www.wikidata.de-de.nina.az
Kurt Erich Necker 29 Dezember 1903 in Nurnberg 1 unbekannt nach 1968 2 war im Jahr 1946 Regierungsprasident des Regierungsbezirks Dusseldorf Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Nach dem Zweiten Weltkrieg 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNecker wurde als Sohn des Ingenieurs Karl Necker und dessen Frau Grete geb Buhler in Nurnberg geboren Nach dem Oberlyzeum in Metz Reichsland Elsass Lothringen besuchte er das Realgymnasium in Benrath das er mit O II Reife 1920 verliess Von April 1920 bis Ostern 1922 arbeitete er als Volontar der Gemeindeverwaltung Benrath Von April 1922 bis April 1923 besuchte er die stadtische Verwaltungsbeamtenschule in Dusseldorf Anschliessend war er kurzzeitig bei der Stadt Dusseldorf beschaftigt Zum Wintersemester 1923 1924 schrieb er sich an der Universitat zu Koln ein um im Hauptfach Volkswirtschaft und in Nebenfachern Sozialpolitik und Versicherungswissenschaft zu studieren Nebenbei arbeitete er als Berg und Huttenarbeiter im Ruhrgebiet 1930 beendete er seine akademische Laufbahn als Diplom Volkswirt und Dr rer pol mit der Dissertation Die Rationalisierung der Arbeit der mittleren Kommunalbeamten Laut eigenen Angaben trat er 1927 in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD ein und engagierte sich dort bis zum Verbot dieser Partei im Jahr 1933 Nach Anstellungen als wissenschaftlicher Mitarbeiter in mehreren Stadtverwaltungen Westfalens und Ostpreussens wurde er 1933 entlassen weil sein letzter Arbeitgeber der nationalsozialistische Hagener Oberburgermeister Heinrich Vetter ihn als politisch unzuverlassig einschatzte Anbiederungsversuche und ein Eintritt Neckers in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei NSDAP am 1 Mai 1933 anderten die Haltung Vetters nicht Vetter machte auch politische Vorbehalte geltend als sich Necker beim Regierungsprasidenten zu Potsdam Ernst Fromm fur die kommissarische Ubertragung einer Burgermeisterstelle beworben hatte und Fromm sich bei Vetter uber Necker erkundigte Auch nicht in Konigsberg wo sich Necker ebenfalls beworben hatte gab man ihm eine Stelle in der Verwaltung So arbeitete er in den folgenden Jahren als Steinbruch Strassen und Waldarbeiter unterbrochen von witterungsbedingter Arbeitslosigkeit Erst im Jahr 1938 gelang es ihm eine Sachbearbeiterstelle fur Rechtsangelegenheiten bei den offentlichen Verkehrsbetrieben der Stadt Konigsberg zu erhalten die er bis 1939 innehatte 1940 heiratete er und bekam zwei Kinder Im Februar 1943 berief ihn die Wehrmacht ein die er am Ende des Zweiten Weltkriegs im Rang eines Gefreiten verliess Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Seit 1945 engagierte sich Necker wieder in der SPD als Redner Schulungsleiter und Funktionar Am 28 Mai 1945 richtete er ein Schreiben an die britische Militarregierung in Schleswig Holstein in dem er unter Hinweis auf seine 1933 erfolgte Entlassung aus der Verwaltung der Stadt Hagen um Wiedereinstellung in den hoheren Verwaltungsdienst bat In einem Entnazifizierungsverfahren wurde er als Entlasteter Kategorie V eingestuft Vom 1 Juli 1945 bis zum 18 Februar 1946 bekleidete er eine Fuhrungsposition als kommissarischer Landrat beim Kreis Sudtondern in Niebull anschliessend bis Marz 1946 als regularer Landrat Die Ernennung Neckers zum kommissarischen Landrat durch den kommissarischen Oberprasidenten der Provinz Schleswig Holstein Otto Hoevermann wurde von der einheimischen Bevolkerung einschliesslich der danischen Minderheit als Affront kritisiert 3 4 5 Robert Gorlinger der Vorsitzende der SPD Fraktion im Rat der Stadt Koln war im Begriff Necker im Marz 1946 fur die Stelle des stellvertretenden Oberburgermeisters der Domstadt zu gewinnen 6 als Necker in die Funktion eines Regierungsprasidenten des Regierungsbezirks Dusseldorf berufen wurde Am 16 April 1946 wurde er vom nordrheinischen Oberprasidenten Robert Lehr einem Mitbegrunder der Christlichen Demokratischen Union CDU auf Wunsch der britischen Besatzungsmacht zum Regierungsprasidenten des wichtigsten preussischen Regierungsbezirks ernannt obwohl Lehr starke Zweifel an der fachlichen und personlichen Eignung Neckers geaussert hatte Konrad Adenauer warf Lehr wegen der Ernennung Neckers spater vor durch eine SPD freundliche Personalpolitik die Interessen der CDU vernachlassigt zu haben 7 In der neuen Stellung war Necker Nachfolger des burgerlich konservativen Eduard Strater Ihn hatten die Briten nach weniger als einem Jahr Behordenleitung zur Demission gezwungen Als Regierungsprasident hatte Necker mit zahlreichen Problemen zu tun Eine extreme Raumnot gefahrdete die Erledigung der Dienstgeschafte seiner Behorde Ausserdem deuten eine Reihe von Vorfallen darauf hin dass Necker als Behordenleiter wenig Geschick und Durchsetzungsvermogen an den Tag legte Sie legen den Schluss nahe dass etliche Mitarbeiter des Regierungsprasidiums unter seiner Fuhrung weniger Disziplin und Engagement zeigten als sonst ublich So fallt auf dass er oft die Missachtung von Terminvorgaben und Anweisungen beklagte Um gegen Unpunktlichkeit vorzugehen ordnete er an dass das Regierungsgebaude ab 8 30 Uhr morgens zu verschliessen sei und jeder verspatete Bedienstete sich bei ihm personlich zu melden habe 8 Im Januar 1947 schrieb William Asbury der britische Zivilgouverneur fur Nordrhein Westfalen vertraulich an den nordrhein westfalischen Ministerprasidenten Rudolf Amelunxen dass Dr Necker schwach ist dass es ihm an Initiative und Kontrolle uber seine Untergebenen fehlt Dr Necker sei seiner Stellung als Reg Prasident von Dusseldorf zu entheben weil er seine Aufgaben wahrend seiner Amtszeit nicht erfullt hat Wenige Monate spater am 4 August 1946 wurde Necker durch Kabinettsbeschluss aus Gesundheitsgrunden in den Ruhestand versetzt Der nordrhein westfalische Innenminister Walter Menzel hatte sich zuvor dafur ausgesprochen Necker ein Rucktrittsgesuch nahezulegen Menzel war es auch der das SPD Landtagsmitglied Kurt Baurichter als Nachfolger Neckers vorschlug Nach dem Kabinettsbeschluss zur Entlassung Neckers in den Ruhestand wurde die von Necker verschwiegene NSDAP Mitgliedschaft bekannt worauf ihm mit Erlass vom 23 Dezember 1947 der Beamtenstatus entzogen und entsprechende Versorgungsbezuge eingestellt wurden In einem jahrelangen Rechtsstreit um Wiedereinsetzung den Necker sehr emotional fuhrte scheiterte er 9 An der Diskussion einer Verwaltungsreform in Nordrhein Westfalen insbesondere an der Frage der Abschaffung oder Gestaltung der staatlichen Mittelinstanz der Verwaltung wirkte Necker zusammen mit den Regierungsprasidenten der anderen nordrhein westfalischen Regierungsbezirke Lude Aachen Fries Arnsberg Drake Detmold Warsch Koln und Hackethal Munster im Mai 1947 durch die gemeinsam verfasste und vielbeachtete Denkschrift Leitgedanken zur Verwaltungsreform mit Die britische Besatzungsmacht die von einem angeblichen Konsens zur Abschaffung der Regierungsbezirke und ihrer Bezirksregierungen ausging prufte dieses Memorandum und sah in den Ausfuhrungen der Regierungsprasidenten the undesirable trends of traditional Beamtentum which these officials are evincing den unerwunschten Hang zum traditionellen Beamtentum welchen diese Amtstrager bekunden 10 Literatur BearbeitenGegner oder Aktivist Der Fall des Regierungsprasidenten Kurt Necker In Christina Strick Jenseits der Routine Die Bezirksregierung Dusseldorf 1945 bis 1955 Dissertation an der Heinrich Heine Universitat Dusseldorf Dusseldorf 2007 S 205 ff Angaben zum Dokument PDF 8 18 MB Weblinks BearbeitenAbbildung Dr Kurt Necker im Portal brd nrw deEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Lebenslauf von Necker in Kurt Necker Die Rationalisierung der Arbeit der mittleren Kommunalbeamten Dissertation Universitat Koln 1930 Harich Allenstein Ostpreussen 1930 S 63 online Vgl Todesanzeige Betty Gruber in Das Ostpreussenblatt vom 13 September 1969 S 17 Online Fassung PDF im Portal archive preussische allgemeine de abgerufen am 12 September 2014 Holger Martens Hoevermanns Berufung war ein Fehler Die britische Militarregierung korrigiert die Besetzung des Oberprasidentenamtes In Demokratische Geschichte Jahrbuch fur Schleswig Holstein Band 12 1999 ISSN 0932 1632 S 201 203 PDF Jessica von Seggern Alte und neue Demokraten in Schleswig Holstein Demokratisierung und Neubildung einer politischen Elite auf Kreis und Landesebene 1945 bis 1950 Franz Steiner Verlag 2005 S 53 Vgl auch Fussnote 64 zu Sozialistische Mitteilungen News for German Socialists in England Ausgabe Nr 79 80 Oktober November des Jahres 1945 Online Fassung im Portal library fes de der Friedrich Ebert Stiftung Jost Dulffer Koln in den 50er Jahren Zwischen Tradition und Modernisierung SH Verlag 2001 S 42 Peter Huttenberger Nordrhein Westfalen und die Entstehung seiner parlamentarischen Demokratie Respublica Verlag 1973 S 169 Christina Strick Jenseits der Routine Die Bezirksregierung Dusseldorf 1945 bis 1955 Dissertation Heinrich Heine Universitat Dusseldorf 2007 S 19 f Christina Strick S 205 ff Christina Strick S 76Regierungsprasidenten im Regierungsbezirk Dusseldorf Philipp von Pestel 1816 1831 Franz Edmund Josef von Schmitz Grollenburg 1831 1834 Anton zu Stolberg Wernigerode 1834 1837 Adolph von Spiegel Borlinghausen 1837 1848 Friedrich von Spankeren 1849 1850 Leo von Massenbach 1850 1866 Friedrich von Kuhlwetter 1866 1871 Alexander von Gotz und Schwanenflies 1871 August von Ende 1872 1876 Carl Hermann Bitter 1876 1877 Robert Eduard von Hagemeister 1877 1883 Hans Hermann von Berlepsch 1883 1889 Eberhard von der Recke von der Horst 1889 1895 Georg von Rheinbaben 1896 1899 Hans Dietrich von Holleuffer 1899 1902 Arthur Schreiber 1903 1909 Francis Kruse 1909 1919 Hugo Lande 1919 Walther Grutzner 1920 1923 Karl Bergemann 1924 1933 Carl Christian Schmid 1933 1938 Herbert Fuchs 1938 1939 Eggert Reeder 1939 1940 Wilhelm Burandt 1941 1944 Eggert Reeder 1944 1945 Eduard Strater 1945 1946 Kurt Necker 1946 1947 Kurt Baurichter 1947 1967 Hans Otto Baumer 1967 1975 Achim Rohde 1975 1983 Hermann Strich 1983 1986 Fritz Behrens 1986 1995 Jurgen Bussow 1995 2010 Annemarie Lutkes 2010 2017 Birgitta Radermacher 2017 2022 Thomas Schurmann seit 2022 Normdaten Person GND 125086253 lobid OGND AKS VIAF 67417152 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Necker KurtALTERNATIVNAMEN Necker Kurt Erich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Regierungsprasident des Regierungsbezirks DusseldorfGEBURTSDATUM 29 Dezember 1903GEBURTSORT NurnbergSTERBEDATUM nach 1968 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Necker amp oldid 234581499