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Siegfried Seidl 24 August 1911 in Tulln 4 Februar 1947 in Wien war ein osterreichischer SS Hauptsturmfuhrer und Kommandant im Ghetto Theresienstadt genannten Konzentrationslager Theresienstadt Siegfrid Seidl Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSeidl Sohn eines im Ersten Weltkrieg vermissten Friseurmeisters begann nach dem Ende seiner Schulzeit ein Jurastudium Nach einigen Semestern brach er dieses ab und nahm verschiedene Gelegenheitsarbeiten an Von 1935 bis 1938 studierte er an der Universitat Wien Deutsch und Geschichte 1941 promovierte er an der philosophischen Fakultat der Universitat Wien der Doktorgrad wurde ihm 1947 wieder aberkannt Seidl trat zum 15 Oktober 1930 der NSDAP Mitgliedsnummer 300 738 1 und zum 28 September 1931 der SA bei Von letzterer wechselte er zum 28 Mai 1932 zur SS SS Nummer 46 106 2 wo er als SS Oberscharfuhrer bei der 11 SS Standarte war Nach dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich im Marz 1938 wurde Seidl bei der SS Fursorgereferent und dann Sturmbannadjutant Hauptberuflich war Seidel von 1938 bis 1939 leitend beim Werkschutz der Flugmotorenwerke Austro Fiat in Wien Floridsdorf tatig 3 Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Seidl im Dezember 1939 dem Jahr seiner Heirat infolge seiner SS Zugehorigkeit zur Polizei einberufen und war eigenen Angaben zufolge kurzzeitig Inspekteur der Sicherheitspolizei in Wien Ab Januar 1940 war er dem Reichssicherheitshauptamt RSHA und zwar der Abteilung IVB4 die Adolf Eichmann unterstand zugeteilt und zum SS Leitabschnitt Posen abkommandiert Ab Januar 1940 war er als Mitarbeiter der Umwandererzentralstelle Lodz an der Deportation von Polen und Juden beteiligt Ab 1941 war Seidl bei der Gesuchsprufstelle Marburg beschaftigt 3 Im Oktober 1941 wurde SS Obersturmfuhrer 4 Seidl vom RSHA mit dem Aufbau des KZ Theresienstadt beauftragt Von November 1941 bis Juli 1943 war er dort KZ Kommandant und als solcher fur die Misshandlung und Ermordung Tausender Menschen verantwortlich Im Jahr 1942 wurde Seidl zum SS Hauptsturmfuhrer befordert 5 Nachdem er Theresienstadt verlassen hatte fungierte Seidl ab dem 6 Juli 1943 als Leiter der Lager Gestapo im Aufenthaltslager des Konzentrationslagers Bergen Belsen und war insbesondere fur die dort internierten Juden aus alliierten und neutralen Staaten zustandig Von dort wurde er in das KZ Mauthausen zur Vorbereitung der Deportation der ungarischen Juden versetzt Im Marz 1944 kam er mit dem Eichmann Kommando nach Budapest und war danach an verschiedenen Einsatzorten in Ungarn mit der Erfassung von Juden und der Beschlagnahmung ihres Vermogens beschaftigt Ungarn Aktion so uberwachte er die Deportation von ca 40 000 zuvor ghettosierten Juden aus Nagyvarad und Umgebung 6 Von Sommer 1944 bis April 1945 ubte Seidl als stellvertretender Leiter des SS Sondereinsatzkommandos Aussenstelle Wien die Kontrolle uber die in Wien und Niederosterreich eingerichteten Zwangsarbeitslager fur ungarische Juden aus 3 Nach dem Krieg tauchte Seidl in Wien unter lebte unter falschem Namen und wurde am 30 Juli 1945 7 verhaftet Seine Auslieferung an tschechoslowakische Behorden wurde abgelehnt vom 26 September bis 3 Oktober 1946 wurde ihm vor dem Volksgericht in Wien der Prozess gemacht Seidl der zunachst nicht aussagen wollte und sich dann auf Befehlsnotstand berief wurde zum Tode verurteilt und am 4 Februar 1947 hingerichtet Literatur BearbeitenG Anderl Seidl Siegfried In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 12 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2005 ISBN 3 7001 3580 7 S 126 f Direktlinks auf S 126 S 127 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 596 16048 0 Hans Schafranek Wer waren die niederosterreichischen Nationalsozialisten Biografische Studien zu NSDAP Kreisleitern SA und SS Verein fur Landeskunde von Niederosterreich St Polten 2020 Forschungen zur Landeskunde von Niederosterreich 42 ISBN 978 3 901234 35 4 S 135 137 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Siegfried Seidl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Die Lagerkommandanten von Theresienstadt Seminararbeit von Answer Lang zum Seminar fur Zeitgeschichte Osterreichische NS Tater Letter to the stars Siegfried Seidl Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Dokumente zu Siegfried Seidl in den Sammlungen des Judischen Museums in Prag Seidl Dr Siegfried In Theresienstadt Lexikon Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 22620535 Bundesarchiv R 9361 III 556369 a b c G Anderl Seidl Siegfried In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 12 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2005 ISBN 3 7001 3580 7 S 126 f Seidl Dr Siegfried auf www ghetto theresienstadt de Tomas Federovic Der Theresienstadter Lagerkommandant Siegfried Seidl In Theresienstadter Studien und Dokumente 2003 Sefer Verlag Prag 2003 S 162ff Bela Zsolt Neun Koffer Aus dem Ungarischen von Angelika Mate Mit einem Nachw von Ferenc Koszeg dtv Munchen 2002 ISBN 3 423 13013 X S 281ff Bernhard Blank Verein Arbeitsgruppe Strasshof Die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs in Strasshof an der Nordbahn und seinem Durchgangslager fur auslandische ZwangsarbeiterNormdaten Person GND 120713764 lobid OGND AKS LCCN no98115944 VIAF 15607704 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Seidl SiegfriedKURZBESCHREIBUNG osterreichischer KZ Kommandant in TheresienstadtGEBURTSDATUM 24 August 1911GEBURTSORT TullnSTERBEDATUM 4 Februar 1947STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siegfried Seidl amp oldid 233038795