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Anton Burger 19 November 1911 in Neunkirchen 25 Dezember 1991 in Essen war ein osterreichischer SS Obersturmfuhrer und Lagerkommandant im Ghetto Theresienstadt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn eines Papierwarenhandlers absolvierte nach dem Besuch der Volks und Burgerschule eine kaufmannische Lehre und trat 1930 ins Bundesheer ein Er trat zum 6 Oktober 1931 der osterreichischen NSDAP bei Mitgliedsnummer 611 604 1 Die NSDAP wurde am 19 Juni 1933 in Osterreich verboten und Burger wurde daraufhin im Juli 1933 unehrenhaft aus dem Heer entlassen Er reiste illegal nach Deutschland und schloss sich in Lechfeld der Osterreichischen Legion an Bald darauf trat er in die SA ein 1935 erhielt er die deutsche Staatsburgerschaft wegen seiner Arbeitslosigkeit wohnte er in SA Kasernen Mit der Osterreichischen Legion war Burger schliesslich auch beim Anschluss Osterreichs am 12 Marz 1938 in Wien beteiligt Nach dem Wechsel in die SS am 1 Juli 1938 SS Nummer 342 783 2 arbeitete Burger in der Zentralstelle fur judische Auswanderung in Wien sein unmittelbarer Vorgesetzter war Adolf Eichmann Im Sommer 1939 erfolgte seine Versetzung zur Zentralstelle fur judische Auswanderung in Prag und im April 1941 seine Beforderung zum Untersturmfuhrer Bereits im Fruhjahr 1941 wurde er zum Leiter der Zweigstelle in Brunn befordert Im Februar 1943 wurde Burger zusammen mit SS Hauptsturmfuhrer Dieter Wisliceny nach Saloniki entsandt um die Deportation der dortigen Juden nach Auschwitz Birkenau zu leiten In den sechs Monaten bis August 1943 wurden 46 000 Menschen nach Auschwitz deportiert in den sicheren Tod Infolge seines Einsatzes wurde Burger am 5 Juli 1943 als Nachfolger von Siegfried Seidl Lagerkommandant im KZ Theresienstadt Hier war Burger bald wegen seiner Grausamkeit und seiner Willkur gefurchtet Er selbst stellte Transportlisten in das Vernichtungslager Auschwitz zusammen und exekutierte KZ Haftlinge Im Marz 1944 wurde er Leiter des Judenreferates beim Eichmannreferat in Athen Sein Auftrag war es die judische Bevolkerung von Korfu und Rhodos knapp 7 000 Personen nach Auschwitz zu deportieren Unerkannt wurde Burger bei Kriegsende in das amerikanische Internierungslager Glasenbach bei Salzburg gebracht wo er erst 1947 als Kommandant von Theresienstadt enttarnt wurde In der Zwischenzeit war er jedoch in Abwesenheit vom Volksgerichtshof im tschechischen Litomerice zum Tode verurteilt worden Kurz vor seiner vorgesehenen Auslieferung in die Tschechoslowakei konnte Burger im Juni 1947 aus dem Lager fliehen Bis zu seiner erneuten Verhaftung im Marz 1951 lebte er unter falschem Namen im Untergrund in seiner Heimatstadt Neunkirchen Doch seine zweite Verhaftung dauerte nur wenige Wochen Bereits am 9 April 1951 gelang ihm erneut die Flucht Unter dem Familiennamen Bauer mit wechselnden Identitaten lebte er im Grenzgebiet Osterreichs zu Deutschland und konnte zwischen 1960 und 1961 als Huttenwart auf einer Alm arbeiten Burger nannte sich bald darauf nunmehr Wilhelm Bauer und fand im Januar 1962 bei einer Firma in Essen eine Anstellung die er 1974 wieder verlor Nach einem Herzinfarkt und trotz mangelhaft gefalschter Papiere lebte Burger bis zu seinem Tod als Rentner unerkannt in Deutschland Erst im Marz 1994 uber zwei Jahre nach seinem Tod konnte das Bayerische Landeskriminalamt nach Hinweisen von Simon Wiesenthal die Identitat Burgers als die von Wilhelm Bauer bestatigen Literatur BearbeitenHans Safrian Eichmann und seine Gehilfen Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1995 ISBN 3 596 12076 4 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Karla Muller Tupath Verschollen in Deutschland Das heimliche Leben von Anton Burger Lagerkommandant von Theresienstadt Konkret Literatur Verlag Hamburg 1994 ISBN 3 89458 132 8 und Aufbau Taschenbuch Verlag Berlin 2000 ISBN 3 7466 8048 4 Anton Burger Ein NS Tater auf der Flucht In Stefan Eminger Ernst Langthaler Klaus Dieter Mulley Nationalsozialismus in Niederosterreich Opfer Tater Gegner Studien Verlag Innsbruck u a 2021 Nationalsozialismus in den osterreichischen Bundeslandern 9 ISBN 978 3 7065 5571 5 S 331f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Anton Burger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Die Lagerkommandanten von Theresienstadt Seminararbeit von Answer Lang zum Seminar fur Zeitgeschichte Osterreichische NS Tater Anton Burger www ghetto theresienstadt de Offentlich untergetaucht wienerzeitung at 25 November 2011 Dokumente zu Anton Burger in den Sammlungen des Judischen Museums in Prag Jewish Museum PragueEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 5210306 Bundesarchiv R 9361 III 519760Normdaten Person GND 119438569 lobid OGND AKS LCCN n95035923 VIAF 40188652 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Burger AntonALTERNATIVNAMEN Bauer WilhelmKURZBESCHREIBUNG osterreichischer SS Obersturmfuhrer und Lagerkommandant im Ghetto TheresienstadtGEBURTSDATUM 19 November 1911GEBURTSORT Neunkirchen Niederosterreich STERBEDATUM 25 Dezember 1991STERBEORT Essen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Burger SS Mitglied amp oldid 235246838