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Georg Kreuzwendedich Freiherr von Rheinbaben 21 August 1855 in Frankfurt Oder 25 Marz 1921 in Dusseldorf war ein preussischer Innen und Finanzminister Georg von Rheinbaben Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben und Wirken 3 Familie 4 Auszeichnungen und Ehrungen 5 Werke Auswahl 6 Siehe auch 7 Literatur 8 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenSeine Eltern waren der preussische Major Gustav von Rheinbaben 1817 1866 und dessen Ehefrau Klara geborene von Gerlach 1825 1895 Sie war eine Tochter des Berliner Polizeiprasidenten Karl von Gerlach Sein Vater fiel als Bataillonskommandeur im Leib Grenadier Regiment 1 Brandenburgisches Nr 8 wahrend des Deutschen Krieges Leben und Wirken BearbeitenNach dem Studium der Volkswirtschaft an den Universitaten Heidelberg und Berlin 1873 1876 sowie dem Dienst in einem Ulanenregiment begann er eine Karriere als preussischer Verwaltungsbeamter Diese fuhrte ihn 1885 ins Finanzministerium wo er 1889 zum Geheimen Finanzrat und Vortragenden Rat 1892 zum Geheimen Oberfinanzrat befordert wurde und schliesslich zu einem wichtigen Mitarbeiter von Finanzminister Johannes von Miquel aufstieg 1896 wechselte von Rheinbaben an die Spitze des Regierungsprasidiums Dusseldorf wo er sich insbesondere durch die Schaffung der staatlichen Wohnungsaufsicht hervortat einer Institution die seinem Vorbild folgend schliesslich in ganz Preussen eingefuhrt wurde 1899 wurde von Rheinbaben zum preussischen Innenminister ernannt und von seinem Freund und Gonner von Miquel systematisch als Nachfolger aufgebaut Nach Miquels Ausscheiden aus dem Amt des Finanzministers 1901 folgte Rheinbaben diesem praktisch unangefochten auf diesem Posten den er zehn Jahre lang bis 1910 leitete nach Seine Amtsfuhrung war dabei im ganzen gesehen erfolgreich und verschaffte ihm einen wachsenden politischen Einfluss Unter Rheinbabens Handlungen als Finanzminister ist insbesondere die Neuordnung der Beamtenbesoldung hervorzuheben Daruber hinaus stand er in hoher Anerkennung aufgrund seiner sachkundigen Bewaltigung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten mit ihren z T schwerwiegenden Folgen fur die Staatsfinanzen sowie der innen wie aussenpolitischen Krisen der Ara Bulow Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg nutzte schliesslich das Scheitern der von Rheinbaben mitverfochtenen Reform des preussischen Dreiklassenwahlrechtes sowie eine scharfe Kontroverse Rheinbabens im Preussischen Herrenhaus mit dem Chef der Deutschen Bank Arthur von Gwinner 1856 1931 uber die preussisch deutsche Anleihe politik und die Grundsatze der Staatsfinanzwirtschaft um seinen Rivalen 1910 aus dem Kabinett zu entfernen Rheinbaben ubernahm stattdessen das Oberprasidium der Rheinprovinz 1911 folgte die Berufung in das Preussische Herrenhaus bevor er 1918 in den Ruhestand ging Ab 1912 war Rheinbaben Grundungsvorsitzender des Vereins Rhein Museum Koblenz sowie 1913 bis 1920 Prasident der Goethe Gesellschaft Nach seinem Tod 1921 wurde er auf dem Dusseldorfer Nordfriedhof begraben 1 Familie Bearbeiten1885 heiratete von Rheinbaben in St Johannis vor Schleswig Hedwig von Liliencron 1854 1938 eine Tochter des Germanisten und Musikhistorikers Rochus Freiherr von Liliencron 1820 1912 Aus der Ehe gingen unter anderem der Schriftsteller Rochus von Rheinbaben 1893 1937 sowie die Tochter Gustava Hanna von Rheinbaben 1887 1980 und Gertrud Gerda von Rheinbaben 1888 1949 hervor Zu seinen Schwiegersohnen zahlten unter anderem Alexander von Lettow Vorbeck 1881 1914 der Jurist Trabart Freiherr von und zu der Tann Rathsamhausen 1894 1979 und Mathew Elting Hanna 1873 1936 der US amerikanische Botschafter in Guatemala als Ehemanner seiner ersten sowie der SS Offizier Anton von Hohberg und Buchwald 1885 1934 und Horst von Blumenthal 1882 1963 als Ehemanner seiner zweiten Tochter Sein Sohn Rochus von Rheinbaben ehelichte in zweiter Ehe Erika von Seydewitz mit der er einen Sohn Georg Kreuzwendedich Max Richard Kuno 1926 1985 und eine Tochter Uta Coraly 1930 hatte Georg Kreuzwendedich heiratet Genoveva Abdala und hatte mit ihr vier Kinder Richard Kreuzwendedich 1960 Rolf Rochus 1961 Marieluise Erika Isabel 1965 und Constanze Hedwig 1966 Ein Vetter Rheinbabens mutterlicherseits war der pazifistische Politiker und Schriftsteller Hellmut von Gerlach 1866 1935 ein Neffe der DVP Politiker Werner von Rheinbaben Auszeichnungen und Ehrungen BearbeitenRheinbaben besass die medizinische Ehrendoktorwurde der Universitat Berlin den Doktor der Ingenieurwissenschaften ehrenhalber der Aachener Universitat und war Ehrenburger von Dusseldorf Zudem erhielt er den Schwarzen Adler Orden 1907 mit Kette 1908 den Roten Adler Orden 3 Klasse mit Schleife 1894 das Eiserne Kreuz II Klasse 1915 die Rotes Kreuz Medaille 3 Klasse und die Landwehr Dienstauszeichnung Zudem war er 1 Ehrenmitglied des Rheinischen Vereins fur Kleinwohnungswesen und Domdechant von Merseburg In Berlin wurde 1905 eine Rheinbabenallee angelegt 2 in einem Villenviertel das durch Bebauung eines ehemals auch vom Finanzministerium verwalteten Staatsguts entstand die Strassen wurden nach preussischen Ministern der Zeit benannt und auch eine Miquelstrasse liegt in der Nahe Die Stadt Krefeld verdankt Freiherr von Rheinbaben den Ausbau des Linner Hafens und die Unterstutzung bei der Stadterweiterung Freiherr von Rheinbaben wurde am 27 Marz 1918 zum Ehrenburger der Stadt Krefeld ernannt Heute erinnert die Rheinbabenstrasse in Linn eine Verlangerung der zum Rheinhafen fuhrenden Hafenstrasse an Rheinbaben In Bottrop und Gladbeck wurde zu Ehren des Freiherrn die Schachtanlage Professor 3 4 in Rheinbabenschachte umbenannt Heute erinnert nur noch die direkt auf das ehemalige Werksgelande fuhrende Rheinbabenstrasse in Bottrop an diese Zeche In Wesel wurde die in den Jahren des Ersten Weltkriegs gebaute erste feste Strassenbrucke Rheinbabenbrucke genannt In Bad Salzig im Tal der Loreley wurde 1912 eine der am Rhein verlaufenden Strassen nach von Rheinbaben Rheinbabenallee genannt Aus Anlass seines Ausscheidens aus diesem Amt wurde er am 4 Marz 1918 zum Ehrenburger von Duisburg ernannt um ein bleibendes Zeichen tiefer Dankbarkeit fur die unvergesslichen Verdienste zu geben die er sich in hohen Staatsamtern um Vaterland und Heimatprovinz erworben hatte Werke Auswahl BearbeitenPhilipp Zorn Herbert von Berger Schriftleitung Deutschland unter Kaiser Wilhelm II Hrsg von Siegfried Korte Friedrich Wilhelm von Loebell Georg von Rheinbaben u a 3 Bande R Hobbing Berlin 1914 Siehe auch BearbeitenRheinbaben schlesisches AdelsgeschlechtLiteratur BearbeitenReinhold Zilch Rheinbaben Georg Frhr v In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 487 f Digitalisat Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1877 S 691Einzelnachweise Bearbeiten Grabstelle Feld 26 Nr 1 auf dem Dusseldorfer Nordfriedhof Rheinbabenallee In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Regierungsprasidenten im Regierungsbezirk Dusseldorf Philipp von Pestel 1816 1831 Franz Edmund Josef von Schmitz Grollenburg 1831 1834 Anton zu Stolberg Wernigerode 1834 1837 Adolph von Spiegel Borlinghausen 1837 1848 Friedrich von Spankeren 1849 1850 Leo von Massenbach 1850 1866 Friedrich von Kuhlwetter 1866 1871 Alexander von Gotz und Schwanenflies 1871 August von Ende 1872 1876 Carl Hermann Bitter 1876 1877 Robert Eduard von Hagemeister 1877 1883 Hans Hermann von Berlepsch 1883 1889 Eberhard von der Recke von der Horst 1889 1895 Georg von Rheinbaben 1896 1899 Hans Dietrich von Holleuffer 1899 1902 Arthur Schreiber 1903 1909 Francis Kruse 1909 1919 Hugo Lande 1919 Walther Grutzner 1920 1923 Karl Bergemann 1924 1933 Carl Christian Schmid 1933 1938 Herbert Fuchs 1938 1939 Eggert Reeder 1939 1940 Wilhelm Burandt 1941 1944 Eggert Reeder 1944 1945 Eduard Strater 1945 1946 Kurt Necker 1946 1947 Kurt Baurichter 1947 1967 Hans Otto Baumer 1967 1975 Achim Rohde 1975 1983 Hermann Strich 1983 1986 Fritz Behrens 1986 1995 Jurgen Bussow 1995 2010 Annemarie Lutkes 2010 2017 Birgitta Radermacher 2017 2022 Thomas Schurmann seit 2022 Preussische Finanzminister Hans von Bulow Wilhelm Anton von Klewiz Friedrich von Motz Karl Georg Maassen Albrecht von Alvensleben Ernst von Bodelschwingh der Altere Eduard von Flottwell Franz von Duesberg David Hansemann Gustav von Bonin Rudolf von Rabe Carl von Bodelschwingh Robert von Patow August von der Heydt Carl von Bodelschwingh August von der Heydt Otto von Camphausen Arthur Hobrecht Karl Hermann Bitter Adolf von Scholz Johannes von Miquel Georg von Rheinbaben August Lentze Oskar Hergt Albert Sudekum Hugo Simon Albert Sudekum Hermann Ludemann Friedrich Saemisch Ernst von Richter Otto Braun Hermann Hopker Aschoff Walther Schreiber Otto Klepper Franz Schleusener Reichskommissar Johannes Popitz Reichskommissar Siehe auch Liste der preussischen FinanzministerOberprasidenten in der Rheinprovinz nbsp Karl von Ingersleben 1822 1831 Philipp von Pestel 1831 1834 Ernst von Bodelschwingh der Altere 1834 1842 Eduard von Schaper 1842 1845 Franz August Eichmann 1845 1850 Eduard von Moeller 1848 in Vertretung Rudolf von Auerswald 1850 1851 Hans Hugo von Kleist Retzow 1851 1858 Adolf von Pommer Esche 1858 1871 Moritz von Bardeleben 1871 1889 Hans Hermann von Berlepsch 1889 1890 Berthold von Nasse 1890 1905 Clemens Freiherr von Schorlemer Lieser 1905 1910 Georg von Rheinbaben 1910 1918 Rudolf von Groote 1918 1922 Johannes Fuchs 1922 1933 Hermann von Luninck 1933 1935 Josef Terboven 1935 1945 Normdaten Person GND 116499184 lobid OGND AKS VIAF 64759305 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rheinbaben Georg vonALTERNATIVNAMEN Rheinbaben Georg Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG preussischer PolitikerGEBURTSDATUM 21 August 1855GEBURTSORT Frankfurt Oder STERBEDATUM 25 Marz 1921STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg von Rheinbaben amp oldid 236878867