www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zu weiteren Bedeutungen siehe Batthyany Begriffsklarung Batthyany IPA ˈbɒcːaːɲi ist der Name einer alten und weit verzweigten ungarischen Adelsfamilie die als Magnaten Grafen und Fursten zu den bedeutendsten Geschlechtern der Habsburgermonarchie gehorten Wappen der Batthyany Inhaltsverzeichnis 1 Familiengeschichte 1 1 Gussing 1 2 Batthyany Strattmann 1 2 1 Fursten Batthyany Strattmann 1 3 Herrenstand in der Donaumonarchie 2 Bekannte Namenstrager 3 Schlosser Burgen Kloster 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFamiliengeschichte BearbeitenDie Batthyany zahlen zum ungarischen Uradel Von Forschern wird die Herkunft der Familie auf das Geschlecht der Eors Ors oder Urs zuruckgefuhrt welche 970 erstmals erwahnt wurden und sich am Nordufer des Plattensees niederliessen Auf jeden Fall kann die Stammreihe der Batthyanys eindeutig mit Miklos de Kovagoors 1341 1376 der eine Katharina Batthyany heiratete als beginnend betrachtet werden Dessen Sohn Georg de Kovagoors wurde 1370 Burghauptmann von Esztergom und bekam fur seine Verdienste im Kampf gegen die Turken im Jahre 1398 von Konig Sigismund das Gut Battyan mit dem Marktstadtchen Polgardi im Komitat Fejer verliehen 1481 erlangte das Geschlecht eine Wappenerneuerung Gussing Bearbeiten nbsp Burg Gussing im Burgenland seit 1524 bis heute Sitz der FamilieMit Franz I seinem Neffen Christoph und Balthasar II begann ein neues Kapitel der Familiengeschichte Am 30 Juni 1524 bekamen sie von Konig Ludwig II die Burg und Herrschaft Gussing ungarisch Nemetujvar ubertragen als Lohn fur den Sieg uber ein turkisches Heer bei Jajce Die Familie liess die Burg im 16 und 17 Jahrhundert wegen der drohenden Gefahr aus dem Osten zur weitlaufigen Festung erweitern Seither ist dies der Stammsitz der Familie im Suden des bis 1920 ungarischen Burgenlandes eine Linie des Geschlechtes nannte sich danach auch Batthyany Nemetujvari Balthasar III Batthyany machte den Familiensitz Gussing 1570 zum evangelischen Mittelpunkt der Region Er war General in den Turkenkriegen Sein Sohn Franz II Batthyany 1577 1625 war Feldhauptmann in Niederungarn und Kammerherr mehrerer Kaiser 1603 wurde ihm der Grafenstand verliehen Fur seine Verdienste in der Landesverteidigung gegen die Turken erhielt er von Kaiser Rudolf II die Herrschaft Kormend Nachdem Ferdinand II die religiose Toleranzpolitik beendet hatte stellte sich der Calvinist Franz Batthyany aber zu Beginn des Dreissigjahrigen Krieges auf die Seite des protestantischen siebenburgischen Fursten Gabor Bethlen nbsp Adam Batthyany 1609 1659 Sein Sohn Adam Batthyany 1609 1659 wurde jedoch 1629 wieder katholisch Den heute noch lebenden Batthyanys gilt er als Stammvater der Familie im engeren Sinn 1 Er beherrschte Gebiete die sich uber Teile der heutigen Staaten Ungarn und Slowenien sowie das sudliche Burgenland erstrecken Sudlich des Plattensees verteidigte er die Landesgrenze des von den Habsburgern beherrschten Koniglichen Ungarn gegen die Osmanen und betrieb in seinem Herrschaftsgebiet eine radikale Rekatholisierung im Sinne der Gegenreformation In Gussing grundete er ein Franziskanerkloster mit Klosterkirche in dessen Kirche Maria Heimsuchung sich seither die Familiengruft der Batthyany befindet Neben dem Stifterpaar sind hier uber 100 Familienmitglieder begraben Die Gruft in Gussing ist nach der Wiener Kaisergruft die zweitgrosste Familiengruft Osterreichs 2 Batthyany Strattmann Bearbeiten nbsp Wappen der Fursten Batthyany Strattmann Kompositwappen der Stammwappen der Batthyany Herzschild und der Strattmann Feld 1 Die ungarische Baronie wurde der spater furstlichen Linie der Familie 1628 verliehen der ungarische Grafenstand 1630 1692 heiratete Adam II Batthyany die Grafin Eleonore Strattmann Tochter des Reichshofkanzlers Graf Theodor Heinrich von Strattmann Nach dessen Tod wurden seine Guter mit denen des Hauses Batthyany zusammengelegt Wohnsitz der Grafin war Schloss Rechnitz im Burgenland und das Palais Batthyany in Wien welches sie 1718 erwarb Ihr Sohn Ludwig Ernst wurde ungarischer Hofkanzler im Dienst Maria Theresias Palatin von Ungarn und kampfte im Siebenjahrigen Krieg sein Hauptsitz war Schloss Bicske Graf Karl Batthyany heiratete ebenfalls eine Tochter aus dem Hause Strattmann namlich 1726 Franziska Theresia Grafin von Strattmann eine Tochter des Grafen Gerhard Wilhelm von Strattmann Herr des Majorats Schloss Peuerbach mit Waasen Schmiding Haiding und Spattenbrunn 1760 nach dem Tod des letzten Strattmann trat Ludwig Ernst Batthyany dort die Herrschaft an Ludwig Ernsts Bruder Karl Joseph 1699 1772 wurde Feldmarschall und spater Erzieher und Oberhofmeister des Kronprinzen und spateren Kaisers Joseph II 1763 wurde er in den bohmischen Furstenstand erhoben ein Jahr spater auch in den Reichsfurstenstand mit der Anrede Hochgeboren Er blieb jedoch ohne Nachkommen so dass der Furstentitel 1772 auf seinen Neffen Adam Wenzel 1722 1787 uberging den Sohn des bereits mehrfach erwahnten Ludwig Ernst Batthyany Ihm folgten sein Enkel Furst Ludwig 1753 1807 und dessen Urenkel Furst Philipp 1781 1870 1825 loste Philipp das Fideikommiss auf und teilte den Besitz Peuerbach erhielt sein Neffe Furst Wilhelm Albrecht von Montenuovo der Gatte der Grafin Johanna Batthyany Der 7 Furst von Batthyany Strattmann 1870 1931 wirkte als Armenarzt und richtete auf seinen Schlossern Kittsee und Kormend Spitaler fur Arme ein die er umsonst behandelte auch unterstutzte er Bedurftige finanziell und verschenkte den grossten Teil seines ererbten Vermogens 2003 wurde er von Papst Johannes Paul II seliggesprochen Gegenwartiges Familienoberhaupt ist der 10 Furst Ladislaus Edmund Batthyany Strattmann 1970 Fursten Batthyany Strattmann Bearbeiten nbsp Portrat des 1 Fursten von Batthyany von Jean Pierre SauvageKarl Joseph 1699 1772 1 Furst von Batthyany 1763 1772 General Feldmarschall Erzieher des spateren Joseph II Adam Wenzel 1722 1787 2 Furst von Batthyany Strattmann 1772 1787 Obergespan Kammerherr Sohn des alteren Bruders von Karl Joseph Ludwig 1753 1807 3 Furst von Batthyany Strattmann 1787 1807 Sohn von Adam Wenzel Philipp 1781 1870 4 Furst von Batthyany Strattmann 1807 1870 Obergespan Kunstforderer und Mazen Sohn von Ludwig Gustav 1803 1883 5 Furst von Batthyany Strattmann 1870 1883 Pferdezuchter Enkel des Bruders von Adam Wenzel Edmund 1826 1914 6 Furst von Batthyany Strattmann 1883 1914 Kammerer Attache Segelsportler Sohn von Gustav Ladislaus 1870 1931 7 Furst von Batthyany Strattmann 1914 1931 Armenarzt Cousin sechsten Grades von Edmund Ladislaus Anton 1904 1966 8 Furst von Batthyany Strattmann 1931 1966 Papstlicher Kammerherr Sohn von Ladislaus Ladislaus Pascal 1938 2015 9 Furst von Batthyany Strattmann 1966 2015 Sohn von Ladislaus Anton Ladislaus Edmund 1970 10 Furst von Batthyany Strattmann 2015 Sohn von Ladislaus PascalHerrenstand in der Donaumonarchie Bearbeiten Im Jahr 1645 erlangten die Batthyany den niederosterreichischen Herrenstand Die erbliche Wurde eines Banus von Kroatien und Slawonien wurde ihnen 1700 verliehen 1721 erfolgte die Aufnahme der Batthyany in den mahrischen 1734 in den oberosterreichischen Herrenstand In den Karntner Herrenstand wurde das Haus Batthyany 1804 aufgenommen Lajos Batthyany wurde wahrend der Revolution in Ungarn 1848 ungarischer Ministerprasident und 1849 in Pest hingerichtet Nach 1945 wurden die Batthyanys in den damals sozialistischen Landern weitgehend enteignet wahrend ihnen die Besitzungen im einst ungarischen heute osterreichischen Burgenland verblieben Bekannte Namenstrager BearbeitenBalthasar Batthyany 1543 1590 Freiherr von Batthyany gebildeter Humanist wurde 1570 Protestant Franz II Batthyany 1577 1625 Kammerherr oberster Stallmeister und Obergespan des Komitats Odenburg Adam Batthyany 1609 1659 Graf von Nemetujvar Grunder des Franziskanerklosters in Gussing Christoph II Batthyany 1637 1687 ungarischer Feldherr und Adeliger Paul I Batthyany 1639 1674 ungarischer Magnat und Grundherr Adam II Batthyany 1662 1703 Ban von Kroatien Eleonore Batthyany Stratmann 1672 1741 Wiener Hofdame und enge Vertraute von Prinz Eugen von Savoyen Ludwig Ernst Batthyany 1696 1765 ungarischer Hofkanzler Ritter vom Goldenen Vlies und Palatin Karl Joseph Batthyany 1697 1772 zunachst Graf erlangte 1763 den Furstenstand osterreichischer General und Feldmarschall Erzieher Josefs II Jozsef Batthyany 1727 1799 Graf Furstprimas von Ungarn Erzbischof und Kardinal Ignac Batthyany 1741 1798 Graf Bischof Vince Batthyany 1772 1827 ungarischer Staatsmann und Topograf Franziska Batthyany 1783 1861 Grafin geb Szechenyi Gustav Batthyany Strattmann 1803 1883 Pferdezuchter Kazmer Batthyany 1807 1854 erster ungarischer Aussenminister unter Kossuth Lajos Batthyany 1807 1849 Graf ungarischer Ministerprasident 1849 hingerichtet Tivadar Batthyany 1859 1931 ungarischer Politiker und Minister Ladislaus Batthyany Strattmann 1870 1931 7 Furst von Batthyany Strattmann Armenarzt seliggesprochen Margit von Batthyany 1911 1989 geb Thyssen Bornemisza stand im Zusammenhang mit dem Massaker von Rechnitz Vilmos Batthyany 1870 1928 Bischof von Nitra Philipp Batthyany 1968 Philosoph Alexander Batthyany 1971 osterreichischer Philosoph und Hochschullehrer Sacha Batthyany 1973 Grossneffe von Margit von Batthyany Redakteur Schriftsteller in der Schweiz Friedrich von Hartenberg alias Louis Batthyany Szent Ivanyi 1781 1822 Hochstapler nbsp Kardinal Jozsef Batthyany 1727 1799 Furstprimas von Ungarn nbsp Lajos Batthyany 1807 1849 ungarischer Ministerprasident nbsp Ladislaus Batthyany Strattmann 1870 1931 7 Furst von Batthyany Strattmann Armenarzt seliggesprochenSchlosser Burgen Kloster BearbeitenBurg Gussing Burgenland seit 1524 bis heute im Besitz der Familie Franziskanerkloster und Klosterkirche Gussing Grablege der Familie Kastell Batthyany in Gussing seit 1761 im Besitz der Familie Kastell Batthyany in Stegersbach heute im Besitz der Gemeinde Stegersbach Schloss Draskovich um 1800 als Sommerschloss errichtet seit Mitte des 19 Jahrhunderts im Besitz der Familie Draskovich Schloss Rechnitz ab 1527 im Pfandbesitz von 1564 bis 1906 und ab 1933 bis 1945 im Besitz der Familie Schloss Tabor Burgenland 1607 bis 2019 im Besitz Schloss Batthyany in Neumarkt an der Raab im 17 Jh im Besitz von Adam Batthyany das Schloss 1846 von Graf Franz Batthyany an der Stelle eines alteren Gebaudes errichtet bis heute im Familienbesitz Schloss Batthyany in Pinkafeld seit Adam Batthyany bis Anfang des 20 Jh im Besitz Schloss Batthyany in Rudersdorf Teil der Herrschaft Gussing um 1750 von Emmerich Batthyany erbaut im 19 Jh verkauft Schloss Batthyany in Bicske 1642 von Adam Batthyany erworben das Schloss 1754 1755 neu erbaut Schloss Trautmannsdorf in Trautmannsdorf an der Leitha Niederosterreich 1756 erworben 1810 das klassizistische Schloss durch Furst Philipp Batthyany erbaut Schloss Batthyany in Kormend 1604 durch Kaiser Rudolf II an Franz II Batthyany dotiert Durch Adam Batthyany nach einem Brand ab 1652 neu erbaut Palais Batthyany in der Wiener Bankgasse 1718 durch Eleonore Batthyany Stratmann erworben im 19 Jh verkauft und 1911 bis 1924 erneut im Besitz Schloss Peuerbach Oberosterreich 1726 bis 1825 im Besitz nbsp Burg Gussing Burgenland nbsp Burg Schlaining Burgenland nbsp Burg Bernstein Burgenland nbsp Schloss Rechnitz Burgenland nbsp Schloss Batthyany Kormend Komitat Vas nbsp Schloss Batthyany Pinkafeld Burgenland nbsp Schloss Tabor Neuhaus am Klausenbach Burgenland nbsp Schloss Batthyany Neumarkt an der Raab Burgenland nbsp Schloss Batthyany Rudersdorf Burgenland nbsp Schloss Bicske Komitat Fejer nbsp Schloss Peuerbach Oberosterreich nbsp Schloss Batthyany Trautmannsdorf Niederosterreich nbsp Kastell Batthyany Gussing Burgenland nbsp Kastell Batthyany Stegersbach Burgenland nbsp Palais Batthyany Wien nbsp Palais Schonborn Batthyany Wien Literatur Bearbeiten nbsp Wappen der Batthyany 15 Jh Rudolf Kropf Hrsg Die Familie Batthyany Ein osterreichisch ungarisches Magnatengeschlecht vom Ende des Mittelalters bis zur Gegenwart Tagungsband der 25 27 Schlaininger Gesprache vom 25 29 September 2005 24 28 September 2006 und 17 20 September 2007 Band 1 ISBN 978 3 85405 183 1 Band 2 ISBN 978 3 85405 198 5 Landesmuseum Eisenstadt Eisenstadt 2014 Franz Gall Osterreichische Wappenkunde Handbuch der Wappenwissenschaft 2 verbesserte Auflage Bohlau Wien u a 1992 ISBN 3 205 05352 4 S 267 Genealogisches Handbuch des Adels Limburg Lahn Starke Verlag Genealogisches Handbuch der furstlichen Hauser Bd 3 8 1955 S 259 262 9 50 1971 S 393 399 13 90 1987 S 428 435 sowie 17 133 2004 S 483 496 Genealogisches Handbuch der graflichen Hauser Bd 11 82 1983 S 36 48 Adelslexikon Bd 1 53 1972 S 245 246 17 144 2008 S 56Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Batthyany family Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Familie Batthyany Stammbaum der Batthyany teilweise Englisch Batthyany csaladEinzelnachweise Bearbeiten Familie Batthyany 17 Jahrhundert Memento des Originals vom 7 April 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www batthyany at Eintrag auf der Website der Familie Batthyany batthyany at Abgerufen am 20 Marz 2010 Zweitgrosste Gruft Osterreichs in Gussing 1 2 Vorlage Toter Link oesterreich orf at Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Artikel vom 7 April 2008 auf der Website des ORF Burgenland oesterreich orf at Abgerufen am 6 Marz 2010 Normdaten Person GND 119531364 lobid OGND AKS VIAF 50038195 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Batthyany amp oldid 238587969