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Clemens August Freiherr von Schorlemer Lieser 29 September 1856 in Horstmar 6 Juli 1922 in Berlin war ein deutscher Politiker Clemens von Schorlemer Lieser Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Schloss Lieser bei Bernkastel KuesFreiherr von Schorlemer entstammte dem urwestfalischen katholischen Adelsgeschlecht Schorlemer und wurde 1856 als zweitaltester Sohn des deutschen Politikers Burghard von Schorlemer Alst und der Grafin Anna von Imbsen zu Wewer verwitwete von Droste zu Vischering 1820 1891 auf Haus Alst bei Horstmar geboren Nach dem Schulbesuch am Gymnasium Dionysianum in Rheine wo er 1874 das Abitur ablegte studierte er in Wurzburg und Gottingen Jura In Wurzburg wurde er Mitglied der katholischen Studentenverbindung KStV Walhalla im KV 1 1878 promovierte er und leistete seinen Militardienst ab 1880 heiratete er die wohlhabende Maria Puricelli 1 Februar 1855 Krefeld 1936 die Tochter des Huttenwerks Gaswerk Ritter und Weingutsbesitzer Eduard Puricelli 1826 1893 die spater ein Millionenvermogen erbte Gemeinsam erwarben sie ein Weingut in Lieser an der Mosel und bauten die Schlossvilla der Puricelli in Lieser aus Schloss Lieser dessen Name Freiherr von Schorlemer fur sich wahlte Bei Quakenbruck gehorte ihm das Gut Vehr das er von seinem Vater geerbt hatte Das Ehepaar hatte sechs Kinder Ihre beiden Sohne Friedrich Leo 1894 1915 und August 1885 1940 starben im Ersten bzw im Zweiten Weltkrieg 1884 sammelte von Schorlemer als Gerichtsassessor Verwaltungserfahrung an den Staatsanwaltschaften von Bonn und Dusseldorf 1886 bis 1888 war er als Regierungsassessor in Magdeburg tatig Am 1 Dezember 1888 wurde von Schorlemer vom Kreistag Neuss einstimmig zum Landrat gewahlt In Neuss knupfte er erstmals feste Beziehungen zu gesellschaftlichen Gruppen Schorlemer wurde 1892 zum Ehrenmitglied des Neusser Burgerschutzenvereins ernannt dessen Schutzenkonig er 1893 1894 wurde Politisch unterstutzte er mehrere Projekte Er rief 1889 die Ferienkolonien ins Leben Er initiierte 1882 sowohl die Pramiensparkasse als auch die Badeanstalt Die Neusser Cravatten Fachschule ging auf seine Idee zuruck Daruber hinaus betrieb er in Neuss den Bau eines Kreisstandehauses das 1894 eingeweiht wurde Bei der Reichstagswahl 1893 erzielte er gegen den umgebenden Trend mit antisemitischer Propaganda und Unterstutzung der ansonsten im Rheinland abgelehnten preussisch protestantischen Christlich Sozialen Partei Adolf Stoeckers enorme Stimmengewinne 2 1897 erfolgte ein Ruf nach Breslau wo er das Amt des Oberprasidenten der Provinz Schlesien ubernahm Bei seinem Abgang aus Neuss lobten ihn die Lokalzeitungen als verdienstvollen Landrat jedoch ubte man Kritik an seiner Zentrums feindlichen Gesinnung Auf personlichen Wunsch Wilhelms II wurde von Schorlemer am 19 August 1905 als erster Katholik zum Oberprasidenten der Rheinprovinz berufen Fortan residierte er in Koblenz Bei einem Besuch von Neuss wurden ihm die Ehrenburgerrechte verliehen die er 1910 auch in Koblenz und St Wendel erhielt Am 18 Juni 1910 stieg Schorlemer zum preussischen Landwirtschaftsminister auf Dieses Amt hatte er bis 1917 inne 1918 ernannte ihn die Landwirtschaftskammer fur die Rheinprovinz zu ihrem Vorsitzenden Zudem war er nun Mitglied des Preussischen Herrenhauses nbsp Lieser Friedhof Gruftkapelle Schorlemer VorderansichtSeit April 1920 war er Kreisdeputierter des Kreises Bernkastel 3 Nachdem Clemens Freiherr von Schorlemer Lieser 1922 im Hedwigskrankenhaus in Berlin verstorben war ehrten ihn die Nachrufe als einen Politiker zwischen Katholizismus und Preussentum aristokratischer Herkunft und Einsatz fur die Arbeiterschaft patriotischer Begeisterung und unbestechlicher Amtsfuhrung Schorlemer Lieser starb am 6 Juli 1922 im Hedwigskrankenhaus in Berlin und wurde am 11 Juli 1922 in Lieser beigesetzt 4 nbsp Schorlemer auf Besuch bei Papst Pius X 1908 Bild eines unbekannten MalersFamilie BearbeitenEr heiratete 1880 die wohlhabende Maria Puricelli 1 Februar 1855 Krefeld 1936 die Tochter Eduard Puricellis 1826 1893 Das Ehepaar hatte sechs Kinder darunter Friedrich Leo 1894 1915 August 1885 1940 Helene 1882 1938 Freiherr Joseph von Furstenberg 1868 1904 preussischer Oberleutnant Graf Hugo Montgelas 1866 1916 wurttembergischer KammerherrMaria 1888 1959 Graf Karl von Kageneck 1871 1967 Generalmajor Flugeladjutant des Kaisers Wilhelms II Elisabeth 1898 1979 Kurt von Oswald 1892 1971 Diplom Ingenieur Grossindustrieller 5 Ehrungen Bearbeiten1905 Ehrenburgerschaft der Stadt Neuss 1910 Ehrenburgerschaft der Stadt Koblenz 1910 Ehrenburgerschaft der Stadt St Wendel 1911 Ehrenpromotion zum Dr h c durch die Tierarztliche Hochschule BerlinLiteratur BearbeitenDieter Gerhold Clemens Freiherr von Schorlemer 1856 1922 Preussischer Minister fur Landwirtschaft Domanen und Forsten der Jahre 1910 1917 dissertation de Berlin 2002 ISBN 3 89825 428 3 Munster Universitat Dissertation 2002 Franz Schmitt Chronik Weindorf Lieser Paulinus Druckerei Trier 1988 Reinhold Zilch Schorlemer Lieser Clemens Freiherr von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 480 482 Digitalisat Joachim Lilla Clemens Freiherr von Schorlemer Lieser 1856 1922 Oberprasident der Rheinprovinz 1905 1910 Theophil Gerber Personlichkeiten aus Land und Forstwirtschaft Gartenbau und Veterinarmedizin Biographisches Lexikon NORA Verlag Berlin 4 erw Aufl 2014 ISBN 978 3 936735 67 3 S 700 701 Biogramme der Veterinarmedizinischen Bibliothek der Freien Universitat Berlin Clemens Freiherr von Schorlemer LieserWeblinks BearbeitenClemens Freiherr von Schorlemer Lieser in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer Republik Schorlemer Lieser Clemens von in der Datenbank Saarland BiografienEinzelnachweise Bearbeiten Siegfried Koss Wolfgang Lohr Hrsg Biographisches Lexikon des KV 7 Teil Revocatio historiae Band 9 Akadpress Essen 2010 ISBN 978 3 939413 12 7 S 134 Stefan Rohrbacher Michael Schmidt Judenbilder Kulturgeschichte antijudischer Mythen und antisemitischer Vorurteile Rowohlt Reinbek 1991 S 347 Franz Schmitt Chronik Weindorf Lieser 1988 S 465 Franz Schmitt Chronik Weindorf Lieser 1988 S 466 Nachkommen von OswaldLandrate im Landkreis Neuss Wilhelm von Bolschwing 1816 1842 Carl Conrad Loerick 1842 1849 Karl Friedrich Favreau 1849 1850 Leonhard Stommel 1850 Franz Aldenhoven 1850 1851 Hermann Seul 1851 1874 NN Bruckhoff 1874 1875 Constantin von Briesen 1875 1876 Kaspar von Heinsberg 1876 1888 Clemens Freiherr von Schorlemer Lieser 1888 1897 Friedrich von der Leyen Bloemersheim 1897 1906 Alexander von Brandt 1906 1916 Bruno Eichhorn 1916 1918 Ferdinand von Luninck 1918 1922 Simon Groener 1922 1929 Oberprasidenten in der Rheinprovinz nbsp Karl von Ingersleben 1822 1831 Philipp von Pestel 1831 1834 Ernst von Bodelschwingh der Altere 1834 1842 Eduard von Schaper 1842 1845 Franz August Eichmann 1845 1850 Eduard von Moeller 1848 in Vertretung Rudolf von Auerswald 1850 1851 Hans Hugo von Kleist Retzow 1851 1858 Adolf von Pommer Esche 1858 1871 Moritz von Bardeleben 1871 1889 Hans Hermann von Berlepsch 1889 1890 Berthold von Nasse 1890 1905 Clemens Freiherr von Schorlemer Lieser 1905 1910 Georg von Rheinbaben 1910 1918 Rudolf von Groote 1918 1922 Johannes Fuchs 1922 1933 Hermann von Luninck 1933 1935 Josef Terboven 1935 1945 Normdaten Person GND 11691954X lobid OGND AKS LCCN n2003044649 VIAF 37679882 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schorlemer Lieser Clemens Freiherr vonALTERNATIVNAMEN Schorlemer Lieser Clemens August Freiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker und Oberprasident der preussischen RheinprovinzGEBURTSDATUM 29 September 1856GEBURTSORT HorstmarSTERBEDATUM 6 Juli 1922STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Clemens Freiherr von Schorlemer Lieser amp oldid 232986921