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Wolfgang Hedler 7 November 1899 in Magdeburg 26 Februar 1986 in Stuttgart war ein deutscher Politiker verschiedener rechtsgerichteter Parteien unter anderem DP DRP WAV Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHedler gehorte wahrend der Weimarer Republik zuerst dem Stahlhelm an zum 1 Januar 1932 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 856 232 1 Beruflich war er zunachst als leitender Angestellter einer Bank tatig Ab 1939 nahm er als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil Er wurde schwer verwundet und geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft aus der er 1945 frei kam 2 Ab 1947 war er als Angestellter eines kirchlichen Hilfswerkes in Rendsburg tatig 1949 wurde er fur die Deutsche Partei in den Bundestag gewahlt Am 19 Januar 1950 wurde er wegen pronazistischer und antisemitischer Ausserungen aus Fraktion und Partei ausgeschlossen Bekanntheit erlangte Hedler durch einen Vortrag in der Gaststatte Deutsches Haus in Einfeld heute zu Neumunster am 26 November 1949 in dem er die Mitglieder des deutschen Widerstands als Vaterlandsverrater beschimpfte und die deutsche Kriegsschuld bestritt Dabei sagte er Ob das Mittel die Juden zu vergasen das gegebene gewesen ist daruber kann man geteilter Meinung sein Vielleicht hatte es andere Wege gegeben sich ihrer zu entledigen Daraufhin wurde ein Strafverfahren gegen Hedler angestrengt am 31 Januar 1950 begann am Landgericht Kiel der Prozess gegen ihn wegen Verleumdung und Verunglimpfung Die Richter selbst ehemalige NSDAP Mitglieder sprachen Hedler am 15 Februar 1950 frei was zu einer Welle der Emporung fuhrte 3 Im Berufungsverfahren wurde Hedler am 20 Juli 1951 wegen offentlicher Beleidigung in Tateinheit mit offentlicher Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener und mit offentlicher ubler Nachrede zu neun Monaten Haft verurteilt Er legte zwar Revision beim Bundesgerichtshof ein scheiterte damit jedoch im Mai 1952 Hedler musste sechs Monate seiner Strafe absitzen 4 Bei der Bundestagssitzung am 10 Marz 1950 schloss ihn Bundestagsprasident Erich Kohler sogleich nach seinem Erscheinen von der Teilnahme am Rest der Sitzung aus 5 Er zog sich in den Bundestagsruheraum zuruck wo ihn SPD Abgeordnete unter Fuhrung von Herbert Wehner und Rudolf Ernst Heiland aufsuchten und mit der Begrundung er durfe sich in den Raumen des Bundestags nicht mehr aufhalten unter Einsatz korperlicher Gewalt aus dem Raum verwiesen Auf dem Ruckzug vor ihnen sturzte er durch eine geschlossene Glastur und eine Treppe hinab und erlitt dabei leichte Verletzungen Wehner und Heiland wurden daraufhin fur mehrere Tage von den Sitzungen des Bundestages ausgeschlossen und nachdem Hedler einen Zivilprozess gegen sie betrieben hatte zur Zahlung von Schmerzensgeld verurteilt Er schloss sich der Deutschen Reichspartei an aus der er im September 1950 wieder ausschied Im Januar 1952 grundete er mit Gunter Goetzendorff die kurzlebige Nationale Reichspartei Anfang Marz 1952 verhandelte er mit der Fuhrung der FDP Bundestagsfraktion um August Martin Euler ergebnislos daruber dieser als Hospitant beizutreten 6 Am 25 Marz 1953 beteiligte er sich an der Wiedergrundung der WAV Gruppe im Bundestag kandidierte jedoch bei der Bundestagswahl im Bundestagswahlkreis Esslingen erfolglos fur den Dachverband der Nationalen Sammlung DNS und schied aus dem Parlament aus Literatur BearbeitenNorbert Frei Vergangenheitspolitik Die Anfange der Bundesrepublik und die NS Vergangenheit 2 Auflage Munchen 1997 ISBN 3 406 42557 7 S 309 325 Kapitel zum Fall Hedler Rudolf Vierhaus Ludolf Herbst Hrsg Bruno Jahn Mitarbeit Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949 2002 Band 1 A M K G Saur Munchen 2002 ISBN 3 598 23782 0 S 318 Kalenderblatt 10 3 1950 In Der Spiegel 10 Marz 2009 ISSN 2195 1349 spiegel de abgerufen am 20 August 2023 Andreas Eichmuller Keine Generalamnestie Die Strafverfolgung von NS Verbrechen in der fruhen Bundesrepublik Oldenbourg Munchen 2012 ISBN 978 3 486 70412 9 Weblinks BearbeitenZeitungsartikel uber Wolfgang Hedler in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 14060859 Hedler Wolfgang In Martin Schumacher Hrsg M d B Die Volksvertretung 1946 1972 Haack bis Huys KGParl Online Publikationen Kommission fur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien e V Berlin 2006 ISBN 3 7700 5224 2 S 456 urn nbn de 101 1 2014070812574 kgparl de PDF 507 kB abgerufen am 19 Juni 2017 Kalenderblatt 10 3 1950 Prugelei im Bundestag In Spiegel Online 10 Marz 2009 abgerufen am 22 Marz 2020 Jay Howard Geller Jews in Post Holocaust Germany 1945 1953 Cambridge CUP 2005 S 193 Geller zitiert Norbert Frei Vergangenheitspolitik 1996 S 309ff Bundestag Raus oder nicht In Der Spiegel 11 1950 14 Marz 1950 S 6 7 abgerufen am 22 Marz 2020 46 Sitzung Bonn Freitag den 10 Marz 1950 pdf 1 9 MB S 1561 abgerufen am 22 Marz 2020 Protokoll Christof Brauers Die FDP in Hamburg 1945 bis 1953 Start als burgerliche Linkspartei Mit einem Vorwort von Hildegard Hamm Brucher M Press Meidenbauer Munchen 2007 S 557 Normdaten Person GND 120048752 lobid OGND AKS LCCN no2008039266 VIAF 72214676 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hedler WolfgangKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker DP MdBGEBURTSDATUM 7 November 1899GEBURTSORT MagdeburgSTERBEDATUM 26 Februar 1986STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfgang Hedler amp oldid 236589225