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Schloss Batthyany in Pinkafeld im sudlichen Burgenland war Mittelpunkt der Herrschaft und standiger Wohnsitz von Angehorigen der Familie Batthyany Das Schloss wurde im 18 und 19 Jahrhundert umgebaut Der letzte grossere Umbau erfolgte in den Jahren 1949 bis 1952 sodass vom ursprunglichen Aussehen des Schlosses das heute eine Berufsschule beherbergt und denkmalgeschutzt ist kaum noch etwas zu erkennen ist Strassenseite des Schlosses Batthyany 2016 Parkseite des Schlosses Batthyany 2016 Parkseite des Schlosses Batthyany 2021 Moderner Zubau Sudseite 2021 Am Schloss angebracht findet sich das Wappen der Familie Batthyany Die Zacken der Krone symbolisieren die neun Komitate in welchen die Familie mitregiert hat Die Zusammengehorigkeit der Batthyanys wird durch einen im Nest sitzenden Pelikan der mit dem Schnabel seine Brust ritzt und seine Jungen mit dem herausfliessenden Blut trankt symbolisiert Inhaltsverzeichnis 1 Ursprunge des Schlosses 2 Biedermeierzeit 3 Wende zum 20 Jahrhundert bis zur Gegenwart 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseUrsprunge des Schlosses BearbeitenUber Bau und Datum der Errichtung des Schlosses gibt es keine Quellen Die lange Zeit vertretene Ansicht das Schloss sei 1658 von Graf Adam Batthyany erbaut worden gilt heute als widerlegt Das Schloss durfte schon zu Beginn des 17 Jahrhunderts in der Zeit der Konigsberger errichtet worden sein Es wird als grosses mehrgeschossiges Kastell umgeben von einer Meierei beschrieben Zwischen 1646 und 1648 liess Batthyany das Schloss um ein Torgebaude erweitern das mit einer Zugbrucke versehen war Das mit einem Arkadengang versehene Renaissancegebaude stand mitten unter den Hausern des Dorfes und war von einem Garten umgeben 1 Der Graf starb 1659 nachdem er Pinkafeld als Witwensitz bestimmt hatte Gesichert ist dass die zweite Frau und Witwe Adam Batthyanys Barbara Corbelli das Schloss 1659 bezog und es in der Folge zum Mittelpunkt der Herrschaft Pinkafeld wurde Die Witwe Batthyany wurde allerdings von ihren Stiefsohnen Christoph und Paul wegen ihres skandalosen Benehmens vertrieben Im Jahre 1757 wurde unter Graf Emmerich Batthyany die Antoniuskapelle erbaut Sie stand sudlich des Schlosses am Beginn der heute noch bestehenden Kastanienallee Ungefahr um dieselbe Zeit entstand die so genannte Antonius Statue aus Sandstein Sie stand ursprunglich vor dem Tor der Kapelle und stellt den heiligen Antonius von Padua dar Biedermeierzeit BearbeitenIn den Jahren 1805 bis 1817 hatte Grafin Franziska Batthyany das Schloss zu einem Treffpunkt bedeutender Personlichkeiten ihrer Zeit aus Kirche Kultur und Wissenschaft gemacht Es galt in diesen Jahren als geistiger Mittelpunkt des Romantiker Kreises um den Prediger Klemens Maria Hofbauer Einige Mitglieder dieses Kreises wie der Dichter und Pfarrer Zacharias Werner die Maler Leopold Kupelwieser und Eduard Steinle Roman Sebastian Zangerle 1824 bis 1848 Bischof in Graz Seckau der Arzt und geistliche Autor Johann Emanuel Veith und vielleicht auch Klemens Maria Hofbauer selbst verweilten in den Sommermonaten im Schloss Zacharias Werner hatte den k k Kammerer Graf Nikolaus Batthyany und seine Frau Franziska genannt Fanny vermutlich wahrend des Wiener Kongresses kennengelernt In Briefen an Bekannte gab er gerne die Ortsangabe Pinkafeld in Ungarn eine Tagesreise von Wien Seine Freunde traf er wahrend seiner Aufenthalte im Schloss allerdings gerne auf halbem Weg zwischen Wien und Pinkafeld zumal man ohnweit Pinkafeld uber ein Geburge muss Er predigte in der Pinkafelder Kalvarienkirche und leitete eine Bussprozession nach einem Brand Weiters hinterliess Zacharias Werner der Stadt den von ihm verfassten Spruch an der Mariensaule im Zentrum der Stadt Pinkafeld Leopold Kupelwieser heute unter anderem durch seine Bilder des Komponisten Franz Schubert bekannt malte zum Andenken an einen 1852 im Schloss ausgebrochenen Brand der glucklicherweise keinen grosseren Schaden anrichtete ein Votivbild das sich heute im Feuerwehrmuseum befindet Eduard Steinle hinterliess wertvolle Bilder fur die Pinkafelder Friedhofskapelle Im Jahre 1827 tagten im Batthyany Schloss vier Herren Kaiser Franz I von Osterreich personlich hatte auf Ansuchen der Herrschaft Batthyany am 23 Janner 1827 die Bildung der Kommission bestimmt Sie bestand aus dem Oberbannrichter von Grafe aus Leoben dem Grazer Magistratsrat von Pontner einem Herrn von Szerdahely aus Ungarn und einem Vertreter des Militars Besprochen wurden die Vorfalle rund um die Rauberbande Stradafussler und deren Anfuhrer Nikolaus Schmidhofer genannt Holzknechtseppl Diese im Lauf der Zeit uber 50 Mitglieder zahlende Bande hatte in den Jahren seit 1822 zahlreiche grausame und sadistische Verbrechen in der Grenzregion begangen Die Kommission im Schloss kam uberein das gesamte Gebiet mit Soldaten zu umstellen um dann auf Pinkafeld vorzurucken Bereits am 12 Marz 1827 konnten die Soldaten den Holzknechtseppl samt seinen Unterfuhrern festnehmen wobei dieses Datum historisch nicht ganz eindeutig ist 2 Nachdem bereits einige seiner Kumpane hingerichtet wurden fand Schmidhofer am Donnerstag dem 20 November 1828 am Galgen auf dem Pinkafelder Gerichtsberg sein Ende Wende zum 20 Jahrhundert bis zur Gegenwart BearbeitenIm Lauf des 19 Jahrhunderts verfiel die Antoniuskapelle allmahlich 1904 wurde sie abgebrochen nachdem sie angeblich vom Besitzer entweiht worden ist Nach einer durchzechten Nacht soll der Hausherr auf das Altarbild geschossen haben Der Legende nach konnte seither in der Kapelle keine Messe mehr gefeiert werden Einmal seien die Kerzen erloschen ein anderes Mal sei dem Priester ubel geworden Zudem seien die Schusslocher im Altarbild trotz wiederholter Renovierung immer wieder zum Vorschein gekommen Heute befindet sich das Altarbild im Schloss ohne Einschusslocher Das Bild stellt den heiligen Antonius dar Die Antonius Statue erinnert noch heute an die Kapelle Die Statue steht vor dem Internat der Berufsschule nbsp Tor des Schlosses mit Aufschrift LandesberufsschuleUm die Jahrhundertwende zum 20 Jahrhundert kam das Schloss in den Besitz der Grafen Batthyany Taxis Danach erwarb es Baron Neugebauer durch Einheiratung 1925 kaufte Reichsgraf Kagenegg das Anwesen Der spatere Besitzer von Schloss Batthyany die Stadtgemeinde Pinkafeld stellte das Gebaude samt Schlosspark dem Land Burgenland fur eine Landesberufsschule kostenlos zur Verfugung Von 1935 bis 1952 war unter anderem die Pinkafelder Obstverwertungsgenossenschaft im Schloss untergebracht Wahrend des Zweiten Weltkrieges fand fur circa zwei Wochen 16 Marz bis 28 Marz 1945 in einem Raum des Schlosses ein Notunterricht der Hauptschule Pinkafeld statt Jede Klasse kam dreimal pro Woche zur Schule Am 28 Marz 1945 wurde der Hauptschul Unterricht mit Rucksicht auf den Ernst der Lage bis Ende des Schuljahres wieder eingestellt Heute werden in der Landesberufsschule im Schloss Lehrlinge in den Fachabteilungen fur Maurer Schlosser Zimmerer Tischler und Kraftfahrzeugmechaniker ausgebildet Seit einigen Jahren findet im Schlosshof der Pinkafelder Christkindlmarkt statt Siehe auch BearbeitenListe von Burgen und Schlossern in OsterreichLiteratur BearbeitenJosef Karl Homma Geschichte der Stadt Pinkafeld 1987 Susanne Marosi Rudolf Koberl Verein zur Forderung des Stadtmuseums Pinkafeld Pinkafelder Kulturspaziergang Pinkafeld 2001 Leopold Schmied Die Entdeckung des Burgenlandes im Biedermeier Hrsg Landesmuseum Eisenstadt Eisenstadt 1959 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Batthyany Pinkafeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landesberufschule Pinkafeld Pinkafeld In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Einzelnachweise Bearbeiten Andras Koltai Graf Adam I von Batthyany Adam Batthyany und seine Bibliothek Burgenlandisches Landesarchiv und Landesbibliothek Eisenstadt 2002 ISBN 3 901517 33 2 Christoph Tepperberg Der Holzknechtseppl aus Festschrift 680 Jahre Marktgemeinde Riedlingsdorf Seite 23 Riedlingsdorf 2011 Herausgeber Marktgemeinde RiedlingsdorfBurgen und Schlosser im Sudburgenland Burg Bernstein Burg Buchschachen Schloss Eberau Burg Gussing Kastell Batthyany Gussing Kastell Gussing Schloss Draskovich Gussing Schloss Jormannsdorf Schloss Kohfidisch Burgruine Neuhaus am Klausenbach Schloss Tabor Neuhaus am Klausenbach Odes Schloss Rechnitz Schloss Pinkafeld Schloss Rechnitz Schloss Rotenturm Schloss Rudersdorf Burg SchlainingAusgewahlte Denkmalschutzobjekte in Pinkafeld Altes Rathaus Pinkafeld Evangelische Pfarrkirche Pinkafeld Friedhofskapelle Pinkafeld Kalvarienbergkirche Pinkafeld Katholische Pfarrkirche Pinkafeld Mariensaule Romerbrucke bei Kroisegg Schloss BatthyanyAusfuhrliche Information zu allen Denkmalern Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Pinkafeld 47 366111111111 16 123611111111 Koordinaten 47 21 58 N 16 7 25 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Batthyany Pinkafeld amp oldid 238362760