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Gerd Honsik 10 Oktober 1941 in Wien 7 April 2018 in Sopron 1 war ein osterreichischer Neonazi und strafrechtlich verurteilter Holocaustleugner Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Rechtsextreme Aktivitaten 3 Publikationen 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksFamilie BearbeitenHonsik stammte nach eigener Aussage am 27 April 1992 vor dem Landesgericht Wien aus einer Familie von anstandigen Nationalsozialisten der KZ Kommandant Amon Goth war sein Onkel 2 was Honsik allerdings in einem Interview im Jahre 2005 bestritt 3 Zu Schulzeiten wurde Honsik Mitglied der KOStV Rugia Waidhofen MKV aus der er 1957 austrat und 1958 in Opposition zur Rugia die pennale Burschenschaft Markomannia Waidhofen wieder grundete Aus dieser wurde er 1961 nach seiner Verhaftung ausgeschlossen Er war Mitglied des Ringes Freiheitlicher Studenten Rechtsextreme Aktivitaten Bearbeiten1961 beteiligte sich Honsik an Anschlagen in Wien unter anderem bewarf er mit Gunther Kumel und Peter Melzer die italienische Botschaft mit einem Molotowcocktail und Schmahschriften Dafur wurde er zu einer Haftstrafe verurteilt Ab 1967 war er ein fuhrender Funktionar der Nationaldemokratischen Partei NDP in Osterreich die 1988 verboten wurde 1976 wurde er in deren Bundesvorstand gewahlt Im selben Jahr wurde er u a wegen des Wurfs einer Rauchbombe in das Wiener Kunstlerhaus zu 15 Monaten Haft verurteilt 1979 wurde Honsik Mitglied im Redaktionsteam der Zeitschrift Die Babenberger und 1980 trat er dem Redaktionsteam der Nachfolgezeitschrift Halt Wandzeitung des osterreichischen Abwehrkampfes bei In Anlehnung an den nationalsozialistisch gepragten Begriff Endsieg trat er darin unter dem Pseudonym Gerhon Endsik auf 1983 grundete er eine Knut Hamsun Gesellschaft Wien und ihre Publikation Der Babenberger Literaturkreis 1984 versuchte er eine Partei Nationale Front zu grunden die laut ihrem Programm Ubungen zur Beseitigung des Systems veranstaltete Das osterreichische Innenministerium untersagte jedoch die Grundungsversammlung 4 1986 rief Honsik in seiner Zeitschrift Halt die arabische Welt dazu auf die Entlarvung der Judenvergasung als den grossten Propagandaschwindel der Weltgeschichte voranzutreiben und ihn dazu finanziell zu unterstutzen Der Aufruf wurde in der kuwaitischen Zeitung al Balagh veroffentlicht Im Oktober 1987 wurde er juristischer und ideologischer Berater der osterreichischen Volksbewegung auch Volksbewegung gegen Uberfremdung bzw Auslander Halt Bewegung genannt Von Marz 1988 bis April 1991 war er deren Vorsitzender 1988 gab Honsik das Buch Freispruch fur Hitler 37 ungehorte Zeugen wider die Gaskammer heraus in dem er den Holocaust leugnete und auch ein Interview mit dem untergetauchten NS Kriegsverbrecher Alois Brunner abdruckte Darum verurteilte ihn ein Geschworenengericht in Wien am 5 Mai 1992 wegen NS Wiederbetatigung zu einer 18 monatigen Haftstrafe Der Oberste Gerichtshof Osterreichs OGH verwarf 1994 seine Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung dagegen 1990 verurteilte das Amtsgericht Munchen Honsik wegen Volksverhetzung Aufstachelung zum Rassenhass Beleidigung und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener Daraufhin floh Honsik nach Spanien wo Holocaustleugnung nicht strafbar ist Von dort aus gab er in unregelmassigen Abstanden die Zeitschrift Halt weiter heraus veroffentlichte den Holocaust leugnende und antisemitische Artikel und versandte rechtsextreme E Mails Im Dezember 2005 bat Honsik den Botschafter des Iran in Deutschland um anwaltliche Hilfe fur Ernst Zundel der damals wegen Holocaustleugnung angeklagt war 5 Diese Kontakte sollen den Anstoss fur die Holocaustleugnungskonferenz im Iran 2006 gegeben haben an der Honsiks Anwalt Herbert Schaller teilnahm 6 Am 23 August 2007 wurde Honsik aufgrund eines vom Wiener Straflandesgericht ausgestellten Europaischen Haftbefehls in Malaga festgenommen und am 4 Oktober 2007 an Osterreichs Justiz ausgeliefert Zuvor hatte Spanien Honsiks Auslieferung zweimal abgelehnt der Europaische Haftbefehl ermoglichte jedoch die Auslieferung wegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit auch dann wenn das Delikt im ausliefernden Staat nicht strafbar ist 7 Am 3 Dezember 2007 fand die zuvor wegen Nichtgreifbarkeit des Betroffenen abgebrochene Berufungsverhandlung uber das Urteil aus dem Jahr 1992 vor dem Oberlandesgericht Wien statt Die Berufung wurde zuruckgewiesen und die unbedingte Haftstrafe von 18 Monaten bestatigt 8 Im Mai 2008 erhob die Staatsanwaltschaft Wien erneut Anklage gegen Honsik wegen NS Wiederbetatigung Im Fall eines Schuldspruchs im Sinn der Anklage drohten ihm bis zu 20 Jahre Haft 9 Am 27 April 2009 wurde er zu funf Jahren Haft verurteilt 10 Der Schuldspruch wurde vom Obersten Gerichtshof bestatigt und die Hohe der Strafe am 1 Marz 2010 vom Wiener Oberlandesgericht auf vier Jahre reduziert 11 Im Juli 2010 wurde der Prozess wegen Passagen in Honsiks Buchern Schelm und Scheusal und Der Juden Drittes Reich fortgesetzt mit denen er Simon Wiesenthal und anderen Juden unterstellt hatte sie hatten den Holocaust erfunden um von dessen Vermarktung zu profitieren 12 Am 9 September erging ein erstinstanzliches Urteil nicht rechtskraftig von weiteren zwei Jahren Haft womit die Gesamtstrafe sechs Jahre betragen hatte 13 In diesem Zusammenhang wurde Honsik durch den Gaskammerleugner und Engelwerk Aktivisten Martin Humer inhaltlich unterstutzt 14 15 Am 8 September 2011 wurde Honsik aufgrund seines hohen Alters und seiner sozialen Integration in Spanien vorzeitig aus der Haft entlassen 16 Am 7 April 2018 verstarb Honsik in Ungarn wo er ab 2017 gelebt hatte Die Zeitung Die Presse berichtet dass laut dem FPO kritischen Portal FPO Fails offenbar unter anderem Mitglieder der FPO kondolierten darunter ein Mitarbeiter des Infrastrukturministeriums oder eine Wiener FPO Gemeinderatin Der Presse liegen nach eigenen Angaben Screenshots der bereits nach kurzer Zeit geloschten Kondolenzen vor 17 Publikationen BearbeitenFreispruch fur Hitler 37 ungehorte Zeugen wider die Gaskammer Herausgeber Burgenlandischer Kulturverband Wien 1988 Im Alcazar nichts Neues Das Epos des Zwanzigsten Jahrhunderts Goran Holming Major a D 1998 Rassismus legal Halt dem Kalergi Plan 2005 2 Auflage ISBN 84 922725 5 4 Der Blumenkrieg Sollen meine Bucher brennen Aus den gerichtlich verfolgten Gedichtbanden des einschlagig Vorbestraften Burgenlandische Kulturgesellschaft 1990Literatur BearbeitenHelge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 9 Nachtrage Koblenz 2021 S 73 75 Online PDF Einzelnachweise Bearbeiten Dahamist Gerd Honsik ist tot Markus Perner Wolfgang Purtscheller Die nationale Internationale In Wolfgang Purtscheller Hrsg Die Ordnung die sie meinen Neue Rechte in Osterreich Picus Verlag Wien 1994 ISBN 3 85452 256 8 S 72f Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Berlin 2009 S 378 DOW Hrsg Handbuch des osterreichischen Rechtsextremismus Deuticke Wien 1994 ISBN 3 216 30099 4 S 328 ff zusammengefasst in DOW Rechtsextreme Funktionare Aktivisten und Ideologen PDF 1 6 MB Anton Maegerle Die iranische Rechtsextremisten Connection In Tribune Zeitschrift zum Verstandnis des Judentums Frankfurt am Main 2 Quartal 2006 Heft 178 Erganzte Fassung online Memento vom 3 Dezember 2007 im Internet Archive beim DOW Forum gegen Antisemitismus Newsletter September 2007 pdf S 4f Art 2 Abs 2 Rahmenbeschluss 2002 584 JI des Rates vom 13 Juni 2002 uber den Europaischen Haftbefehl und die Ubergabeverfahren zwischen den Mitgliedstaaten Abl L 190 vom 18 Juli 2002 Justizministerium Gerd Honsik in Spanien festgenommen Artikel des BMJ 23 August 2007 OLG bestatigt Urteil fur Gerd Honsik In orf at 3 Dezember 2007 Holocaust Leugner Honsik erneut angeklagt Nicht mehr online verfugbar ORF Wien 2 Mai 2008 archiviert vom Original am 25 Juli 2011 abgerufen am 1 Marz 2010 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot wien orf at Funf Jahre Haft fur Gerd Honsik Nicht mehr online verfugbar ORF Wien 27 April 2009 archiviert vom Original am 18 Juli 2011 abgerufen am 1 Marz 2010 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot oesterreich orf at Milde fur Honsik Nur mehr vier Jahre Haft Nicht mehr online verfugbar ORF Wien 1 Marz 2010 archiviert vom Original am 25 Juli 2011 abgerufen am 1 Marz 2010 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot wien orf at Wilder Streit bei Honsik Prozess Die Presse 21 Juli 2010 abgerufen am 21 Juli 2010 Holocaust Leugner Honsik auch im zweiten Prozess verurteilt Der Standard 9 September 2010 abgerufen am 10 September 2010 Jurgen Pachner Pornojager leugnet Gaskammern Kurier vom 9 Dezember 2010 Heiner Boberski Das Engelwerk Theorie und Praxis des Opus Angelorum Otto Muller Verlag Salzburg 1993 ISBN 3 7013 0854 3 S 242 und 265 Holocaust Leugner Honsik auf Bewahrung frei In orf at 8 September 2011 Neonazi Honsik tot Kondolenzen auch aus der FPO Die Presse vom 9 April 2018 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gerd Honsik im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek www h ref de Die Literatur der Auschwitzleugner Gerd Honsiks Freispruch fur Hitler Rechtsextreme Funktionare Aktivisten und Ideologen PDF 1 6 MB auf der Website des DOW Normdaten Person GND 1075236215 lobid OGND AKS LCCN no2006040419 VIAF 306117774 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Honsik GerdKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Autor und HolocaustleugnerGEBURTSDATUM 10 Oktober 1941GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 7 April 2018STERBEORT Sopron Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerd Honsik amp oldid 238005685