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Margareta von Batthyany genannt Margit von Batthyany geborene Thyssen Bornemisza 22 Juni 1911 auf Schloss Rechnitz im Burgenland Osterreich 15 September 1989 in Castagnola in der Schweiz war eine Unternehmertochter und Grossgrundbesitzerin Zusammen mit ihrem Mann Ivan Batthyany besass sie ab 1938 Gut und Schloss Rechnitz Sie erlangte Bekanntheit durch das Massaker von Rechnitz bei dem im Marz 1945 etwa 180 arbeitsunfahige judische Zwangsarbeiter von mehreren Gasten eines von ihr und ihrem Mann veranstalteten Festes erschossen wurden 1 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Leben 3 Literatur 4 Dokumentarfilm 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenMargit war eine Tochter von Heinrich Baron Thyssen Bornemisza de Kaszon aus der Unternehmerfamilie Thyssen und seiner Ehefrau Margit Baronesse Bornemisza de Kaszon et Imperfalva Ihr Grossvater vaterlicherseits war August Thyssen mutterlicherseits Gabor Bornemisza de Kaszon et Imperfalva aus dem ungarischen Adelsgeschlecht Bornemisza Nachdem Heinrich Thyssen 1906 seine Frau heiratete wurde er ungarischer Staatsburger liess sich von seinem Schwiegervater adoptieren und kaufte die Guter Schachendorf und Rechnitz zu dem auch Schloss Rechnitz gehorte Leben Bearbeiten nbsp Schloss Rechnitz um 1930Margareta von Thyssen Bornemisza wurde 1911 auf Schloss Rechnitz geboren 1933 heiratete sie den ungarischen Grafen Ivan von Batthyany 1910 1985 den zweitaltesten Sohn des Fursten und Armenarztes Ladislaus Batthyany Strattmann 1931 Die Batthyany waren historisch mit Rechnitz verbunden da die Herrschaft mit dem Schloss jahrhundertelang in ihrem Besitz war 1938 erhielten Margit und ihr Ehemann Schloss und Gut von Heinrich Thyssen als Hochzeitsgeschenk uberschrieben 2 Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss als Erholungsort fur Mitglieder der Waffen SS genutzt In der Nacht vom 24 auf den 25 Marz 1945 dem Abend vor Palmsonntag kurz vor dem Einmarsch der Roten Armee veranstaltete sie ein Fest fur die lokale NSDAP und die SS Gemass den Prozessakten des Landgerichts Wien aus der Nachkriegszeit waren auch die Eigentumer des Schlosses Graf und Grafin Batthyany damals anwesend Wahrend dieser Veranstaltung wurden in der nahe gelegenen Scheune Kreuzstadl bei dem Massaker von Rechnitz etwa 180 ungarisch judische Zwangsarbeiter von Teilnehmern des Festes ermordet 3 In den folgenden zweiundsechzig Jahren gelang es der Familie Thyssen nie mit dieser Graueltat in Verbindung gebracht zu werden in keiner Darstellung der Familie Thyssen fand das Verbrechen eine Erwahnung Margareta von Batthyany erlebte noch den Einmarsch der Roten Armee es gelang ihr jedoch die Flucht in die Schweiz Sie wurde nach dem Krieg der Mittaterschaft und der Unterstutzung der Haupttater bei ihrer Flucht verdachtigt Trotz entsprechender Mitteilungen an das osterreichische Justizministerium wurde nie eine Anklage erhoben Sie liess sich nach dem Krieg im schweizerischen Sitz der Familie Thyssen der Villa Favorita in Castagnola bei Lugano nieder und widmete sich der Zucht von Rennpferden Aus ihrer Zucht stammen unter anderem Nebos und die Sieger des Deutschen Derbys Fanfar und Marduk Mit der in den USA gekauften Stute San San gewann sie 1972 das bedeutendste Galopprennen der Welt den Prix de l Arc de Triomphe Daruber hinaus besass sie Gestute in Deutschland Bad Homburger Gestut Erlenhof Frankreich und den USA Mit dem von ihr selbst gezogenen Hengst Caro hinterliess sie bleibende Spuren in der Vollblutzucht Ihr Bruder Hans Heinrich Thyssen Bornemisza war ein beruhmter Kunstsammler seine Sammlung befindet sich im Museo Thyssen Bornemisza einem der wichtigsten Museen Madrids Literatur BearbeitenDavid R L Litchfield The Thyssen Art Macabre Quartet Books London 2006 450 S ISBN 0 7043 7119 7Litchfields Publikation loste eine heftige Kontroverse in den deutschsprachigen Zeitungen aus Der Historiker Wolfgang Benz bemangelte eine fehlende wissenschaftliche Reputation des Autors was Benz mit eigener Internetrecherche begrundete 4 Anderen fiel wiederum auf dass die FAZ bei ihrer Ubersetzung des Independent Artikels die direkte Tatbeteiligung von Margit von Batthyany unterschlagen hatte 4 Der osterreichische Filmemacher Eduard Erne der gemeinsam mit Margareta Heinrich den Dokumentarfilm Totschweigen A Wall Of Silence uber das Massaker von Rechnitz gedreht hatte ausserte dagegen im Deutschlandfunk 5 dass Litchfields Vorwurfe gegenuber Batthyany eher noch zuruckhaltend formuliert seien Batthyany habe sicher mit den Nazis kollaboriert aber das Massaker selbst ganz sicher nicht organisiert 6 Mitglieder des Vereins RE F U G I U S wiederum halten den Schuldanteil von Batthyany fur grotesk ubertrieben weil die Hauptlast dem Rechnitzer Gestapo Mitglied Franz Podezin und seinen osterreichischen Mittatern zuzuschreiben sei 7 Elfriede Jelinek Rechnitz Der Wurgeengel Urauffuhrung Munchner Kammerspiele 2008 Pia Janke Teresa Kovacs Christian Schenkermayr Hrsg Die endlose Unschuldigkeit Elfriede Jelineks Rechnitz Der Wurgeengel Wien Praesens Verlag 2010 Diskurse Kontexte Impulse Publikationen des Elfriede Jelinek Forschungszentrums 6 Dazugehorigen Veranstaltungsreihe des Elfriede Jelinek Forschungszentrums 2009 Sacha Batthyany Und was hat das mit mir zu tun Ein Verbrechen im Marz 1945 Die Geschichte meiner Familie Kiepenheuer amp Witsch Koln 2016 ISBN 978 3 462 04831 5 Dokumentarfilm BearbeitenTotschweigen Regie und Drehbuch Margareta Heinrich Eduard Erne Osterreich Deutschland Niederlande 1994 1 Weblinks BearbeitenGedenkinitiative RE F U G I U S Massenmord als Partygag Der Spiegel 43 2007 Zum Justizverfahren des Massakers von Rechnitz Mahnmal Kreuzstadl auf dem Gut Batthyany The killer countess The dark past of Baron Heinrich Thyssen s daughter The Independent 7 Oktober 2007 von David Litchfield Gesprach in der tageszeitung vom 8 November 2007 mit David R L Litchfield uber das Massaker von Rechnitz Massaker von Rechnitz Die Gastgeberin der Holle FAZ 18 Oktober 2007 teilubersetzter Independent Artikel Das Grauen von Rechnitz Suddeutsche Zeitung Magazin Artikel von Sascha Batthyany 16 2010 Sehr geehrte Frau Jelinek Die Presse von Dominik und Ladislaus E Batthyany 22 Mai 2010 Website der Familie BatthyanyEinzelnachweise Bearbeiten Barbara Moller Die Grafin und das Massaker von Rechnitz In abendblatt de FUNKE Medien Hamburg GmbH Hamburger Abendblatt 5 November 2007 abgerufen am 23 August 2023 Michael Floiger Rechnitz In atlas burgenland at Michael Floiger abgerufen am 23 August 2023 FAZ Massaker von Rechnitz Die Gastgeberin der Holle vom 18 Oktober 2007 abgerufen am 8 August 2017 a b Konspirative Vorfalle Die FAZ die Bild und das Massaker von Rechnitz Perlentaucher 20 Oktober 2007 Ein Massaker als Partyspass Deutschlandfunk 18 Oktober 2007 Beispiel der Banalitat des Bosen FAZ 23 Oktober 2007 Robert Misik Dialektik des Schweigens die tageszeitung 30 Oktober 2007Normdaten Person GND 143481460 lobid OGND AKS VIAF 168278985 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Batthyany Margit vonALTERNATIVNAMEN Batthyany Margareta von Thyssen Bornemisza MargitKURZBESCHREIBUNG osterreichische Adlige Tochter von Heinrich ThyssenGEBURTSDATUM 22 Juni 1911GEBURTSORT RechnitzSTERBEDATUM 15 September 1989STERBEORT Castagnola Schweiz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Margit von Batthyany amp oldid 238677283