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Henry Everling 19 August 1873 in Braunschweig 16 Mai 1960 in Hamburg war ein Gold und Silberschmied Hamburger Burgerschaftsabgeordneter Senator SPD sowie Geschaftsfuhrer diverser konsumgenossenschaftlicher Betriebe Der junge Henry Everling um 1910Unterschrift von Henry EverlingBuste von Henry Everling im Hamburger GenossenschaftsmuseumKinder Erholungsheim der Produktion in Haffkrug 1919 mit Reichsprasident Friedrich Ebert zweiter von links und rechts daneben Henry Everling Gustav Noske vierter von links Seit 1948 Henry Everling Haus der PRO Stiftung und seit 1974 SeniorenerholungseinrichtungEverlingweg in Hamburg HornSchiffsmodell des Fischdampfers Henry Everling erbaut auf der Rickmers Werft 1955 Bremerhaven Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Hochseefischerei Gesellschaft 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEverling verbrachte seine Schul und Lehrzeit in Braunschweig Dort erlernte er den Beruf des Gold und Silberschmiedes bis 1900 arbeitete er in diesem Beruf Er wechselte nach Hamburg und wirkte mit an der Grundung der Konsum Bau und Sparverein Produktion eingetragene Genossenschaft mit beschrankter Haftpflicht Sitz Hamburg Ab 1900 arbeitete er als Krankenkassenangestellter in Hamburg diese Stellung gab er 1908 auf als er zum hauptamtlichen Sekretar bei der Produktion eGmbH berufen wurde 1913 wurde er dort zum geschaftsfuhrenden Vorstand gewahlt verantwortlich fur die Betriebe der Eigenproduktion Backerei Muhle und Schlachterei Verhandlungsfuhrer fur die Heereslieferungen 1 In dieser Position arbeitete er zusammen mit Max Mendel Zur Genossenschaft Produktion gehorten neben einem eigenen Ladennetz auch viele Nahrungsmittelerzeugungsbetriebe die als kriegswichtig eingestuft wurden Aus diesem Grund war Everling auch wahrend des Ersten Weltkrieges fur seine Genossenschaft tatig Er hat dort vor allem die Schlachterei und Fleischkonservenfabrikation fur den Heeresbedarf modernisiert und reorganisiert Die so geschaffenen Uberkapazitaten lagen weit uber dem Bedarf der Mitglieder der Genossenschaft und waren so in den folgenden Jahren eine Belastung fur die konsumgenossenschaftliche Unabhangigkeit Am 16 Juli 1919 besuchten Reichsprasident Friedrich Ebert und Reichswehrminister Gustav Noske mit Henry Everling und weiteren Mitgliedern des Vorstandes der Produktion das Kinder Erholungsheim der PRO in Haffkrug an der Ostsee Das Heim war aus Gewinnen der Kriegsproduktion der Genossenschaft finanziert worden und sollte als vorbildliche soziale Einrichtung gewurdigt werden Bei den Neuwahlen fur die Hamburger Burgerschaft 1919 erlangte Everling ein Mandat fur die SPD er gehorte der Burgerschaft bis 1921 an nbsp Grabstein Henry Everling auf dem Friedhof OhlsdorfEverling galt als Wirtschaftsfachmann deshalb wurde er am 28 Marz 1919 in den Hamburger Senat gewahlt Da er aber meinte dort die Interessen der Arbeiterschaft nicht genugend vertreten zu konnen trat er zusammen mit Heinrich Lorenz am 30 Juni 1919 wieder zuruck 2 Everling wurde erneut Geschaftsfuhrer bei der Produktion und 1921 zu einem Geschaftsfuhrer der Grosseinkaufs Gesellschaft Deutscher Consumvereine m b H GEG gewahlt Dieses Amt hatte Everling bis Oktober 1935 inne als er nach der Machtubernahme von den Nationalsozialisten aus dem Amt entfernt wurde 1933 verhalf Everling dem spateren Hamburger Burgermeister Max Brauer den er aus gemeinsamer Tatigkeit bei der Produktion kannte durch Uberlassung seines Passes zur Flucht Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde Everling mehrmals verhaftet Am 30 Mai 1945 wurde Everling von der Britischen Besatzungsbehorde wieder ins Amt des Vorstandsvorsitzenden der Grosseinkaufsgesellschaft deutscher Konsumgenossenschaften in Hamburg eingesetzt ein Amt das er bis 1949 innehatte er war ausserdem in mehreren Aufsichtsratsgremien tatig Hochseefischerei Gesellschaft BearbeitenHunger und die mangelhafte Versorgung mit Lebensmitteln der deutschen Bevolkerung in der Nachkriegszeit veranlassten Henry Everling zum Aufbau einer gemeinwirtschaften Fichereifangflotte Nach 1945 verbesserte er die Versorgung der Bevolkerung mit Fisch durch Aufbau der Gemeinwirtschaftlichen Hochseefischerei Gesellschaft GHG in Bremerhaven Die GHG war eine Tochtergesellschaft der Grosseinkaufs Gesellschaft Deutscher Konsumgenossenschaften mbH GEG 3 4 Der Fisch insbesondere der Hering war stets aber am starksten in der Hungerzeit ein billiger wertvoller fett und eiweissreicher Rohstoff des Meeres und ein unentbehrliches Volksnahrungsmittel und er wollte ihn moglichst nahe an der Rohstoffquelle erschliessen und zwar getreu dem genossenschaftlichen Mantra keine Zwischenstufe 5 Am 1 August 1948 nach langen Verhandlungen wurde die Gemeinwirtschaftliche Hochseefischerei Gesellschaft GmbH die GHG mit ihrem Sitz in Bremerhaven mit einem Stammkapital von 2 Millionen DM gegrundet Die 27 GHG Fischdampfer trugen im Laufe ihres Bestehens die Namen von bekannten Gewerkschaftern und Genossenschaftern 1970 wurde die GHG mit ihren Anlagen und Schiffen an eine Oetker Gesellschaft dem Marktfuhrer verkauft 6 Zudem war er Mitglied des Zonenbeirates der britischen Besatzungszone Von Oktober 1953 bis zum Tode 1960 war er Verfassungsrichter beim Hamburgischen Verfassungsgericht Henry Everling wurde auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg im Planquadrat T 25 sudlich der Kapellenstrasse und ostlich Waldstrasse beigesetzt 7 Er erhielt ein Staatsbegrabnis Die Traueransprachen hielten Max Brauer und Erich Ollenhauer 8 Ehrungen BearbeitenDr h c der Universitat Erlangen 1948 Ehrenburger der Stadt Hamburg 1948 Ehrensenator der Universitat Hamburg 1953 9 Ehrenburger von Ording heute St Peter Ording 1953 nbsp Henry Everling Hof in Hamburg Hamm Baugenossenschaft freier Gewerkschafter nbsp Ernennung von Henry Everling zum Generaldirektor durch die Militarregierung Hamburg 1945 zur Ubernahme des Vermogens der GenossenschaftenFerner wurden nach Henry Everling benannt ein Kinderheim in Haffkrug 10 zwei Fischdampfer der Gemeinwirtschaftlichen Hochseefischerei GmbH Bremerhaven gebaut 1943 bzw 1955 11 eine Strasse in Kamen beim fruheren GEG Versand eine Strasse in Hamburg Billstedt Everlingweg sowie eine 1925 erbaute Wohnanlage der Baugenossenschaft freier Gewerkschafter in Hamburg Hamm Henry Everling Hof Literatur BearbeitenVerlagsgesellschaft deutscher Konsumgenossenschaften m b H Hg Henry Everling sein Beitrag zum Aufstieg der deutschen Konsumgenossenschaften im Spiegel seiner Reden und Schriften Hamburg 1958 Aus Everlings Reden und Schriften anlasslich seines 85 Geburtstages Vorwort Erwin Hasselmann Artikel Everling Henry In Wilhelm Heinz Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1867 1933 Biographien Chronik Wahldokumentation Ein Handbuch Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien im Auftrag der Kommission fur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien hrsg von Rudolf Morsey Gerhard A Ritter und Klaus Tenfelde Band 7 Droste Verlag Dusseldorf 1995 ISBN 3 7700 5192 0 Kurzfassung im Internet als Biografie von Henry Everling In Wilhelm H Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1876 1933 BIOSOP Ulrich Bauche Hoher Besuch im Gruppenbild vor dem Kinder Erholungsheim Produktion in Haffkrug Ostsee Ende Juli 1919 Fragen zu diesem Fotodokument In 125 Jahre Genossenschaftsgesetz 100 Jahre Erster Weltkrieg Norderstedt 2015 ISBN 978 3 7392 2219 6 S 79 88 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Henry Everling Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hamburg Henry Everling EhrenburgerEinzelnachweise Bearbeiten Ulrich Bauche Genau hinsehen Beitrage zur Gesellschaftsgeschichte Hamburgs Hrsg von Jurgen Bonig Rolf Bornholdt und Wolfgang Wiedey VSA Verlag Hamburg 2019 S 270 Leo Lippmann Mein Leben und meine amtliche Tatigkeit Erinnerungen und ein Beitrag zur Finanzgeschichte Hamburgs Aus dem Nachlass hrsg von Werner Jochmann Veroffentlichungen des Vereins fur Hamburgische Geschichte Band 19 Christians Hamburg 1964 S 295 Peter Muller Zur Geschichte der GHG Gemeinwirtschaftliche Hochseefischerei GmbH Bremerhaven GHG von Peter Muller Memento vom 24 Februar 2008 im Internet Archive Abruf 4 November 2019 Henry Everling Die Entwicklung zur Gemeinwirtschaft Hamburg 1948 H Everling Die Hochseefischerei ein neues Feld fur die freie Gemeinwirtschaft Konsumgenossenschaftliche Rundschau ab 1950 Der Verbraucher 3 Jg Nr 19 vom 7 5 1949 S 149 Armin Peter Volksnahrungsmittel Fisch Henry Everling und die Gemeinwirtschaftliche Hochseefischerei Gesellschaft Vortrag am 2 11 2019 14 Tagung zur Genossenschaftsgeschichte Hamburg Prominenten Graber Hamburger Morgenpost vom 17 Mai 1960 und Hamburgere Echo vom 21 Mai 1960 Ehrungen und Preise der Universitat In uni hamburg de Abgerufen am 18 April 2019 Website des Henry Everling Hauses auf pro haffkrug de Gemeinwirtschaftliche Hochseefischerei GmbH Bremerhaven GHG Memento vom 24 Februar 2008 im Internet Archive auf werften fischtown de abgerufen am 7 April 2008 Normdaten Person GND 133344347 lobid OGND AKS VIAF 47949819 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Everling HenryKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdHB Hamburger Senator und Ehrenburger von HamburgGEBURTSDATUM 19 August 1873GEBURTSORT BraunschweigSTERBEDATUM 16 Mai 1960STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henry Everling amp oldid 231494137