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Ludwig Leser 11 August 1890 in Neufeld an der Leitha 30 Oktober 1946 war ein osterreichischer Politiker SPO und Landeshauptmann des Burgenlands Ludwig Leser war bereits in der osterreichisch ungarischen Monarchie in Deutsch Westungarn politisch aktiv und wurde nach dem Anschluss des Burgenlandes an Osterreich 1922 in die Landesverwaltungsstelle entsandt 1922 1934 hatte er den Posten des Landeshauptmannstellvertreters inne und gehorte dem burgenlandischen Landtag an 1931 erhielt er ein Ehrendoktorat der Universitat Heidelberg Mit Etablierung des austrofaschistischen Standestaates floh er in die Tschechoslowakei Leser wurde im August 1939 in Prag von der Gestapo verhaftet nach Wien verschleppt und dort nach sechs Wochen Haft entlassen Ab 11 Oktober 1939 arbeitete er als V Mann unter dem Decknamen Lederer mit der Gestapo zusammen Ob dies freiwillig geschah oder unter Zwang ist nicht bekannt Er wurde zum Informanten uber zahlreiche seiner fruheren sozialdemokratischen Weggefahrten und sein Aktionsradius als gut besoldeter Spitzel im ersten Monat 400 Reichsmark danach 200 RM erstreckte sich auf mehrere Lander unter anderen auch Schweden wo er Kontakt zum im Exil lebenden Vilmos Bohm hatte Die Erkenntnisse zur Konfidententatigkeit Lesers verdanken sich der Grundlagenforschung des osterreichischen Historikers Hans Schafranek der dies in seinem Buch Widerstand und Verrat Gestapospitzel im antifaschistischen Untergrund 1938 1945 Verlag Czernin Wien 2017 anhand von Quellen u a aus dem Bundesarchiv Berlin nachweist vgl Widerstand und Verrat S 49 50 52 55 Konfidentenberichte bezogen sich auch auf Ignaz Till und Julius Deutsch 1 2 Wahrend der NS Zeit war das Bundesland zwischen den Reichsgauen Niederdonau und Steiermark aufgeteilt 1945 hatte Leser wesentlichen Anteil an der Wiedererrichtung des Burgenlands Vom 1 Oktober 1945 bis zum 4 Janner 1946 war Leser erster provisorischer Landeshauptmann des Burgenlandes in der Zweiten Republik Anschliessend war er bis zu seinem Tod im Oktober 1946 wieder Landeshauptmannstellvertreter Im Jahr 1972 wurde in Wien Simmering 11 Bezirk die Lesergasse nach ihm benannt Literatur BearbeitenHans Schafranek Widerstand und Verrat Gestapospitzel im antifaschistischen Untergrund 1938 1945 Verlag Czernin Wien 2017 ISBN 978 3 7076 0622 5 2 Auflage Wien 2020 Johann Kriegler Politisches Handbuch des Burgenlandes Band 1 1921 1938 Rotzer Eisenstadt 1972 Johann Kriegler Politisches Handbuch des Burgenlandes Band 2 1945 1995 Burgenlandische Forschungen 76 Burgenlandisches Landesarchiv Eisenstadt 1996 ISBN 3 901517 07 3 Weblinks BearbeitenLeser Leser Ludwig In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 5 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1972 S 154 f Direktlinks auf S 154 S 155 Eintrag zu Ludwig Leser im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Literatur von und uber Ludwig Leser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ludwig Leser auf den Webseiten des osterreichischen ParlamentsEinzelnachweise Bearbeiten Osterreich Bild 80 Jahre Burgenland 26 Janner 2001 12 00 Gestalter Gunter Unger Strassennamen Wiens seit 1860 als Politische Erinnerungsorte PDF 4 2 MB S 172 Forschungsprojektendbericht Wien Juli 2013Landeshauptleute des Burgenlandes Erste Republik Landesverwalter Robert Davy Alfred RausnitzLandeshauptleute Alfred Rausnitz Alfred Walheim Josef Rauhofer Anton Schreiner Johann Thullner Anton Schreiner Alfred Walheim Hans SylvesterGauleiter Tobias PortschyZweite Republik Ludwig Leser Lorenz Karall Johann Wagner Josef Lentsch Hans Bogl Theodor Kery Johann Sipotz Karl Stix Hans Niessl Hans Peter Doskozil Normdaten Person GND 124753027 lobid OGND AKS VIAF 45243461 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leser LudwigKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Politiker SPO und Landeshauptmann des Burgenlands Abgeordneter zum NationalratGEBURTSDATUM 11 August 1890GEBURTSORT Neufeld an der LeithaSTERBEDATUM 30 Oktober 1946 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Leser amp oldid 235893896