www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel beschreibt die osterreichische Studentenorganisation Zur gleichnamigen deutschen Studentenorganisation siehe Ring Freiheitlicher Studenten Deutschland Der Ring Freiheitlicher Studenten RFS ist die FPO nahe Studentenorganisation an den osterreichischen Hochschulen und Klub in der Osterreichischen Hochschulerinnen und Hochschulerschaft OH Bei den OH Wahlen 2023 konnte der RFS 2 84 Prozent der Stimmen erringen und ist somit weiterhin mit einem Mandat in der Bundesvertretung der Osterreichischen Hochschulerschaft vertreten 1 Aktuelle Bundesobfrau ist die Tiroler Landtagsabgeordnete Gudrun Kofler 2 Ring Freiheitlicher Studenten RFS Bundesparteiobfrau Gudrun KoflerGrundung 1952Website https www rfs at Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Programm 3 Bekannte RFS Mitglieder 4 Landesgruppen 4 1 Wien 4 1 1 Wahlen zur Osterreichischen Hochschulerschaft OH 2019 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Ring Freiheitlicher Studenten wurde am 26 Mai 1952 gegrundet erster Bundesvorsitzender war Norbert Burger Er ist eine Vorfeldorganisation der 1955 aus dem Verband der Unabhangigen hervorgegangenen Freiheitlichen Partei Osterreichs FPO ist aber keine Teilorganisation 3 Ebenfalls in einem Naheverhaltnis steht der RFS zu Burschenschaften in der Tradition der Deutschnationalen Bewegung Osterreichs Zu beiden Organisationen gibt es zahlreiche personelle Uberschneidungen Aufgrund des grossen Einflusses des Deutschnationalismus und des Rechtsextremismus auf akademischem Boden war der RFS in den 1950ern und 1960er Jahren die zweitstarkste Fraktion Zu dieser Zeit waren viele Rechtsextremisten im RFS darunter Norbert Burger der neben anderen RFS Mitgliedern am Sudtirolterror teilnahm 4 Ebenfalls durch eine Gewalttat wurde das RFS Mitglied Gunther Kumel bekannt Am 31 Marz 1965 fand eine Demonstration von Studenten ehemaligen Widerstandskampfern und Gewerkschaften gegen den antisemitischen Universitatsprofessor Taras Borodajkewycz statt Vom RFS und einigen Burschenschaften wurde eine Gegenkundgebung veranstaltet deren Teilnehmer unter Proleten raus Juden raus und Hoch Auschwitz Rufen die Demonstration uberfielen 5 Dabei schlug der damals 24 jahrige Amateurboxer 6 Kumel den 67 jahrigen Demonstranten Ernst Kirchweger nieder und brach ihm dabei den Kiefer Kirchweger starb zwei Tage spater ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben Kumel der bereits fruher wegen Hakenkreuzschmierereien und unter anderem zusammen mit Gerd Honsik verubten Anschlagen auf die italienische Botschaft und das Parlament in Wien verurteilt worden war wurde dafur wegen Notwehruberschreitung zu zehn Monaten Haft verurteilt 7 Von seinem ersten Antreten bei den OH Wahlen blieb der RFS bis 1974 die zweitstarkste Fraktion im Zentralausschuss Im Zuge des Demokratisierungsprozesses im Rahmen der 68er Bewegung und der Offnung der Universitaten aufgrund der Einfuhrung des gebuhren freien Hochschulzuganges 1972 verlor der RFS an Bedeutung 4 Der Ruckgang des Stimmenanteils bei den OH Wahlen von uber 30 in den 1950er 4 und 60er Jahren auf 7 1979 und unter 5 1997 wird vom DOW als Zeichen fur den allgemeinen Bedeutungsverlust des Rechtsextremismus in Osterreich und speziell an den Universitaten gewertet 8 In den Studentenvertretungen an den juristischen Fakultaten die schon in der Ersten Republik Hochburgen der NSDAP waren blieb der RFS noch langer stark 9 Die engen Kontakte zum Rechtsextremismus blieben auch in den 1970ern aufrecht So stellten die Nationaldemokratische Partei der Bund Nationaldemokratischer Studenten die vom RFS Aktivisten Bruno Haas gegrundete Aktion Neue Rechte 10 und der schon damals verbotene Nationalistische Bund Nordland den Saalschutz bei RFS Veranstaltungen 11 1983 versuchte die FPO unter ihrem Parteiobmann Norbert Steger eine eigene Studentenorganisation an den Universitaten zu etablieren Der Liberale Studentenverband schwachte in Folge den RFS so dass er 1985 nicht zur OH Wahl antreten konnte 1987 konnte der RFS wieder mit 2 in den Zentralausschuss einziehen 1989 wurde als Alternative zum RFS die Freiheitliche Studenten Initiative FSI gegrundet die vor allem von Burschenschaftern als Schopfung der liberalen Heide Schmidt betrachtet wurde Bis Mitte der 1990er Jahre bauten sie aber die Position der Korporierten innerhalb der FSI wieder aus wichtige Positionen wurden mit Burschenschaftern besetzt Schiedel und Zellhofer schreiben dass sich die FSI an neurechter Weltanschauung orientierte 12 In der FSI nahen Zeitschrift Identitat erschienen 1992 Berichte die als erste s ernstzunehmende s Lebenszeichen der Anti Antifa Kampagne in Osterreich bewertet wurden 13 Die Wahlergebnisse der FSI blieben im niedrigen einstelligen Bereich Martin Hobek spaterer FPO Bezirksrat und Landtagsabgeordneter in Wien 14 nahm 1994 die uneindeutige Haltung der FSI zum damals bevorstehenden EU Beitritt Osterreichs zum Anlass um den Ring freiheitlicher Studenten den RFS neu zu grunden 1995 traten die FSI der RFS und die Liste Leobner Studenten gemeinsam unter dem Namen Liste Freiheitlicher Studenten zur Hochschulerschaftswahl an Spitzenkandidaten war Alwine Schachinger von der Madelschaft Freya Die Freiheitlichen Studenten erreichten 3 9 der Stimmen Als Konsequenz aus dem enttauschenden Ergebnis fusionierte die FSI mit dem RFS der damit seit 1995 wieder die alleinige freiheitliche Studierendenvertretung darstellt 15 Zur ideologischen Ausrichtung nach den liberalen Phasen meint Wolfgang Neugebauer der RFS habe sich starker als durch jede programmatische Ausserung mit einer rassistisch auslanderfeindlichen Karikatur im Sturmer Stil in seinem Organ Der Ring 1996 positioniert 8 Bei der OH Wahl 2009 konnte der RFS sein Wahlergebnis auf niedrigem Niveau erneut leicht verbessern und erreichte bundesweit 1685 Stimmen 2 92 Prozent durch das 2005 geanderte Wahlrecht aber nur bedingt vergleichbar und damit ein Listenverbandsmandat in der OH Bundesvertretung Bei den OH Wahlen 2015 konnte der RFS ihr Ergebnis trotz des geanderten Wahlrechtes leicht verbessern und in der auf 55 Mandate geschrumpften OH Bundesvertretung erneut ein Mandat besetzen 16 Bei den OH Wahlen 2017 konnte der RFS ihr Ergebnis wieder leicht verbessern und kam diesmal auf 3 05 blieb jedoch bei einem Mandat 17 Bei den OH Wahlen 2019 fiel der RFS auf 1 99 Prozent der Stimmen 18 Programm BearbeitenDer Ring Freiheitlicher Studenten sieht sich als in der Tradition des Dritten Lagers in Osterreich stehend Er tritt fur eine serviceorientierte OH mit einer auf die Studentenschaft fokussierten Hochschulpolitik ein Eine der Hauptforderungen des RFS ist eine Beendigung der OH Zwangsmitgliedschaft Die Mitgliedschaft sollte auf Freiwilligkeit beruhen und die Hochschulerschaft als freie Interessenvertretung unter Wahrung der studentischen Mitspracherechte in den universitaren Gremien organisiert sein in deren Rahmen allen Mitgliedern dieselben Rechte zustehen sollen Der RFS fordert die Ausweitung der Vereinbarkeit von Beruf und Studium Um dies zu erreichen sei es laut RFS notwendig die Verschulung der Studienplane zu stoppen Das Angebot von Blockveranstaltungen musse ausgeweitet der Zugang zu diesen Lehrveranstaltungen den Berufstatigen ermoglicht werden Bei Vorlesungen sollen in einem ersten Schritt alle prufungsrelevanten Unterlagen digital zur Verfugung gestellt werden Langfristig sollen alle Lehrveranstaltungen verpflichtend als Podcast hochgeladen werden Weiters fordert der RFS Prufungstermine in der vorlesungsfreien Zeit Der RFS sieht die OH als Unterstutzer und Beratungsstelle fur Studenten Der RFS spricht sich gegen ein ubermassig gesellschaftspolitisches Engagement der OH zu universitatsfremden Themen aus 19 In der Vergangenheit kritisierte der RFS das Allgemeine Politische Mandat der OH das aus seiner Sicht oft missbrauchlich verwendet wurde 20 Bekannte RFS Mitglieder BearbeitenBekannte Personen die in ihrer Studienzeit dem RFS angehorten oder als Funktionare fur diesen tatig waren oder sind Jorg Haider Politiker FPO BZO Walter Rosenkranz Nationalratsabgeordneter FPO Friedhelm Frischenschlager Verteidigungsminister a D FPO LIF 21 Harald Stefan Nationalratsabgeordneter FPO 22 Martin Graf Politiker FPO Heide Schmidt Politikerin FPO LIF 23 Herbert Haupt Vizekanzler a D FPO BZO Norbert Steger Vizekanzler a D FPO Helmut Krunes Verteidigungsminister a D FPO 24 Holger Bauer Staatssekretar a D FPO Dieter Bohmdorfer Justizminister a D FPO Susanne Riess Vizekanzlerin a D FPO Johann Herzog 2 Landtagsprasident von Wien FPO Philipp Schrangl Nationalratsabgeordneter FPO Landesgruppen BearbeitenWien Bearbeiten Ring Freiheitlicher Studenten WienGrundungs ort WienFarbe n BlauDer Ring Freiheitlicher Studenten Wien RFS Wien ist die Wiener Landesgruppe der freiheitlichen Studentenorganisation in Osterreich Der RFS Wien ist als Verein unter der ZVR Zahl 262728189 in der Florianigasse 16 8 im achten Wiener Stadtbezirk registriert 25 Wahlen zur Osterreichischen Hochschulerschaft OH 2019 Bearbeiten Aktuell stellt der RFS Wien keine Mandatare an den Hochschulvertretungen der Wiener Hochschulen 26 Zu den OH Wahlen 2019 trat der RFS an mehreren Instituten und Fakultaten an den Wiener Universitaten an und konnte unter anderem an der Universitat Wien 1 7 27 an der Technischen Universitat Wien TU Wien 1 2 28 und an der Wirtschaftsuniversitat Wien WU Wien 0 8 29 fur die Wahl zu den jeweiligen Hochschulvertretungen erreichen Literatur BearbeitenHeribert Schiedel Klaus Zellhofer Personal fur die Dritte Republik Die Studiosi Vom RFS zur FSI zum RFS In Wolfgang Purtscheller Hrsg Die Rechte in Bewegung Seilschaften und Vernetzungen der neuen Rechten Picus Verlag Wien 1995 ISBN 3 85452 289 4 S 46 ff Weblinks Bearbeitenwww rfs wien RFS Wien HomepageEinzelnachweise Bearbeiten OH Wahl 2023 Ergebnisse Abgerufen am 23 Juni 2023 Webmaster Wer wir sind RFS 2 Marz 2021 abgerufen am 23 Juni 2023 deutsch Eintrag zu Freiheitliche Partei Osterreichs FPO im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon a b c Heribert Schiedel Martin Troger Zum deutschnationalen Korporationswesen in Osterreich Wolfgang Purtscheller Aufbruch der Volkischen Das braune Netzwerk Picus Verlag Wien 1993 ISBN 3 85452 239 8 S 42 f 60 Jahre Osterreichische Hochschulerschaft Memento vom 20 Februar 2009 im Internet Archive PDF Datei S 27 Volkische Geschichtsstunde Zur Zeit Neues von ganz rechts Februar 2005 In DOW Februar 2005 abgerufen am 20 Marz 2020 a b Wolfgang Neugebauer Strukturen rechtsextremer Organisationen und deren Bereitschaft zur Gewalt In Helmut Reinalter Franko Petri Rudiger Kaufmann Hrsg Das Weltbild des Rechtsextremismus Die Strukturen der Entsolidarisierung Studienverlag Innsbruck 1998 ISBN 3 7065 1258 0 S 51 61 Auszuge online unter Strukturen rechtsextremer Organisationen und deren Bereitschaft zur Gewalt Memento vom 23 Februar 2007 im Internet Archive Wolfgang Purtscheller Aufbruch der Volkischen Das braune Netzwerk S 40 Wolfgang Purtscheller Aufbruch der Volkischen Das braune Netzwerk S 63 und 217 Heribert Schiedel Klaus Zellhofer Personal fur die Dritte Republik Die Studiosi Vom RFS zur FSI zum RFS In Wolfgang Purtscheller Hrsg Die Rechte in Bewegung Seilschaften und Vernetzungen der Neuen Rechten Picus Verlag Wien 1995 S 47 Heribert Schiedel Klaus Zellhofer Personal fur die Dritte Republik Die Studiosi Vom RFS zur FSI zum RFS In Wolfgang Purtscheller Hrsg Die Rechte in Bewegung Seilschaften und Vernetzungen der Neuen Rechten Picus Verlag Wien 1995 S 49 Markus Perner Heribert Schiedel Klaus Zellhofer Haiders Denkfabriken Die Avantgarde der Volkischen In Wolfgang Purtscheller Hrsg Die Ordnung die sie meinen Neue Rechte in Osterreich Wien 1994 S 61 f Unser Team Memento vom 11 Januar 2006 im Internet Archive Heribert Schiedel Klaus Zellhofer Personal fur die Dritte Republik Die Studiosi Vom RFS zur FSI zum RFS In Wolfgang Purtscheller Hrsg Die Rechte in Bewegung Seilschaften und Vernetzungen der Neuen Rechten Picus Verlag Wien 1995 S 50 ff OH Wahl 2015 Ergebnisse Abgerufen am 15 April 2018 OH Wahl 2017 Ergebnisse Abgerufen am 15 April 2018 Bundes OH Wahlergebnis BundesOH PDF Nicht mehr online verfugbar Bundes OH archiviert vom Original am 9 Juni 2019 abgerufen am 20 Marz 2020 Programm RFS In RFS rfs at abgerufen am 15 April 2018 Unique It s fucking political Zur Verteidigung des allgemeinpolitischen Mandats der OH Unique Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 16 April 2018 abgerufen am 15 April 2018 deutsch Dr Friedhelm Frischenschlager auf parlament gv at Abgerufen am 7 September 2015 Mag Harald Stefan auf parlament gv at Abgerufen am 7 September 2015 Heide Schmidt im Portrat In DiePresse com 1 September 2008 abgerufen am 7 September 2015 Dipl Ing Dr Helmut Krunes auf parlament gv at Abgerufen am 7 September 2015 RFS Wien Ring Freiheitlicher Studenten Abgerufen am 15 Februar 2018 Hier sind die Ergebnisse der OH Wahl im Detail In fm4 orf at 29 Mai 2019 abgerufen am 20 Marz 1997 OH Wahl 2019 Universitat Wien In fm4 orf at 14 Mai 2019 abgerufen am 20 Marz 2020 OH Wahl 2019 Technische Universitat Wien In fm4 orf at 27 Mai 2019 abgerufen am 20 Marz 2020 OH Wahl 2019 Wirtschaftsuniversitat Wien 27 Mai 2019 abgerufen am 20 Marz 2020 Fraktionen in der Bundesvertretung der Osterreichischen Hochschulerinnen und Hochschulerschaft Klubs Verband sozialistischer StudentInnen Osterreichs VSStO Grune amp Alternative Student innen GRAS AktionsGemeinschaft AG JUNOS Junge liberale Studierende Unabhangige Fachschaftslisten Osterreichs FLO Fraktionen ohne Klubstatus Kommunistischer StudentInnenverband Linke Liste KSV LiLi Kommunistischer StudentInnenverband KSV Ring Freiheitlicher Studenten RFS Normdaten Korperschaft GND 403176 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ring Freiheitlicher Studenten amp oldid 234866624