 Landesdenkmalamt Baden Wurttemberg und Landesvermessungsamt Baden Wurttemberg Hrsg Archaologische Denkmaler in Baden Wurttemberg Neuauflage Stuttgart 2002 ISBN 3 89021 717 6 S 11 12 Weblinks BearbeitenWebseite kocherburg de mit 3D Rekonstruktionsversuch und Modell Die Kocherburg und die vorgeschichtliche Wallanlage auf aa history de Einzelnachweise Bearbeiten a b c Gunter Schmitt Burgenfuhrer Schwabische Alb Band 6 Ostalb Wandern und entdecken zwischen Ulm Aalen und Donauworth Biberacher Verlagsdruckerei Biberach an der Riss 1995 ISBN 3 924489 74 2 S 251 a b c d e Kocherburg Aalen Unterkochen Flyer der Initiative Ruine Kocherburg im Geschichtsverein Aalen e V Stand 2016 Roland Schurig Dorf und Stadt Aalen im Mittelalter PDF 11 8 MB Aalener Jahrbuch Seite 369 405 2006 08 a b c Schmitt S 252 Kocherburgschule Unterkochen auf unterkochen aalen de Burgen und Schlosser im Ostalbkreis Schlosser Schloss Adelmannsfelden Schloss Baldern Schloss Bobingen Schloss Dambach Schloss Dorotheenhof Schloss ob Ellwangen Schloss Essingen Schloss Fachsenfeld Schloss Heubach Schloss Hohenroden Schloss Hohenstadt Schloss Horn Schloss Kapfenburg Schloss Laubach Schloss Leinzell Schloss Lindach Schloss Neubronn Schloss Rotlen Schloss Schechingen Schloss Tannhausen Schloss Untergroningen Schloss Utzmemmingen Schloss Wagenhofen Schloss Wasseralfingen Schloss Wort Stolch sches SchlossBurgen Ruinen und Burgstalle Burgstall Aalen Alte Burg Burgstall Agnesburg Burgstall Baierstein Burg Bargau Burg Bettringen Burg Bopfingen Burgstall Buch Burg Degenfeld Burg Dirgenheim Burg Eggenberg Burg Erpfental Burgstall Eulenburg Burg Flochberg Burg Geislingen Burg Goggingen Burg Goldburghausen Burg Granegg Burg Gromberg Burg Haisterhofen Burg Herlikofen Burg Heuchlingen Burg Hohenalfingen Burg Hohenrechberg Burg Hornsberg Burg Itzlingen Burg Kerkingen Burg Killingen Kocherburg Burg Konigsbuhl Burg Lauchheim Burg Lauterburg Turmhugelburg Leinroden Burg Merkingen Burg Mohrenstetten Burg Neunstadt Burg Neresheim Burg Niederalfingen Burg Niederroden Burg Nordhausen Burg Pfahlheim Burg Pfersbach Burgstall Pommertsweiler Burgstall Rechbergle Burg Reichenbach Burg Rinderbach Burgstall Rinderburg Burg 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