www.wikidata.de-de.nina.az
Anton Adolph Erdmann Wilhelm Heinrich Freiherr von Hohberg und Buchwald 21 September 1885 in Wismar wohl 2 Juli 1934 in Dulzen bei Preussisch Eylau 1 war ein deutscher Armee und SS Offizier Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Jugend und Erster Weltkrieg 1 2 Weimarer Republik und Zeit des Nationalsozialismus 2 Literatur 3 FussnotenLeben und Wirken BearbeitenJugend und Erster Weltkrieg Bearbeiten Anton Freiherr von Hohberg und Buchwald wurde als dritter von vier Sohnen des ostpreussischen Gutsbesitzers Hauptmann a D Hans Erdmann Heinrich Bruno Gottlob Christoph von Hohberg und Buchwald 8 Marz 1849 in Striegendorf 10 Juni 1901 in Gorlitz und der Anna von Lowtzow 1 Mai 1857 in Rensow 2 April 1940 in Pilzen geboren Nach dem Schulbesuch schlug er zunachst eine Laufbahn als Kavallerieoffizier in der preussischen Armee ein in der er bis zum Rittmeister befordert wurde Am 24 Juni 1909 heiratete Hohberg Gertrud Gerda von Rheinbaben 28 Dezember 1888 in Berlin 23 April 1949 in Hirschhorn am Neckar eine Tochter des ehemaligen preussischen Innen und Finanzministers Georg von Rheinbaben Sein Schwager aus dieser Ehe war der Schriftsteller und Aktivist Rochus von Rheinbaben 2 Aufgrund der Beziehung seiner Gattin zu Horst von Blumenthal duellierte Hohberg sich mit diesem Anschliessend wurde die Ehe 1912 geschieden und Gertrud heiratete Blumenthal Hohberg heiratete dann in zweiter Ehe am 26 Juni 1913 Lonny von Bernuth 12 Februar 1892 in Berlin Diese Ehe wurde am 7 Juli 1923 in Bartenstein geschieden Am 22 Mai 1925 vermahlte sich Hohberg in dritter Ehe mit Carola Freiin von Schimmelmann 14 November 1881 in Wesel 4 Mai 1961 in Malente Gremsmuhlen Ostholstein Diese Ehe wurde 1929 geschieden Aus Hohbergs erster Ehe entstammte die Tochter Antoinette Irene 28 August 1911 in Potsdam aus der zweiten Ehe die Sohne Hans Sigismund Anton Erdmann Traugott Wilhelm 12 September 1914 in Konigsberg und Roland Hans Erdmann Otto Lothar Heinrich 1 Dezember 1916 in Babelsberg sowie die Tochter Mariota 24 November 1921 in Potsdam Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg zog Hohberg sich als Landwirt auf das 364 ha grosse Gut Dulzen seiner Familie in Ostpreussen zuruck Anton von Hoberg und Buchwald war Ehrenritter des Johanniterordens Weimarer Republik und Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten In den fruhen 1930er Jahren zahlte Hohberg zu den Profiteuren der sogenannten Osthilfe eines umstrittenen staatlichen Programms zur Sanierung der ostelbischen Landwirtschaft 3 Insgesamt sollen ihm laut einer 1978 in der DDR erschienenen Veroffentlichung fast 450 000 RM als Kredite bewilligt worden sein obwohl der Wert seines Gutes sich tatsachlich auf lediglich 250 000 RM belaufen habe und es zudem schon mit einer Hypothek in Hohe von 150 000 RM belastet gewesen sei 4 Bruno Buchta beziffert in einer 1959 in der DDR erschienenen Dissertation die dem Staat durch die Umschuldung von Hohbergs Rittergut entstandenen Verluste auf 384 000 RM 5 In den fruhen 1930er Jahren trat Hohberg auf Bitten von Werner Lorenz in die NSDAP und in die SS ein Dort gehorte er zeitweise dem Stab des SS Fuhrers von Ostpreussen Erich von dem Bach Zelewski an mit dem er sich schliesslich aufgrund von personlichen Rivalitaten entzweite Am 14 Mai 1934 wurde Hohberg als SS Oberabschnittsreiterfuhrer und durchaus einflussreicher regionaler Fuhrer der Reiter SS entlassen und wenige Wochen spater am 1 oder wahrscheinlicher 2 Juli 1934 im Zuge der Rohm Morde im Rauchersalon 6 seines Rittergutes in Dulzen bei Preussisch Eylau auf Weisung von dem Bach Zelewskis vom SS Obersturmfuhrer Carl Deinhard und Bach Zelewskis Chauffeur SS Scharfuhrer Zummach erschossen Aus der Liste der in dieser Mordwelle Getoteten ragt Hohberg als SS Angehoriger im eigentlichen Sinne hervor im Gegensatz zu den getoteten SA Fuhrern von denen einige nur nominell auch SS Titel fuhrten Obwohl wie Paul Ronge betont die Totung Hohbergs in ganz Ostpreussen Emporung hervorrief 7 blieb die Tat zunachst ungesuhnt 1958 59 berief sich Bach Zelewski zur Verbluffung des Vernehmers nicht auf Befehlsnotstand was man ihm schwerlich hatte widerlegen konnen Er wurde am 16 Januar 1961 vom Nurnberger Schwurgericht wegen Totschlags im Fall Hohberg zu einer Gefangnisstrafe von 4 Jahren und 6 Monaten 8 und 1962 wegen der Erschiessung von 5 Kommunisten zur Zeit der Machtergreifung zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt Bach Zelewski erhielt Anfang Marz 1972 schwerstkrank Haftverschonung und starb wenige Tage spater In Polen wurde kritisiert dass Bach Zelewski nur wegen des Mordes an einem anderen SS Mann von der bundesrepublikanischen Justiz belangt wurde und nicht wegen Verbrechen gegen viele Tausend Polen und Russen an denen er beteiligt war 9 Literatur BearbeitenHans Friedrich von Ehrenkrook Jurgen von Flotow Friedrich Wilhelm Euler Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser A Uradel Band VII Band 34 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Limburg an der Lahn 1965 S 135 ISSN 0435 2408 Niekammer s Guter Adressbucher Band 3 Guter Adressbuch fur die Provinz Ostpreussen Verzeichnis samtlicher Ritterguter Guter u grosserer Bauernhofe der Provinz Ostpreussen Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet Anm dadurch teils fehlerhaft 5 Auflage Hrsg Hans Wehner Verlag von Niekammer s Adressbuchern G m b H Leipzig 1932 S 374 DNB DigitalisatFussnoten Bearbeiten Geburts und Todesdatum sowie Geburts und Sterbeort nach Matthias von Schmettow Gedenkbuch des Deutschen Adels C A Starke Limburg an der Lahn 1967 S 144 Alfred Gerigk Deutschland und das Weltgeschehen 1961 S 285 bestatigt den 2 Juli als Erschiessungstag Reinhold Zilch Rheinbaben Georg Kreuzwendedich Freiherr von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 487 f Digitalisat Dieter Hertz Eichenrode Politik und Landwirtschaft in Ostpreussen 1919 1930 Untersuchung eines Strukturproblems in der Weimarer Republik VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 1969 S 298 Volker Klemm Hans Scholz Von den burgerlichen Agrarreformen zur sozialistischen Landwirtschaft in der DDR VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag Berlin 1978 S 110 Bruno Buchta Die Junker und die Weimarer Republik Charakter und Bedeutung der Osthilfe Berlin 1959 S 54 Basierend auf der Dissertation Der Charakter und die Bedeutung der Osthilfe in den letzten Jahren der Weimarer Republik 1928 1932 Berlin 1958 Bernt Engelmann Einig gegen Recht und Freiheit 1975 S 328 spricht vom Arbeitszimmer Heinz Hohne Der Orden unter dem Totenkopf Die Geschichte der SS 1967 S 115 hingegen vom Herrenzimmer Paul Ronge Im Namen der Gerechtigkeit Erinnerungen eines Strafverteidigers Kindler Munchen 1963 S 195 DIE ZEITonline Original vom 17 Februar 1961 Wojskowy Instytut Historyczny Historia Militaris Polonica Selbstverlag des Ministeriums fur Verteidigung Warschau 1974 S 273 DigitalisatNormdaten Person GND 138996180 lobid OGND AKS VIAF 95597333 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hohberg und Buchwald Anton vonALTERNATIVNAMEN Hohberg und Buchwald Anton Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Armee und SS OffizierGEBURTSDATUM 21 September 1885GEBURTSORT WismarSTERBEDATUM um 2 Juli 1934STERBEORT Dulzen bei Preussisch Eylau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton von Hohberg und Buchwald amp oldid 229102561