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Herbert Paul Georg Ritter und Edler Herr von Berger 7 Oktober 1881 in Frankfurt Oder 1965 war ein preussischer Offizier Schriftsteller Publizist und hochrangiger Beamter im Bereich des Verfassungsschutzes Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerbert von Berger ein Sohn des Majors Heinrich Ritter und Edler von Berger und der Anna geb Frey wurde zunachst preussischer Offizier Er nahm im Jahr 1903 den Abschied vom aktiven Militardienst und widmete sich nun der schriftstellerischen und Verlegerarbeit Als redaktioneller Leiter des 1903 in Berlin gegrundeten Reimar Hobbing Verlages war er selbst auch als philosophisch politischer Publizist tatig So gab er mit die Konservative Monatsschrift fur Politik Kunst und Literatur heraus und ubernahm spater die Leitung des Verlages Reimar Hobbing Hier verlegte er die Werke Friedrichs des Grossen neu und wurde dafur mit dem Roten Adlerorden IV Klasse geehrt Seine vermutlich erste eigene Publikation war Irmgard Dramatische Dichtung die im Berlin Janke Verlag herauskam Es folgten mehrere Schriften und einzelne Artikel in denen er die Haltung des Konservatismus die ihm in dieser Zeit selbst auch eigen war aus verschiedener Blickrichtung darstellte Dazu gehorte 1910 das Buch Der Konservatismus und die Partei deren Mitglied er war Zusammen mit Philipp Zorn verlegte er 1913 anlasslich des 25 jahrigen Thronjubilaums von Wilhelm II ein umfangreiches dreibandiges Werk unter dem Titel Deutschland unter Kaiser Wilhelm II 1 Zu Beginn des Ersten Weltkrieges trat Herbert von Berger in den preussischen Staatsdienst ein Er war zunachst 1914 als Hilfsarbeiter im Referat fur Presseangelegenheiten im preussischen Ministerium des Inneren tatig 2 In diesen Jahren wurde er Mitglied der Deutschen Gesellschaft von 1914 Ab 1916 war er Geheimer Regierungsrat und im Marz 1919 wechselte er in das preussische Staatsministerium Zu dieser Zeit war die Weimarer Republik aus der Taufe gehoben der neue Ministerprasident Philipp Scheidemann hatte am 13 Februar 1919 seine Regierung vorgestellt und in Weimar tagte die Nationalversammlung zur Ausarbeitung der Verfassung Noch vor ihrer Inkraftsetzung fasste das preussische Staatsministerium am 21 Juli 1919 den Beschluss zur Bildung einer Institution die den Schutz der Verfassung gewahrleisten sollte Das Preussische Staatskommissariat fur die Uberwachung der offentlichen Ordnung PrStKom das am 2 August 1919 seine Tatigkeit aufnahm stand unter der Leitung von Herbert von Berger Als Staatskommissar dieser neu geschaffenen Staatsschutzbehorde trug er die Verantwortung fur die Gewinnung und Auswertung von Nachrichten uber die Gegner der Weimarer Reichsverfassung und war dem preussischen Ministerprasidenten und dem Minister des Innern direkt unterstellt Dieser Schritt Preussens war analog auch auf dem Gebiet der Politischen Polizei zum Jahresbeginn 1919 vollzogen worden Diese war ins Berliner Polizeiprasidium integriert Zum Zeitpunkt seiner Grundung war das Staatskommissariat in die Bereiche Nachrichtenstelle exekutive Stelle und Presseabteilung gegliedert Obwohl es eine preussische Behorde war stellte das Reichskabinett mit seiner Entscheidung vom 13 September 1919 insgesamt 2 5 Millionen Mark aus dem Kriegsfond bereit und akzeptierte vorerst diesen Status 3 Der Makel dieser Verfassungsbehorde bestand jedoch von Anfang an darin dass es keine Reichsbehorde war aber ihre Aufgabenstellung darauf ausgerichtet wurde den Verfassungsschutz in allen Teilen der Weimarer Republik zu leisten Das sollte dadurch sichergestellt werden dass die relevanten Informationen aus allen 12 Staaten der dort ansassigen Meldestellen in Berlin zusammengezogen und durch eigene Netzwerke sowie V Leute erganzt wurden Um die Arbeitsfahigkeit zugig herzustellen wurden noch bis zum Jahreswechsel die wichtigsten Personalstellen besetzt und zum 9 Dezember 1919 die Behorde in Staatskommissar fur offentliche Ordnung umbenannt Relativ schnell stellte sich jedoch heraus dass es so nicht funktionieren konnte Den Landern war die dominierende Rolle Preussens suspekt und die Reichsregierung bemangelte den fehlenden Einfluss des Reiches auf die Arbeit des preussischen Staatskommissars Um den Jahreswechsel bemuhte sich daher der personliche Referent des Reichsministers Matthias Erzberger 1875 1921 Heinrich Hemmer 1886 1942 um Schritte des Umbaus der Landesbehorde in eine Reichsbehorde Bereits am 14 Februar 1920 lag dazu auch eine Kabinettsvorlage auf dem Tisch Doch die Ereignisse des Kapp Putsches vom 13 bis 17 Marz 1920 beendeten auf einen Schlag alle begonnenen Diskussionen dazu Deutlich fuhrten sie vor Augen dass der preussische Staatskommissar klaglich versagt hatte Denn seine Behorde war nicht ausreichend uber die drohenden Gefahren die zum Sturz der Weimarer Republik fuhren sollten informiert Sie hatte die Gefahrdung des Staatswesens von rechtsextremen Kraften die damals vor allem von der Nationalen Vereinigung ausging in ihren Zielen und ihrem Wirken in den Berichten an die Regierung verharmlost Uber die Putschplane von Wolfgang Kapp und Walther von Luttwitz hatte Herbert von Berger die Regierung nicht informiert Somit hatte er dazu beigetragen dass auch das Kabinett Bauer die Lage nicht richtig einschatzen konnte 4 Deshalb musste er nach dem Kapp Putsch den an seine Person gerichteten Vorwurfen entgegentreten er habe illoyal oder fahrlassig gehandelt 5 Daraufhin erfolgte im 25 Marz 1920 seine Ablosung als Staatskommissar Nachfolger wurde der bisher als 1 Staatsanwalt in Preussen tatige Robert Weismann 1869 1942 Unmittelbar danach wurde Herbert von Berger als preussischer Gesandter in Dresden und spater als Vortragender Rat im Innenministerium tatig Im Jahr 1965 verstarb Herbert von Berger Schriften BearbeitenIrmingard Dramatische Dichtung Berlin Janke Verlag 1908 Der Konservatismus und die Partei Reimar Hobbing Verlag Berlin 1910 Konservatismus im geistigen Leben Reimar Hobbing Verlag Berlin 1910 Deutschland unter Kaiser Wilhelm II Mitautor P Zorn F W von Loebel S Korte und H von Berger Reimar Hobbing Verlag Berlin 1914 Band 1 Deutsche Politik Band 2 Das deutsche Wirtschaftleben Band 3 Die Wissenschaften Ein Fallissiment Schauspiel in 4 Akten Hendel Bucherei Halle an der Saale 1920 Lageberichte des Reichskommissars fur Uberwachung der offentlichen Ordnung ab 1920 Hrsg Bestand des Bundesarchivs Koblenz R134 Munchen 1979 Neuauflage Literatur BearbeitenDirk Emunds Vom Republikschutz zum Verfassungsschutz Der Reichskommissar fur Uberwachung der offentlichen Ordnung in der Weimarer Republik Dr Kovac Verlag Hamburg 2017 Schriftenreihe der Hochschule Leistung Verantwortung Band 5 Hochschule des Bundes fur offentliche Verwaltung Gerhard Schulze Bearb Die Protokolle des Preussischen Staatsministeriums 1817 1934 38 Bd 11 II Olms Weidmann Hildesheim 2002 ISBN 3 487 11663 4 S 121 Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Hrsg Acta Borussica Neue Folge Theodor Wolff Tagebucher 1914 1919 Boppard am Rhein 1984 S 80Weblinks BearbeitenHerbert Ritter und Edler Herr von Berger in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer RepublikEinzelnachweise Bearbeiten Hans Peter Schwarz 100 Jahre deutsche Jubilaumsbilanzen In Ders Hrsg Die Bundesrepublik Deutschland eine Bilanz nach 60 Jahren Munchen 2008 S 10 Kurzbiografie Herbert Ritter und Edler von Berger Akten der Reichskanzlei Weimarer Republik Reg 2 118 in www bundesarchiv de aktenreichskanzlei 1919 1933 00a adr adrag kap1 2 para2 118 html Dirk Emunds Vom Republikschutz zum Verfassungsschutz Der Reichskommissar fur Uberwachung der offentlichen Ordnung in der Weimarer Republik Verlag Dr Kovac Hamburg 2017 Heinrich August Winkler Weimar 1918 1933 Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie Frankfurt am Main 1993 S 121 Bericht uber Die Tatigkeit des Staatskommissars fur die offentliche Ordnung anlasslich des Staatsstreiches am 13 3 1920 vom 16 April 1920 VorgangerAmtNachfolgerAmt im August 1919 neu eingerichtetPreussisches Staatsministerium Staatskommissar fur Uberwachung der offentlichen Ordnung 1919 1920Robert Weismann 1869 1942 unbesetztPreussischer Gesandter in Dresden 1920 1922Schellen GeschaftstragerNormdaten Person GND 116131578 lobid OGND AKS VIAF 515145857895123020903 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Berger Herbert vonKURZBESCHREIBUNG Publizist und BeamterGEBURTSDATUM 7 Oktober 1881GEBURTSORT Frankfurt Oder STERBEDATUM 1965 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herbert von Berger amp oldid 223765778