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Die Simmering Graz Pauker AG SGP ursprunglich gegrundet als Simmering Graz Pauker Aktiengesellschaft fur Maschinen Kessel und Waggonbau war eine der wichtigsten osterreichischen Maschinen und Motorenfabriken des 20 Jahrhunderts Simmering Graz Pauker AGLogoRechtsform AktiengesellschaftGrundung 1941Auflosung 1989Auflosungsgrund Teilung und spatere Ubernahme durch SiemensSitz Osterreich Wien OsterreichBranche Maschinenbau SchienenfahrzeugeMotoren Ein ehemaliger Wiener Strassenbahnwagen Gelenktriebwagen Typ E1 6 achsig von SGP 1966 1976 gebaut Beiwagentyp c4 4 achsig Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Nachkriegszeit 1 2 Zerschlagung 2 Werke 3 Produkte 4 Galerie 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahre 1941 wurden die Simmeringer Maschinen und Waggonbau Fabriks AG sowie die Grazer Maschinen und Waggonfabriks Aktiengesellschaft welche bereits seit 1934 fusioniert waren gemeinsam mit den ebenfalls zu Simmeringer gehorenden Paukerwerken unter der Fuhrung der Reichswerke Hermann Goring zur Simmering Graz Pauker Aktiengesellschaft fur Maschinen Kessel und Waggonbau zusammengeschlossen Im ersten Geschaftsjahr erwirtschaftete SGP bereits einen Reingewinn von uber 52 800 Reichsmark 1 2 1943 ubernahm das deutsche Maschinenbauunternehmen Klockner Humboldt Deutz mit 76 die Aktienmehrheit des Unternehmens SGP war im Zweiten Weltkrieg auch in der Rustungsindustrie tatig beispielsweise arbeitete man an einem leistungsfahigeren Dieselmotor fur den Panzer Tiger B Die Unternehmensstandorte mussten in Folge der insgesamt 17 Bombardements mit 45 Treffern sehr starke Kriegszerstorungen hinnehmen der Ausbau eines Systems von Luftschutzkellern kam indes nur schleppend voran 1 3 4 5 Nachkriegszeit Bearbeiten Anfang August 1945 wurde mit 400 Arbeitern und ersten Reparaturarbeiten an Wagen der Wiener Strassenbahn wieder der Betrieb aufgenommen 5 Ab 1946 war das Unternehmen mehrheitlich in Staatsbesitz und baute ein weit verzweigtes Netz von internationalen Buros und Filialen in Asien Sudamerika und Europa auf 1958 wurde die traditionsreiche Lokomotivfabrik Floridsdorf ubernommen und bis 1969 als Zweigwerk fur den Lokomotivbau gefuhrt Waren im Jahr des Staatsvertrages bereits rund 5 000 Mitarbeiter bei SGP beschaftigt so stieg die Zahl bis 1960 sogar auf 6 600 Beschaftigte an 1979 wurden auch die Wiener Neustadter Raxwerke endgultig mit SGP fusioniert 1 Die Gesellschaft war ab 1970 Teil der Osterreichischen Industrieholding Aktiengesellschaft OIAG und erlebte bis Mitte der 1980er Jahre ein rasantes Wachstum und war das fuhrende Maschinenbauunternehmen in Osterreich 1 6 Zerschlagung Bearbeiten Im Zuge der Umstrukturierungen der OIAG erfolgte im Jahr 1989 die Teilung der Simmering Graz Pauker SGP in die SGP Verkehrstechnik GmbH und in die SGP VA Energie und Umwelttechnik GmbH wobei zu der Letztgenannten Bereiche der VOEST Alpine hinzukamen Im Jahr 1992 beteiligte sich die Siemens AG Osterreich mit 26 Prozent an der SGP Verkehrstechnik GmbH und kaufte 1993 weitere 48 Prozent Die restlichen 26 Prozent blieben im Besitz der Austrian Industries ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der OIAG Durch den Einstieg von Siemens und einer Neuausrichtung wurde die ausschliessliche Abhangigkeit von OBB Auftragen abgelegt War beispielsweise die SGP im Jahr 1985 noch nahezu zu 100 Prozent von Auftragen der OBB abhangig gewesen so machte der OBB Anteil am SGP Umsatz 1994 nur noch 20 Prozent aus 7 Im Jahr 1996 erfolgte die Umbenennung in Siemens SGP Verkehrstechnik GmbH Dieser Name wurde jedoch zum 1 April 2004 aufgegeben Bis 30 September 2009 waren die ehemaligen Fabriken von SGP Teil der Siemens Transportation Systems Osterreich GmbH amp Co KG Mit dem 1 Oktober 2009 wurde die Gesellschaft zur Aktiengesellschaft umgewandelt und firmiert seitdem als Siemens AG Osterreich Die Werke sind mittlerweile ein Teil von Siemens Mobility und wurden von Vollsortimentern in spezialisierte Kompetenzzentren umgewandelt Werke BearbeitenDas Werk in Wien Simmering feierte am 16 September 2006 sein 175 jahriges Bestehen gebaut wurden hier vorwiegend Waggons Diesellokomotiven und Strassenbahn bzw U Bahn Triebwagen Heute werden hier Metro Fahrzeuge und Reisezugwagen hergestellt Das Werk Graz war seit der Nachkriegszeit ein Zentrum des Lokomotiv und Triebwagenbaus und ist heute auf die Konstruktion und Fertigung von Pantografen Drehgestellen und anderen Fahrwerken spezialisiert u a werden hier die Triebdrehgestelle fur die neuen ICE 4 Triebzuge gefertigt Ausserdem werden an beiden Standorten Schienenfahrzeuge entwickelt die in anderen Werken gefertigt werden Das Werk Floridsdorf welches 1969 geschlossen wurde war die ehemalige Lokomotivfabrik Floridsdorf Hier wurden vor allem Diesel und Elektrolokomotiven erzeugt Das Paukerwerk in Wien Floridsdorf war Standort des Kessel und Maschinenbaus von SGP Das spater verkaufte Areal wurde mittlerweile abgerissen Ebenso war das Raxwerk in Wiener Neustadt ein Teil der ehemaligen Lokomotivfabrik Wiener Neustadt ein Teil des SGP Konzerns hier wurden u a die Flugzeug Prototypen gebaut nbsp Modell der S G P M 222 FlamingoProdukte BearbeitenSchwerpunkte waren die Energietechnik mit dem Bau von Turbinen und Dampfkesseln bis hin zu kompletten Kraftwerken z B Kraftwerk Durnrohr sowie Verkehrstechnik mit dem Bau von Dieselmotoren Waggons Lokomotiven und Triebwagen fur die OBB Strassenbahn Fahrzeugen fur die Wiener und Grazer Verkehrsbetriebe sowie U Bahn Triebwagen Silberpfeil und V Wagen Ende der 1950er Jahre wurde mit der S G P M 222 Flamingo ein eigener Flugzeugtyp entwickelt der am 15 Mai 1959 seinen Erstflug hatte Galerie BearbeitenUbersicht von SGP gebauter Schienenfahrzeuge nbsp Die OBB 1041 war die erste neu konstruierte E Lok nach dem Krieg und wurde von SGP Graz gebaut nbsp Die Loks der Reihe 1141 sind die Weiterentwicklung der Reihe 1041 mit schnittigerem Wagenkasten und hoherer Geschwindigkeit nbsp Die Verschublokomotiven der Reihe 1062 waren von 1955 bis 1995 bei den OBB in Einsatz und fuhrten auch Guterzuge nbsp Die schweren sechsachsigen Elektroloks der Reihe OBB 1010 liefen vor allem im hochwertigen Schnellzugsdienst auf der Westbahn Sie hatten eine Hochstgeschwindigkeit von 130 km h nbsp Fur den Einsatz auf Gebirgsstrecken und Linien mit schwacherem Oberbau beschafften die OBB die Weiterentwicklung OBB 1110 mit einer geringeren Hochstgeschwindigkeit von 110 km h Einige Loks erhielten eine Gleichstrom Widerstandsbremse sie wurden als Reihe 1110 500 bezeichnet nbsp Die OBB 1042 war die letzte im Werk Floridsdorf gebaute Lokomotivtype Sie war eine der ersten Universallokomotiven der OBB und jahrzehntelang die Semmering Lok Die heutigen Loks der Reihe 1142 wurden ab Ordnungsnummer 541 bereits im Werk Graz gefertigt nbsp Die OBB Reihe 1044 waren die ersten thyristorgesteuerten Loks in Osterreich und sind nach wie vor unverzichtbar Bis 2010 wurden alle Maschinen ausser 1044 501 ex 001 zur Reihe 1144 umgebaut Wegen ihres lauten Luftergerausches werden die Maschinen auch Alpenstaubsauger genannt nbsp Eine der modernsten Lokomotiven von SGP war die Reihe 1012 die gleich viel Leistung wie ein Taurus aufbringt Allerdings war sie sehr teuer sodass sich die OBB fur die gunstigere Reihe 1016 1116 entschieden nbsp Die OBB 2045 war die erste Dieselloktype fur Normalspur der OBB Sie wurde nach amerikanischem Muster mit Mittelfuhrerstand gebaut und besass zwei dieselelektrische Antriebsanlagen zu je 500 PS nbsp Zur ab 1958 von Henschel und General Motors gebauten dieselelektrischen OBB 2050 lieferte das SGP Werk Lokomotivfabrik Floridsdorf die Drehgestelle nbsp Die 600 PS starken B B Schmalspur Dieselloks der OBB Reihe 2095 gebaut ab 1958 trugen wesentlich zur Verdieselung der osterreichischen Schmalspurbahnen bei Die 2095 01 wurde von den SLB auf der Pinzgaubahn wieder in den Urzustand mit SGP Logos zuruckversetzt nbsp Ab 1959 wurden die Verschublokomotiven der Reihe 2067 in 111 Stuck gebaut die noch heute vereinzelt bei den OBB in Einsatz sind Sie zahlen zu den altesten im Dienst stehenden Loks in Osterreich und zu den letzten OBB Lokomotiven mit Stangenantrieb nbsp Die 1960 gebaute 2200 PS starke dieselhydraulische OBB 2020 blieb ein Einzelstuck da ihr vorgesehenes Einsatzgebiet elektrifiziert wurde nbsp Die Lokomotiven der OBB Reihe 2143 waren auf vielen nicht elektrifizierten Strecken vor allen Arten von Zugen anzutreffen Sie war die Schwester Reihe der von Jenbacher gebauten OBB 2043 nbsp Der legendare Blaue Blitz OBB Reihen 5045 und 5145 war einer der markantesten Triebwagen von SGP Er fuhr auch als internationaler Schnelltriebwagen nach Venedig TS Venezia und Berlin TS Vindobona Mit seinen nur 500 PS galt er allerdings auf Steilrampen wie dem Semmering als untermotorisiert nbsp Die Triebwagen der OBB Reihe 5046 waren die Nebenbahn Version der Blauen Blitze Auch sie fuhren eine Zeitlang im internationalen Verkehr als TS Venezia nbsp Die Schienenbusse der Reihe 5081 waren Lizenzbauten der Uerdinger Schienenbusse nbsp Die ab 1961 gebauten Triebwagen Reihe 4030 pragten mit ihrer markanten Farbgebung jahrzehntelang das Bild der Wiener Schnellbahn nbsp Dreiteilige Schnellbahngarnitur OBB 4020 gebaut von SGP Graz 1978 bis 1987 1200 kW Leistung 120 km h Hochstgeschwindigkeit 184 Sitzplatze nbsp Die Stadteschnelltriebwagen der Reihe 4010 liefen auch im internationalen Verkehr unter anderem als Transalpin Sie galten lange als die bequemsten osterreichischen Schienenfahrzeuge und nach wie vor als Hohepunkt des Fahrzeugbaues in Osterreich nbsp Die ab 1956 beschafften Gepacktriebwagen der Reihe 4061 waren ursprunglich fur einen Stadteschnellverkehr vorgesehen wurden aber von Anfang an als Lokomotiven eingesetzt und spater in 1046 umbezeichnet nbsp Die Schmalspur Triebwagen OBB 4090 fur die Mariazellerbahn erwiesen sich als teurer technischer Fehlschlag der haufig untauglich in der Werkstatt stand nbsp Die Wiener Type B b waren die ersten nach dem Krieg 1951 neu gebauten Strassenbahnfahrzeuge Wegen ihrer pneumatischen Turen wurden sie auch Zischer genannt nbsp Die N1 Triebwagen der Wiener Stadtbahn entstanden durch Neubau unter Verwendung von Teilen von Altfahrzeugen nbsp Die Nachkriegstype der Linzer Strassenbahn lieferte SGP ebenso nbsp wie die der Grazer Strassenbahnen der Reihe 200 nbsp Auch altere Fahrzeuge wurden durch SGP modernisiert wie dieser Triebwagen der Strassenbahn Klagenfurt nbsp Die legendaren Wiener Strassenbahn Garnituren Typ C1 waren DUWAG Lizenzbauten da ein eigener Prototyp von SGP technisch floppte nbsp Zweiachsige Einrichtungs Triebwagen der Type L4 der Wiener Strassenbahn aus den fruhen 1960er Jahren nbsp Die Typen E und E1 der Wiener Strassenbahn waren ebenso Lizenzbauten der DUWAG Gelenkwagen besassen aber ein anders geformtes Heck Sie wurden ebenso von den Lohner Werken gebaut nbsp Die von SGP gebaute Reihe 260 der Strassenbahn Graz war bis ca 2013 im Einsatz TW 267 ist heute im Besitz des Tramway Museum Graz nbsp Die eigenwilligen Gelenktriebwagen der Type F entstanden 1963 aus der Notwendigkeit Schaffner einzusparen so wurde ein Vorderteil einer Type L4 mit dem Heck einer Type E kombiniert nbsp Die Strassenbahnwagen der Type E2 der Wiener Strassenbahn basieren auf dem DUWAG Typ Mannheim ebenso nbsp wie die Serie 500 der Grazer Strassenbahn aus dem Jahr 1978 nbsp und die Zweirichtungsfahrzeuge Reihe 100 der WLB mit beidseitigen Turen gebaut von 1979 bis 1993 nbsp Die sechsachsigen Triebwagen der Serie 600 der Grazer Strassenbahn lieferte SGP Graz 1986 87 Sie wurden 1999 mit Niederflur Mittelteilen zu Achtachsern erweitert nbsp Vierachsige Lokalbahntriebwagen der SLB und Linzer Lokalbahn nbsp Triebwagen ET 47 der Salzburger Lokalbahn in Burmoos gebaut 1988 von SGP Wien nbsp Die Niederflur Strassenbahnwagen ULF Type B1 in Wien waren eine der letzten Entwicklungen von SGP und sind bis heute die Strassenbahnen mit der niedrigsten Einstiegshohe nbsp U Bahn Wagen Typ V in Wien eine der letzten Entwicklungen von SGP vor der Ubernahme durch Siemens nbsp Steuerwagen und Triebwagen der Schwabenbergbahn in Budapest gebaut von SGP und BBC 1973 nbsp Die Zahnradtriebwagen System Abt der Reihe 5099 waren die ersten dieselhydraulisch angetriebenen Triebwagen fur Zahnradbahnen nbsp Fur die Tannwalder Zahnradbahn und die Linie Podbrezova Tisovec in der Tschechoslowakei baute SGP Werk Wiener Lokomotivfabrik Floridsdorf die dieselhydraulischen 810 kW starken D gekuppelten CSD T 426 0 Ahnliche Loks wurden auch fur das Stahlwerk ozd in Ungarn und als Eigeninitiative der SGP fur die Erzbergbahn OBB 2085 01 gefertigt Aufgrund ihrer Herkunft werden die tschechischen Maschinen von Eisenbahnfreunden Rakusanka Osterreicherin genannt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Simmering Graz Pauker Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Simmering Graz Pauker AG im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Offizielle Homepage der Siemens Mobility Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Simmering Graz Pauker in den Historischen Pressearchiven der ZBWLiteratur BearbeitenFranz Mathis Big Business in Osterreich Osterreichische Grossunternehmen in Kurzdarstellungen Verlag fur Geschichte und Politik Wien 1987 ISBN 3 7028 0256 8 S 284 287 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Franz Mathis Big Business in Osterreich ANNO Neues Wiener Tagblatt Tages Ausgabe 1942 07 31 Seite 4 Abgerufen am 27 Februar 2023 Albert Gieseler Simmering Graz Pauker AG fur Maschinen Kessel und Waggonbau Abgerufen am 27 Februar 2023 Simmering Graz Pauker AG Wien XI Abgerufen am 27 Februar 2023 a b ANNO Osterreichische Volksstimme 1945 08 18 Seite 3 Abgerufen am 27 Februar 2023 dasrotewien at Abgerufen am 27 Februar 2023 Wirtschaft und Gesellschaft 26 Jahrgang 2000 Heft 4 Online 1 48 178611111111 16 404444444444 Koordinaten 48 10 43 N 16 24 16 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Simmering Graz Pauker amp oldid 237526244