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Die Wiener Flakturme sind sechs grosse aus Stahlbeton errichtete Abwehr und Schutzbauten in Wien die in den Jahren 1942 bis 1945 als riesige Luftschutzanlagen mit aufmontierten Flugabwehrgeschutzen und Feuerleitanlagen erbaut wurden Solche oberirdischen Schutzraume werden auch Hochbunker genannt Der Architekt der Flakturme war Friedrich Tamms 1904 1980 Im Unterschied zu den Berliner und den Hamburger Flakturmen sind die Wiener Flakturme weitgehend unverandert erhalten Der Gefechtsturm im Augarten Inhaltsverzeichnis 1 Zusammensetzung der Anlage und Funktion 2 Planung 3 Bau 4 Paar VIII Arenbergpark 5 Paar V Stiftskaserne Esterhazypark 6 Paar VII Augarten 7 Bunker Gerichtsgasse 8 Gescheiterte Vorschlage der Umnutzung 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 11 1 Film 12 EinzelnachweiseZusammensetzung der Anlage und Funktion Bearbeiten nbsp Lage der Wiener Flakturme im Dreieck um das StadtzentrumDas System der Wiener Flakturme besteht aus insgesamt sechs Bauwerken drei Gefechtsturmen mit jeweils einem Feuerleitturm Die drei Bunkerpaare sind in einem Dreieck angeordnet in dessen ungefahrer Mitte sich der Stephansdom befindet Die Turme sind unterschiedlich hoch damit die oberen Plattformen jedes Turmpaares jeweils auf einem Niveau liegen was eine Koordinierung der von den Radaranlagen Feuerleitradar ermittelten Daten erleichterte zum Stand der deutschen Radartechnik zu dieser Zeit siehe Wurzburg Radar Der maximale Einsatzradius der vier Hauptgeschutze 12 8 cm Flak Zwilling 40 jedes Turmes betrug unter idealen Bedingungen 20 km Die kleineren Plattformen der Gefechts und Feuerleitturme waren fur 2 cm Flugabwehrgeschutze vorgesehen doch wurden sie in Wien niemals verwendet da tief fliegende Flugzeuge in den letzten Kriegsjahren nicht mehr auftraten Neben ihrer militarischen Besatzung dienten die Flakturme in Wien als provisorische Spitaler beherbergten Radiosender und teilweise kriegswichtige technische Betriebe und boten in grossem Umfang Luftschutzraume fur die Bevolkerung Eine Beseitigung der Turme unterliess man wegen der Nahe zur Wohnbebauung Heutzutage ware eine Entfernung der Turme durchaus moglich Inzwischen stehen aber alle sechs Bauten unter Denkmalschutz nur fur die beiden Flakturme im Augarten existiert ein Bescheid GZ 39 086 2 2000 vom 5 April 2000 Heute befinden sich die Turme teilweise im Besitz der Stadt Wien und teilweise in staatlichem Besitz Es hat mehrmals Versuche gegeben die Flakturme umzubauen und nutzbar zu machen Die Ideen reichen vom Depot fur Sicherheitskopien wichtiger Daten bis zu einem Kaffeehaus oder Hotel nbsp Gefechtsturm im Augarten Sept 2020 nbsp Gefechts und Leitturm Arenbergpark Sept 2020 nbsp Gefechtsturm Stiftskaserne Sept 2020Planung BearbeitenWahrend des Zweiten Weltkriegs wurde deutlich dass Briten und Amerikaner Luftangriffe insbesondere Flachenbombardements fur ein Mittel hielten Deutschland in die Knie zu zwingen siehe auch Area Bombing Directive 14 Februar 1942 Ziel des Morale Bombing Die Kapazitat an Bombern nahm zu ihre Reichweite ebenfalls Gleichwohl lag Wien lange ausserhalb der Reichweite der britischen Langstreckenbomber Das anderte sich erst 1944 durch die Eroberung Italiens Am 9 September 1942 ordnete Hitler den Bau von Flakturmen in Wien an Die Luftwaffenfuhrung sah dazu als Bauplatze die Schmelz den Prater und Floridsdorf vor Hitler lehnte diese Orte aber ab da das Stadtzentrum durch die grossen Abstande nicht ausreichend geschutzt gewesen ware Nach Besprechungen mit Reichsstatthalter Baldur von Schirach wurden die endgultigen Standorte festgelegt Drei Turmpaare mit einem Abwehrgeschutzradius von etwa 20 km sollten ein Verteidigungsdreieck bilden dessen Mittelpunkt der Stephansdom bildete im Augarten im Arenbergpark im III Bezirk Landstrasse und ein drittes im Esterhazypark nahe der Mariahilfer Strasse und im Hof der Stiftskaserne im VI Bezirk Statt des Augartens war allerdings anfanglich die Rossauer Kaserne im Gesprach Massgeblich fur die Wahl der Platze waren die leichte Verfugbarkeit des Grundes und die Moglichkeit Bahnanschlusse herzustellen Der Plan sah vor die Flakturme nach der siegreichen Beendigung des Kriegs mit Marmor zu verkleiden und als Denkmaler den gefallenen deutschen Soldaten zu widmen Wie bei allen Flakturmen war Friedrich Tamms fur die Planung verantwortlich er wurde in Wien durch Anton Ruschitzka vertreten die Bauleitung hatte Franz Fuhrmann vom Wiener Stadtbauamt inne Die militarische Leitung lag bei Major Wimberger der jedoch uber keinen Einsatzstab verfugte Die Materialbeschaffung erfolgte durch die NS Bauorganisation Todt Jedes Paar Flakturme bestand aus dem grossen mit schwerem und leichtem Geschutz versehenen Gefechtsturm sowie einem kleineren Leitturm fur die Kommunikation und Suchscheinwerfer Gegen Kriegsende waren die Turme eben erst funktionstuchtig In ihnen waren neben militarischen Leitstellen auch Lazarette und Fabrikationseinrichtungen untergebracht Sie dienten auch als Luftschutzraum fur die Menschen der Umgebung In jedem Turm hatten bis zu 30 000 Personen Platz Bau BearbeitenMit dem Bau der Flakturme wurden die Firmen Philipp Holzmann und Gottlieb Tesch beauftragt wobei kleinere Betriebe uber Arbeitsgemeinschaften eingebunden wurden Da die Verfugbarkeit einheimischer Arbeitskrafte durch Einberufungen standig abnahm wurden im Verlauf des Krieges immer mehr Kriegsgefangene Fremd und Zwangsarbeiter eingesetzt Zement wurde vor allem aus Mannersdorf am Leithagebirge angeliefert in geringerer Menge auch aus Rodaun Der Schotter stammte aus den Schottergruben Padlesak in Felixdorf und Gustav Haagen bei Heidfeld an der Pressburger Bahn etwa im Bereich des heutigen Flughafen Wien Schwechat Sand wurde in Schiffen via Donaukanal angeliefert im Bereich der Weissgerberlande wurden Sandsilos der Vereinigten Baustoffwerke AG errichtet In diesem Bereich befand sich schon ab 1918 ein Anschlussgleis der Strassenbahn durch die Drorygasse Dieses war seit 1925 stillgelegt es wurde 1941 wiederhergestellt und im folgenden Jahr nach dem Bau eines weiteren Silos um zwei Gleise erweitert Fur den Abraum der beim Ausheben der Fundamente anfiel wurde bei der Kratochwjlestrasse damals Weissenbachstrasse im 22 Bezirk eine Deponie angelegt die ebenfalls einen Strassenbahnanschluss erhielt Paar VIII Arenbergpark Bearbeiten nbsp Gefechtsturm Arenbergpark nbsp Modell des Gefechtsturms Arenbergpark im Rahmen des Kunstprojekts CATDas Flakturmpaar im Wiener Arenbergpark Bezirk Landstrasse tragt den Codenamen Baldrian Die Errichtung fand von Dezember 1942 bis Oktober 1943 statt wobei beide Turme in der Bauart II mit neun Stockwerken ausgefuhrt wurden Zur Errichtung der Turme wurden zusatzliche Anschlussgleise im Aspangbahnhof angelegt Von dort fuhrte eine Feldbahn Spurweite 600 mm uber die Strecke Aspangstrasse Steingasse Klimschgasse Eslarngasse Barmherzigengasse zur Baustelle Eine weitere Feldbahn mit einer Spurweite von 900 mm verlief uber die Wassergasse und die Neulinggasse damals Schredtgasse zu den Flakturmen Dazu war es notwendig das Haus Landstrasser Hauptstrasse 94 abzureissen um einen Durchlass zur Neulinggasse zu ermoglichen Dieser wurde auch fur ein Anschlussgleis der Strassenbahn das von der Landstrasser Hauptstrasse abbog verwendet In den Jahren 1954 55 wurde an dieser Stelle der Gemeindebau Kurt Steyrer Hof errichtet wobei die Verbindung zur Neulinggasse aber bestehen blieb Die zugehorigen Arbeiterlager befanden sich in der nordlichen Brigittenau Der Gefechtsturm ist der grosste aller Wiener Flakturme Seine Mauern sind im Allgemeinen zwei Meter dick in den obersten drei Stockwerken aber ungefahr sieben Meter Aussen um das Erdgeschoss befindet sich ein Gang wodurch die gesamte Grundflache 57 0 m 57 0 m betragt wahrend die eigentliche Seitenlange des Turms um 10 m geringer ist Die Umfassungsmauern der Geschutzstande haben eine Dicke von vier Metern Die Schutzdecke uber dem achten Stockwerk ist zwischen 3 80 m und 4 m dick Ursprunglich befanden sich auf dem Turm 8 8 cm Zwillingsgeschutze danach 10 5 cm Geschutze die erst spater durch die 12 8 cm Geschutze ersetzt wurden Bis zum dritten Obergeschoss wurde der Flakturm als Bunker fur Zivilisten verwendet im vierten Stock befand sich ein Spital im funften eine Heizungs und Beluftungsanlage und im sechsten ein Teil der Flugmotorenwerke Ostmark Erst der siebente und der achte Stock wurden vom Militar verwendet wobei im siebenten Geschoss auch noch Raumlichkeiten der Gaupropagandaleitung der Kreisleitung des Radiosenders Wien und von Siemens amp Halske untergebracht waren Eigentlich war vorgesehen dass hier der Reichsverteidigungskommissar und sein Einsatzstab einziehen sollten doch die Gauleitung bestand auf einem Bunker im Aussenbereich der Stadt 1 Nach dem Krieg wurde der Turm kurzzeitig von einem Pharmazieunternehmen verwendet und danach als Lager fur Sanitatsmaterial des Bundesheeres benutzt das ihn auch lange Zeit verwaltete Am 31 August 1990 ging die Verwaltung auf die Bundesgebaudeverwaltung uber Heute ist der Objekteigentumer des Gefechtsturms die Bundesimmobiliengesellschaft BIG obwohl er im Arenbergpark auf Grund der Stadt Wien steht Superadifikat nbsp Feuerleitturm ArenbergparkDie Mauern des Leitturmes sind zwischen 2 m und 2 50 m dick die Decke ist etwa vier Meter dick Im Keller befanden sich Anlagen zur Ent und Versorgung das Erdgeschoss diente als Krankenrevier das aber nur vom Militar und fur Verwundete aus dem nahe gelegenen Krankenhaus Rudolfstiftung benutzt werden durfte Die Stockwerke zwei bis funf dienten als Schutzraume fur die Zivilbevolkerung wobei aber der dritte Stock mit einem Wasserbehalter elektrischen Anlagen und der Luftung belegt war Im sechsten Stock gab es Mannschaftsraume die Fernsprechvermittlung das Munitionslager fur die leichte Flak und weitere technische Raumlichkeiten Der siebente Stock war fur Rechenmaschinen vorgesehen Ausserdem gibt es dort einen Schacht bis zum Verdeck der wohl zur Versenkung des Funkmessgerates vorgesehen war Im achten Stock befand sich die eigentliche Kommandozentrale Der Leitturm ist heute vollstandig im Besitz der Stadt Wien fur ihn zustandig ist die MA 34 Bau und Gebaudemanagement Der Leitturm beherbergt seit 1992 im Erdgeschoss ein Geratelager der MA 42 Stadtgartenamt und wird seit 2002 fur eine Antennenanlage verwendet Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit musste 1995 ein Ansuchen des Architekturzentrums Wien beziehungsweise 2000 eines des AKH abgewiesen werden ihn als Lagerraum zu verwenden Die geplante Nutzung als Rechenzentrum konnte nicht realisiert werden 2 3 In den Jahren 2005 und 2006 wurden vom Verein Faktum Flakturm organisierte Ausstellungen aktueller Kunstler im Turm gezeigt Des Weiteren wurde eine Historikergruppe mit Forschungsarbeiten beauftragt Die Funde die im Zuge dessen gemacht wurden konnten bereits teilweise die eklatanten Wissenslucken uber die Entstehungs und Verwendungsgeschichte der Turme schliessen mussten aber jah abgebrochen werden aufgrund des abgelaufenen Nutzungsvertrags fur die Gruppe im Marz 2007 und mangelnder sicherheitstechnischer Ausstattung fur Ausstellungen wurde der Turm von der zustandigen Behorde MA 34 geschlossen Nun kampft die Gruppe um den neuerlichen Zugang zum Turm Der Gefechtsturm beherbergt zum einen heute ein Depot des Museums fur Angewandte Kunst zum anderen fungierte der Flakturm selbst als Kunstprojekt genannt CAT Contemporary Art Tower 4 und war im Rahmen von Ausstellungen und Events begehbar 5 Aufgrund unvorhergesehener Sanierungsarbeiten ist der Gefechtsturm Arenbergpark bis auf weiteres geschlossen Technische DatenBeschreibung Gefechtsturm LeitturmFundamentausmass m 3 844 1 938Bebaute Flache m 3 249 885Nutzflache m 12 630 3 565Grundflache m m 47 0 47 0 38 0 19 0Hohe m 42 39Turmmasse Nutzlast t 178 400 62 800Geo Koordinaten 48 11 55 2 N 16 23 34 2 O 48 19867 16 392845 48 11 53 7 N 16 23 26 6 O 48 198246 16 390724Paar V Stiftskaserne Esterhazypark Bearbeiten nbsp Gefechtsturm StiftskaserneDieses Flakturmpaar besteht aus dem Leitturm im Esterhazypark Bezirk Mariahilf und dem Gefechtsturm in der Stiftskaserne Bezirk Neubau Die Turme wurden in der Zeit von Oktober 1943 bis Juli 1944 errichtet Durch den fortschreitenden Krieg mussten Stahl und Beton eingespart werden was zur Entwicklung der Bauart III fuhrte die es nur in Wien gibt Der Leitturm ist mit seinen elf Stockwerken hoher gebaut als der Gefechtsturm mit neun Stockwerken damit die Plattformen beider Turme trotz unterschiedlichem Bodenniveau auf derselben Seehohe sind was die Feuerleitung vereinfacht Fur den Bau des Leitturms im Esterhazypark sind keine besonderen Transporteinrichtungen bekannt Fur den Gefechtsturm wurde an der Nordseite des Westbahnhofs eine Umladeanlage errichtet von der eine Feldbahn mit 600 mm Spurweite zur Stiftskaserne verlief Die Streckenfuhrung war Neubaugurtel Seidengasse Zieglergasse Lindengasse Stiftskaserne Die Umwegfahrt uber die Seidengasse war notwendig weil es noch keine direkte Verbindung zwischen Lindengasse und Stollgasse gab Um sich die Errichtung einer Kreuzung mit der Strassenbahn zu ersparen wurden die Strassenbahngleise in der Stiftgasse einfach unterbrochen Dafur existierten aber zwei Anschlussgleise der Strassenbahn direkt in die Kaserne eines aus der nordlichen Stiftgasse und eines direkt aus der Mariahilfer Strasse Die neue Bauart des Gefechtsturmes zeigt einen sechzehneckigen Grundriss oberhalb der Plattform hat das Gebaude 32 Ecken Der Turm liegt genau in der Achse von Michaelerplatz Burgtor und Maria Theresien Denkmal Uber seine Nutzung ist nur wenig bekannt da Unterlagen nur unvollstandig erhalten sind Vom ersten bis zum vierten Stock diente er dem zivilen Luftschutz wobei sich im vierten Geschoss auch Raume der Reichspost und fur das Schnellkommando des Burgermeisters befanden Die daruber liegenden Raumlichkeiten waren dem Militar vorbehalten Die Geschutzstande waren mit einer Kuppel abgedeckt nbsp Leitturm im Esterhazypark mit dem Tropenhaus des Hauses des MeeresDer Gefechtsturm ist im Besitz der Republik Osterreich da die Stiftskaserne eine militarische Bundeseinrichtung auf einem Bundesgrundstuck ist er wird von der Heeresgebaudeverwaltung verwaltet Der Turm wird vom Kommando Fuhrungsunterstutzung des osterreichischen Bundesheeres genutzt und ist als schnell erreichbare Notunterkunft fur die osterreichische Staatsspitze vorgesehen Aufgrund dieser militarischen Nutzung und der damit verbundenen Geheimhaltung ist auch uber seinen heutigen Zustand wenig bekannt Auch beim Leitturm kam es zu Materialeinsparungen doch sind die Unterschiede zur Bauart II geringer als beim Gefechtsturm Am auffalligsten ist die Lage der Auskragungen der Plattform Schwalbennester an den Ecken statt in der Mitte Die Mauern haben eine Dicke von 2 50 m die Schutzdecke uber dem neunten Stockwerk ist 3 50 m dick die oberste Decke aber nur 60 cm nbsp Kletterwand am Haus des MeeresDer Eingang auf der Ostseite diente dem Militar von den Eingangen auf der Westseite kam man in die Zivilschutzraume im dritten Obergeschoss Im siebenten Geschoss befindet sich eine quadratische Offnung Seitenlange 80 cm die der Beluftung diente Von der Offnung fuhrt ein Schacht nach unten wobei die kalte frische Luft durch Offnungen in jedes Stockwerk stromte und als verbrauchte warme Luft wieder aufstieg und den Turm durch eine Abluftoffnung verliess Der Leitturm der im Esterhazypark auf offentlichem Grund der Stadt Wien steht befand sich zunachst vollstandig im Besitz der Gemeinde Dementsprechend war die MA 34 Bau und Gebaudemanagement fur ihn zustandig In den 1950er und 1960er Jahren war im Luftschutzkeller der heute das Foltermuseum beherbergt ein unterirdisches Jugendgastehaus Jugendherberge untergebracht 6 Von 1954 bis 1962 betrieb die Volkshochschule Wien West hier eine Volkssternwarte 7 Ab 1956 wurde er fur das Haus des Meeres adaptiert das seit 1958 hier seinen Sitz hat Es erhielt 1999 eine Erweiterung an der Aussenseite um das Tropenhaus nach der Planung von Wilhelm Holzbauer 1991 wurde im Rahmen der Wiener Festwochen nach einem Projekt des amerikanischen Kunstlers Lawrence Weiner ein markanter Anti Kriegs Spruch Smashed to pieces in the still of the night Zerschmettert in Stucke im Frieden der Nacht sowohl auf deutsch als auch auf englisch am oberen Teil der Fassade angebracht Der Wiener Gemeinderat beschloss am 1 Juli 2015 einstimmig den Verkauf an das Haus des Meeres gegen einen symbolischen Betrag von einem Euro 8 9 1998 liess der OAV eine Kletterwand an der Aussenseite errichten Im Keller ist seit 2000 ein Foltermuseum untergebracht Anfang 2018 wurde bekannt dass bis Anfang 2020 ein Glaszubau vor die Eingangsfassade des Hauses des Meeres gesetzt werden soll 3000 Quadratmeter Nutzflache kamen dadurch hinzu der Schriftzug von Lawrence Weiner wurde ubermalt 10 11 12 Technische DatenBeschreibung Gefechtsturm LeitturmFundamentausmass m 2 120 651Verbaute Flache m 488Nutzflache m 1 915Grundflache 47 m O 31 0 m 15 0 mHohe m 45 47Turmmasse Nutzlast t 132 000 50 250Geo Koordinaten 48 12 6 3 N 16 21 22 O 48 201751 16 356123 48 11 51 6 N 16 21 10 6 O 48 19768 16 352946Paar VII Augarten Bearbeiten nbsp Paarweise Anordnung der Flakturme im Augarten nbsp Gefechtsturm Augarten nbsp Der beschadigte Gefechtsturm im Wiener Augarten Luftbild nbsp Beschadigte Teile des GefechtsturmsDas Flakturmpaar im Wiener Augarten Bezirk Leopoldstadt tragt den Codenamen Peter Gefechts und Feuerleitturm wurden in der Zeit von Juli 1944 bis Janner 1945 nach Bauart III errichtet Der Gefechtsturm ist mit seinen 13 Stockwerken um zwei Meter hoher als der zwolfstockige Leitturm um deren Plattformen auf dasselbe Niveau zu bringen Es handelt sich um die zuletzt errichteten und dementsprechend am weitesten entwickelten Flakturme des Dritten Reiches Die Planung erfolgte nur mehr im Wiener Buro von Tamms Besonders markant sind die Stahlbeton Kragtrager an der Aussenseite fur eine einfachere Wartung bzw Reparatur der Plattformen Zur Errichtung wurde sowohl ein Eisenbahn als auch ein Strassenbahnanschluss errichtet Das Bahngleis zweigte vom Nordwestbahnhof ab kreuzte die Gleise der Strassenbahnlinie 5 und fuhrte danach direkt innerhalb des Augartens an dessen Rand entlang Um sich eine zweite Kreuzung mit der Strassenbahn zu ersparen wurde eine Gleisschleife der Strassenbahn abgetragen Im Augarten gab es eine Abzweigung die direkt zum Leitturm fuhrte Auf der gegenuber liegenden Seite des Augartens etwa bei der Scholzgasse begann ein Anschlussgleis der Strassenbahn das direkt in die Eisenbahngleise mundete Um die Gleise mit Strassenbahnfahrzeugen befahren zu konnen wurden in die Herzstucke der Weichen nach Bedarf Passstucke eingelegt Am 23 Oktober 1944 kam es allerdings zu einem Unfall bei dem acht Menschen verletzt wurden Da der Gefechtsturm nicht direkt an den Gleisen lag wurde zusatzlich noch eine Feldbahn errichtet Ein Teil der Anlagen wurde schon 1944 wieder entfernt die USIA liess den Rest 1948 abtragen Der Gefechtsturm ist der hochste aller Flakturme Ursprunglich waren nur zehn Stockwerke geplant dies wurde erst Anfang 1944 abgeandert Die Aussenmauer ist 2 50 m dick die Dicke der inneren Ringmauer bewegt sich zwischen 1 40 m unten und 1 m oben Diese innere Mauer schliesst jeweils zwei Treppenanlagen und zwei Aufzuge ein Aussen wurden zwei Munitionsaufzuge eingebaut die in den elften Stock bis zur Plattform fuhrten Dort befanden sich Gasschleusen Duschraume und eine Entgiftungsanlage Vier Treppen fuhren von hier zu den hohergelegenen Etagen und den Geschutzstanden Die Decke hatte eine Dicke von 3 50 m und war spiralbewehrt Zum Transport von Munition und Geschutzrohren gab es hier einen Kran Die unteren Stockwerke wurden von Rustungsbetrieben benutzt in den ursprunglich nicht geplanten drei Geschossen erzeugte die Wiener Radiowerke Aktiengesellschaft WIRAG nach einem Fuhrererlass vom 30 Mai 1944 Elektronenrohren Im Fruhjahr 2006 war der Turm uber Monate hinweg grossraumig abgesperrt weil durch eine Schuttverlagerung im Inneren als Spatfolge einer Explosion eine Aussenwand nach aussen gedruckt wurde Dadurch bestand die Gefahr dass eine Plattform einsturzen konnte 13 nbsp Leitturm im AugartenDer Abstand des Leitturms zum Gefechtsturm betragt etwa 400 m Die Grundflache betragt 31 m 18 m wahrend sich die Ausmasse in den oberen Stockwerken nur mehr auf 31 m 15 m belaufen Zwei Treppen fuhren von der Sudseite durch Schleusen in den ersten Stock An der Nordseite befinden sich zwei Notausgange die nicht in den Originalplanen aufschienen Die Schutzdecke war wieder 3 50 m dick das Funkmessgerat war auf diesem Flakturm nicht versenkbar Auf der Westseite des Turmes befinden sich vom zweiten bis zum neunten Stock Offnungen deren Sinn nicht ganz klar ist Im zwolften Obergeschoss ist ein Durchschuss zu sehen Beide Turme sind ebenso wie der Grund auf dem sie stehen im Besitz der Republik Osterreich und werden von der Burghauptmannschaft verwaltet Sowohl Leit als auch Gefechtsturm stehen leer und werden nicht genutzt Seit Marz 2002 sind beide Turme an die Datenverarbeitungsfirma DCV vermietet die sie in ein IT Datencenter umbauen wollte Der ursprunglich abschlagige Bescheid des Bundesdenkmalamts sowohl die Flakturme als auch der Augarten selbst stehen unter Denkmalschutz wurde nach langem Hin und Her vom ubergeordneten Bundesministerium fur Bildung Wissenschaft und Kultur aufgehoben Dennoch durfte dieses Projekt als endgultig gescheitert betrachtet werden Seitens der Stadt Wien gibt es keinerlei Bestrebungen Teile der historischen Parkanlage in Bauland umzuwidmen Auch seitens der ansassigen Bevolkerung stiess das Projekt auf breite Ablehnung da mit dem Ausbau des Gefechtsturms zu einem IT Datencenter auch eine Aufstockung des Turms um drei vollverglaste in der Nacht hell erleuchtete Stockwerke einhergegangen ware Weitere Kritikpunkte waren mit dem Projekt einhergehende Notwendigkeiten wie die Offnung von Teilen des Augartens fur Zulieferverkehr und die Abgasbelastigung durch Diesel Notstromgeneratoren Technische Daten Beschreibung Gefechtsturm LeitturmFundamentausmass m 2 120 651Verbaute Flache m 1 475 510Nutzflache m 11 000 2 925Grundflache 43 0 m O 31 0 m 18 0 mHohe m 55 53Turmmasse Nutzlast t 149 100 55 550Geo Koordinaten 48 13 33 N 16 22 23 8 O 48 225826 16 373267 48 13 40 4 N 16 22 42 O 48 227879 16 378328Bunker Gerichtsgasse Bearbeiten nbsp Bunker GerichtsgasseIn der Floridsdorfer Gerichtsgasse 1B 48 15 41 N 16 23 48 O 48 261388888889 16 396666666667 befindet sich ein unvollendeter Bunkerbau der von der Grafik Wien Stadtkartographie teils als Flakturm teils als Bunker bezeichnet wird Der ursprungliche Zweck des Baues war der Schutz der umliegenden Industrie und Werksgebiete insbesondere von Siemens und der Raffinerie gegen Tieffliegerangriffe Die Errichtung eigener Bunkeranlagen zur Verteidigung ware aufgrund der umliegenden freien Wiesen im Hinblick auf den baulichen und betrieblichen Aufwand einer Flakturmanlage vermutlich in diesem Gebiet ohnehin nicht okonomisch gewesen Zwecks Errichtung dieses Baus wurde 1944 ein Strassenbahngleis von der Peitlgasse durch die Gerichtsgasse angelegt das in Seitenlage auf Vignolschienen verlief Der Bau hat einen achteckigen Grundriss mit einer Seitenlange von ca 8 30 m die Aussenmauern sind 1 50 m dick Im Inneren gibt es ein Stiegenhaus mit vier Treppen und einen runden Schacht mit einem Durchmesser von 1 30 m Die Zwischendecken sind 30 cm dick die oberste ist eingesturzt und ruht auf der Schalung wobei der Zustand der Schalung auf einen Brand hinweist Da die oberste Decke keine Schutzdecke ist waren wohl noch weitere Stockwerke geplant Das Gebaude hat zahlreiche Offnungen auf der Aussenseite und von den ehemals sechs Zugangen sind heute funf zugemauert Seiner ausseren Erscheinung nach steht der Bunker heute leer Gescheiterte Vorschlage der Umnutzung BearbeitenEs gibt eine lange Geschichte fruchtloser Bemuhungen um eine Umnutzung der Flakturme nach 1945 Diese betrifft vor allem das Turmepaar im Arenbergpark und den Turm im Esterhazypark Arenbergpark 1990 Wohnprojekt mit Dachschwimmbad 14 Da die vorgesehene Turmummantelung viel Parkgrund gekostet hatte kam es zu einer Burgerinitiative und im Gefolge zu einer Nachdenkpause 15 Esterhazypark 1969 wurde eine Umwandlung zur Parkgarage ventiliert 16 Seit dem Anfang der 1990er Jahre setzte sich vor allem die Kronen Zeitung fur massive Aufstockungen ein bisher allerdings vergeblich Ein Hochhausprojekt auf dem Esterhazy Flakturm wurde bereits Anfang der 1990er Jahre propagiert 17 Ein ahnliches Projekt wurde von der Krone am 28 Februar 2000 und am 2 August 2000 vorgestellt 18 Im Marz und April 2003 propagierte die Krone unter ihren Lesern einen Ideenwettbewerb zum Thema Flakturme der Bericht daruber erfolgte erst am 22 Janner 2004 2007 wurde der Architekt Wolf Prix mit einem ahnlichen Projekt in Verbindung gebracht Es kam aber laut Die Presse vom 1 Oktober 2007 wieder zu einer Abfuhr 19 Als Proponenten solcher Projekte der Umnutzung treten in der Regel Ausnahme Augarten mehr oder weniger finanzstarke Private auf auch die Wiener Stadtplanung scheint wohlwollend gestimmt Als Gegner derartiger Vorhaben hat sich in den letzten Jahren das Bundesdenkmalamt profiliert 20 Der anfanglich vielfach geforderte Abriss erwies sich als zu teuer 21 Siehe auch BearbeitenBerliner Flakturme Bombardierung Wiens Flak Kaserne Kuniglberg Hamburger Flakturme Unterirdischer Gaugefechtsstand Wien von wo aus Fliegeralarm ausgelost wurde Literatur BearbeitenMarcello La Speranza Flakturm Archaologie Ein Fundbuch zu den Wiener Festungsbauwerken Edition Berliner Unterwelten e V Berlin 2012 ISBN 978 3 943112 02 3 Gustav Holzmann Der Einsatz der Flak Batterien im Wiener Raum 1940 1945 4 Auflage Militarhistorische Schriftenreihe Heft 14 Osterreichischer Bundesverlag Wien 1992 ISBN 3 215 01658 3 Michael Foedrowitz Waffenarsenal Zeitschrift 1996 Sonderband S 44 Podzun Pallas Verlag ISBN 3 7909 0575 5 Hans Sakkers Flakturme Wien Berlin Hamburg Verlag Fortress Books 1998 ISBN 90 76396 01 9 Peter Wegenstein Zwei Millionen Tonnen rollten durch die Stadt Vom Bau der Flakturme in Wien In Schienenverkehr aktuell Nr 10 2000 S 14 Verlag Peter Pospischil Wien Rudolf Hauptner Zur Baugeschichte der Flakturme in Wien In Wiener Geschichtsblatter Nr 57 2 2002 Verein fur Geschichte der Stadt Wien ISSN 0043 5317 S 107 Erich Pieler Red Wiener Flakturme Studie fur die MA 18 Architekturburo Bernstein Pieler Wien 2003 ISBN 3 902015 46 2 Ute Bauer Die Wiener Flakturme im Spiegel osterreichischer Erinnerungskultur Phoibos Verlag Wien 2003 ISBN 3 901232 42 7 Valentin E Wille Die Flakturme in Wien Berlin und Hamburg Geschichte Bedeutung und Neunutzung VDM Verlag Saarbrucken 2008 ISBN 978 3 8364 6518 2 Flavia Foradini Text Edoardo Conte Fotogr I bunker di Vienna PDF 1 MB In lablog org uk Aus Abitare Nr 2 2006 Milano 2006 abgerufen am 5 November 2017 Flavia Foradini Edoardo Conte I templi incompiuti di Hitler Archeologia bellica viennese Catalogo della mostra omonima Milano Spazio Guicciardini 18 Februar bis 13 Marz 2009 22 Ute Bauer Die Wiener Flakturme im Spiegel osterreichischer Erinnerungskultur Uberarbeiteter Nachdruck Phoibos Verlag Wien 2015 ISBN 978 3 85161 136 6 Erich Dimitz Der FLAK Turm in Esterhazypark PDF 0 5 MB In bezirksmuseum at 30 Juli 2015 abgerufen am 5 November 2017 Totemturme und Tabu Die Flakturme in Wien Ein Horfunkfeature von Manfred Chobot und Wolfram Beyer ORF Wien Donauwelle 13 April 1985 Totem und Tabu Die Flakturme in Wien In Manfred Chobot Lebenslanglich Wichtelgasse Wiener Erkundungen S 91 106 Locker Verlag Wien 2012 ISBN 978 3 85409 633 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Flakturme in Wien Sammlung von Bildern Begehung des Flakturmes im Wiener Augarten mit Fotodokumentation Seite der Stadt Wien uber die Flakturme Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Die Wiener Flakturme auf www airpower at Die Flakturme auf www geheimprojekte at Der Arenbergpark und die beiden Flakturme Nicht mehr online verfugbar Bezirksmuseum Landstrasse archiviert vom Original am 14 Oktober 2013 abgerufen am 3 Januar 2018 Artikel uber Flakbunker auf www luftschutz bunker de Zeitgeschichte 1073 Liter Wein Das Geheimnis der sechs Wiener Flakturme in Profil 13 07 Leitturm Arenbergpark Projekt Faktum FlakturmFilm Bearbeiten Helene Maimann Gefahrliche Himmel Bombenkrieg uber Osterreich 2004 44 Min Video bei zdf vo Begehung des Flakturmes zeitgenoss Aufnahmen Angriffe auf Wien und Linz werden dokumentiert Einzelnachweise Bearbeiten R enato Schirer Der Schirachbunker In Wiener Geschichtsblatter 2007 2 LXII Jahrgang S 33 ISSN 0043 5317 Flakturme im Arenbergpark gesperrt ORF Bericht vom 8 April 2015 Kein Zutritt zu Flakturmen im Arenbergpark ORF Bericht vom 28 Oktober 2016 www mak at Portrat des Contemporary Art Tower CAT Memento vom 29 Juni 2008 im Internet Archive 20 Juli 2006 www mak at Offnungszeiten Gegenwartskunstdepot Gefechtsturm Arenbergpark Memento vom 9 Juli 2006 im Internet Archive 20 Juli 2006 Osterreichisches Werbemuseum Peter Thomas Suschny bzw auch Bezirksmuseum Mariahilf 1060 Wien Mollardgasse 8 Dr Erich Dimitz austriaca at Artware Multimedia GmbH www artware at HAUS des MEERES Aqua Terra Zoo In www haus des meeres at Archiviert vom Original am 24 April 2016 abgerufen am 13 Juni 2019 Um einen Euro Stadt Wien verkauft Flakturm an Haus des Meeres In derStandard at Abgerufen am 30 April 2016 orf at Haus des Meeres Ubermalung des Schriftzugs fix Artikel vom 26 Marz 2018 abgerufen am 26 Marz 2018 orf at Haus des Meeres wird ausgebaut Artikel vom 31 Janner 2018 abgerufen am 26 Marz 2018 orf at Neuer Schriftzug am Haus des Meeres Artikel vom 20 April 2019 abgerufen am 20 April 2019 Wiener Augarten Flakturm bleibt Riesenbaustelle In derstandard at Abgerufen am 3 Februar 2020 osterreichisches Deutsch Kronen Zeitung 15 Juni 1990 und 9 November 1990 Die Presse 30 August 1990 Arbeiter Zeitung vom 23 Janner 1991 Kronen Zeitung vom 30 31 Janner 1991 Platz fur 500 Autos im Esterhazy Turm In Arbeiter Zeitung Wien 13 August 1969 S 7 Kronen Zeitung vom 30 31 Janner 1991 Kurier vom 21 April 1993 Siehe dazu auch Die Presse vom 26 Juli 2000 Statt eines Dachcafes ging es allerdings plotzlich um ein sechsgeschossiges Kunsthotel Abfuhr fur Hotel auf dem Flakturm Zur Gesamtproblematik Dieter Klein Martin Kupf Robert Schediwy Stadtbildverluste Wien LIT Verlag 2004 S 27 301 317 324 331 f Zu dieser Konfrontation siehe Die Presse 14 November 2003 Zu den Kosten siehe Die Presse vom 26 Juli 2000 Profil vom 10 Juli 2000 Valentina Ciuffi Eventi In abitare it 18 Februar 2006 abgerufen am 5 November 2017 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wiener Flakturme amp oldid 239471757