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Als Fuhrerbunker bezeichnete man zwei der unterirdischen Luftschutzraume in Berlin die Adolf Hitler in den letzten Wochen des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland als Fuhrerhauptquartier dienten Hitler beging im Fuhrerbunker Suizid An der Stelle des ehemaligen Bunkers nahe dem heutigen Denkmal fur die ermordeten Juden Europas befindet sich nun ein Parkplatz Aufteilung des Fuhrerbunkers Computermodell Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vor und wahrend des Zweiten Weltkriegs 1 2 Nach dem Zweiten Weltkrieg 2 Bauweise 2 1 Vorbunker 2 2 Hauptbunker 3 Bekannte Bewohner 4 Filme 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVor und wahrend des Zweiten Weltkriegs Bearbeiten nbsp Lage des Fuhrerbunkers rot im Garten der Reichskanzlei nbsp 1947 Notausgang links und runder Einmannbunker fur die Wache rechts die Gartenfront der Neuen Reichskanzlei nbsp Gesprengter Fuhrerbunker 1947Von August 1935 bis Januar 1936 wurde im Garten der alten Reichskanzlei ein Festsaal mit angeschlossenem Wintergarten errichtet Der darunter befindliche Luftschutzkeller sollte Hitler als privater Bunker dienen 1 Am 18 Januar 1943 befahl Hitler den Bau eines an den Luftschutzkeller angeschlossenen weiteren Bunkers in einer wesentlich starkeren Bauart Der Luftschutzkeller wurde damit zum Vorbunker des neuen Hauptbunkers mit dessen Arbeiten im April 1944 begonnen wurde 2 Am 16 Januar 1945 kehrte Hitler nach Berlin zuruck und bezog seine Wohnraume in der Reichskanzlei 3 Diese wurden bei dem schweren US amerikanischen Luftangriff am 3 Februar 1945 zerstort Hitler zog daraufhin in den Fuhrerbunker den er bis dahin nur zum Schlafen und wahrend der alliierten Luftangriffe genutzt hatte 4 Im Laufe der nachsten Wochen verlegte Hitler all seine Aktivitaten in den Bunker weshalb auch sein engerer Stab seine Adjutanten das Fuhrerbegleitkommando und Martin Bormann sich im Wesentlichen dort aufhielten 5 Ab dem 7 Marz 1945 wohnte auch Eva Braun dauerhaft im Bunker und bezog neben Hitlers Zimmer einen Raum mit einem Ankleidezimmer 6 Eine Woche nach Beginn der Schlacht um Berlin folgte am 22 April Propagandaminister Joseph Goebbels mit seiner Familie Der Minister erhielt ein eigenes Zimmer im Hauptbunker seine Frau Magda wohnte mit ihren sechs Kindern im Vorbunker 7 Am 29 April 1945 verfasste Hitler im Bunker sein politisches und sein privates Testament Im Anschluss heiratete er Eva Braun 8 Am 30 April 1945 nahmen beide sich in Hitlers Wohn und Arbeitsraum im Bunker das Leben Ihre Leichen wurden vor dem Notausgang des Bunkers im Garten der Neuen Reichskanzlei mit Benzin ubergossen und verbrannt 9 Tags darauf nahmen sich am 1 Mai auch Joseph und Magda Goebbels am Notausgang des Bunkers das Leben Zuvor waren die sechs Goebbels Kinder in deren Schlafraum im Vorbunker vermutlich von der eigenen Mutter zunachst betaubt und dann mit Blausaure getotet worden 10 Der Generalstabschef des Heeres Hans Krebs und der Chefadjutant des OKW Wilhelm Burgdorf vergifteten sich im Kartenraum des Bunkers Auch der Chef des Fuhrerbegleitkommandos Franz Schadle brachte sich im Bunker um 11 In der Nacht vom 1 auf den 2 Mai verliessen die restlichen Insassen den Bunker darunter auch Martin Bormann In den Morgenstunden des 2 Mai gab der in Tempelhof im Haus Schulenburgring 2 stationierte Kampfkommandant der Wehrmacht fur Berlin General Helmuth Weidling den Befehl zur Einstellung aller Kampfhandlungen Daraufhin besetzten Einheiten der Roten Armee den verlassenen Bunker Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchte die Rote Armee den Bunker zu sprengen Dabei wurden die oberirdischen Aufbauten Entluftungsturme und Notausgang und die Innenwande des Bunkers stark beschadigt 12 Im Juni 1959 veranlasste die DDR Regierung einen weiteren Sprengversuch der erfolglos blieb woraufhin die oberirdischen Ruinen durch einen Erdhugel verdeckt wurden 13 Im Zuge der Neuerrichtung von Grossplattenwohnblocks an der Westseite der damaligen Otto Grotewohl Strasse heute Wilhelmstrasse in den Jahren 1988 und 1989 wurde die Stahlbetondecke des Hauptbunkers mitsamt etwa der Halfte seiner Aussenwande bei der Tiefenenttrummerung des Gelandes entfernt und die noch bestehenden Hohlraume verfullt Der Vorbunker wurde komplett beseitigt Wegen der hohen Ruckbaukosten blieben Bodenplatte und Teile der Aussenwande in der Erde 14 Der Ort wo sich heute die Reste des Bunkers im Boden befinden ist mit einer Informationstafel an der Gertrud Kolmar Strasse Ecke In den Ministergarten gekennzeichnet die vom Verein Berliner Unterwelten kurz vor der Fussballweltmeisterschaft am 8 Juni 2006 aufgestellt wurde um der Mythenbildung vorzubeugen An die Reichskanzlei und den Bunker erinnert an der Wilhelm Ecke Vossstrasse eine Tafel der Stiftung Topographie des Terrors Im Bereich des Bunkers befindet sich heute ein Parkplatz 15 Bauweise BearbeitenDie Boden der Raume der bis zu acht Meter unter der Erde liegenden Bunker waren mit weissen Steingut fliesen ausgelegt wie sie fur Badezimmer ublich sind Vorbunker Bearbeiten Der Vorbunker hatte eine Sohltiefe von 6 40 m eine Raumhohe von 3 05 m und Innenmasse von 15 50 m 18 50 m Die Bodenplatte hatte eine Starke von 2 50 m die Deckenplatte war zunachst 1 60 m stark und wurde 1944 im Zuge des Baus des Hauptbunkers auf 2 60 m verstarkt wozu man den Fussboden des Festsaals offnete Der Bunker war weitestgehend autark Er besass 23 Raume darunter Schleusenraume mit gasdichten Stahlturen ein Dieselgenerator Aggregat von 40 kW sowie Luftfilter Des Weiteren hatte er Sanitareinrichtungen und eine Kuche 16 Hauptbunker Bearbeiten Der Hauptbunker lag tiefer als der Vorbunker und wurde von diesem aus betreten sowie durch den Notausgang der in den Garten der Neuen Reichskanzlei fuhrte Seine Sohltiefe lag bei 8 50 m Die Raumhohe betrug laut unterschiedlicher Angaben zwischen 2 85 und 3 05 m die Innenmasse waren 15 50 m 18 50 m Die Bodenplatte hatte eine Starke von 2 5 m die Deckenplatte war laut unterschiedlichen Angaben um die 4 Meter stark Sie war durch Stahltrager an der Deckenunterseite zusatzlich verstarkt Der Hauptbunker war weitestgehend autark Er besass ebenfalls 23 Raume darunter Luftschleusen mit gasdichten Stahlturen ein Stromerzeugungsaggregat mit Dieselmotor sowie eine Be und Entluftungsanlage mit drei Luftfiltern 16 Im Hauptbunker befanden sich die Raume von Joseph Goebbels Eva Braun Adolf Hitler sowie Rochus Misch der die Fernsprech und Fernschreibanlagen im Bunker bediente Ausserdem waren hier auch die Telefonzentrale und der Kartenraum in dem taglich um 17 Uhr eine Lagebesprechung stattfand Bekannte Bewohner BearbeitenAdolf Hitler 16 Januar 30 April 1945 Eva Braun 7 Marz 30 April 1945 Joseph Goebbels 22 April 1 Mai 1945 Magda Goebbels 22 April 1 Mai 1945 Robert von Greim 26 29 April 1945 Hanna Reitsch 26 29 April 1945 Hermann Goring bis 20 April 1945 Heinrich Himmler bis 20 April 1945 Martin Bormann bis 1 Mai 1945 Werner Naumann bis 1 Mai 1945Filme BearbeitenDie Ereignisse am Ende des Zweiten Weltkriegs bis zu den Suiziden Hitlers Eva Brauns sowie von Joseph und Magda Goebbels zeichnen die Spielfilme Der letzte Akt 1955 Hitler Die letzten zehn Tage 1973 Der Bunker 1981 und Der Untergang 2004 nach Siehe auch BearbeitenStalinbunker ein mit dem Fuhrerbunker vergleichbares Bauwerk in Samara Russland Literatur BearbeitenDietmar Arnold Reiner Janick Neue Reichskanzlei und Fuhrerbunker Legenden und Wirklichkeit Links Berlin 2005 ISBN 3 86153 353 7 Joachim Fest Der Fuhrerbunker In Deutsche Erinnerungsorte Band I Beck Munchen 2001 S 122 137 Mario Frank Der Tod im Fuhrerbunker Hitlers letzte Tage Siedler Munchen 2005 ISBN 3 88680 815 7 Bernd Freytag von Loringhoven Mit Hitler im Bunker Aufzeichnungen aus dem Fuhrerhauptquartier Juli 1944 April 1945 wjs Berlin 2006 ISBN 3 937989 14 5 Anton Joachimsthaler Hitlers Ende Legenden und Dokumente Bechtermunz Verlag Augsburg 1999 ISBN 3 8289 0285 5 Sven Felix Kellerhoff Mythos Fuhrerbunker Hitlers letzter Unterschlupf Berlin Story Verlag Berlin 2006 ISBN 3 929829 43 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fuhrerbunker Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fuhrerbunker Bei berliner unterwelten de umfangreiche Informationen uber den Fuhrerbunker Hitlers letzter Unterschlupf Der Mythos ist entzaubert In Der Tagesspiegel 9 Juni 2006 Verbotene Schnappschusse Heimlich im Hitlerbunker In der Spiegel Rubrik einestages Florian Muller Klug Der Fuhrerbunker Daten amp Fakten In Clio Berlin Blog 7 Februar 2016 Fortlaufend weitergefuhrte Sammlung aller in der Fachliteratur aufgefuhrten Daten amp Fakten zum Bunker mit Belegangaben Einzelnachweise Bearbeiten Sven Felix Kellerhoff Mythos Fuhrerbunker Hitlers letzter Unterschlupf 3 Auflage Berlin Story Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 929829 43 3 S 46 49 Anton Joachimsthaler Hitlers Ende Legenden und Dokumente Bechtermunz Verlag Augsburg 1999 ISBN 3 8289 0285 5 S 72 Ian Kershaw Hitler 1936 1945 2 Auflage Stuttgarter Verlagsanstalt Stuttgart 2000 ISBN 3 421 05132 1 S 994 Ian Kershaw Hitler 1936 1945 2 Auflage Stuttgarter Verlagsanstalt Stuttgart 2000 ISBN 3 421 05132 1 S 1002 1003 Ian Kershaw Hitler 1936 1945 2 Auflage Stuttgarter Verlagsanstalt Stuttgart 2000 ISBN 3 421 05132 1 S 1004 Sven Felix Kellerhoff Mythos Fuhrerbunker Hitlers letzter Unterschlupf 3 Auflage Berlin Story Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 929829 43 3 S 47 Ralf Georg Reuth Goebbels Eine Biographie Piper Munchen 2012 ISBN 978 3 492 05557 4 S 648 Ian Kershaw Hitler 1936 1945 2 Auflage Stuttgarter Verlagsanstalt Stuttgart 2000 ISBN 3 421 05132 1 S 1055 1060 Ian Kershaw Hitler 1936 1945 2 Auflage Stuttgarter Verlagsanstalt Stuttgart 2000 ISBN 3 421 05132 1 S 1063 1065 Ralf Georg Reuth Goebbels Eine Biographie Piper Munchen 2012 ISBN 978 3 492 05557 4 S 663 664 Sven Felix Kellerhoff Mythos Fuhrerbunker Hitlers letzter Unterschlupf 3 Auflage Berlin Story Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 929829 43 3 S 95 Sven Felix Kellerhoff Mythos Fuhrerbunker Hitlers letzter Unterschlupf 3 Auflage Berlin Story Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 929829 43 3 S 106 Sven Felix Kellerhoff Mythos Fuhrerbunker Hitlers letzter Unterschlupf 3 Auflage Berlin Story Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 929829 43 3 S 107 Sven Felix Kellerhoff Mythos Fuhrerbunker Hitlers letzter Unterschlupf 3 Auflage Berlin Story Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 929829 43 3 S 120 125 Sven Felix Kellerhoff Mythos Fuhrerbunker Hitlers letzter Unterschlupf 3 Auflage Berlin Story Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 929829 43 3 S 39 a b Florian Muller Klug Der Fuhrerbunker Daten amp Fakten In Clio Berlin Blog 7 Februar 2016 abgerufen am 7 Februar 2016 52 512466666667 13 381080555556 Koordinaten 52 30 44 9 N 13 22 51 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fuhrerbunker amp oldid 237586985