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Walter Momper 21 Februar 1945 in Sulingen Landkreis Grafschaft Diepholz Provinz Hannover ist ein deutscher Politiker SPD und Politikwissenschaftler Von 1989 bis 1991 war er der 11 Regierende Burgermeister von Berlin Die Wende und friedliche Revolution in der DDR mit dem Fall der Berliner Mauer und die deutsche Wiedervereinigung fielen in seine Amtszeit Von 2001 bis 2011 war er Prasident des Abgeordnetenhauses von Berlin Walter Momper 2014 Walter Momper 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung und Beruf 1 2 Politischer Werdegang 1 3 Wiederwahl Klaus Wowereits 1 4 Senate 1 5 Personliches 2 Rezeption in der Kultur 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAusbildung und Beruf Bearbeiten Die Schulzeit verbrachte Momper in Bremen Nach dem Abitur 1964 begann er ein Studium der Politikwissenschaft Geschichte und der Volkswirtschaftslehre an der Westfalischen Wilhelms Universitat Munster in Munchen und an der Freien Universitat Berlin das er 1969 als Diplom Politologe beendete Er wurde wissenschaftlicher Assistent am Institut fur Politische Wissenschaften an der FU Berlin 1970 wechselte er als wissenschaftlicher Angestellter an das Geheime Preussische Staatsarchiv der Stiftung Preussischer Kulturbesitz Von 1972 bis 1986 war er wissenschaftlicher Angestellter und Geschaftsfuhrer der Historischen Kommission zu Berlin Nachdem Momper anschliessend ausschliesslich politisch aktiv war ubernahm er von 1992 bis 1993 die Geschaftsfuhrung der Dr Ellinghaus GmbH eines von dem ehemaligen SFB Journalisten und CDU Mitglied Gert Ellinghaus gegrundeten Immobilienunternehmens 1 Seit August 1993 ist er geschaftsfuhrender Gesellschafter der Momper Entwicklungsgesellschaft mbH in Berlin Journalisten und Politiker auch der SPD kritisierten die Verknupfung seiner politischen und seiner unternehmerischen Tatigkeit 2 so als er den Einrichtungskonzern IKEA bei dessen Ansiedlungsvorhaben im Osten Berlins beriet 3 4 Politischer Werdegang Bearbeiten Seit 1967 ist Momper Mitglied der SPD Von 1986 bis 1992 war er Landesvorsitzender der SPD in Berlin Von 1988 bis 1993 war er ausserdem Mitglied im SPD Bundesvorstand 1975 wurde Momper in das Abgeordnetenhaus von Berlin gewahlt Dort war er ab 1985 Vorsitzender der SPD Fraktion Aus der Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 1989 ging die SPD unter Mompers Spitzenkandidatur als Sieger hervor wahrend die CDU FDP Koalition unter dem Regierenden Burgermeister Eberhard Diepgen CDU uberraschend eine schwere Niederlage erlitt Vorausgegangen war unter anderem der in den Medien breit diskutierte Skandal um den Charlottenburger Baustadtrat Wolfgang Antes CDU Am 16 Marz 1989 wurde Momper zum Regierenden Burgermeister gewahlt Er konnte sich auf eine rot grune Koalition zwischen SPD und dem Berliner Landesverband der Grunen Alternative Liste stutzen Dem Senat Momper gehorten als erster Landesregierung in Deutschland mehr Frauen als Manner an acht zu sechs nbsp Der Vorsitzende des DDR Ministerrates Hans Modrow Bundeskanzler Helmut Kohl der Regierende Burgermeister West Berlin Walter Momper mit Tochter Friederike und im Hintergrund zwischen Kohl und Momper der Oberburgermeister Ost Berlin Erhard Krack wahrend der Offnung des Brandenburger Tores am 22 Dezember 1989In der Nacht vom 9 zum 10 November 1989 wurde die Berliner Mauer geoffnet ein Ereignis uber dessen Vorbereitung seitens der DDR Regierung Momper nach eigenen Angaben seit dem 29 Oktober 1989 aus einem Gesprach mit Ost Berlins SED Chef Gunter Schabowski und Ost Berlins Oberburgermeister Erhard Krack informiert war und seinerseits entsprechende Vorbereitungen traf 5 Mompers Satz Berlin nun freue dich ging um die Welt Momper wurde in dieser Zeit uber die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt Die Grundlage fur das Zusammenwachsen der beiden Stadthalften und Berlins mit dem Umland wurde am 12 Dezember 1989 gelegt Bei einem Treffen Mompers mit DDR Ministerprasident Hans Modrow wurde als erstes grenzuberschreitendes Gremium der provisorische Regionalausschuss gegrundet Als Regierender Burgermeister von Berlin war Momper vom 1 November 1989 bis zum 31 Oktober 1990 Bundesratsprasident und damit Stellvertreter des Bundesprasidenten Bekannte Entscheidungen seines rot grunen Senats waren eine Geschwindigkeitsbegrenzung 100 km h auf der bis dahin tempolimitfreien AVUS sowie die Einrichtung weiterer Busspuren fur die BVG den Berliner offentlichen Personennahverkehr Nach der Beendigung einer Reihe von Hausbesetzungen mittels der Raumung der Mainzer Strasse durch die Polizei am 14 November 1990 kundigte die AL die Koalition mit der SPD auf da sowohl Momper als auch der zustandige Innensenator Erich Patzold SPD diesen Einsatz als politisch richtig einstuften Daher ging Momper mit einem SPD Minderheitssenat in die Wahl des Abgeordnetenhauses vom 2 Dezember 1990 Die SPD blieb dabei zehn Prozentpunkte hinter der CDU deren Spitzenkandidat Diepgen Mompers Vorganger daraufhin am 24 Januar 1991 erneut zum Regierenden Burgermeister gewahlt wurde Momper blieb zunachst SPD Landesvorsitzender erklarte aber schliesslich am 17 August 1992 im Zusammenhang mit seinem Einstieg in die Immobilienwirtschaft seinen Rucktritt 1995 trat er bei der parteiinternen Urwahl der Berliner SPD fur die Spitzenkandidatur zu den Abgeordnetenhauswahlen an unterlag aber der Sozialsenatorin Ingrid Stahmer Bei der Wahl 1995 schied er zunachst aus dem Abgeordnetenhaus aus Nachdem er sich 1999 bei der Urwahl des SPD Spitzenkandidaten gegen den Vorsitzenden der SPD Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus Klaus Boger durchgesetzt hatte wurde er zwar wieder Mitglied des Abgeordnetenhauses unterlag aber deutlich dem Regierenden Burgermeister Diepgen Er wurde jedoch zum Vizeprasidenten des Abgeordnetenhauses gewahlt Nachdem die SPD bei den vorgezogenen Wahlen am 21 Oktober 2001 starkste Partei geworden war wurde er zum Prasidenten des Abgeordnetenhauses gewahlt und nach der Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 2006 in diesem Amt bestatigt Bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus am 18 September 2011 verzichtete Momper auf eine erneute Kandidatur Am 1 September 2011 leitete er zum letzten Mal eine Sitzung des Abgeordnetenhauses 6 Momper ist Kuratoriumsmitglied der Stiftung Ernst Reuter Archiv Wiederwahl Klaus Wowereits Bearbeiten Bei der Wahl des Regierenden Burgermeisters am 23 November 2006 erhielt der vorgeschlagene SPD Kandidat Klaus Wowereit nur 74 von 149 Stimmen Obwohl die erforderliche Mehrheit von 75 Stimmen damit nicht erreicht war fragte Momper Wowereit ob er die Wahl annehme Danach wollte Momper bereits zur Vereidigung schreiten als er durch Zwischenrufe auf seinen Fehler hingewiesen wurde Die Berliner Oppositionsparteien forderten daraufhin seinen Rucktritt als Parlamentsprasident auch weil die Vereidigung Wowereits durch Momper im Anschluss an den erfolgreichen zweiten Wahlgang nicht pannenfrei verlief Momper bat offentlich um Entschuldigung lehnte einen Rucktritt aber ab 7 Senate Bearbeiten Hauptartikel Senat Momper Personliches Bearbeiten Momper trat in der Offentlichkeit regelmassig mit einem roten Schal auf der als Momper Schal bezeichnet wurde Der Wirt der Diskothek Joe am Wedding hatte ihn Momper 1989 geschenkt als die rot grune Koalition ihren Wahlsieg dort feierte 8 Walter Momper ist mit Anne Momper verheiratet und hat zwei Kinder 9 Rezeption in der Kultur BearbeitenNachdem die Popularitatswerte des ehemaligen politischen Nobodys im Zuge des Mauerfalls gestiegen waren veroffentlichte das Satiremagazin Titanic regelmassige Mompersammelbilder in denen der Regierende in besonders komisch wirkenden Posen abgebildet war Momper tritt in den Comics Der beste Freund Berlins 2019 10 und Spandau Reinickendorf oder Kopenick 2019 11 von Katz amp Goldt auf Literatur BearbeitenWerner Breunig Andreas Herbst Hrsg Biografisches Handbuch der Berliner Abgeordneten 1963 1995 und Stadtverordneten 1990 1991 Schriftenreihe des Landesarchivs Berlin Band 19 Landesarchiv Berlin Berlin 2016 ISBN 978 3 9803303 5 0 S 266 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Walter Momper Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Walter Momper Zitate Literatur von und uber Walter Momper im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie Walter Mompers Website der Momper Projektentwicklungs GmbHEinzelnachweise Bearbeiten Michael Sontheimer Allein gegen die Baumafia In taz 3 August 1993 S 12 taz de abgerufen am 4 September 2019 Was durfen Politiker Vormittags Unternehmer am Abend Volksvertreter In Tagesspiegel 19 Dezember 2000 Online Mompers Immobilien Ausflug verargert CDU In Die Welt 26 Februar 2002 Mompers Geschafte passen auch den Genossen nicht Heftige Kritik an seinen Kontakten zu Spreepark Interessenten Memento vom 26 September 2015 im Internet Archive In Berliner Zeitung 30 Oktober 2003 Interview in der taz 28 September 2009 S 24 25 Mit Schal und Schnauze In Der Tagesspiegel 2 September 2011 Nicht so gut In Berliner Zeitung 25 November 2006 Der Mann mit dem roten Schal In Main Echo vom 3 September 2011 Abgerufen am 8 August 2019 Walter Momper In Berlins Burgermeister des Luisenstadtischen Bildungsvereins abgerufen am 8 August 2019 Katz amp Goldt Der beste Freund Berlins Abgerufen am 25 Februar 2022 Katz amp Goldt Spandau Reinickendorf oder Kopenick Abgerufen am 6 Juli 2022 Regierende Burgermeister von Berlin Ernst Reuter 1951 1953 Walther Schreiber 1953 1955 Otto Suhr 1955 1957 Willy Brandt 1957 1966 Heinrich Albertz 1966 1967 Klaus Schutz 1967 1977 Dietrich Stobbe 1977 1981 Hans Jochen Vogel 1981 Richard von Weizsacker 1981 1984 Eberhard Diepgen 1984 1989 Walter Momper 1989 1991 Eberhard Diepgen 1991 2001 Klaus Wowereit 2001 2014 Michael Muller 2014 2021 Franziska Giffey 2021 2023 Kai Wegner seit 2023 Prasidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin Otto Suhr SPD Willy Brandt SPD Kurt Landsberg SPD Willy Henneberg SPD Otto Friedrich Bach SPD Walter Sickert SPD Peter Lorenz CDU Heinrich Lummer CDU Peter Rebsch CDU Jurgen Wohlrabe CDU Hanna Renate Laurien CDU Herwig Haase CDU Reinhard Fuhrer CDU Walter Momper SPD Ralf Wieland SPD Dennis Buchner SPD Cornelia Seibeld CDU Senate von Berlin MagistrateWerner Ostrowski Reuter I Schroeder Reuter IISenateReuter Schreiber Suhr Brandt I Brandt II Brandt III Albertz I Albertz II Schutz I Schutz II Schutz III Stobbe I Stobbe II Vogel Weizsacker Diepgen I Diepgen II Momper Diepgen III Diepgen IV Diepgen V Wowereit I Wowereit II Wowereit III Wowereit IV Muller I Muller II Giffey WegnerLandesvorsitzende der SPD Berlin gleichberechtigt Hermann Harnisch Werner Rudiger 1945 1946 gleichberechtigt Franz Neumann Karl Germer Jr Curt Swolinzky 1946 1948 Franz Neumann 1948 1958 Willy Brandt 1958 1963 Kurt Mattick 1963 1968 Klaus Schutz 1968 1977 Gerd Loffler 1977 1979 Dietrich Stobbe 1979 1981 Peter Glotz 1981 Peter Ulrich 1981 1985 Jurgen Egert 1985 1986 Walter Momper 1986 1992 Ditmar Staffelt 1992 1994 Detlef Dzembritzki 1994 1999 Peter Strieder 1999 2004 Michael Muller 2004 2012 Jan Stoss 2012 2016 Michael Muller 2016 2020 Franziska Giffey Raed Saleh seit 2020 Vorsitzende der SPD Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin Franz Neumann 1951 1958 Alexander Voelker 1958 1973 Wolfgang Haus 1973 1977 Franz Ehrke 1977 1981 Klaus Riebschlager 1981 Alexander Longolius 1981 Hans Jochen Vogel 1981 1983 Peter Ulrich 1983 1985 Walter Momper 1985 1989 Ditmar Staffelt 1989 1994 Klaus Boger 1994 1999 Klaus Wowereit 1999 2001 Michael Muller 2001 2011 Raed Saleh seit 2011 Normdaten Person GND 119010828 lobid OGND AKS LCCN n84036782 VIAF 14786205 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Momper WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdAGEBURTSDATUM 21 Februar 1945GEBURTSORT Sulingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Momper amp oldid 233697597