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Tobias Portschy 5 September 1905 in Unterschutzen 2 Marz 1996 in Rechnitz war ein osterreichischer Jurist und nationalsozialistischer Politiker Tobias Portschy vor 1938 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Ausbildung 1 2 Laufbahn in der NSDAP und NS Staat 1 3 Nachkriegszeit 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend und Ausbildung Bearbeiten In seiner Jugend besuchte Portschy die Volksschule in Unterschutzen und das Evangelische Gymnasium Oberschutzen Anschliessend studierte er Rechtswissenschaften in Wien und Gottingen 1937 promovierte er zum Dr iur Wahrend seiner Zeit in Gottingen kam Portschy zum ersten Mal mit dem Nationalsozialismus in Kontakt Laufbahn in der NSDAP und NS Staat Bearbeiten Am 23 Juni 1931 trat Portschy in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 511 418 1 Als Parteifunktionar erhielt er 1933 den Posten eines Kreisleiters fur das sudliche Burgenland am 19 Juni 1933 wurde die NSDAP in Osterreich verboten Von 1935 bis zum 11 Marz 1938 amtierte Portschy als illegaler Gauleiter des Burgenlandes Am 4 Dezember 1937 wurde er nach einem Pladoyer vor dem Bezirksgericht Oberwart in Zusammenhang mit seinen politischen Tatigkeiten verhaftet im Februar 1938 aufgrund des Berchtesgadener Abkommens wieder freigelassen Nach dem Anschluss von Osterreich an das Deutsche Reich ubernahm Portschy unblutig die burgenlandische Landesregierung Bis zur Auflosung des Burgenlandes per 15 Oktober 1938 das wahrend des Dritten Reiches zwischen den Reichsgauen Niederdonau und Steiermark aufgeteilt wurde nahm er daraufhin die Agenden des Landeshauptmanns wahr 11 Marz bis 15 Oktober 1938 1938 legte Portschy ausserdem eine Denkschrift mit dem Titel Die Zigeunerfrage vor die deutlich von den Nurnberger Rassengesetzen beeinflusst war In dieser forderte er unter anderem ein Schulverbot und Zwangssterilisationen fur die zigeunische Minderheit sowie ihre Einweisung in Arbeitslager Ihm konnten nach dem Zweiten Weltkrieg personlich erteilte Befehle zur Deportation von Juden Roma und Sinti aus dem Burgenland nicht nachgewiesen werden Von 24 Mai 1938 bis zur Kapitulation der Wehrmacht am 8 Mai 1945 amtierte Portschy schliesslich als stellvertretender Gauleiter der Steiermark 2 Daneben trat Portschy zum 1 Juli 1940 der SS bei SS Nummer 365 175 und wurde am 9 November 1940 in den Rang eines SS Oberfuhrers befordert 3 Des Weiteren wurde ihm der sogenannte Blutorden verliehen Nachkriegszeit Bearbeiten Nach Kriegsende geriet Portschy in alliierte Gefangenschaft In der Folge wurde er von 1945 bis 1947 in Internierungslagern festgehalten 1949 wurde er wegen seiner Tatigkeit wahrend der NS Zeit zu funfzehn Jahren schweren Kerkers verurteilt Die Staatsanwaltschaft Graz der Portschys Propagandaschrift Die Zigeunerfrage bekannt war fuhrte keinerlei Ermittlungen in dieser Richtung durch 4 Bereits 1951 wurde er nach einem Gnadenantrag des Justizministeriums vom osterreichischen Bundesprasidenten Theodor Korner SPO bedingt begnadigt 5 Im Zuge der NS Amnestie 1957 wurde die Reststrafe nachgesehen und die Verurteilung als getilgt erklart Nach seiner Freilassung fuhrte er einen Elektronikgrosshandel in Graz Danach lebte er in Rechnitz wo er dem Aufsichtsrat der Spar und Kreditbank als Prasident vorstand Er war auch Obmann des ortlichen Fremdenverkehrsverbandes 6 Zahlreiche burgenlandische Landespolitiker pflegten gute Kontakte zu ihm insbesondere in den 1970er und 1980er Jahren 1958 wurde ihm auch die Doktorwurde die ihm im Zuge der Entnazifizierung aberkannt worden war von der Universitat Wien wieder verliehen Von 1959 bis zum Sommer 1991 war er Mitglied der FPO Portschy hielt kurz vor seinem Parteiaustritt auf einer FPO Veranstaltung eine Rede fur den FPO Politiker Wolfgang Rauter der die Ausserung von Jorg Haider zur ordentlichen Beschaftigungspolitik zur Zeit des Nationalsozialismus gerechtfertigt hatte und dafur in die Kritik geraten war 7 In Egon Humers Film Schuld und Gedachtnis von 1992 ausserte Portschy zu seiner Denkschrift Die Zigeunerfrage Schmarotzer sind Schmarotzer weswegen gegen ihn ein Verfahren aufgrund von NS Wiederbetatigung eingeleitet aber wegen seines Todes nicht abgeschlossen wurde 7 Literatur BearbeitenUrsula Mindler Dr Tobias Portschy Biographie eines Nationalsozialisten Die Jahre bis 1945 Burgenlandische Forschungen Band 92 Amt der Burgenlandischen Landesregierung Eisenstadt 2006 ISBN 3 901517 53 7 zugleich Univ Dipl Arbeit Graz 2005 Ursula Mindler Portschy ist Burgenlander ich bin Steirer Ein Burgenlander als Gauleiter Stellvertreter von Steiermark Das Wirken von Dr Tobias Portschy im steirischen Raum In Historischer Verein fur Steiermark Hrsg Blatter fur Heimatkunde Graz 2006 Heft 4 S 117 143 PDF 5 4 MB Wolfgang Graf Osterreichische SS Generale Himmlers verlassliche Vasallen Hermagoras Verlag Klagenfurt Ljubljana Wien 2012 ISBN 978 3 7086 0578 4 Weblinks BearbeitenTobias Portschy in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Eintrag zu Tobias Portschy im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Portschy in Landeshauptleute des Burgenlands mit Bild Portschy bei Burgenland Roma Portschys Zigeunergedenkschrift Titelblatt bei romani uni graz at Volltext pdfEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 16221322 Ubersicht der NSDAP Gaue der Gauleiter und der Stellvertretenden Gauleiter 1933 1945 zukunft braucht erinnerung de 13 Februar 2020 Bundesarchiv R 9361 III 548241 NS Verbrechen an Roma und Sinti Memento vom 25 November 2016 im Internet Archive auf Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Dr Herbert Brettl Amnestie fur den ehemaligen Gauleiter In Burgenland History Blog 16 Mai 2022 abgerufen am 19 April 2023 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 470 a b Wolfgang Graf Osterreichische SS Generale Himmlers verlassliche Vasallen Klagenfurt Ljubljana Wien 2012 S 165f Landeshauptleute des Burgenlandes Erste Republik Landesverwalter Robert Davy Alfred RausnitzLandeshauptleute Alfred Rausnitz Alfred Walheim Josef Rauhofer Anton Schreiner Johann Thullner Anton Schreiner Alfred Walheim Hans SylvesterGauleiter Tobias PortschyZweite Republik Ludwig Leser Lorenz Karall Johann Wagner Josef Lentsch Hans Bogl Theodor Kery Johann Sipotz Karl Stix Hans Niessl Hans Peter Doskozil Normdaten Person GND 130556696 lobid OGND AKS LCCN n2005086669 VIAF 30649068 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Portschy TobiasKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Jurist und Politiker NSDAP MdRGEBURTSDATUM 5 September 1905GEBURTSORT UnterschutzenSTERBEDATUM 2 Marz 1996STERBEORT Rechnitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tobias Portschy amp oldid 235124581