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Legitimismus ist im Allgemeinen der Standpunkt der Unabsetzbarkeit des Herrscherhauses 1 2 Somit erkennen Legitimisten einzig die Monarchie als legitime rechtmassige Herrschaftsform an Im Gegensatz dazu befurworten Monarchisten zwar die Monarchie sie konnen aber auch eine andere Herrschaftsform als rechtmassig ansehen Historisch bedeutsam war der Legitimismus als Bewegung in Frankreich ab 1830 und in der osterreichischen Ersten Republik Inhaltsverzeichnis 1 Frankreich 2 Osterreich 2 1 Legitimisten in der Ersten Republik und im Standestaat 2 2 Legitimisten in der Zeit des Nationalsozialismus 2 3 Legitimisten in der Zweiten Republik 2 4 Position von Otto Habsburg Lothringen 2 5 Bedeutende Vertreter Auswahl 3 Andere Nachfolgestaaten der Habsburgermonarchie 4 Belege 5 WeblinksFrankreich Bearbeiten nbsp Standarte die in Anwesenheit des Konigs von Frankreich gehisst wird Es tragt das von Herve Pinoteau geschaffene Wappen des legitimistischen Pratendenten Als Legitimisten franzosisch legitimistes von legitime gesetzlich rechtmassig bezeichnet man ursprunglich die Partei in Frankreich die nach der Revolution von 1830 weiterhin die Anspruche der alteren Linie des Hauses der Bourbonen als die legitimen Herrscher von Gottes Gnaden unterstutzte Die Legitimisten standen zeitweise in Konkurrenz zu den Orleanisten den Anhangern des Hauses Orleans Der Tod des Grafen von Chambord 1883 verursachte die Auflosung der Partei der Legitimisten Nur ein unbedeutender Rest bekannt als die Blancs d Espagne wollte den Nachfolgeverzicht Philipps V von Spanien nicht anerkennen und hielt die Rechte der Bourbonen in der Anjou Linie aufrecht Heute halt Louis Alphonse de Bourbon als Louis XX seinen Anspruch auf den franzosischen Thron aufrecht Orleanisten sehen dagegen in Jean d Orleans den Anwarter auf die Herrschaft als Jean IV Johann IV Osterreich BearbeitenLegitimisten in der Ersten Republik und im Standestaat Bearbeiten In Osterreich werden als Legitimisten nach 1918 jene Kreise bezeichnet welche die Ausrufung der Ersten Republik als revolutionaren Akt und somit als Rechtsbruch betrachteten Kaiser Karl I der 1918 auf jeden Anteil an den Staatsgeschaften verzichtete jedoch nicht auf die Krone sei weiterhin der legitime also rechtmassige Herrscher Nach Karls Tod 1922 betrachteten die Legitimisten dessen altesten Sohn Otto von Habsburg als Thronfolger Eine Voraussetzung des Legitimismus in Osterreich war die grundsatzliche Bereitschaft des Hauses Habsburg zu einer Restauration Restauration schloss fur das Haus Habsburg neben einer Wiedereinsetzung in die Herrschaft auch die Errichtung eines ubernationalen Reiches im Donauraum ein was den Friedensvertragen nach dem Ersten Weltkrieg widersprach und zumindest eine Einschrankung der staatlichen Souveranitat der Nachfolgestaaten der osterreich ungarischen Monarchie bedeutet hatte Somit standen die Nachfolgestaaten einer Restauration feindlich gegenuber und schrankten durch internationalen Druck die Moglichkeiten legitimistischer Politik in Osterreich stark ein Der ehemalige Oberst Gustav Wolff grundete 1920 die Partei aller schwarz gelber Legitimisten SGL die spater unter dem Namen Kaisertreue Volkspartei auftrat und nach ihrem streitbaren Grunder auch Wolff Verband genannt wurde Bei der Nationalratswahl 1923 erhielt die Partei allerdings nur wenige Stimmen 3 Weitere legitimistische Parteien waren die Partei der osterreichischen Monarchisten POM und die Osterreichische Staatspartei die mit der POM fusionierte Ihr Prasident Ernst Freiherr von der Wense zog uber einen Wahlkompromiss mit der Christlichsoziale Partei CS fur die Nationalratswahl 1923 auf der Liste der CS in den Nationalrat ein 1924 wandelte sich die POM zur Konservativen Volkspartei die bis 1926 bestand 4 5 Der vom Kaiserhaus autorisierte Zweig des organisierten Legitimismus war der 1921 gegrundete Reichsbund der Osterreicher dessen fuhrende Reprasentanten Johannes Prinz von und zu Liechtenstein Friedrich Ritter von Wiesner und Hans Karl Freiherr Zessner von Spitzenberg waren 1932 wurde der Eiserne Ring als Dachverband der legitimistischen Organisationen gegrundet dem kurz vor dem Anschluss Osterreichs uber 50 Verbande angehorten 3 Der Heimwehr und dem autoritaren Regime des Standestaats standen die Legitimisten im Gegensatz zur parlamentarischen Demokratie sympathisch gegenuber Der Reichsbund verkundete den korporativen Beitritt zur Vaterlandischen Front Ab 1934 organisierten legitimistische Verbande eine Reihe grosserer Veranstaltungen in denen betont wurde dass die Restauration das beste Mittel gegen einen Anschluss ware und die Aufhebung des Habsburgergesetzes gefordert wurde Verstarkt nahmen nun auch Reprasentanten des offentlichen Lebens an Veranstaltungen des Eisernen Rings teil Kurt Schuschnigg betrachtete sich als Legitimist und war wahrend seiner Kanzlerschaft auch einfaches Mitglied im Eisernen Ring In der Ara Schuschnigg kam es so zu einer Aufwertung des Legitimismus Der Osterreicher das Organ des Reichsbundes erreichte Ende 1936 eine wochentliche Auflage von 10 000 Exemplaren Dennoch war evident dass die Regierung Schuschnigg die Restauration als Weg zur Verhinderung eines Anschlusses nicht erlauben wurde Der deutsche Reichskriegsminister Werner von Blomberg hatte fur den Fall einer Restauration in Osterreich eine bewaffnete Intervention unter dem Codenamen Sonderfall Otto vorgesehen 3 In der Studentenszene fand der Legitimismus seinen Niederschlag in den legitimistischen Studentenverbindungen Sie organisierten sich zum Teil im Wiener SC und den Katholisch Osterreichischen Landsmannschaften Legitimisten in der Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Die Position der Legitimisten war weder mit der Republik vereinbar noch mit der nationalsozialistischen Diktatur 1938 45 Wahrend der NS Zeit wurden bekennende Legitimisten von den Nationalsozialisten verfolgt da sie Otto von Habsburg als ihr rechtmassiges Staatsoberhaupt betrachteten und den Fuhrereid verweigerten Es wurden ca 4500 Legitimisten und ihnen nahestehende Personen verhaftet und in Konzentrationslager verbracht Noch wahrend des Zweiten Weltkriegs spielte diese Gruppe eine erhebliche Rolle im Widerstand und im Exil Am 24 Mai 1938 wurden nach Angabe des Staatskommissars beim Reichstatthalter in Wien Gen Kdo XVII Wehrkreiskdo XVII Ic Az 1p 12 Nr 471 38 folgende legitimistische Vereinigungen als gegnerische Organisationen und Verbande gefuhrt Eiserner Ring Arbeitsgemeinschaft osterreichischer Vereine Akademischer Bund katholischer Osterreichischer Landsmannschaften Schwarzgoldenes Kartell Altherrenbund Raethe Teutonia Vaterlandische Wehrschaft Ostmark Lichtensteinrunde Vereinigung ehemaliger Theresianisten Mitpatenschaft Wiener Frauen und Madchen Union burgerlicher Kaufleute Altkaiserjager Klub Kameradschaft ehemaliger 7 er Verband ehemaliger Berufsoffiziere Osterreichs Vaterlandischer Ring osterreichischer Soldaten Osterreichisch legitimistische Arbeitsgemeinschaft Reichsbund der Osterreicher Osterreichische Front Schwarzgelbe Volkspartei Osterreichisches Donaurettungskorps Osterreichische Jugendbewegung Ottonia Jungsturm Ostmark Jung osterreichischer Bund Vaterlandischer Jugendverband Osterreichs Osterreichischer Jungsturm Bund der katholischen deutschen Jugend Karl Lueger Bund Karl Vogelsang Bund Die Habichtsburger Kaisertreue Volksbewegung Legitimistischer Volksbund Osterreich Legitimistische Arzteschaft Osterreichs Verband Altosterreich Kaisertreuer Volksverband Wolff Verband Legitimisten in der Zweiten Republik Bearbeiten In der Zweiten Republik verlor sich der Legitimismus zunehmend Seit 2004 besteht in Osterreich mit der Schwarz Gelben Allianz wieder eine Organisation die fur eine Ruckkehr der Habsburger an die Staatsspitze eintritt Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Heute existieren 15 20 Studentenverbindungen in Osterreich und Bayern die das legitimistische Prinzip vertreten 11 davon sind KOL Verbindungen Akademischer Bund Katholisch Osterreichischer Landsmannschaften Position von Otto Habsburg Lothringen Bearbeiten Otto Habsburg Lothringen hatte zunachst jahrzehntelang an seinem Anspruch auf die Thronfolge festgehalten 1961 erklarte er schliesslich dass er auf seine Mitgliedschaft zum Hause Habsburg Lothringen und auf alle aus ihr gefolgerten Herrschaftsanspruche ausdrucklich verzichte und sich als getreuer Staatsburger der Republik bekenne Diese Verzichtserklarung war Voraussetzung fur die Aufhebung des Einreiseverbots Im Jahr 2002 bezeichnete Otto Habsburg Lothringen sich selbst als Legitimisten Das Wichtigste ist das was man die Substanz des Staates nennen konnte also die Rechtssicherheit die Rechtsordnung Man hat mich des ofteren gefragt ob ich eigentlich Republikaner oder Monarchist sei Ich bin weder das eine noch das andere Ich bin Legitimist Der Legitimist ist derjenige der fur die legitim annehmbare Staatsform in jener Zeit eintritt in der diese Staatsform existiert Es ware genauso absurd eine monarchistische Bewegung in der Schweiz zu bilden wie eine Republik in Spanien Das wurde gleichermassen schaden Man darf die Frage der Staatsform nicht uberbewerten Sie ist eine Form die man verwenden kann die sich nach den Bedingungen verandert und die jeweils in der Perspektive der Legitimitat dem gegenwartig Existierenden entspricht Eine Meinung uber die legitime Staatsform fur Osterreich ausserte er in dem Interview nicht 6 Bedeutende Vertreter Auswahl Bearbeiten Uriel Birnbaum Karl Burian Leopold Andrian Gusztav Gratz Hugo von Hofmanssthal Karl Werkmann Erik Kuehnelt Leddihn Leo Perutz Joseph RothAndere Nachfolgestaaten der Habsburgermonarchie BearbeitenAuch in anderen Nachfolgestaaten Osterreich Ungarns gab es kleinere legitimistische Bewegungen die wie jene in Osterreich fur eine Wiedererrichtung der Habsburgermonarchie eintraten Am deutlichsten trat die ungarische Bewegung in Erscheinung die zwei erfolglose Restaurationsversuche von Konig Karl IV unterstutzte Belege Bearbeiten Duden online Legitimismus Legitimismus Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive im Worterbuch des Neuen Humanismus a b c Robert Holzbauer Ernst Karl Winter und die Legitimisten In Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Hrsg Anschluss 1938 Eine Dokumentation Osterreichischer Bundesverlag Wien 1988 ISBN 3 215 06898 2 S 27 31 Gernot Stimmer Eliten in Osterreich 1848 1970 Band 2 Ernst Bruckmuller Klaus Poier Gerhard Schnedl Eva Schulev Steindl Hrsg Studien zu Politik und Verwaltung Band 57 Bohlau Wien 1997 ISBN 978 3 205 98587 7 S 752 755 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Tagesbericht Gesandter Freiherr von Wense In Reichspost 27 Marz 1929 S 4 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung rpt Ich bin Legitimist Interview mit Otto von Habsburg in Junge Freiheit 22 November 2002 Abgerufen am 18 Juli 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Legitimisten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Legitimismus amp oldid 236760943