www.wikidata.de-de.nina.az
Rudow ˈʁuːdoː ist ein Ortsteil im Berliner Bezirk Neukolln Rudow Ortsteil von BerlinRudow auf der Karte von Neukolln Koordinaten 52 25 0 N 13 30 0 O 52 416666666667 13 5 Koordinaten 52 25 0 N 13 30 0 OFlache 11 8 km Einwohner 42 898 31 Dez 2022 Bevolkerungsdichte 3635 Einwohner km Eingemeindung 1 Okt 1920Postleitzahlen 12353 12355 12357Ortsteilnummer 0804Bezirk Neukolln Karte Berlin Rudow Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Naturraum 3 Geschichte 4 Bevolkerung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Verkehr 6 1 Offentlicher Personennahverkehr 6 2 Individualverkehr 7 Schulen 8 Sport 9 Personlichkeiten 9 1 Sohne und Tochter des Ortsteils 9 2 Mit Rudow verbundene Personlichkeiten 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseLage BearbeitenRudow ist der sudlichste Ortsteil des Bezirks Neukolln Er grenzt im Norden an die Ortsteile Britz und Baumschulenweg im Westen an Buckow und Gropiusstadt im Osten an Johannisthal Adlershof und Altglienicke sowie im Suden an die in Brandenburg liegenden Orte Schonefeld Wassmannsdorf und Grossziethen Naturraum BearbeitenDer Dorfkern von Rudow liegt auf der Grundmoranenplatte des Teltow an deren Rand d h nahe dem wenige hundert Meter nordostlich anschliessenden Ubergang zum Spree Urstromtal 1 Von Sudwest nach Nordost durchzieht in einer eiszeitlich entstandenen Rinne das Rudower Fliess die Gemarkung des Dorfes An die Rander dieser Rinnen schliessen sich teilweise Flachen mit Schmelzwassersanden ab die sich mit ihrem grobkornigeren Substrat von den eher lehmigen Grundmoranenflachen unterscheiden Die Grenze zu den Talsandflachen bzw den See und Moorablagerungen des Urstromtals mit organischen Anteilen im Boden und in der Regel hoherem Grundwasserstand verlauft ungefahr entlang der Konradenstrasse Margueritenring Kopenicker Strasse Geschichte BearbeitenUrkundlich wird der Ort erstmals im Jahr 1373 genannt Grabungsfunde aus der Zeit um oder gar vor 1200 weisen auf eine spatslawische Vorbesiedlung hin sodass Ortskontinuitat vorliegt Das ungewohnliche Strassendorf verfugte uber zwei Parallelstrassen die auf zwei Siedlungskerne hindeuten heute Alt Rudow und Prierosser Strasse Das brandenburgische Namenbuch leitet den Namen von einer polabischen Grundform Rudov zu urslawisch Ruda rote Erde oder Eisenstein ab Letztere Grundform wurde mit der Endung ov zum Toponym 2 Die Besitzverhaltnisse waren sehr zersplittert die Besitzgeschichte sehr kompliziert 1375 hatte das Dorf 64 Hufen davon hatte der Pfarrer vier Freihufen und die Kirche eine Freihufe Nach einem Lehensbrief von Markgraf Otto V hatte der Ritter Beteke Dierecke 14 freie Hufen davon waren drei Hufen verpachtet Gyse Dierecke hatte sieben Freihufen Heinrich Schenck zehn Freihufen Claus Duseke acht Hufen von denen er Abgaben entrichten musste Burger Schaum in Kolln hatte zwolf Freihufen Cune Dyben funf Freihufen von drei Hufen waren Abgaben an Frau Duseke zu entrichten und drei bauerliche Hufen Ausserdem gab es 16 Kossatenhofe einen Krug und eine Muhle Die Wagendienste zur Burg Mittenwalde das Ober und Untergericht und das Patronat uber die Kirche waren 1375 noch im Besitz des Markgrafen allerdings verpfandet an einen Blumenhagen Im Jahr 1613 kam Rudow in den Besitz des Adelsgeschlechts von Pfuel 3 1652 wechselte die Dorfherrschaft an das kurfurstliche Amt Kopenick 1671 ging ein Teil das Gutsvorwerk an den kurfurstlichen Berater Sigismund von Heydekamp bevor Konig Friedrich I 1702 Rudow wieder erwarb und in das Amt Kopenick eingliederte Nach der Auflosung des Amtes Kopenick gehorte Rudow von 1811 bis 1872 zum Amt Muhlenhof Vermutlich auf die Sohne des Grossen Kurfursten geht ein um 1680 errichtetes Jagdschloss zuruck die 1704 als eines der vornehmsten Lusthauser des Konigs bezeichnet wurde Schloss Rudow Geringe Reste des Komplexes sind im Haus Nr 48 an der Prierosser Strasse noch erhalten allerdings durch eingreifende Veranderungen ausser den Kaminabzugen auf dem barock gewolbten Dach kaum noch zu erkennen 4 Mittelpunkt des Dorfes blieb die Dorfkirche ein aus Feldsteinen ausgefuhrter rechteckiger Saalbau aus der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts der allerdings mehrfach zuletzt 1909 einschneidend verandert wurde und nach schweren Kriegszerstorungen 1954 seine heutige Form erhielt Aus der Zeit um 1800 hat sich der charakteristische Dorfkrug Alt Rudow 59 61 erhalten wahrend die wohlhabend gewordenen Bauern sich meist im letzten Drittel des 19 Jahrhunderts aufwendige Wohnhausbauten errichten liessen Ein anschauliches Beispiel hierfur liegt in der Kopenicker Strasse 180 Im Jahr 1900 wurde der Bahnhof Rudow an der Neukolln Mittenwalder Eisenbahn eroffnet dessen Bahnhofsgebaude noch heute erhalten ist Der Gutsbezirk wurde 1906 mit der Landgemeinde vereinigt Am 1 Oktober 1913 erhielt die Gemeinde Anschluss an das Berliner Strassenbahnnetz Die Bedienung erfolgte durch die von Niederschonhausen kommende Linie 47 der Grossen Berliner Strassenbahn Eigentumer der Strecke war die Sudliche Berliner Vorortbahn 5 Rudow gehorte bis 1920 zum Kreis Teltow in der preussischen Provinz Brandenburg Auch uber die in diesem Jahr erfolgte Eingemeindung nach Gross Berlin hinaus konnte Rudow seinen landlichen Charakter im Wesentlichen bewahren Rudow kam 1945 wie der gesamte Bezirk Neukolln zum Amerikanischen Sektor Berlins Die Abschnurung West Berlins durch die DDR verstarkte die verkehrsungunstige Randlage Der Bahnhof war seit 1948 Endbahnhof der Personenverkehr wurde 1955 eingestellt die Strassenbahn 1966 Der Anschluss an die U Bahn erfolgte erst mit dem Bau der Gropiusstadt der U Bahnhof Rudow als Endbahnhof der heutigen Linie U7 wurde 1972 eroffnet Seit der Grenzoffnung ist Rudow durch die Nahe zum Flughafen Schonefeld und den Anschluss an den Autobahnzubringer der A 113 zum Berliner Ring bei Altglienicke insbesondere im damaligen Verlauf der Bundesstrasse 179 uber die Neukollner Strasse und Waltersdorfer Chaussee erheblich vom Durchgangsverkehr belastet Zudem sind die Rudower Felder als Stadterweiterungsgebiete fur den Neubau von 1700 bis 2000 Wohnungen vorgesehen Zum Zeitpunkt der letzten West Berliner Volkszahlung 1987 hatte Rudow rund 48 000 Einwohner Fruher gehorte auch die Gropiusstadt teilweise zu Rudow seit dem 5 November 2001 ist sie als eigener Ortsteil ausgegliedert An der Grenze zu Treptow im Osten liegen am Teltowkanal einige Industrieanlagen wie ein Holzheizkraftwerk der Innogy das grosse Teile der Gropiusstadt mit Heizwarme und Warmwasser versorgt Am nachstehenden Beispiel der Kloster Apotheke in Alt Rudow sind die Veranderungen des Stadtbildes nachzuvollziehen nbsp Um 1950 nbsp Um 1956 nbsp 2007Bevolkerung BearbeitenJahr Einwohner2007 41 0322010 40 8282011 40 8022012 40 8872013 40 9992014 41 5212015 41 892 Jahr Einwohner2016 42 0792017 42 2332018 42 4972019 42 6312020 42 6312021 42 4432022 42 898Quelle Statistischer Bericht A I 5 Einwohnerregisterstatistik Berlin Bestand Grunddaten 31 Dezember Amt fur Statistik Berlin Brandenburg jeweilige Jahre 6 Sehenswurdigkeiten BearbeitenDorfkirche RudowEin beliebtes Ausflugsziel ist die aus einem Trummerberg entstandene 70 Meter hohe Rudower Hohe am Glashutter Weg mit einer grossen Rodelbahn Vom alten Dorfkern zur Stadtgrenze am Klein Ziethener Weg verlauft das renaturierte Rudower Fliess Den sudlichsten Zipfel des Ortsteils und des gesamten Bezirks Neukolln bildet eine ehemalige Mullkippe mit Mau Mau Siedlung die nach einer parkartigen Umgestaltung den Namen Dorferblick Hohe 85 Meter erhielt Parkanlagen Rudower Fliess Rudower Hohe Dorferblick Espenpfuhl Nordpark mit Frauenviertel und Sudpark 1996 entstand auf dem Rudower Feldern ein Neubaugebiet das im Norden und Suden von je einer Parkanlage umrahmt wird In dem als Frauenviertel 7 bezeichneten Gebiet mit rund 1 700 Wohnungen sind alle 20 Strassen Platze und Wege nach Frauen benannt die in Politik Wissenschaft und Kultur tatig waren Landschaftspark Rudow Altglienicke Der rund 64 Hektar grosse Park entstand als Ausgleichsflache fur den Neubau der A 113 Im Sommer weiden dort Wasserbuffel Vogelschutzgebiet am Wildmeisterdamm auch Rudower Waldchen genannt Es entstand im Jahre 1872 durch Wildmeister Hugo Luther im Auftrag Kaiser Wilhelms I Rehe Hasen und zahlreiche Vogelarten fanden sich bald in dem 600 Meter langen und bis 100 Meter breiten Gebiet ein Durch den Bau der Gropiusstadt gingen der Vogelbestand stark und der Wildbestand vollig zuruck Es wachsen unterschiedliche Laubbaume Verkehr BearbeitenOffentlicher Personennahverkehr Bearbeiten Im Herzen Rudows liegt der gleichnamige U Bahnhof die Endhaltestelle der U Bahn Linie U7 Mehrere Buslinien erschliessen den Ortsteil Die Expressbuslinie X7 verbindet den U Bahnhof Rudow ohne Zwischenhalt mit dem Flughafen Berlin Brandenburg BER Der Bahnhof Berlin Rudow an der Bahnstrecke Berlin Hermannstrasse Zossen NME wurde 1950 fur den Personenverkehr und 1982 fur den Schienenguterverkehr stillgelegt Ob die U Bahn Strecke bis zum Flughafen verlangert werden wird ist noch unklar Ende 2018 hatte die Berliner Verkehrssenatorin Regine Gunther eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben Die BVG befurwortet ab der Berliner Stadtgrenze aus Kostengrunden eine oberirdische Fuhrung Geplant sei in dem Zusammenhang auch ein weiterer Halt in Rudow der im sogenannten Frauenviertel am Lieselotte Berger Platz entstehen soll 8 Individualverkehr Bearbeiten Im Nordosten und Osten wird Rudow von der Bundesautobahn 113 begrenzt Samtliche Hauptstrassen die durch den Ortsteil fuhren treffen an der Rudower Spinne einer grossen Kreuzung in der Ortsmitte zusammen und fuhren von dort in die benachbarten Ortsteile Die Waltersdorfer Chaussee ist ein wichtiger Zubringer zum Flughafen Berlin Brandenburg Schulen BearbeitenGrundschule Am Fliederbusch Matthias Claudius Grundschule Clay Oberschule Schliemann Grundschule Michael Ende Grundschule Hannah Arendt Gymnasium Rose Oehmichen Grundschule Musikschule Paul Hindemith Volkshochschule Neukolln Sport BearbeitenTSV Rudow 1888 CfL Berlin Hockey 1965 Rudower Kickers Grun Weiss Neukolln Sportfreunde Neukolln Rudow BFC Rudow 2006 Reiter Verein Rudow e V SV Stern Britz 1889 e V Rudower Schutzen 1960 e V Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter des Ortsteils Bearbeiten Karl August von Wittich 1772 1831 preussischer Generalmajor Heinrich Stahl 1868 1942 Vorsitzender der Judischen Gemeinde Berlin in Alt Rudow 43 geboren Gedenktafel Paul Conrath 1896 1979 General Olaf Schenk 1974 Politiker CDU Hans Christian Hausmann 1975 Politiker CDU Mit Rudow verbundene Personlichkeiten Bearbeiten Robert von Benda 1816 1899 Rittergutsbesitzer in Rudow Peter Wieland 1930 2020 Schlagersanger lebte in Rudow Heinz Buschkowsky 1948 Politiker SPD lebte in Rudow Angelika Mann 1949 Sangerin lebt in Rudow Arno Funke 1950 Erpresser in Rudow aufgewachsen Claudia von Gelieu 1960 Frauengeschichtsforscherin lebt in Rudow Christian Ziege 1972 Fussballspieler spielte fur den TSV Rudow 1888 Kai Wegner 1972 Politiker CDU lebte zeitweise in Rudow Sascha Steuer 1975 Politiker CDU in Rudow aufgewachsen Martin Hikel 1986 Politiker SPD Bezirksburgermeister Vorsitzender der SPD RudowSiehe auch BearbeitenListe der Strassen und Platze in Berlin Rudow Liste der Kulturdenkmale in Berlin Rudow Liste der Gedenktafeln in Berlin Rudow Liste der Stolpersteine in Berlin RudowLiteratur BearbeitenLieselott Enders Margot Beck Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil IV Teltow 396 S Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1976 Christel Wollmann Fiedler Jan Feustel Alte Dorfkirchen in Berlin Berlin Edition Berlin 2001 ISBN 3 8148 0089 3 Willy Spatz Der Teltow 3 Teil Geschichte der Ortschaften des Kreises Teltow Verlag von Rob Rohde Berlin W 1912 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Berlin Rudow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Ortsteil Rudow im Internet Alt Rudow im InternetEinzelnachweise Bearbeiten Geologische Karte 1 25000 https www berlin de umweltatlas boden geologische karte 1937 abbildungen tabellen Gerhard Schlimpert Brandenburgisches Namenbuch Teil 3 Die Ortsnamen des Teltow 368 S Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1972 S 156 Leopold von Ledebur Adelslexikon der preussischen Monarchie Rauh 1856 S 196 197 google com Jagdschloss Memento des Originals vom 9 Mai 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www rudow de Wolfgang Kramer Siegfried Munzinger Sudliche Berliner Vorortbahn In Berliner Verkehrsblatter Heft 7 1963 S 69 72 Statistischer Bericht A I 5 hj 2 22 Einwohnerregisterstatistik Berlin 31 Dezember 2022 PDF Amt fur Statistik Berlin Brandenburg S 25 abgerufen am 28 Marz 2023 Route 5 Rudow Das Frauenviertel Memento des Originals vom 18 Januar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www gartenkulturpfad neukoelln de Webseite des Gartenkulturpfads Neukolln abgerufen am 8 November 2015 Fahrt die U7 bald bis zum BER durch Abgerufen am 27 September 2020 Ortsteile Berlins im Bezirk Neukolln Britz Buckow Gropiusstadt Neukolln Rudow Normdaten Geografikum GND 4224418 3 lobid OGND AKS VIAF 239968276 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berlin Rudow amp oldid 236559798