www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt den Politiker Walther Schreiber zu anderen Personen siehe Walter Schreiber Walther Carl Rudolf Schreiber 10 Juni 1884 in Pustleben im Kreis Nordhausen 30 Juni 1958 in West Berlin war ein deutscher Politiker In der Weimarer Republik war er Mitglied der liberalen Deutschen Demokratischen Partei DDP von 1919 bis 1933 Abgeordneter im Preussischen Landtag sowie von 1925 bis 1932 preussischer Handelsminister Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Mitbegrunder der CDU von 1947 bis 1952 deren Landesvorsitzender in West Berlin und vom 22 Oktober 1953 bis zum 11 Januar 1955 Regierender Burgermeister von Berlin Walther Schreiber ca 1950 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls Sohn eines Rittergutsbesitzers besuchte er das Gymnasium in Weimar In Munchen Halle Berlin und Grenoble studierte er Rechts und Staatswissenschaften und wurde 1910 in Halle zum Dr jur promoviert 1 Von 1911 bis 1925 arbeitete er als Rechtsanwalt und Notar in Halle Saale Im Ersten Weltkrieg kriegsfreiwilliger Offizier wurde er im November 1918 in den Soldatenrat bei der Obersten Heeresleitung gewahlt Als Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei DDP war er von 1919 bis 1933 Mitglied des Preussischen Landtages wo er zeitweilig als Geschaftsfuhrer bzw Vorsitzender seiner Fraktion fungierte In der preussischen Staatsregierung des kurzzeitigen Ministerprasidenten Wilhelm Marx ubernahm Schreiber am 18 Februar 1925 als mit 40 Jahren damals jungster Minister das Ministerium fur Handel und Gewerbe Dieses fuhrte er auch im nachfolgenden Kabinett Braun III bis zu dessen Entmachtung durch den Preussenschlag im Juli 1932 Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten musste er sich aus der Politik zuruckziehen und wurde 1934 wieder als Rechtsanwalt und Notar zugelassen Uber Julius Leber hatte er Verbindung zum antifaschistischen Widerstand 2 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schreiber Christdemokrat und Mitbegrunder der CDU am 26 Juni 1945 in Berlin Als Stellvertreter von Andreas Hermes war er von Juli bis Dezember 1945 Zweiter Vorsitzender der CDU in der Sowjetischen Besatzungszone Da er die Bodenreform ablehnte setzte ihn die Sowjetische Militaradministration SMAD ebenso wie Hermes von der Parteifuhrung ab Schreiber wurde 1946 in die Stadtverordnetenversammlung von Gross Berlin gewahlt wo er bis 1948 als Stellvertreter des Stadtverordnetenvorstehers amtierte Die Berliner CDU wahlte ihn 1947 zum Landesvorsitzenden 3 Wahrend der Teilung Berlins ging Schreiber in den Westteil der Stadt Bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus 1950 war er Spitzenkandidat seiner Partei Wahrend die SPD mit 44 7 die absolute Mandatsmehrheit nur um zwei Sitze verfehlte erreichte die CDU 24 6 der Stimmen und die FDP 23 0 Ernst Reuter bis dato amtierender Regierender Burgermeister war bemuht die bisherige Drei Parteien Koalition aus SPD CDU und FDP fortzufuhren was zwar auf Zustimmung der CDU stiess jedoch Schreiber nicht daran hinderte sich dem Abgeordnetenhaus neben Reuter zur Wahl zu stellen Beide erhielten je 62 Stimmen Um nicht wie von der Verfassung fur diesen Fall vorgesehen das Los entscheiden zu lassen verzichtete Schreiber zugunsten Reuters und wurde dessen Stellvertreter Nach Reuters Tod am 29 September 1953 zerbrach die Koalition die SPD ging in die Opposition und Schreiber wurde am 22 Oktober von einer CDU FDP Koalition zum Regierenden Burgermeister gewahlt Wahrend seiner 15 monatigen Amtszeit setzte er sich fur eine rechtliche und wirtschaftliche Angleichung der Westsektoren Berlins an die Bundesrepublik Deutschland ein 4 Bei der Wahl 1954 steigerte sich die CDU zwar auf 30 4 der Stimmen jedoch sackte die FDP auf 12 8 der Stimmen ab Die SPD erhielt 44 6 was zum Gewinn der absoluten Mandatsmehrheit ausreichte Die SPD ging eine Grosse Koalition mit der CDU ein und neuer Regierender Burgermeister wurde Otto Suhr SPD Schreiber zog sich daraufhin aus der aktiven Politik zuruck und wurde im April 1955 zum Ehrenvorsitzenden der West Berliner CDU gewahlt nbsp Schreibers Grab auf dem Waldfriedhof DahlemSchreiber ist auf dem Waldfriedhof Dahlem bestattet Sein Grab ist als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet Der Walther Schreiber Platz 2 an der Grenze zwischen Steglitz und Friedenau wurde 1958 nach ihm benannt Dort wurde 1971 der U Bahnhof Walther Schreiber Platz eroffnet Literatur BearbeitenWerner Breunig Siegfried Heimann Andreas Herbst Biografisches Handbuch der Berliner Stadtverordneten und Abgeordneten 1946 1963 Schriftenreihe des Landesarchivs Berlin Band 14 Landesarchiv Berlin Berlin 2011 ISBN 978 3 9803303 4 3 S 243 Felix Escher Schreiber Walther In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 533 Digitalisat Helmut Muller Enbergs Schreiber Walther In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Walther Schreiber Internationales Biographisches Archiv 30 1958 vom 14 Juli 1958 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Walther Schreiber Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kurzbiografie Walther Schreiber Zeitungsartikel uber Walther Schreiber in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Walther Schreiber im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar a b Walther Schreiber Platz In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Helmut Muller Enbergs Schreiber Walther In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Felix Escher Schreiber Walther In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 533 Digitalisat Preussische Finanzminister Hans von Bulow Wilhelm Anton von Klewiz Friedrich von Motz Karl Georg Maassen Albrecht von Alvensleben Ernst von Bodelschwingh der Altere Eduard von Flottwell Franz von Duesberg David Hansemann Gustav von Bonin Rudolf von Rabe Carl von Bodelschwingh Robert von Patow August von der Heydt Carl von Bodelschwingh August von der Heydt Otto von Camphausen Arthur Hobrecht Karl Hermann Bitter Adolf von Scholz Johannes von Miquel Georg von Rheinbaben August Lentze Oskar Hergt Albert Sudekum Hugo Simon Albert Sudekum Hermann Ludemann Friedrich Saemisch Ernst von Richter Otto Braun Hermann Hopker Aschoff Walther Schreiber Otto Klepper Franz Schleusener Reichskommissar Johannes Popitz Reichskommissar Siehe auch Liste der preussischen FinanzministerRegierende Burgermeister von Berlin Ernst Reuter 1951 1953 Walther Schreiber 1953 1955 Otto Suhr 1955 1957 Willy Brandt 1957 1966 Heinrich Albertz 1966 1967 Klaus Schutz 1967 1977 Dietrich Stobbe 1977 1981 Hans Jochen Vogel 1981 Richard von Weizsacker 1981 1984 Eberhard Diepgen 1984 1989 Walter Momper 1989 1991 Eberhard Diepgen 1991 2001 Klaus Wowereit 2001 2014 Michael Muller 2014 2021 Franziska Giffey 2021 2023 Kai Wegner seit 2023 Senate von Berlin MagistrateWerner Ostrowski Reuter I Schroeder Reuter IISenateReuter Schreiber Suhr Brandt I Brandt II Brandt III Albertz I Albertz II Schutz I Schutz II Schutz III Stobbe I Stobbe II Vogel Weizsacker Diepgen I Diepgen II Momper Diepgen III Diepgen IV Diepgen V Wowereit I Wowereit II Wowereit III Wowereit IV Muller I Muller II Giffey WegnerLandesvorsitzende der CDU Berlin Karl Brammer 1945 1946 Kurt Landsberg 1946 1947 Walther Schreiber 1947 1952 Robert Tillmanns 1952 1955 Ernst Lemmer 1955 1961 Franz Amrehn 1961 1969 Peter Lorenz 1969 1981 Richard von Weizsacker 1981 1983 Eberhard Diepgen 1983 2002 Christoph Stolzl 2002 2003 Joachim Zeller 2003 2005 Ingo Schmitt 2005 2008 Joachim Zeller 2008 geschaftsfuhrend Frank Henkel 2008 2016 Monika Grutters 2016 2019 Kai Wegner seit 2019 Normdaten Person GND 133755916 lobid OGND AKS VIAF 72591747 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schreiber WaltherALTERNATIVNAMEN Schreiber Walther Carl Rudolf vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker CDU MdAGEBURTSDATUM 10 Juni 1884GEBURTSORT Pustleben HarzSTERBEDATUM 30 Juni 1958STERBEORT West Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walther Schreiber amp oldid 223428489