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Eduard Wagner 1 April 1894 in Kirchenlamitz 23 Juli 1944 in Zossen 1 war ein deutscher General und im Zweiten Weltkrieg ab dem 1 Oktober 1940 Generalquartiermeister im Oberkommando des Heeres zuletzt im Rang eines Generals der Artillerie Wagner war Mitglied des Widerstandes vom 20 Juli 1944 Eduard Wagner 1939 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Attentat vom 20 Juli 1944 1 2 Kriegsverbrechen 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr wurde als Sohn des gleichnamigen Amtsgerichtsrats Eduard Wagner geboren Nach seinem Abitur auf dem Gymnasium Lohr 2 trat Eduard Wagner im Herbst 1912 als Fahnenjunker in das 12 Feldartillerie Regiment der Bayerischen Armee ein Mit der Mobilmachung anlasslich des Ersten Weltkriegs wurde er am 2 August 1914 zum Leutnant befordert Wahrend des Krieges stieg er Mitte April 1917 zum Oberleutnant auf und wurde fur sein Wirken mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes sowie dem Militarverdienstorden IV Klasse mit Schwertern und Krone ausgezeichnet Nach Kriegsende kam Wagner im Fruhjahr 1919 zur Schutzen Brigade 21 die unter Epp an der Niederschlagung der Munchner Raterepublik beteiligt war Er wurde in die Reichswehr ubernommen stieg am 1 November 1924 zum Hauptmann im 7 Bayerisches Artillerie Regiment auf und avancierte bis Fruhjahr 1932 zum Major Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten und der Uberfuhrung in die Wehrmacht wurde Wagner am 1 April 1935 Oberstleutnant und am 1 Oktober 1936 zum Abteilungschef im Generalstab der Heeres ernannt Ende des Fruhjahrs 1939 ubernahm er den Posten des Kommandeurs des Artillerie Regiment 10 in Regensburg Bei der Mobilmachung im Sommer 1939 gab er sein Kommando auf und wurde in den Generalstab des Heeres versetzt wo er Generalquartiermeister wurde In dieser Funktion verhandelte er mit Reinhard Heydrich uber die Kompetenz der Einsatzgruppen des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD 3 den Einsatz der SS Truppen in Polen und die Zustandigkeitsabgrenzung zwischen SS Kraften und dem Heer fur den Ostfeldzug Wagner erstellte 1941 zusammen mit dem Musikfunktionar Ernst Lothar von Knorr eine Liste verschiedener Musikschaffender die von Adolf Hitler unterschrieben wurde und eine uk Stellung von 360 Musikern bedeutete Siehe weiterhin bei Gottbegnadeten Liste der Kulturpolitik in der Endphase des Dritten Reichs Attentat vom 20 Juli 1944 Bearbeiten Einerseits ist Wagner eindeutig der Gruppe der Militaropposition innerhalb der deutschen Wehrmacht zuzurechnen und unterstutzte die Vorbereitungen zum Attentat vom 20 Juli 1944 So stellte er fur Claus Schenk Graf von Stauffenberg ein Flugzeug vom Typ Heinkel He 111 bereit das ihn seinen Adjutanten Oberleutnant Werner von Haeften und Generalmajor Hellmuth Stieff am 20 Juli 1944 von Berlin zum Fuhrerhauptquartier Wolfsschanze in Ostpreussen und dann ohne Stieff wieder zuruck nach Berlin brachte Nach dem gescheiterten Umsturzversuch beging Wagner am Mittag des 23 Juli 1944 Suizid um der drohenden Verhaftung durch die Gestapo zuvorzukommen In der ersten Lagebesprechung nach dem Attentatsversuch kam die Rede auf Wagner Der Fuhrer griff noch eine Meldung auf in der eine der in der Normandie kampfenden Armeen uber Munitionsmangel klagte Er stellte fest dass die Armeen unterschiedlich versorgt waren und fragte wer fur die Munitionsverteilung verantwortlich sei Wilhelm Keitel antwortete nach einer Pause Der Generalquartiermeister Daraufhin fuhr Hitler wie von der Tarantel gestochen auf Aha Wagner Das Schwein der Landesverrater Er hat gut daran getan sich zu erschiessen Ich hatte ihn sonst aufgehangt 4 Kriegsverbrechen Bearbeiten Andererseits war Wagner tief in die deutschen Massenverbrechen im Krieg gegen die Sowjetunion verwickelt Insbesondere zur Planung und Durchfuhrung der Aushungerungspolitik gegen sowjetische Zivilisten und gefangene Rotarmisten hat er wesentlich beigetragen 5 Als Generalquartiermeister des Heeres wurde er von Generalmajor Hans von Greiffenberg auf die Notwendigkeit einer einigermassen zureichenden Ernahrung der sowjetischen Kriegsgefangenen angesprochen er antwortete lapidar am 13 November 1941 dies sei aufgrund der allgemeinen Ernahrungslage nicht moglich und stellte fest Nicht arbeitende Kriegsgefangene in den Gefangenenlagern haben zu verhungern 6 In Bezug auf die Blockade von Leningrad schrieb er am 9 September 1941 an seine Frau Zunachst muss man ja Petersburg schmoren lassen was sollen wir mit einer 3 1 2 Mill Stadt die sich nur auf unser Verpflegungsportemonnaie legt Sentimentalitaten gibt s dabei nicht 7 Sowohl fur die Militarverwaltung in den besetzten Ostgebieten als auch fur die Versorgung der Truppen war Wagner zustandig Auch fungierte er als Vertreter des Heeres bei den Verhandlungen mit der SS uber den Einsatz der Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD in der besetzten Sowjetunion Wagner wurde auch uber zukunftig geplante Kriegsverbrechen genau informiert Ende Februar 1943 nahm der Ministerialdirigent im Ostministerium Otto Brautigam im Fuhrerhauptquartier Einsicht in ein Gesprachsprotokoll das Wagner personlich uber eine Unterredung mit Heinrich Himmler angefertigt hatte Himmler ausserte in dieser Unterredung dass er vorhabe nach dem Ende des Krieges 80 der franzosischen Bevolkerung durch Kommandos des SD ermorden zu lassen und ahnlich in England verfahren zu wollen 8 Hitler hatte zuvor die Unterklassen Englands als rassisch minderwertig bezeichnet 9 Siehe auch BearbeitenPersonen des 20 Juli 1944Literatur BearbeitenChristian Gerlach Militarische Versorgungszwange Besatzungspolitik und Massenverbrechen Die Rolle des Generalquartiermeisters des Heeres und seiner Dienststellen im Krieg gegen die Sowjetunion In Norbert Frei u a Hrsg Ausbeutung Vernichtung Offentlichkeit Neue Studien zur nationalsozialistischen Lagerpolitik K G Saur Munchen 2000 ISBN 3 598 24033 3 S 175 208 Darstellungen und Quellen zur Geschichte von Auschwitz 4 Hans Adolf Jacobsen Hrsg Spiegelbild einer Verschworung Die Opposition gegen Hitler und der Staatsstreich vom 20 Juli 1944 in der SD Berichterstattung Geheime Dokumente aus dem ehemaligen Reichssicherheitshauptamt 2 Bande Seewald Stuttgart 1984 ISBN 3 512 00657 4 Roland Peter General der Artillerie Eduard Wagner In Gerd R Ueberschar Hrsg Hitlers militarische Elite Band 2 Vom Kriegsbeginn bis zum Weltkriegsende Primus Verlag Darmstadt 1998 ISBN 3 89678 089 1 S 263 269 Elisabeth Wagner Meine Erlebnisse nach dem 20 Juli 1944 Die Zeit von Juli 1944 bis September 1945 in Erinnerung an den Generalquartiermeister Eduard Wagner Hanuschik Munchen 1977 Eduard Wagner in Internationales Biographisches Archiv 06 1964 vom 27 Januar 1964 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eduard Wagner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien https www gdw berlin de vertiefung biografien personenverzeichnis biografie view bio eduard wagner von der Gedenkstatte des deutschen Widerstands Nachlass Bundesarchiv N 510 https spartacus educational com Eduard Wagner htm englisch Leben von Eduard Wagner WagnerEinzelnachweise Bearbeiten Gedenkstatte Deutscher Widerstand Biografie Abgerufen am 4 Juli 2022 Eduard Wagner Munzinger Biographie Abgerufen am 4 Juli 2022 Gedenkstatte Deutscher Widerstand Biografie Abgerufen am 4 Juli 2022 Marianne Feuersenger Im Vorzimmer der Macht Aufzeichnungen aus dem Wehrmachtfuhrungsstab und Fuhrerhauptquartier 1940 1945 Herbig Munchen 1999 ISBN 3 7766 2119 2 Gedenkstatte Deutscher Widerstand Biografie Abgerufen am 4 Juli 2022 Rudiger Overmans Die Kriegsgefangenenpolitik des Deutschen Reiches 1939 bis 1945 S 809 Christian Gerlach Militarische Versorgungszwange Besatzungspolitik und Massenverbrechen Die Rolle des Generalquartiermeisters des Heeres und seiner Dienststellen im Krieg gegen die Sowjetunion In Norbert Frei u a Hrsg Ausbeutung Vernichtung Offentlichkeit Neue Studien zur nationalsozialistischen Lagerpolitik K G Saur Munchen 2000 S 175 208 hier S 196 197 Otto Brautigam So hat es sich zugetragen Holzner Verlag 1968 S 590 Adolf Hitler Tischgesprach vom 5 November 1941 Werner Jochmann Hrsg Monologe im Fuhrerhauptquartier 1941 1944 Orbis Verlag 2000 S 129 130 Normdaten Person GND 118770640 lobid OGND AKS VIAF 37712180 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wagner EduardKURZBESCHREIBUNG deutscher General und GeneralquartiermeisterGEBURTSDATUM 1 April 1894GEBURTSORT KirchenlamitzSTERBEDATUM 23 Juli 1944STERBEORT Zossen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard Wagner General amp oldid 239401089