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Erich Kuttner 27 Mai 1887 in Schoneberg 6 Oktober 1942 im KZ Mauthausen war deutscher Journalist Autor Landtagsabgeordneter in Preussen Emigrant und Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Stolperstein am Haus Burgherrenstrasse 4 in Berlin Tempelhof Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErich Kuttner wurde am 27 Mai 1887 in Berlin am Nollendorfplatz 9 geboren Seine Eltern waren der judische Kaufmann Benno Kuttner und dessen Ehefrau Lina geb Kaufmann 1 Er studierte von 1905 bis 1909 in Berlin und Munchen Jura Von 1909 bis 1910 war er Rechtsreferendar 1910 trat er in die SPD ein wurde aus diesem Grund aus dem Referendariat entlassen und wurde Journalist bei den sozialdemokratischen Zeitungen Freies Volk und Chemnitzer Volksstimme 1915 meldete er sich freiwillig zum Militar und wurde im darauffolgenden Jahr im Ersten Weltkrieg bei Verdun am 2 April 1916 schwer am Arm verwundet und mit der Friedrich August Medaille in Bronze ausgezeichnet 1916 wurde er Redakteur beim Vorwarts und grundete 1917 den Reichsbund der Kriegsteilnehmer und Kriegsbeschadigten und wurde dessen Vorsitzender Als Anhanger der Regierung von Friedrich Ebert organisierte er 1919 wahrend des Spartakusaufstandes zu deren Schutz das Regiment Reichstag und war an der Niederschlagung des Aufstandes aktiv beteiligt Fur die SPD gehorte er von 1921 bis 1933 dem Preussischen Landtag an und galt als bester Redner der SPD Fraktion bis zur Landtagsauflosung 1933 Er hatte auch eine fuhrende Rolle in der parlamentarischen Untersuchung der Fememorde wahrend der Weimarer Republik Kuttner der in dieser Periode zum rechten Parteiflugel zahlte war weiterhin 1922 bis 1923 Redakteur der von Alexander Parvus begrundeten Zeitschrift Die Glocke und von 1924 bis 1927 Chefredakteur der sozialdemokratischen satirischen Zeitschrift Lachen Links Am 2 Mai 1933 rettete er sich nach illegaler Widerstandstatigkeit in Deutschland uber Prag in die Niederlande wo er weiter als Journalist arbeitete Im Exil entwickelte Kuttner sich nach links und trat in Amsterdam der Gruppe Revolutionare Sozialisten Deutschlands bei Hier wirkte er im Widerstand gegen das NS Regime und trat fur eine begrenzte Zusammenarbeit mit der KPD ein Im Lutetia Kreis 1935 36 wirkte er mit am Versuch eine Volksfront gegen die Hitlerdiktatur zu schaffen 1936 ging er nach Spanien um uber den Burgerkrieg zu berichten er arbeitete am Radiosender Deutscher Freiheitssender 29 8 mit und wurde im Juli 1937 wahrend der Schlacht von Brunete ostlich von Madrid verwundet und kehrte daraufhin nach Amsterdam zuruck Am 14 Mai 1940 vier Tage nach dem Angriff der deutschen Truppen unternahm er einen Selbstmordversuch nach der deutschen Besetzung der Niederlande tauchte Kuttner nicht in die Illegalitat unter Am 12 Marz 1941 trat Kuttner in Amsterdam als Konsequenz der Judenverfolgung in den Niederlanden wieder zum Judentum uber die Judische Gemeinde zu Berlin hatte er 1911 wegen seiner sozialistischen Weltanschauung verlassen Am 10 April 1942 wurde er zuhause von der Gestapo verhaftet und uber das Durchgangslager Amersfoort in das Konzentrationslager Mauthausen verschleppt wo er am 6 Oktober 1942 ermordet wurde Ehrungen Bearbeiten nbsp Strassenname in BerlinDie Initiative Stolpersteine an der B 96 verlegte 2009 einen Stolperstein 2 vor dem ehemaligen Wohnhaus von Kuttner in der Burgherrenstrasse 4 Berlin Tempelhof Im Berliner Bezirk Lichtenberg Ortsteil Fennpfuhl wurde 1962 die Erich Kuttner Strasse 3 nach dem Widerstandskampfer benannt Von 1961 bis 1969 trug ein Torpedoschnellboot der Volksmarine Projekt 183 seinen Namen Werke BearbeitenKlassenjustiz Buchhandlung Vorwarts Paul Singer GmbH Berlin 1913 Von dort marschierten sie Ein Kriegstagebuch Verlag von Landgraf amp Co Chemnitz 1916 Die Kriegsbeschadigten und der Staat Verlag fur Sozialwissenschaft Berlin 1918 Die deutsche Revolution Des Volkes Sieg und Zukunft Verlag fur Sozialwissenschaft Berlin 1918 Von Kiel bis Berlin Der Siegeszug der deutschen Revolution Verlag fur Sozialwissenschaft Berlin 1918 Wie werden wir wieder reich Verlag fur Sozialwissenschaft Berlin 1919 Philip Scheidemann Der Aufstieg eines deutschen Arbeiters Verlag fur Sozialwissenschaft Berlin 1919 Die erdolchte Front Eine Anklage in Versen Verlag fur Sozialwissenschaft Berlin 1920 Verdienste der Hohenzollern Buchhandlung Vorwarts Berlin 1921 Der Sieg war zum Greifen nahe Unwiderlegliche Zeugnisse gegen die Luge vom Dolchstoss und vom Landesverrat der Sozialdemokratie Verlag fur Sozialwissenschaft Berlin 1921 Warum versagt die Justiz Verlag fur Sozialwissenschaft Berlin 1921 Bilanz der Rechtsprechung Verlag fur Sozialwissenschaft Berlin 1922 Mit Franz Kluhs Die politischen Parteien in Deutschland mit einem Anhang Deutsche Parteientwicklung seit 1848 Eine Kursusdisposition Zentralbildungsausschuss der SPD Berlin 1924 Die Schicksalsgefahrtin Roman Dietz Nachf Berlin 1924 Otto Braun R Kittler Verlag Leipzig 1932 Reihe Maenner und Maechte Volksausgabe Volksfunkverlag Berlin 1932 Unter Pseudonym Justinian Reichstagsbrand Wer ist verurteilt Verlagsanstalt Graphia Karlsbad 1934 Hans von Marees Die Tragodie des deutschen Idealismus Oprecht Verlag Zurich 1937 Het Hongerjaar 1566 Amsterdamsche Boek en Courantmaatschappij Amsterdam 1949 auf Deutsch als Das Hungerjahr 1566 Eine Studie zur Geschichte des niederlandischen Fruhproletariats und seiner Revolution Herausgegeben und eingeleitet von Maximilian Ingenthron Mannheimer historische Forschungen 13 Mannheim 1997 Literatur BearbeitenKlaus Achenbach Kuttner Erich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 351 Digitalisat Bart de Cort Kurt Schilde Klaus Wowereit Was ich will soll Tat werden Erich Kuttner 1887 1942 Ein Leben fur Freiheit und Recht Ausstellungskatalog Edition Hentrich Berlin 1990 ISBN 3 926175 83 4 Maximilian Ingenthron Falls nur die Sache siegt Erich Kuttner 1887 1942 Publizist und Politiker Palatium Verlag Mannheim 2000 Mannheimer Historische Forschungen Band 18 ISBN 3 920671 38 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Erich Kuttner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Erich Kuttner Quellen und Volltexte Literatur von und uber Erich Kuttner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie der Gedenkstatte Deutscher Widerstand Nachlass Erich Kuttners im Internationalen Institut fur Sozialgeschichte Kurt Tucholsky Pseudonym Peter Panter Soldatenlieder In Die Weltbuhne 28 August 1920 Rezension von Kurt Tucholsky zu den Soldatenliedern Kuttners Jan Romein Erich Kuttner In Erich Kuttner Het hongerjaar 1566 Amsterdam 1949 S 5 21 Volltext Einzelnachweise Bearbeiten Geburtsregister Schoneberg I Nr 297 1887 Stolpersteine an der B 96 Memento vom 5 Marz 2016 im Internet Archive PDF Erich Kuttner Strasse In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Normdaten Person GND 118935372 lobid OGND AKS LCCN nr91029642 VIAF 69071470 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kuttner ErichKURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist Autor Landtagsabgeordneter in Preussen Emigrant und Widerstandskampfer MdLGEBURTSDATUM 27 Mai 1887GEBURTSORT SchonebergSTERBEDATUM 6 Oktober 1942STERBEORT KZ Mauthausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erich Kuttner amp oldid 236711959