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Helene Weber 17 Marz 1881 in Elberfeld heute zu Wuppertal 25 Juli 1962 in Bonn war eine deutsche Politikerin des Zentrums und der CDU Sie galt als einflussreichste Frau der Union Bekannt wurde sie als katholische Frauenrechtlerin von der die auf Kriege bezogene vielfach zitierte Aussage stammt Der reine Mannerstaat ist das Verderben der Volker 1 Sie ist eine der vier Mutter des Grundgesetzes und hat nach anfanglicher Zuruckhaltung den Satz Manner und Frauen sind gleichberechtigt fur das Grundgesetz mit erkampft 2 Helene Weber 1919Helene Weber im Gesprach mit Bundesprasident Theodor Heuss 1959 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 Abgeordnete 4 Ehrungen 5 Strassen die nach Helene Weber benannt sind 6 Veroffentlichungen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben und Beruf BearbeitenNach der Mittleren Reife auf der Tochterschule in Elberfeld besuchte Helene Weber von 1897 bis 1900 das Lehrerinnenseminar in Aachen Nach einigen Jahren Schuldienst in Haaren und Elberfeld studierte sie von 1905 bis 1909 Geschichte Philosophie und Romanistik in Bonn und Grenoble Dort schloss sie sich dem Studentinnenverein Hilaritas an Anschliessend ging sie als Studienratin in den Schuldienst zuruck und unterrichtete am Lyzeum in Bochum und ab 1911 in Koln Sie wurde Mitglied im Zentralvorstand des Katholischen Deutschen Frauenbundes und erste Vorsitzende des Vereins katholischer Sozialbeamtinnen Deutschlands Ab 1918 war sie Leiterin der Sozialen Frauenschule Aachen die vom Katholischen Deutschen Frauenbund ursprunglich in Koln gegrundet worden war und aus der sich spater eine Abteilung in Aachen bildete die wiederum die Keimzelle fur die daraus folgende Katholische Hochschule Nordrhein Westfalen wurde 1920 wurde Weber Ministerialratin Vortragender Rat 3 im Preussischen Ministerium fur Volkswohlfahrt wo sie das Dezernat Soziale Ausbildung leitete Sie war damit der erste weibliche Ministerialrat Preussens Nach der Machtergreifung der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei NSDAP wurde sie am 30 Juni 1933 aus politischen Grunden in den Ruhestand versetzt 4 und arbeitete danach in der freien Wohlfahrtspflege Nach dem Zweiten Weltkrieg ubernahm sie den Vorsitz des Bundesverbandes katholischer Fursorgerinnen Deutschlands und wurde erneut stellvertretende Vorsitzende des Katholischen Frauenbundes Nach dem Tod von Elly Heuss Knapp wurde sie von 1952 bis 1959 Vorsitzende des Muttergenesungswerks Helene Weber starb 1962 in Bonn Sie wurde in der Grabstatte ihrer Familie auf dem Nordfriedhof in Recklinghausen beigesetzt 5 Partei BearbeitenIn der Weimarer Republik gehorte Weber dem Zentrum an 1945 beteiligte sie sich am Aufbau der CDU 1948 war sie Mitbegrunderin der Frauenarbeitsgemeinschaft der CDU CSU einer Vorlauferin der heutigen Frauen Union Von 1951 bis 1958 war sie Vorsitzende der Frauen Union Abgeordnete BearbeitenAls Mitglied der Weimarer Nationalversammlung war sie 1919 20 an der Entwicklung der Weimarer Verfassung beteiligt Von 1921 bis 1924 war sie Landtagsabgeordnete in Preussen und gehorte anschliessend von Mai 1924 bis 1933 dem Reichstag an Im Marz 1933 zahlte sie gemeinsam mit dem fruheren Reichskanzler Heinrich Bruning zu der Minderheit von Zentrumsabgeordneten die sich gegen Hitlers Ermachtigungsgesetz aussprachen Letztlich aber beugte sie sich dem Druck ihrer Reichstagsfraktion und stimmte dem Gesetz zu das der NSDAP den Weg zur Macht ebnete Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie in beide ernannte Landtage von Nordrhein Westfalen berufen 6 1947 48 gehorte Helene Weber dem Zonenbeirat fur die britische Besatzungszone an 1948 wurde sie als CDU Vertreterin in den Parlamentarischen Rat gewahlt um als eine von vier Frauen am Grundgesetz fur die Bundesrepublik Deutschland mitzuwirken sie war dort als Schriftfuhrerin Mitglied des Prasidiums Sie ist damit eine der Mutter des Grundgesetzes und hat den Satz Manner und Frauen sind gleichberechtigt in der Verfassung unterstutzt Von 1949 bis zu ihrem Tode war sie Mitglied des Deutschen Bundestages wo sie 1949 und 1953 den Wahlkreis Aachen Stadt vertrat Danach zog sie uber die Landesliste ins Parlament ein 1961 war Helene Weber nach Konrad Adenauer und Robert Pferdmenges drittaltestes Mitglied des Bundestages Beharrlich drangte sie Bundeskanzler Adenauer wenigstens ein Ministerium der Leitung einer Frau zu ubertragen Dies geschah 1961 Elisabeth Schwarzhaupt wurde Kabinettsmitglied Helene Weber war von 1950 bis 1962 auch Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Ehrungen Bearbeiten nbsp Helene WeberBriefmarke 1969 aus dem Block 50 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland1929 erhielt Helene Weber das papstliche Ehrenkreuz Pro Ecclesia et Pontifice 1930 wurde sie von der Staatswissenschaftlichen Fakultat der Universitat Munster mit der Ehrendoktorwurde ausgezeichnet 7 1956 wurde sie mit dem Grossen Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet funf Jahre spater folgte das Schulterband zum Grossen Verdienstkreuz mit Stern Nach Helene Weber sind zahlreiche Bildungsinstitutionen benannt wie beispielsweise das Helene Weber Berufskolleg in Paderborn die Helene Weber Schule in Buchen Odenwald 8 das Frauenbundhaus Berlin und die katholischen Familienbildungsstatten Helene Weber Haus in Stolberg mit Zweigstelle und Kursorten in der Stadteregion Aachen Gelsenkirchen und Fulda Die Kaufmannische und Sozialpflegerische Schule in Bad Saulgau wurde ebenfalls nach ihr benannt Ausserdem gibt es seit 2009 den Helene Weber Preis Der vom Bundesministerium fur Familien Senioren Frauen und Jugend ausgeschriebene Preis soll das politische Engagement von Frauen auf kommunaler Ebene fordern Strassen die nach Helene Weber benannt sind BearbeitenHelene Weber Platz Platz im Wuppertaler Stadtteil Nordstadt Helene Weber Platz Platz im Kolner Stadtteil Neubruck Helene Weber Strasse Strasse im Bonner Ortsteil Vilich Helene Weber Allee Strasse im Munchner Stadtteil Neuhausen Helene Weber Strasse Strasse im Berliner Ortsteil Rudow Helene Weber Strasse Strasse in Norderstedt Helene Weber Strasse Strasse in Laatzen Helene Weber Strasse Strasse im Troisdorfer Ortsteil Bergheim Helene Weber Strasse Strasse in Datteln Helene Weber Strasse Strasse in Herzogenrath Helene Weber Strasse Strasse in Morfelden Walldorf Helene Weber Weg Strasse in Hurth Helene Weber Weg Strasse im Gelsenkirchener Stadtteil Buer Helene Weber Weg Strasse im Langenhagener Stadtteil Kaltenweide Helene Weber Weg Strasse in Enger Helene Weber Weg Strasse in Giessen Helene Weber Weg Strasse in Bad Mergentheim Dr Helene Weber Strasse Strasse in Gernsheim Dr Helene Weber Strasse Strasse in Recklinghausen Helene Weber Strasse Strasse im Wennigser Ortsteil Degersen Helene Weber Strasse Strasse in Nordhorn Stadtteil Bookholt Helene Weber Strasse Strasse im Bruhler Stadtteil Rohrhof Helene Weber Strasse Strasse in Vreden Helene Weber Strasse Strasse in Offenburg Helene Weber Strasse Strasse in Rossdorf bei Darmstadt Ortsteil Gundernhausen Helene Weber Strasse Strasse in Gutersloh Helene Weber Ring Strasse in Salzgitter Fredenberg Helene Weber Strasse Strasse in Bornheim Rheinland Veroffentlichungen BearbeitenVerstandnis fur die heutige Jugend In Bayerische Gemeinde und Verwaltungszeitung Jg 1927 S 385 ff Der Beruf der Sozialbeamtin In Hermann Geib Hrsg Jahrbuch fur Sozialpolitik Leipzig 1930 S 172 177 Literatur BearbeitenEckhard Hansen Florian Tennstedt Hrsg u a Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945 Band 2 Sozialpolitiker in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus 1919 bis 1945 Kassel University Press Kassel 2018 ISBN 978 3 7376 0474 1 S 213 f Online PDF 3 9 MB Mutter des Grundgesetzes BMFSFJ Broschure Berlin 2018 S 15 19 Gisela Muschiol Eva Welskop Deffaa Hrsg Helene Weber Beitrage zu einer Biographie Hildegardis Verein Institut fur Kirchengeschichte der Universitat Bonn Onlinepublikation Bonn 2014 Konrad Fuchs Weber Helene In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 13 Bautz Herzberg 1998 ISBN 3 88309 072 7 Sp 404 405 Rudolf Morsey Helene Weber 1881 1962 In ders mit Jurgen Aretz Anton Rauscher Hrsg Zeitgeschichte in Lebensbildern Aus dem deutschen Katholizismus des 19 und 20 Jahrhunderts Band 3 Matthias Grunewald Verlag Mainz 1979 ISBN 3 7867 0738 3 S 223 234 Nachdruck bei Aschendorff Munster 2022 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Helene Weber Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Helene Weber im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Helene Weber in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Sven Trosch Regina Haunhorst Helene Weber Tabellarischer Lebenslauf im LeMO DHM und HdG Der Parlamentarische Rat Helene Weber umfangreiche Darstellung der Stiftung Haus der Geschichte Helene Weber Bundeszentrale fur politische Bildung Helene Weber Preis Helene Weber Forschungskolleg Helene Weber bei der KASEinzelnachweise Bearbeiten Die Zeit 18 Oktober 2018 S 18 Geschichte Wir auch zur Geschichte des Wahlrechts von Hedwig Richter Deutsche Geschichte Grundgesetz und Parlamentarischer Rat Helene Weber Webseite Bundeszentrale fur politische Bildung Ein weiblicher Vortragender Rat In Wiener Neueste Nachrichten Sonn und Montagsblatt Wiener Neueste Nachrichten Unabhangiges Montagsblatt Wiener Neueste Nachrichten Unabhangiges Organ Wiener Neueste Nachrichten Montag Fruhblatt Neues Montagblatt Neues Montagblatt Sport vom Sonntag Wiener Montagblatt Sport vom Sonntag 16 August 1920 S 5 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wnm Beamtenpensionierungen in Preussen In Neues Wiener Journal 9 September 1933 S 2 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nwj Gedenken zum 135 Geburtstag von Frau Dr Helene Weber Stadt Recklinghausen 21 Marz 2016 abgerufen am 12 Januar 2021 Helene Weber beim Landtag Nordrhein Westfalen Gisela Muschiol und Eva Welskop Deffaa Hg Helene Weber Beitrage zu einer Biographie Bonn 2014 S 16 online Helene Weber Schule Berufliche Schule fur Ernahrung Gesundheit Erziehung und Soziales Abgerufen am 25 April 2023 deutsch Vorsitzende der Frauen Union Helene Weber Maria Eichenlaub Helene Weber Margarete Schuckert Helene Weber Hedwig Jochmus Aenne Brauksiepe Charlotte Fera Aenne Brauksiepe Helga Wex Rita Sussmuth Maria Bohmer Annette Widmann Mauz Aus Grunden des konfessionellen Proporzes wurde die FU bis ins Jahr 1969 von jeweils einer katholischen und einer evangelischen Vorsitzenden geleitet Normdaten Person GND 11876585X lobid OGND AKS VIAF 10641746 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Weber HeleneKURZBESCHREIBUNG deutsche Politikerin Zentrum CDU MdR MdLGEBURTSDATUM 17 Marz 1881GEBURTSORT Elberfeld Wuppertal STERBEDATUM 25 Juli 1962STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helene Weber amp oldid 235501740