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Rudolf Schmundt 13 August 1896 in Metz 1 Oktober 1944 in Carlshof bei Rastenburg war ein deutscher General der Infanterie der Wehrmacht Mehr als sechs Jahre lang war er in der Zeit des Nationalsozialismus von 1938 bis 1944 Chefadjutant der Wehrmacht bei Adolf Hitler und damit einer der engsten Mitarbeiter und Vertrauten des Diktators Ab 1942 leitete er zudem das Heerespersonalamt und war in dieser Stellung massgeblich fur die Personalpolitik des Heeres verantwortlich die er auch unter nationalsozialistischen Gesichtspunkten gestaltete wobei er die Auffassung vertrat dass eine entschieden antisemitische Einstellung der Wehrmachtsoffiziere ein kriegsentscheidendes Kriterium sei Schmundt starb an Verletzungen die er beim Attentat vom 20 Juli 1944 erlitten hatte Rudolf Schmundt als Generalleutnant um 1943 44 Bekannt ist er vor allem durch die Anfertigung des Schmundt Protokolls das im Nurnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher 1945 46 eines der Schlusseldokumente der Anklage wurde Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Jugend 1 2 Ordonnanz und Truppenoffizier 1 3 Stabsverwendung und Wehrmachtfuhrung 1 4 Todesumstande 2 Wirken in der Wehrmachtfuhrung 2 1 Schmundt und die Wehrmachtadjutantur 2 2 Schmundt und das Heerespersonalamt 2 3 Schmundt und der Widerstand 3 Urteile uber Schmundt 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Jugend Bearbeiten Rudolf Schmundt wurde als Sohn des Berufsoffiziers Richard Schmundt und dessen Ehefrau Hedwig geborene Seyffardt im Reichsland Elsass Lothringen geboren Als der Vater im Juni 1913 als Kommandeur des Fusilier Regiments Prinz Heinrich von Preussen Brandenburgisches Nr 35 nach Brandenburg an der Havel versetzt wurde folgte ihm die gesamte Familie zu der auch der jungere Bruder der spatere Sozialwissenschaftler und Anthroposoph Wilhelm Schmundt zahlte Schmundt besuchte das Von Saldern Realgymnasium in Brandenburg bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges Um sich selbst als Freiwilliger melden zu konnen legte er das Notabitur ab und trat am 4 August 1914 als Fahnenjunker in das Regiment seines Vaters ein 1 Bereits nach einer kurzen Ausbildung kam Schmundt mit seinem Regiment am 30 September 1914 an die Westfront Einige Monate spater erhielt er am 22 Marz 1915 die Beforderung zum Leutnant Wahrend der anhaltenden Kampfe wurde er am 20 Mai 1915 verwundet und erhielt fur seine Leistungen an diesem Tag das Eiserne Kreuz II Klasse Nachdem er sich als Truppenoffizier verdient gemacht hatte wurde er am 15 Marz 1916 Bataillonsadjutant Im November desselben Jahres wurde ihm auch das Eiserne Kreuz I Klasse verliehen Am 11 Juli 1917 wurde er Regimentsadjutant und verblieb in dieser Stellung bis Kriegsende 2 In diesen Jahren nahm Schmundt an vielen Schlachten und Gefechten teil deren grosste die Herbstschlacht in der Champagne die Schlacht an der Somme und die an der Marne waren 3 Ordonnanz und Truppenoffizier Bearbeiten Beforderungen 2 4 August 1914 Fahnenjunker 22 Marz 1915 Leutnant 1 Mai 1926 Oberleutnant 1 Februar 1932 Hauptmann 1 Januar 1936 Major 1 Oktober 1938 Oberstleutnant 4 August 1939 Oberst 1 Januar 1942 Generalmajor 1 April 1943 Generalleutnant 1 September 1944 General der Infanterie Nach dem Waffenstillstand wurde Schmundts Regiment zuruck nach Brandenburg an der Havel verlegt Im Januar 1919 trat Schmundt in das Detachement Graf Stillfried ein ein vorwiegend aus ehemaligen Heeressoldaten gebildetes Freikorps das sich an den Strassenkampfen in Berlin etwa gegen den Spartakusaufstand beteiligte Im Juni 1919 wurde aus dem Detachement und dem Fusilier Regiment Nr 35 das Reichswehr Infanterie Regiment 5 gebildet 4 In dieser neuen Formation tat Schmundt ab dem 25 August 1919 Dienst als Ordonnanzoffizier 2 Als die Reichswehr am 1 Januar 1921 ihre endgultige Organisation erhielt wurde Schmundt in das unter anderem aus Teilen des Infanterie Regiments 5 neu aufgestellte 9 Preussische Infanterie Regiment in Potsdam ubernommen Am 28 Dezember 1921 wurde er stellvertretender Regimentsadjutant 1923 24 diente Schmundt als Truppenoffizier im Regiment bevor er von April bis August 1925 an einem Lehrgang der Heereswaffenschule teilnahm 2 In dieser Zeit holte er die Offiziersausbildung nach die wahrend des Krieges nicht hatte durchgefuhrt werden konnen 5 Nach erfolgreichem Abschluss erhielt er aufgrund seiner Kriegsverdienste einige Monate spater die Beforderung zum Oberleutnant und kehrte in den Tatigkeitsbereich zuruck der ihm am meisten lag die Adjutantur Am 1 Juni 1926 wurde er Adjutant des I Bataillon und am 1 August 1927 des Regiments selbst 2 Als Adjutant des IR 9 hatte Schmundt eine Dienststellung erreicht die ihn deutlich aus der Reihe seiner Kameraden hervorhob Der Adjutant des hauptstadtnahen Regiments hatte neben der militarischen auch eine gesellschaftliche Funktion und auf dem gesellschaftlichen Parkett scheint sich Schmundt sicher behauptet zu haben Jedenfalls wurden Vorgesetzte auf ihn aufmerksam und dies sollte sich fur seine Karriere gunstig auswirken Reinhard Stumpf 5 Am 14 Oktober 1926 heiratete Schmundt in der Potsdamer Garnisonkirche Anneliese von Kummer 1898 Die Verlobung hatte Anfang 1926 in Potsdam stattgefunden Anneliese von Kummer stammte aus Torgau und war die einzige Tochter des Oberstleutnants Wilhelm von Kummer Oktober 1914 als Fuhrer des Reserve Infanterie Regiments Nr 24 und seiner Frau Helene geborene Reineke 1917 Wiederverheiratung mit Generalmajor Rudolf von Cramer 6 Aus der Ehe zwischen Rudolf und Anneliese Schmundt gingen die Kinder Barbara Wilhelma 1927 Henning 1931 Gisela 1933 und Jurgen 1940 hervor Anneliese Schmundt bezeichnete spater die Jahre 1926 bis 1929 als die schonsten Jahre des militarischen Lebens meines Mannes und unseres privaten Lebens 2 Stabsverwendung und Wehrmachtfuhrung Bearbeiten Am 8 Marz 1929 bestand Schmundt die Wehrkreisprufung die die Grundvoraussetzung fur die Ausbildung zum Generalstabsoffizier und fur jeden Reichswehroffizier obligatorisch war Am 1 Oktober wurde er in den Stab der 1 Division beziehungsweise des Wehrkreises I nach Konigsberg in Ostpreussen versetzt wo er in den nachsten Jahren die Fuhrergehilfenausbildung absolvierte Kommandeur dieses Verbandes war zu dieser Zeit der Generalleutnant und spatere Reichskriegsminister Werner von Blomberg Chef des Stabes wurde im Fruhjahr 1931 Oberstleutnant Walter von Reichenau Wahrend dieser Zeit wurde Schmundt am 1 Februar 1931 zum Hauptmann befordert 7 Am 1 Oktober 1932 wurde Schmundt in die Heeres Organisations Abteilung T2 des Truppenamtes im Reichswehrministerium versetzt Leiter dieser Abteilung war zu diesem Zeitpunkt Oberst Wilhelm Keitel der spatere Chef des Oberkommandos der Wehrmacht Eine andere Amtsgruppe wurde von Major Alfred Jodl dem nachmaligen Chef des Wehrmachtfuhrungsstabes geleitet Schmundt war nun unmittelbar an der organisatorischen Vorbereitung der Heeresaufrustung beteiligt und kam mit Personen in engen Kontakt die spater zum engsten Zirkel Hitlers gehorten 5 Da es ublich war Generalstabsoffiziere immer wieder fur einige Zeit in die Truppe abzukommandieren wurde Schmundt am 1 Juni 1935 als Kompaniechef in das Infanterie Regiment 2 in Allenstein versetzt Dort wurde er zum Major befordert bevor er am 6 Oktober 1936 in den Generalstab der 18 Infanterie Division versetzt wurde die unter Generalmajor Hermann Hoth in Liegnitz formiert wurde nbsp Rechts hinter Hitler Rudolf Schmundt im Stab von Adolf Hitler im Juni 1940 vermutlich in Eselsberg in Bad Munstereifel Rodert in der Nahe des K Standes des Fuhrerhauptquartiers FelsennestIm Januar 1938 wurde er zum Chefadjutanten der Wehrmacht beim Fuhrer und Reichskanzler ernannt 8 Die plotzliche Berufung Schmundts erfolgte auf Grund der Blomberg Fritsch Krise in der Hitler seinen Heeresadjutanten Oberst Friedrich Hossbach als ihm gegenuber nicht loyal genug befunden hatte Hitler hatte zu Keitel der nunmehr Chef des Wehrmachtamtes im Reichskriegsministerium war gesagt Ich will einen neuen Adjutanten der mein Vertrauter und der Ihrige ist und nicht der anderer Stellen 9 Keitel empfahl daraufhin Schmundt den er aus dessen Zeit als Regimentsadjutant in Potsdam und aus dem Truppenamt kannte 10 Am 29 Januar 1938 trat Schmundt seine neue Dienststellung an wobei er offiziell zum Oberkommando der Wehrmacht versetzt wurde Wahrend er in den nachsten Jahren einer der engsten Mitarbeiter und Vertrauten Hitlers wurde stieg er rasch im Rang auf Im Oktober 1938 wurde er Oberstleutnant im August 1939 Oberst am 1 Januar 1942 Generalmajor und schliesslich im April 1943 Generalleutnant In seiner Funktion stellte er einen Mittler zwischen dem hoheren Offizierskorps einerseits und Hitler andererseits dar wobei er oft versuchte korrigierend in beide Richtungen zu wirken 11 Schon bald wurde er auch von Hermann Goring als einziger offener und vertrauenswurdiger Charakter im F uhrer H aupt Qu artier wahrgenommen 12 Als General der Infanterie Bodewin Keitel als Chef des Heerespersonalamtes abgelost wurde weil er die Intentionen des Fuhrers nicht mehr genugend berucksichtigt hatte setzte Hitler am 1 Oktober 1942 seinen Vertrauten Schmundt als neuen Amtschef ein zusatzlich zu dessen Aufgaben als Chefadjutant Fast zwei Jahre lang beeinflusste Schmundt in dieser Dienststellung die Personalpolitik des Heeres in bestimmendem Masse Einzelheiten zu diesen Aktivitaten siehe Schmundt und das Heerespersonalamt Todesumstande Bearbeiten nbsp Die zerstorte Lagebaracke in der Schmundt am 20 Juli 1944 schwer verletzt wurdeAm 20 Juli 1944 zundete Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg wahrend einer Lagebesprechung im Fuhrerhauptquartier Wolfsschanze eine Bombe die Adolf Hitler toten sollte Das Attentat verfehlte sein Ziel doch mehrere Offiziere darunter auch Schmundt wurden schwer verwundet Er verlor das linke Auge und erlitt Verbrennungen sowie schwere Verletzungen durch Splitter an beiden Beinen Am 25 Juli besuchte Hitler seinen Vertrauten im Lazarett Carlshof bei Rastenburg und beforderte ihn zum General der Infanterie 13 Auch in den nachsten Tagen erkundigte sich Hitler immer wieder nach Schmundt 14 Es muss doch immer die besten am schwersten treffen Hoffentlich schafft es der Schmundt der ist mir doch der unentbehrlichste von meinen Adjutanten und einer meiner liebsten Mitarbeiter Adolf Hitler Ende September 1944 verschlechterte sich jedoch der Gesundheitszustand Schmundts rapide Er blieb stundenlang bewusstlos und erlitt lange Fieberdelirien Am 1 Oktober 1944 verstarb er schliesslich in Carlshof 15 Gemass einem Wunsch den Schmundt vor seinem Tod geaussert hatte wurde seine Leiche am 5 Oktober 1944 in das Reichsehrenmal Tannenberg ubergefuhrt wo am folgenden Tag die Trauerfeier stattfand Die Trauerrede wurde von Generalfeldmarschall Ernst Busch gehalten einem ehemaligen Bekannten Schmundts aus dem Infanterie Regiment 9 Er betonte die Bedeutung des Nationalsozialismus und Adolf Hitlers fur den Verstorbenen Er gab ausserdem bekannt dass Schmundt postum mit der obersten Stufe des Deutschen Ordens der hochsten Auszeichnung der NSDAP geehrt werden sollte 16 Anschliessend wurde der Leichnam nach Berlin ubergefuhrt und am 7 Oktober 1944 auf dem Invalidenfriedhof beigesetzt Hier widmete Generaloberst Heinz Guderian dem Verstorbenen Abschiedsworte Er zeichnete das Bild eines preussisch gepragten Idealisten dessen Bemuhen es gewesen sei Preussentum und Nationalsozialismus zu versohnen Er sei ein unentbehrlicher Weggenosse Hitlers gewesen und habe an diesen geglaubt 17 Wirken in der Wehrmachtfuhrung BearbeitenSchmundt und die Wehrmachtadjutantur Bearbeiten Offenbar war er Schmundt der ideale Adjutant Kommunikativ und kameradschaftlich im Schriftlichen gewandt mit Begabung und Gedachtnis in Personalsachen dabei diskret und selbstbewusst genug um in der schwierigen Position zwischen Kommandeur und Kameraden bestehen zu konnen So war ihm die Adjutantenlaufbahn vorgezeichnet Reinhard Stumpf 1 Als Schmundt am 29 Januar 1938 seine neue Stelle als Chefadjutant bei Hitler antrat ging damit eine Umorganisation der Adjutantur einher War zuvor mit Oberst Hossbach ein Vertreter des Oberkommandos des Heeres der einflussreichste Militar in Hitlers Umgebung gewesen so reprasentierte Schmundt als Keitels Untergebener das neue Oberkommando der Wehrmacht Als solcher stiess er in der um ihren Einfluss gebrachten Heeresfuhrung auf Ablehnung Obwohl er selbst ein Verehrer des Generalstabschefs General der Artillerie Ludwig Beck gewesen war wurde er bei einer Meldung von diesem nur kuhl empfangen Oberst Hossbach weigerte sich sogar ihn in seine neue dienstliche Position einzufuhren 18 Prinzipiell gehorten zu Schmundts Aufgaben nun alle Vorgange welche die gesamte Wehrmacht betrafen Dazu unterstanden ihm neben einigen Unteroffiziersdienstgraden als Schreibkraften jeweils ein Adjutant des Heeres Major Gerhard Engel der Luftwaffe Oberst Nicolaus von Below und der Kriegsmarine Konteradmiral Karl Jesko von Puttkamer Jeder dieser Adjutanten war fur ein eigenes Referat zustandig Engel bearbeitete Gnadengesuche von Wehrmachtangehorigen in Rassenfragen Below Angelegenheiten des Fuhrerhauptquartiers und Dienstreisen und Puttkamer war verantwortlich fur Protokollfragen und die Wehrmachtgerichtsbarkeit Schmundt selbst behielt sich allerdings Gnadengesuche von Heeresoffizieren selbst vor 19 Die grosse Bedeutung die Schmundts Tatigkeit zukam hatte ihre Ursache in dem eigenwilligen Arbeitsstil Hitlers Dieser arbeitete selten an einem Schreibtisch und gab seine Anweisungen und Anordnungen mundlich an die Adjutanten Deren Aufgabe bestand dann darin die Absichten des Fuhrers in eine konkrete schriftliche Befehlsform zu bringen Ihnen fiel damit eine wichtige Mittlerrolle zwischen Hitler und der Wehrmacht zu Vor allem Schmundt wurde dadurch als Chefadjutant immer mehr auch mit politischen Fragen konfrontiert 20 Schon bald wurde Schmundt wie es Oberst Nicolaus von Below formulierte durch seine personliche Bescheidenheit und Uneigennutzigkeit und seine Treue zu einem engen Vertrauten Hitlers Je mehr Vertrauen Hitler zu Schmundt fasste desto intensiver zog er ihn als Berater hinzu Schmundt fasste diese Stellung als militarische Vermittlerrolle zwischen Hitler und der Heeresfuhrung auf So versuchte er die Einflusse von NSDAP und SS auf die Wehrmacht zuruckzudrangen 21 Andererseits versuchte er aber auch die Heerfuhrung naher an Hitler zu bringen Der Generalitat warf er in den Jahren 1937 38 Haltlosigkeit vor durch die viel Vertrauen bei Fuhrer und Volk verschuttet worden sei Aus diesem Blickwinkel bedauerte er nach dem Zustandekommen des Munchner Abkommens im Herbst 1938 dass es um die Tschechoslowakei nicht zum Krieg gekommen sei weil ein solcher die Verbindung von Wehrmacht und Fuhrer gefestigt hatte Schmundt stand damit im deutlichen Gegensatz zu anderen Wehrmachtangehorigen die zu diesem Zeitpunkt einen Staatsstreich planten gerade um einen neuen Krieg zu verhindern 22 Die besondere Stellung Schmundts erlaubte ihm tiefe Einblicke hinter die Kulissen des Regimes da er bei praktisch allen wichtigen Besprechungen ab 1938 zugegen war In diesem Zusammenhang entstand auch das sogenannte Schmundt Protokoll eine Aufzeichnung Schmundts von den Inhalten einer Rede Hitlers vor der militarischen Fuhrungsspitze am 23 Mai 1939 in der Neuen Reichskanzlei Da Hitler in dieser seinen unbedingten Entschluss zur Entfesselung eines Krieges gegen Polen bekannt gab wurde diese Mitschrift Schmundts im Nurnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher 1945 46 mit Dokument L 79 betitelt zu einem der Schlusseldokumente der Anklage 23 nbsp Der Mann im Hintergrund Schmundt hinten an der Wand bei der Unterzeichnung des Munchener Abkommens Die Vermittlerrolle die Schmundt zwischen der hoheren Fuhrung des Heeres und Hitler einnahm gewann vor allem nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges an Bedeutung 24 Im Auftrag Hitlers besuchte er oft die Front und konnte sich dadurch personliche Eindrucke verschaffen die er spater Hitler nahezubringen versuchte Oft versuchten die deutschen Heerfuhrer uber Schmundt den Diktator in seinen militarischen Entscheidungen zu beeinflussen Ein Beispiel dafur war Schmundts Einfluss auf die Offensive gegen Frankreich im Jahre 1940 Er erfuhr Ende Januar 1940 bei einem Frontbesuch von den operativen Planen des Generalleutnants Erich von Manstein die vom Oberkommando des Heeres abgelehnt worden waren Er organisierte daraufhin ein Treffen zwischen Manstein und Hitler und Ersterem gelang es sein Konzept durchzusetzen Dieser Sichelschnittplan wurde spater die Basis fur den Erfolg der deutschen Offensive im Westen 25 In einem anderen Fall begleitete Schmundt im Februar 1941 die deutschen Truppen nach Nordafrika um dort Hitlers personliches Interesse an diesem Kriegsschauplatz zu bestarken 26 Ahnlich lagen die Dinge wenn Schmundt als personlicher Gesandter Hitlers Dotationen an einzelne Spitzenmilitars uberbrachte 27 Und schon vor seiner Ernennung zum Chef des Heerespersonalamtes hatte Schmundt Einfluss auf wichtige Personalangelegenheiten So empfahl er im Fruhjahr 1942 Kurt Zeitzler als Chef des Oberbefehlshabers West und einige Monate spater als neuen Chef des Generalstabes 28 Allerdings hatte diese Vermittlerrolle auch ihre Grenzen Zwar war Schmundt bei seinen zahlreichen Frontbesuchen vor allem wahrend der spateren Phasen des Krieges wegen der Zustande in der Truppe besorgt und versprach Hitler daruber ein ungeschminktes Bild der Lage zu unterbreiten Doch scheint er bewusst nicht alles weitergegeben zu haben So soll er einmal bei der Ruckkehr von der Ostfront zu einem Bekannten gesagt haben Ich kann dem Fuhrer das alles was ich an negativen Eindrucken gesammelt habe gar nicht sagen Wenn Sie wussten wie sehr er sich qualt und wie hart er arbeitet dann wurden Sie verstehen dass man ihm das in aller Harte nicht berichten kann 29 Schmundt versuchte mehrfach andere hohe Offiziere im Rahmen seiner Moglichkeiten vor SS und Gestapo zu schutzen So warnte er 1943 beispielsweise Generalleutnant Adolf Heusinger den Chef der Operationsabteilung im OKH dass Hitlers offizieller Verantwortlicher fur die Kriegsgeschichtsschreibung Generalmajor Walter Scherff ihn wegen defatistischer Ausserungen bei der SS gemeldet habe wie der Historiker Marcel Stein unter Bezugnahme auf Heusingers nach dem Krieg veroffentlichten Memoiren darstellt In einem anderen Fall hatte die Gestapo Ermittlungen gegen die Ehefrau des Generalfeldmarschalls Wilhelm Ritter von Leeb eingeleitet nachdem sich diese gegenuber ihrem Zahnarzt kritisch uber Hitler geaussert hatte Schmundt verhinderte angeblich eine weitere Verfolgung des Falles und wies den Feldmarschall darauf hin seine Frau solle besser ihren Zahnarzt wechseln 30 Schmundt und das Heerespersonalamt Bearbeiten Am 1 Oktober 1942 wurde Schmundt unter Beibehaltung seiner Stellung als Chefadjutant der Wehrmacht zum Leiter des Heerespersonalamtes bestimmt Damit gewann er entscheidenden Einfluss auf die Personalpolitik des Heeres und kurze Zeit spater auch auf die des Generalstabsdienstes Um beiden Dienststellungen gerecht werden zu konnen ernannte Schmundt Generalmajor Wilhelm Burgdorf zum stellvertretenden Leiter des Heerespersonalamtes und damit zu seinem wichtigsten Mitarbeiter 31 Schmundt war von Hitler dazu ausersehen die seiner Ansicht nach strukturelle Fehlentwicklung im Offizierskorps zu beseitigen und die alte Generalitat durch einen neuen nationalsozialistischen Typus Offizier zu ersetzen 32 Das dringendste Problem in diesem neuen Arbeitsbereich bestand fur die Wehrmacht in der Vergrosserung des Offizierskorps Seit 1939 waren 16 000 Offiziere gefallen oder verwundet worden was 30 Prozent des damaligen aktiven Bestandes ausmachte Um diese Verluste auszugleichen hatte man das Beforderungsprinzip der Anciennitat aufweichen mussen indem die Dienstzeiten in den einzelnen Dienstgraden verkurzt wurden Die Dienstzeit bis zum Rang Hauptmann verringerte sich bis April 1942 durchschnittlich um 40 Prozent die bis zum Major um bis zu 50 Prozent Am 7 Juni 1942 war schliesslich die Leistungsbeforderung eingefuhrt worden 33 Doch erst Schmundt setzte diese Richtlinien in konkrete Anordnungen um die von Hitler am 4 Oktober und 4 November 1942 per Fuhrerbefehl in Kraft gesetzt wurden In Zukunft soll jeder junge Deutsche aus allen Kreisen der Bevolkerung ohne Rucksicht auf Herkunft nur ausgelesen auf Grund der Personlichkeit und Bewahrung vor dem Feinde Offizier werden konnen 34 Damit lag Schmundt mit seinen Vorstellungen von einer Verjungung des Offizierskorps auf einer Linie mit den Vorstellungen Hitlers nach dessen sozialdarwinistischer Auffassung Tapferkeit Willenskraft und fanatischer Glaube die Tugenden des neuen Offiziers sein sollten Wer sich an der Front bewahrte und die passende politische Einstellung bewies sollte befordert werden 35 In diesem Zusammenhang wurde auch die bisherige Voraussetzung eines hoheren Schulabschlusses fur Offiziersanwarter fallengelassen und auch Hochschulstudien fur Offiziere waren nicht mehr vorgesehen Fur Hitler war dies Ausdruck der nationalsozialistischen Chancengleichheit in der Volksgemeinschaft wahrend fur Schmundt wohl eher die Tatsache entscheidend blieb dass die Abiturienten Jahrgange nicht mehr ausreichten um den Bedarf an Offizieren zu decken 36 Erst vor diesem Hintergrund wurden zahlreiche Blitzkarrieren in der zweiten Halfte des Krieges moglich von denen Personen wie Walter Model oder Ferdinand Schorner profitierten Dietrich Peltz wurde so mit nur 29 Jahren zum jungsten Generalmajor der Wehrmacht 37 nbsp Immer in Hitlers Nahe Bei der Lagebesprechung am 20 Juli 1944 stand Schmundt 7 direkt vor der Bombe Eine Ausnahme bildeten die Offiziere des Generalstabsdienstes Hitler wollte samtliche Klassenunterschiede abschaffen und auch diese langjahrig ausgebildete Elite des Offizierskorps in die neuen Regelungen einbeziehen Sie sollten die roten Streifen ihr ausseres Erkennungsmerkmal verlieren und sich ebenfalls an der Front bewahren Da jedoch bereits ein Mangel an Generalstabsoffizieren bestand war eine solche Rotation nicht moglich was zu einer Benachteiligung der Generalstabsoffiziere fuhren musste Schmundt setzte sich deshalb fur die haufigere Beforderung dieser Gruppe ein und uberzeugte Hitler ebenfalls deren Statussymbole nicht anzutasten 38 Allerdings wurde in der neuen Personalpolitik des Heeres erhohter Wert auf die politische Einstellung des Offizierskorps gelegt Schmundt machte hier nationalsozialistische Grundsatze zu Schlusselelementen seiner Politik die weit uber die zunachst betonte Chancengleichheit und Frontbewahrung hinausgingen Auch der Einfluss Hitlers muss dabei in Betracht gezogen werden da dieser darauf bestand dass die nationalsozialistische Weltanschauung fur jeden Offizier eine Grundvoraussetzung darstellen solle 38 In diesem Sinne versuchte Schmundt das Offizierskorps an Hitler heranzufuhren und auf einen nationalsozialistischen Kurs einzuschworen 19 Schmundt nahm im Oktober 1942 zwei Falle von Offizieren die Kontakt mit Juden hielten zum Anlass fur eine Verfugung des Heerespersonalamtes Der eine Offizier hatte mit einem ehemaligen judischen Schulkameraden einen personlichen Briefwechsel gepflegt der andere sich mehrmals offentlich mit einem Juden einem ehemaligen Offizier des Ersten Weltkriegs der nun den Davidstern zu tragen hatte in einer deutschen Stadt gezeigt was fur beide Offiziere die Entlassung aus dem Heeresdienst zur Folge hatte 39 In seinem Tatigkeitsbericht vom 31 Oktober vermerkte Schmundt dass mehrere Vorfalle Veranlassung gaben auf die Einstellung des Offiziers zum Judentum als einem kriegsentscheidenden Teil der nat ional soz ialistischen Haltung des Offiziers eindeutig hinzuweisen 40 Er forderte in seiner auf denselben Tag datierten Verfugung Jeder Offizier muss von der Erkenntnis durchdrungen sein dass in erster Linie der Einfluss des Judentums dem deutschen Volk den Anspruch auf Lebensraum und Geltung in der Welt streitig macht und zum zweiten Male unser Volk zwingt mit dem Blute seiner besten Sohne sich gegenuber einer Welt von Feinden durchzusetzen Es gibt keinen Unterschied zwischen sog anstandigen Juden und anderen Es darf ebensowenig Rucksichtnahme geben auf Beziehungen irgendwelcher Art die zu einer Zeit bestanden haben zu der die Erkenntnis der Gefahr des Judentums noch nicht Allgemeingut des deutschen Volkes war Es darf demgemass keinerlei sei es auch noch so lockere Verbindung zwischen einem Offizier und einem Angehorigen der judischen Rasse geben Der gegenwartige harte Kampf gegen den judisch bolschewistischen Weltfeind zeigt mit besonderer Deutlichkeit das wahre Gesicht des Judentums Der Offizier muss deshalb aus innerer Uberzeugung heraus das Judentum und damit jede Verbindung zu ihm ablehnen Wer gegen diese kompromisslose Haltung verstosst ist als Offizier untragbar Die unterstellten Offiziere sind in geeigneter Weise zu belehren 41 Diese Aussage dass die Einstellung zum Judentum ein kriegsentscheidendes Kriterium sei wiederholte Schmundt auch am 17 November 1942 vor den ersten Lehrgangsteilnehmern der neuen Hoheren Adjutantur Daraus sei ferner eine konsequente Einstellung abzuleiten hinsichtlich der Exekutionen die ja nicht die Wehrmacht auszufuhren habe 42 Hatte Schmundt auf diese Weise die Wehrmacht auf die Unterstutzung der Einsatzgruppen Morde verpflichtet so erklarte er in einem Befehl vom 5 Januar 1944 das Offizierskorps zu einer tragenden Saule des Regimes Die fanatische Kampfentschlossenheit und die Beharrlichkeit des Glaubens an den Sieg liegt in unserer nationalsozialistischen Weltanschauung begrundet Der Offizier ist in besonderem Masse durch seinen Eid an den Fuhrer und dessen Staatsidee gebunden Er ist damit ebenso ein tragendes Element des Staates wie der Hoheitstrager der Partei 43 Diese Betonung weltanschaulicher Voraussetzungen wurde von Schmundt auch in die Praxis umgesetzt Die Vorschlage fur die Leistungsbeforderungen sollten von den Kommandobehorden an der Front ausgehen Deshalb schuf Schmundt in diesen von der Division aufwarts die Institution eines Hoheren Adjutanten Diese Adjutanten bearbeiteten derartige Personalfragen und waren angewiesen bei ihrer Beurteilung von Offizieren deren nationalsozialistischer Einstellung eine zentrale Rolle einzuraumen Zugleich stellte diese Hohere Adjutantur die gleichberechtigt neben dem Generalstab stehen sollte einen Versuch Schmundts dar sich eine Hausmacht zu schaffen 44 Schmundt und der Widerstand Bearbeiten nbsp Henning von Tresckow Vertrauter Schmundts und fuhrender Kopf des militarischen WiderstandesSchmundt stand in nahem Kontakt zu Vertretern des militarischen Widerstands in der Wehrmacht ohne diesem jedoch anzugehoren Dabei stellte seine enge Beziehung zu Henning von Tresckow einem der fuhrenden Kopfe der Widerstandsbewegung ein Schlusselmoment dar 45 Beide hatten als junge Leutnante im Infanterie Regiment 9 gedient und dort zusammen die Fahnen des Gardekorps vor der Interalliierten Militar Kontrollkommission versteckt Schmundt besuchte als Chefadjutant Hitlers mehrmals den Stab der Heeresgruppe Mitte in dem Tresckow diente und der als ein Zentrum des militarischen Widerstandes galt Bei den dort gefuhrten relativ offenen Reden merkte Schmundt an dass Tresckow den Fuhrer ablehne doch vertraute er ihm weiterhin und meldete dessen Ansichten nicht weiter 29 Diese unglaubliche Naivitat machte sich Tresckow zunutze um personelle Veranderungen im Sinne der Verschworung durchzusetzen Vorgange und Absichten aus dem Fuhrer Hauptquartier zu erfahren und diese zum Zweck seiner eigenen Plane zu beeinflussen Generalmajor Freiherr von Gersdorff 29 So wurde beispielsweise Oberst Graf Stauffenberg den Schmundt fur sehr befahigt hielt und den er deshalb verwundet aus Afrika hatte ausfliegen lassen auf Betreiben Tresckows mit Hilfe Schmundts in den Stab des Ersatzheeres versetzt Nur so konnte er spater an der Lagebesprechung im Fuhrerhauptquartier am 20 Juli 1944 teilnehmen 14 Auch zuvor schon hatte Schmundt die Widerstandsbewegung unabsichtlich mit wichtigen Informationen versorgt So erfuhren die Verschworer im Marz 1943 von ihm zu welchem Zeitpunkt Hitler eine Beutewaffen Ausstellung im Berliner Zeughaus besuchen wollte Er setzte sich ausserdem dafur ein dass der Fuhrer beim Rundgang durch die Ausstellung von Schmundts langjahrigem Bekannten Oberstleutnant Freiherr von Gersdorff dem designierten Attentater an diesem Tag begleitet wurde Das Attentat scheiterte jedoch da Hitler das Gebaude zu schnell wieder verliess 46 Tresckow soll versucht haben durch Schmundt noch 1944 selbst ins Fuhrerhauptquartier versetzt zu werden wo er besser an den Umsturzplanen beteiligt werden konnte Dies scheiterte jedoch Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Beziehung der beiden Freunde bereits merklich abgekuhlt Wenige Wochen vor dem Attentat vom 20 Juli 1944 gerieten beide in einen heftigen Streit uber die Beendigung des Krieges 24 Dennoch versuchte Tresckow im Sommer 1944 erneut mit Hilfe Schmundts eine Versetzung zu erreichen diesmal in den Stab seines ehemaligen Vorgesetzten des nunmehrigen Oberbefehlshabers West in Frankreich Generalfeldmarschall Gunther von Kluge Er hoffte dort nach dem Staatsstreich die Front fur die Alliierten offnen zu konnen Kluge kannte jedoch die konspirative Einstellung Tresckows und lehnte ab 47 Urteile uber Schmundt Bearbeiten nbsp Das Grab Rudolf Schmundts auf dem Berliner InvalidenfriedhofBei der Ernennung zum Chefadjutanten Hitlers fand Schmundt nicht nur positive Aufnahme Sein Vorganger Oberst Friedrich Hossbach lehnte es strikt ab seinen Nachfolger in die Geschaftsgange einzuarbeiten 48 Auch der damalige Chef des Generalstabes General der Artillerie Ludwig Beck zeigte ihm die kalte Schulter sah er doch in ihm einen Abtrunnigen der nunmehr zu Hitler und zum OKW gehorte und damit in Gegnerschaft zur Heeresfuhrung stand 49 Jedoch war sein Ruf im Offizierskorps auch in spateren Jahren nicht durchweg negativ auch wenn er weithin als hitlerhorig galt was ihm den spottischen Namen Junger Johannes 50 eintrug Ursachlich dafur war dass Schmundt ein Herz fur die Truppe hatte sich deren Sorgen und Note anhorte und zwischen ihr und Hitler zu vermitteln versuchte Unterstutzung fand er auch in dem Bestreben Einflusse der Partei auf Personalentscheidungen des Heeres zu unterbinden 24 Hinzu kam seine menschlich sympathische Art mit welcher er sein Umfeld fur sich gewann Nicolaus von Below Schmundts langjahriger Mitarbeiter berichtete dass Schmundt diesbezuglich das Gegenteil seines Vorgangers Hossbach war Wie diesem jegliche Warmherzigkeit fehlte besass Schmundt die aufgeschlossene Verbindlichkeit die ein Offizier fur seine Kameraden und Untergebenen haben muss Schmundt konnte ausgesprochen frohlich sein 49 Es fanden sich jedoch auch unter den Zeitgenossen ausgesprochen kritische Stimmen Ein anderer zeitweiliger Mitarbeiter im Oberkommando der Wehrmacht war Helmuth Greiner Dieser beschrieb Schmundt nach dem Krieg als angstlich bemuht auch nicht den mindesten Schatten auf seinen Herren und Meister fallen zu lassen Sein grosster Fehler sei gewesen Hitler standig im Glauben an die eigene Unfehlbarkeit bestarkt zu haben Ausserdem sei er fur zahlreiche Fehlbesetzungen in den oberen militarischen Fuhrungsrangen mitverantwortlich gewesen 51 Der Historiker Reinhard Stumpf geht davon aus dass Schmundt zu den Deutschen gehorte die glaubten dass sich Altes und Neues Preussentum und Nationalsozialismus miteinander verbinden liessen Wahrend allerdings die Mehrheit der Offiziere abwartete war Schmundt wie auch Keitel Blomberg oder Reichenau bestrebt das Heer an Hitler heranzufuhren 52 Schmundt habe sich aber bei aller Begeisterung fur Hitlers Genie so Stumpf mehr als Keitel und Jodl stets als Angehoriger des Heeres gefuhlt Eingriffe die von aussen kamen und nicht unmittelbar uber Hitler liefen sei er entgegengetreten 53 Manfred Messerschmidt hingegen sieht in Schmundt lediglich ein gefugiges Werkzeug Hitlers Er habe mit seiner Personalpolitik ab 1942 dem Offizierskorps einen so strikten Loyalitatsbegriff zur Verpflichtung gemacht dass schlechthin keine abweichende Regung mehr moglich sein konnte die nicht gegen die Treue zum Fuhrer verstossen hatte Die Grenze des Verrats wurde uber das Handeln und Wollen hinaus in das Denken vorverlegt 54 Hermann Weiss geht noch einen Schritt weiter und charakterisiert Schmundt als uberzeugten Nationalsozialisten und Hitler bedingungslos ergeben 55 Auch der Militarhistoriker Wolfram Wette sieht Schmundt als uberzeugten Nationalsozialisten in der Generalitat des Heeres der mit seiner Verfugung vom 31 Oktober 1942 den Offizieren eine eindeutig antisemitische Einstellung abverlangte 56 Der Historiker Johannes Hurter betont in seinem Beitrag in der Neuen Deutschen Biographie ebenfalls das Beispiel dieser Verfugung zeige wie sehr S chmundt die ideologischen Vorgaben akzeptierte Hurter hebt jedoch auch den ambivalenten Charakter der Tatigkeit Schmundts hervor Dass ihn Hitler nach seinem Tod als seinen besten Mann bezeichnete wahrend ihn General Heinz Guderian als preuss ischen Idealisten ruhmte verdeutlicht S chmundt s Stellung zwischen Tradition Moderne und einer verbrecherischen Staatsfuhrung 11 Literatur BearbeitenNicolaus von Below Als Hitlers Adjutant 1937 1945 Hase amp Koehler Verlag Mainz 1980 ISBN 3 7758 0998 8 Dermot Bradley Richard Schulze Kossens Hrsg Tatigkeitsbericht des Chefs des Heerespersonalamtes General der Infanterie Rudolf Schmundt Biblio Verlag Osnabruck 1984 ISBN 3 7648 1292 3 Rudolf Christoph von Gersdorff Soldat im Untergang Ullstein Frankfurt am Main Wien Berlin 1977 ISBN 3 550 07349 6 Johannes Hurter Schmundt Rudolf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 267 Digitalisat Geoffrey P Megargee Hitler und die Generale Das Ringen um die Fuhrung der Wehrmacht 1933 1945 Ferdinand Schoningh Paderborn Munchen Wien Zurich 2006 ISBN 3 506 75633 8 Reinhard Stumpf Die Wehrmacht Elite Rang und Herkunftsstruktur der deutschen Generale und Admirale 1933 1945 Boldt Boppard am Rhein 1982 ISBN 3 7646 1815 9 Wehrwissenschaftliche Forschungen Bd 29 Reinhard Stumpf General der Infanterie Rudolf Schmundt In Gerd R Ueberschar Hrsg Hitlers militarische Elite Bd 2 Primus Darmstadt 1998 ISBN 3 534 12678 5 S 226 235 Hermann Weiss Biographisches Lexikon zum Dritten Reich Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2002 ISBN 3 596 13086 7 Wolfram Wette Die Wehrmacht Feindbilder Vernichtungskrieg Legenden S Fischer Frankfurt am Main 2002 ISBN 3 10 091208 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rudolf Schmundt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Rudolf Schmundt im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b Reinhardt Stumpf General der Infanterie Rudolf Schmundt In Gerd R Ueberschar Hrsg Hitlers militarische Elite Bd 2 Darmstadt 1998 S 227 a b c d e f Dermot Bradley Richard Schulze Kossens Hrsg Tatigkeitsbericht des Chefs des Heerespersonalamtes General der Infanterie Rudolf Schmundt Osnabruck 1984 S 15 Fur eine detaillierte Darstellung des Regiments und seiner Einsatze Das Fusilier Regiment Prinz Heinrich von Preussen Brandenburgisches Nr 35 im Weltkriege Berlin 1929 Georg Tessin Deutsche Verbande und Truppen 1918 1939 Osnabruck 1974 S 110 a b c Reinhardt Stumpf General der Infanterie Rudolf Schmundt In Gerd R Ueberschar Hrsg Hitlers militarische Elite Bd 2 Darmstadt 1998 S 228 A von Wilke Aus der Gesellschaft Sport im Bild Jahrgang 1926 S 288 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung sib Dermot Bradley Richard Schulze Kossens Hrsg Tatigkeitsbericht des Chefs des Heerespersonalamtes General der Infanterie Rudolf Schmundt Osnabruck 1984 S 16 Dermot Bradley Richard Schulze Kossens Hrsg Tatigkeitsbericht des Chefs des Heerespersonalamtes General der Infanterie Rudolf Schmundt Osnabruck 1984 S 17 Friedrich Hossbach Zwischen Wehrmacht und Hitler Wolfenbuttel Hannover 1949 S 123 Vgl das Zitat Keitels in Walter Gorlitz Generalfeldmarschall Keitel Verbrecher oder Offizier Erinnerungen Briefe Dokumente des Chefs OKW Berlin 1961 S 109 a b Johannes Hurter Schmundt Rudolf In Neue Deutsche Biographie Bd 23 Berlin 2007 S 267 Zit nach Walter Warlimont Im Hauptquartier der deutschen Wehrmacht 1939 bis 1945 Augsburg 1990 S 291 Fn 5 Reinhardt Stumpf General der Infanterie Rudolf Schmundt In Gerd R Ueberschar Hrsg Hitlers militarische Elite Bd 2 Darmstadt 1998 S 232 a b Dermot Bradley Richard Schulze Kossens Hrsg Tatigkeitsbericht des Chefs des Heerespersonalamtes General der Infanterie Rudolf Schmundt Osnabruck 1984 S 21 Dermot Bradley Richard Schulze Kossens Hrsg Tatigkeitsbericht des Chefs des Heerespersonalamtes General der Infanterie Rudolf Schmundt Osnabruck 1984 S 22 Vgl die Rede Buschs in Dermot Bradley Richard Schulze Kossens Hrsg Tatigkeitsbericht des Chefs des Heerespersonalamtes General der Infanterie Rudolf Schmundt Osnabruck 1984 S 59 ff Die Rede ist abgedruckt in Dermot Bradley Richard Schulze Kossens Hrsg Tatigkeitsbericht des Chefs des Heerespersonalamtes General der Infanterie Rudolf Schmundt Osnabruck 1984 S 61 f Karl Heinz Janssen Fritz Tobias Der Sturzder Generale Hitler und die Blomberg Fritsch Krise Munchen 1994 S 137 a b Dermot Bradley Richard Schulze Kossens Hrsg Tatigkeitsbericht des Chefs des Heerespersonalamtes General der Infanterie Rudolf Schmundt Osnabruck 1984 S 18 Nicolaus von Below Als Hitlers Adjutant 1937 1945 Mainz 1980 S 32 71 Nicolaus von Below Als Hitlers Adjutant 1937 1945 Mainz 1980 S 32 71 und 106 Helmut Krausnick Zum militarischen Widerstand gegen Hitler 1933 bis 1938 Moglichkeiten Ansatze Grenzen und Kontroversen In Thomas Vogel Hrsg Aufstand des Gewissens Militarischer Widerstand gegen Hitler und das NS regime 1933 1945 6 Aufl Hamburg Berlin Bonn 2001 S 135 185 Die Zitate Schmundts finden sich auf S 171 Zur Entstehung und Uberlieferung des Dokuments vgl Nicolaus von Below Als Hitlers Adjutant 1937 1945 Mainz 1980 S 164 f a b c Reinhardt Stumpf General der Infanterie Rudolf Schmundt In Gerd R Ueberschar Hrsg Hitlers militarische Elite Bd 2 Darmstadt 1998 S 229 Karl Heinz Frieser Blitzkrieg Legende Der Westfeldzug 1940 Munchen 1996 S 80 f Erwin Rommel Krieg ohne Hass Heidenheim Brenz 1956 S 12 f Ein Beispiel findet sich in Rudolf Christoph von Gersdorff Soldat im Untergang Frankfurt Main 1977 S 124 Walter Warlimont Im Hauptquartier der deutschen Wehrmacht 1939 bis 1945 Augsburg 1990 S 270 a b c Rudolf Christoph von Gersdorff Soldat im Untergang Frankfurt am Main 1977 S 118 Marcel Stein Field Marshal Von Manstein A Portrait The Janus Head Solihull 2007 S 188 f Geoffrey P Megargee Hitler und die Generale Das Ringen um die Fuhrung der Wehrmacht 1933 1945 Paderborn Munchen u a 2006 S 224 Reinhardt Stumpf General der Infanterie Rudolf Schmundt In Gerd R Ueberschar Hrsg Hitlers militarische Elite Bd 2 Darmstadt 1998 S 226 Geoffrey P Megargee Hitler und die Generale Das Ringen um die Fuhrung der Wehrmacht 1933 1945 Paderborn Munchen u a 2006 S 225 Reinhardt Stumpf General der Infanterie Rudolf Schmundt In Gerd R Ueberschar Hrsg Hitlers militarische Elite Bd 2 Darmstadt 1998 S 230 Dermot Bradley Richard Schulze Kossens Hrsg Tatigkeitsbericht des Chefs des Heerespersonalamtes General der Infanterie Rudolf Schmundt Osnabruck 1984 S 8 f Reinhardt Stumpf General der Infanterie Rudolf Schmundt In Gerd R Ueberschar Hrsg Hitlers militarische Elite Bd 2 Darmstadt 1998 S 231 Geoffrey P Megargee Hitler und die Generale Das Ringen um die Fuhrung der Wehrmacht 1933 1945 Paderborn Munchen u a 2006 S 225 f u Fn 80 Reinhardt Stumpf Die Wehrmacht Elite Rang und Herkunftsstruktur der deutschen Generale und Admirale 1933 1945 Boppard am Rhein 1982 S 322 328 a b Geoffrey P Megargee Hitler und die Generale Das Ringen um die Fuhrung der Wehrmacht 1933 1945 Paderborn Munchen u a 2006 S 226 Wolfram Wette Die Wehrmacht Feindbilder Vernichtungskrieg Legenden S Fischer Frankfurt a M 2002 S 134 Dermot Bradley Richard Schulze Kossens Hrsg Tatigkeitsbericht des Chefs des Heerespersonalamtes General der Infanterie Rudolf Schmundt fortgefuhrt von General der Infanterie Wilhelm Burgdorf 1 Oktober 1942 29 Oktober 1944 Osnabruck 1984 Eintrag vom 31 Oktober 1942 S 16 Zit nach Wolfram Wette Die Wehrmacht Feindbilder Vernichtungskrieg Legenden S Fischer Frankfurt a M 2002 S 134 f im Wortlaut auch bei Manfred Messerschmidt Die Wehrmacht im NS Staat Zeit der Indoktrination Hamburg 1969 S 355 Jurgen Forster Geistige Kriegfuhrung in Deutschland In Ralf Blank u a Die deutsche Kriegsgesellschaft 1939 bis 1945 Erster Halbband Politisierung Vernichtung Uberleben Stuttgart 2004 S 547 Zit nach Dermot Bradley Richard Schulze Kossens Hrsg Tatigkeitsbericht des Chefs des Heerespersonalamtes General der Infanterie Rudolf Schmundt Osnabruck 1984 S 20 Reinhardt Stumpf Die Wehrmacht Elite Rang und Herkunftsstruktur der deutschen Generale und Admirale 1933 1945 Boppard am Rhein 1982 S 330 f Zu dieser Beziehung naher Bodo Scheurig Henning von Tresckow Ein Preusse gegen Hitler Berlin 1987 S 58 67 79f 98 181 Rudolf Christoph von Gersdorff Soldat im Untergang Frankfurt Main 1977 S 128 131 Hans Speidel Aus unserer Zeit Erinnerungen Berlin 1977 S 192 Friedrich Hossbach Zwischen Wehrmacht und Hitler Wolfenbuttel Hannover 1949 S 123 a b Nicolaus von Below Als Hitlers Adjutant 1937 1945 Mainz 1980 S 71 Frido von Senger und Etterlin Krieg in Europa Koln Berlin 1960 S 307 f Helmuth Greiner Die oberste Wehrmachtfuhrung 1939 1943 Wiesbaden 1951 S 14 f Reinhardt Stumpf General der Infanterie Rudolf Schmundt In Gerd R Ueberschar Hrsg Hitlers militarische Elite Bd 2 Darmstadt 1998 S 233 Reinhardt Stumpf Die Wehrmacht Elite Rang und Herkunftsstruktur der deutschen Generale und Admirale 1933 1945 Boppard am Rhein 1982 S 321 Manfred Messerschmidt Die Wehrmacht im NS Staat Hamburg 1969 S 239 und 311 Hermann Weiss Biographisches Lexikon zum Dritten Reich Frankfurt 2002 S 411 Wolfram Wette Die Wehrmacht Feindbilder Vernichtungskrieg Legenden S Fischer Frankfurt a M 2002 S 134 f nbsp Dieser Artikel wurde am 17 Februar 2011 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 129585483 lobid OGND AKS LCCN n85033609 VIAF 3556747 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schmundt RudolfKURZBESCHREIBUNG deutscher General der Infanterie der WehrmachtGEBURTSDATUM 13 August 1896GEBURTSORT Metz Reichsland Elsass LothringenSTERBEDATUM 1 Oktober 1944STERBEORT Carlshof bei Rastenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Schmundt amp oldid 238308154