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Gundernhausen im lokalen Dialekt Gunnehause 3 ist ein Ortsteil der Gemeinde Rossdorf im sudhessischen Landkreis Darmstadt Dieburg GundernhausenGemeinde RossdorfWappen von GundernhausenKoordinaten 49 52 N 8 47 O 49 870632 8 787489 157 Koordinaten 49 52 14 N 8 47 15 OHohe 157 m u NHNFlache 6 74 km 1 Einwohner 3512 31 Dez 2016 2 Bevolkerungsdichte 521 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1977Postleitzahl 64380Vorwahl 06071 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Ubersicht 2 2 Hessische Gebietsreform 1970 1977 2 3 Verwaltungsgeschichte im Uberblick 2 4 Gerichtszugehorigkeit 2 5 Einwohnerentwicklung 2 6 Religionszugehorigkeit 3 Wappen 4 Regelmassige Veranstaltungen 5 Verkehr 6 Literatur 7 Weblinks 8 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDer Ort liegt circa funf Kilometer sudwestlich von Dieburg in der historischen Region Bachgau Geschichte BearbeitenUbersicht Bearbeiten nbsp Evangelische Kirche Gundernhausen 2006 Aus Bodenfunden geht hervor dass die Gemarkung Gundernhausen seit Jahrtausenden besiedelt ist Bedingt durch den Ortsnamen mit der Endung hausen wird vermutet dass die Siedlung von den Franken im 8 oder 9 Jahrhundert gegrundet wurde Im Jahre 763 schenkte Pippin der Jungere der Abtei Fulda das heutige Gross Umstadt mit allem Zubehor zu dem auch Gundernhausen gehort haben soll Die erste schriftliche Erwahnung des kompletten Ortsnamens als Gunthershusen finden wir in einer Urkunde des Klosters Fulda aus dem Jahre 1250 4 In einer weiteren Urkunde aus dem Jahre 1257 erneuert der Abt von Fulda die Lehen der Grafen Dieter und Eberhard von Katzenelnbogen unter anderem an Gundernhausen In den historischen Dokumenten ist der Ort dann im Laufe der Jahrhunderte unter wechselnden Ortsnamen belegt 5 Unter anderem als Gunderadeshusen 1318 als Gunderdehusen 1423 als Gundelhusen 1453 Gondernhusen 1492 und als Gondernhaussen 1671 Im ausgehenden 14 Jahrhundert kam es zu Streitigkeiten zwischen den Grafen zu Katzenelnbogen und der Stadt Worms in deren Verlauf grosse Schaden in der Grafschaft entstanden Im Schadenverzeichnis aus dem Jahre 1390 ist vermerkt dass dem Kunz Ulrich von Gundernhausen sieben Ohm Wein genommen wurden Damit gibt es einen Hinweis auf Weinbauaktivitaten um Gundernhausen Im Jahr 1479 mit dem Aussterben der Grafen von Katzenelnbogen fiel Gundernhausen an die Landgrafschaft Hessen 1526 wurde Gundernhausen zusammen mit der Landgrafschaft evangelisch In der evangelischen Kirche blieb die 1520 gegossene Glocke Anna bis heute erhalten Gundernhausen das ursprunglich zur Mutterkirche Lengfeld gehorte erhielt 1412 eine eigene Pfarrei Im Dreissigjahrigen Krieg wurde Gundernhausen zweimal schwer beschadigt 1622 wurde das Dorf durch Truppen des Grafen von Mansfeld ausgeraubt und um das Jahr 1636 lagerten die schwedischen Truppen am heute noch so genannten Schwedenrain Der anschliessenden Pest fielen fast alle Einwohner zum Opfer jahrelang war der Ort mit den verfallenen Hausern unbewohnt Das alteste noch vorhandene Kirchenbuch wurde 1599 von Pfarrer Theoderich Kraft Weidling begonnen und endete 1634 als er an der Pest starb Nach dem Dreissigjahrigen Krieg wurde der Ort langsam wieder neu besiedelt Die treibende Kraft waren dabei die beiden in der Gemarkung gelegenen Hofguter Im Ubergang vom 18 ins 19 Jahrhundert gab es Einquartierungen franzosischer und anderer Truppen 1813 wurde die Dieburger Mark aufgelost und Gundernhausen erhielt anteilig zu seiner damaligen Einwohnerzahl Gemeindewald zugesprochen Die Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen berichtet 1829 uber Gundernhausen Gundernhausen L Bez Reinheim luth Pfarrdorf liegt in einer grossen Ebene 2 St von Reinheim und hat 108 Hauser und 735 Einw die bis auf 2 Kath 1 Reform und 5 Juden lutherisch sind Unter diesen sind 90 Gewerbsleute und 104 Bauern und Taglohner Man findet hier eine 1747 neuerbaute Kirche das von Grolman sche Lehengut mit einem schon angelegten Garten und 4343 4 Morgen Acker und Wiesenland ein Pfarrhaus ein neues Schulhaus eine Mahlmuhle und eine zu eben bemerkten Lehengute gehorige Ziegelhutte Gundernhausen ist der Sitz des Steuerkommissairs und der Geburtsort des Botanikers Joh Christoph Rohling der den 27 April 1757 geboren wurde Der Ort kommt in Urkunden unter dem Namen Cuncherateshusen vor und war ein Lehen von Fulda womit nebst dem Hofe die Grafen von Katzenellenbogen belehnt waren und welches Lehen namentlich 1250 erneuert wurde Die Kirche war ein Filial von Rossdorf und wurde erst nach der Reformation zur Pfarrkirche erhoben 6 1863 wurde der erste Verein gegrundet der Bienenzuchtverein Ihm folgten mehrere Gesangvereine ab 1865 der erste Turnverein 1905 und spater der Kaninchenzuchtverein 1912 1897 erhielt Gundernhausen Anschluss an das Schienennetz als am ehemaligen Bahnhof der Bahnstrecke Darmstadt Ost Gross Zimmern der erste Eisenbahnzug hielt Eine elektrische Beleuchtung wurde im Jahr 1913 installiert und eine offentliche Wasserversorgung entstand 1934 durch das verlegte Wasserrohrnetz Wie alle deutschen Gemeinden hatte auch Gundernhausen unter dem Zweiten Weltkrieg zu leiden und 102 Manner und Frauen uberlebten dieses einschneidende Ereignis nicht Mit dem Einmarsch amerikanischer Truppen am 25 Marz 1945 ging fur Gundernhausen der Krieg zu Ende Uber 400 Heimatvertriebene und Ausgebombte nahm Gundernhausen in den Jahren 1946 bis 1955 auf das Dorf veranderte sich Neubaugebiete wurden erschlossen die Bevolkerungszahl verdoppelte sich eine neue Schule wurde eingeweiht und die 1957 durchgefuhrte Flurbereinigung veranderte das Landschaftsbild Hessische Gebietsreform 1970 1977 Bearbeiten Am 1 Januar 1977 wurde im Rahmen der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz die bis dahin selbststandige Gemeinde Gundernhausen nach Rossdorf eingegliedert zugleich wurde der Landkreis Darmstadt Dieburg gegrundet zu dem Gundernhausen seither gehort 7 Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden nicht errichtet Verwaltungsgeschichte im Uberblick Bearbeiten Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten denen Gundernhausen angehorte 5 8 9 vor 1479 Heiliges Romisches Reich Grafschaft Katzenelnbogen Obergrafschaft Katzenelnbogen ab 1479 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Obergrafschaft Katzenelnbogen ab 1567 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Darmstadt Obergrafschaft Katzenelnbogen 1791 Amt Lichtenberg Zent Oberramstadt Rossdorfer Reiswagen ab 1803 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Darmstadt Furstentum Starkenburg Amt Lichtenberg ab 1806 Grossherzogtum Hessen Furstentum Starkenburg Amt Lichtenberg 10 ab 1815 Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Amt Lichtenberg ab 1821 Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Landratsbezirk Reinheim Anm 1 ab 1832 Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Dieburg ab 1848 Grossherzogtum Hessen Regierungsbezirk Dieburg ab 1852 Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Dieburg ab 1871 Deutsches Reich Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Dieburg ab 1918 Deutsches Reich Volksstaat Hessen Provinz Starkenburg Kreis Dieburg ab 1938 Deutsches Reich Volksstaat Hessen Landkreis Dieburg 11 Anm 2 ab 1945 Amerikanische Besatzungszone Gross Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Dieburg ab 1946 Amerikanische Besatzungszone Land Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Dieburg ab 1949 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Dieburg ab 1977 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Darmstadt Dieburg Gemeinde Rossdorf Anm 3 Gerichtszugehorigkeit Bearbeiten Gundernhausen lag im Gerichtsbezirk der Zent Oberramstadt Die Zent war in sogenannte Reiswagen eingeteilt denen jeweils ein Oberschultheiss vorstand die dem Zentgrafen unterstellt waren Dieser Bezirk hatte einen Frachtwagen Reiswagen einschliesslich Zugtieren und Fuhrknechten fur Feldzuge bereitzustellen Gundernhausen gehorte zum Rossdorf Reiswagen zu dem auch Rossdorf sowie alle zugehorigen Hofe und Muhlen gehoren Die gesamte Zent Ober Ramstadt war dem Amt Lichtenberg zugeteilt Diese Einteilung bestand noch bis zum Beginn des 19 Jahrhunderts 12 Mit Bildung der Landgerichte im Grossherzogtum Hessen war ab 1821 das Landgericht Lichtenberg das Gericht erster Instanz zweite Instanz war das Hofgericht Darmstadt Es folgten 5 ab 1848 Landgericht Reinheim Verlegung von Lichtenberg nach Reinheim zweite Instanz Hofgericht Darmstadt ab 1879 Amtsgericht Reinheim zweite Instanz Landgericht Darmstadt ab 1968 Amtsgericht Darmstadt mit der Auflosung des Amtsgerichts Reinheim zweite Instanz Landgericht DarmstadtEinwohnerentwicklung Bearbeiten 1791 464 Einwohner 12 1800 498 Einwohner 13 1806 540 Einwohner 89 Hauser 10 1829 735 Einwohner 108 Hauser 6 1867 872 Einwohner 135 Hauser 14 Gundernhausen Einwohnerzahlen von 1791 bis 2011Jahr Einwohner1791 4641800 4981806 5401829 7351834 7411840 8001846 7671852 8151858 8611864 8501871 8681875 8571885 8161895 9081905 9951910 1 0201925 1 0941939 1 1241946 1 4721950 1 7141956 1 6641961 1 7541967 2 4431970 2 5841980 1990 2000 2011 3 126Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen 5 Zensus 2011 15 Religionszugehorigkeit Bearbeiten 1829 727 lutheranische 98 91 ein reformierter 0 14 5 judische 0 68 und 2 katholische 0 27 Einwohner 6 1961 1324 evangelische 75 48 382 katholische 21 78 Einwohner 5 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von Gundernhausen Blasonierung Ein Schild in Blau unter einem silbernen sechszackigen Stern ein aufwartsgekehrt liegender goldener Halbmond an dem ein silbernes Hufeisen hangt 16 Das Wappen enthalt Elemente des Siegels des gemeinsamen Dorfgerichts von Rossdorf und Gundernhausen aus dem 19 Jahrhundert Eine offizielle Flagge wurde nie genehmigt Es gibt jedoch eine nichtamtliche Flagge die auf weiss rot geviertem Flaggentuch das Gemeindewappen zeigt Regelmassige Veranstaltungen BearbeitenJuli Parkfest 17 September Ein wichtiges Fest im Dorf ist die erstmals 1599 schriftlich erwahnte Kirchweih Kerb Sie findet am 1 Sonntag nach dem 1 September uber vier Tage statt und wird von der gesamten Bevolkerung gefeiert 18 November Dezember Weihnachtsmarkt 19 Verkehr BearbeitenDer Haltepunkt Gundernhausen lag an der Bahnstrecke Darmstadt Ost Gross Zimmern Der Personenverkehr wurde am 1 Juni 1966 eingestellt Diese Bahnstrecke ist stillgelegt Gundernhausen ist uber eine eigene Anschlussstelle an die autobahnahnlich ausgebaute Bundesstrasse B26 in Fahrtrichtung Darmstadt sowie in Fachrichtung Dieburg angeschlossen Literatur BearbeitenSuche nach Gundernhausen In Archivportal D der Deutschen Digitalen Bibliothek Literatur uber Gundernhausen nach Register nach GND In Hessische Bibliographie Literatur uber Rossdorf Gundernhausen nach GND In Hessische BibliographieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Gundernhausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte von Gundernhausen In Webauftritt der Gemeinde Rosdorf Gundernhausen Landkreis Darmstadt Dieburg Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen und Einzelnachweise BearbeitenAnmerkungen Trennung zwischen Justiz Landgericht Lichtenberg und Verwaltung Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Starkenburg aufgelost Am 1 Januar 1977 zur Gemeinde Rossdorf Einzelnachweise Daten Informationen Nicht mehr online verfugbar In Webauftritt Gemeinde Rossdorf archiviert vom Original am 2 Mai 2014 abgerufen im Mai 2014 Bedarfs und Entwicklungsplan Feuerwehr Rossdorf S 5 Abgerufen am 14 April 2021 Darmstadter Echo Samstag 22 Juli 2017 S 26 Die Regesten der Grafen von Katzenelnbogen Band 1 1060 1418 a b c d e Gundernhausen Landkreis Darmstadt Dieburg Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 23 Juli 2012 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 30 Oktober 2012 a b c Georg Wilhelm Justin Wagner Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen Provinz Starkenburg Band 1 Carl Wilhelm Leske Darmstadt Oktober 1829 OCLC 312528080 S 93 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Darmstadt und Dieburg und der Stadt Darmstadt GVBl II 330 334 vom 26 Juli 1974 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1974 Nr 22 S 318 12 und 18 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 1 5 MB Michael Rademacher Land Hessen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Grossherzogliche Centralstelle fur die Landesstatistik Hrsg Beitrage zur Statistik des Grossherzogtums Hessen Band 1 Grossherzoglicher Staatsverlag Darmstadt 1862 OCLC 894925483 S 43 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Verzeichnis der Amter Orte Hauser Einwohnerzahl 1806 HStAD Bestand E 8 A Nr 352 4 In Archivinformationssystem Hessen Arcinsys Hessen Stand 6 Februar 1806 Gesetz uber die Aufhebung der Provinzen Starkenburg Oberhessen und Rheinhessen vom 1 April 1937 In Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler Hrsg Hessisches Regierungsblatt 1937 Nr 8 S 121 ff Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 11 2 MB a b Hessen Darmstadter Staats und Adresskalender 1791 Im Verlag der Invaliden Anstalt Darmstadt 1791 S 125 Online in der HathiTrust digital library Hessen Darmstadter Staats und Adresskalender 1800 Im Verlag der Invaliden Anstalt Darmstadt 1800 S 126 Online in der HathiTrust digital library Ph A F Walther Alphabetisches Verzeichniss der Wohnplatze im Grossherzogtum Hessen G Jonghaus Darmstadt 1869 OCLC 162355422 S 34 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 8 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt archiviert vom Original am 11 Juli 2021 abgerufen im Oktober 2010 Gundernhausen Wapen HStAD Bestand R 6 C Nr 98 In Archivinformationssystem Hessen Arcinsys Hessen Stand 1970 Darmstadter Echo Montag 24 Juli 2017 S 17 Darmstadter Echo Donnerstag 1 September 2016 S 24 Darmstadter Echo Donnerstag 26 November 2015 S 20Normdaten Geografikum GND 2115324 3 lobid OGND AKS LCCN n89146334 VIAF 124456032 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gundernhausen amp oldid 237722120