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Norbert Burger 13 April 1929 in Kirchberg am Wechsel Niederosterreich 27 September 1992 ebenda war ein osterreichischer selbstandiger Unternehmensberater sowie deutschnationaler und rechtsextremer Politiker Inhaltsverzeichnis 1 Jugend und Ausbildung 2 Politisches Wirken 3 Publikation 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseJugend und Ausbildung BearbeitenNorbert Burger wurde als Sohn des Sagewerksbesitzers und damaligen grossdeutschen Burgermeisters von Kirchberg am Wechsel Franz Burger geboren Franz Burger war seit 1924 Burgermeister wurde jedoch 1933 aufgrund seiner radikalen volkischen und antisemitischen Positionen abgewahlt und durch einen christlichsozialen Nachfolger ersetzt Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus von 1938 bis 1945 wurde er jedoch wieder in das Amt des Ortschefs eingesetzt Nach dem Tod des Vaters 1946 erbte Burger sein Elternhaus ein Sagewerk und mehrere Waldgrundstucke Das Elternhaus liess er in den 1970er Jahren weithin sichtbar mit einer grossen Elhaz Rune und dem Spruch Die Manner sind des Reiches Huter das Volk jedoch lebt durch die Mutter verzieren 1 Norbert Burger war Mitglied des Jungvolks und der Hitlerjugend Er wurde gegen Ende des Zweiten Weltkrieges als Freiwilliger der Waffen SS an der Front eingesetzt und war nach eigenen Angaben an Hinrichtungen beteiligt Er studierte spater in Wien und Innsbruck war Mitglied und spater Alter Herr der schlagenden deutschnationalen Wiener akademischen Burschenschaft Olympia die 1961 durch die osterreichische Bundesregierung wegen Unterstutzung von Sudtirol Terroristen aufgelost wurde 2 und der DvpV Alemannia Innsbruck 3 1953 wurde er Bundesvorsitzender des Ringes Freiheitlicher Studenten RFS 4 der Studentenorganisation der FPO und war Mitglied des inneren Kreises der Freiheitlichen Akademikerverbande Er gehorte dem inneren Kreis des Neuen Instituts fur Zeitgeschehen Nationales Ideologiezentrum NIZ an 5 Seine von Ferdinand Ulmer und Eduard Reut Nicolussi betreute Dissertation legte Burger im Juli 1956 an der Universitat Innsbruck vor Sie behandelte Die italienische Unterwanderung Deutsch Sudtirols Er publizierte 1959 zu Sudtirol in den Eckartschriften des Schutzvereins Osterreichische Landsmannschaft 6 Politisches Wirken BearbeitenBurger war Mitgrunder des separatistischen Befreiungsausschusses Sudtirol BAS der sein Ziel die Abspaltung Sudtirols von Italien mit terroristischen Mitteln betrieb 7 und reklamierte fur sich einer der Fuhrer des BAS zu sein 8 Aus Wiener und Innsbrucker Burschenschaften rekrutierte er einen Grossteil der BAS Mitglieder Er wurde deswegen 1961 in Klagenfurt verhaftet Anschliessend ging er in die Bundesrepublik Deutschland und leitete von Augsburg und Munchen aus illegale Aktionen in Sudtirol 1963 wurde Burger in Munchen festgenommen und ausgewiesen Im selben Jahr trat er aus der FPO aus Im Grazer Sudtirolprozess im Jahr 1965 vor einem Schoffengericht erklarte sich das Gericht nach mehrwochiger Verhandlung fur unzustandig da der Verdacht eines politischen Verbrechens vorlag der nach damaligem osterreichischen Recht nur von einem Geschworenengericht beurteilt werden konnte 9 Dieser Geschworenenprozess fand in Linz statt und endete am 14 Oktober 1965 mit einem Freispruch fur alle 15 Angeklagten Die Mehrheit der Geschworenen wollte die Angeklagten wegen der verubten Sprengstoffanschlage in Sudtirol und der angeklagten Sprengstoffdiebstahle in Osterreich nicht verurteilen Ein Rechtsanwalt teilte mit die Geschworenen sahen den Strafausschliessungsgrund des in Sudtirol herrschenden Notstands daher akzeptierten sie nicht den Vorwurf der Sprengstoffverbrechen sondern nahmen in Osterreich nicht strafbaren Hochverrat an Italien als Tat an 10 Unterdessen verurteilte ein italienisches Gericht Burger am 20 April 1966 in Abwesenheit zu 28 Jahren Haft 11 1967 grundete Burger mit einigen Gesinnungsgenossen die osterreichische Nationaldemokratische Partei NDP deren Erster Bundessprecher er war 12 und die 1988 wegen nationalsozialistischer Wiederbetatigung nach dem Verbotsgesetz 1947 aufgelost wurde In einem Berufungsprozess wurde Burger 1968 in Wien zu acht Monaten verurteilt 13 In Italien wurde Burger 1971 wegen terroristischer Aktivitaten in Sudtirol in Abwesenheit einmal lebenslanglich und einmal zu 28 Jahren Haftstrafe verurteilt Den Urteilen lagen Sprengstoffanschlage zugrunde aufgrund derer u a vier Personen namlich Carabinieri beim Versuch das Sprengmaterial zu entscharfen ums Leben gekommen waren Anschlag an der Porzescharte Ab 1975 war Burger Gemeinderat in seinem Heimatort Kirchberg am Wechsel Im Jahr 1978 trat er dem Forderkreis der Aktion Neue Rechte ANR bei 14 Bei der Bundesprasidentenwahl 1980 trat Burger als Kandidat an und erreichte 140 000 Stimmen 3 2 Seine Wahlkundgebungen wurden von Antifaschisten gestort was zu gewalttatigen Auseinandersetzungen mit seinen Anhangern fuhrte Sein Leibwachter Alfred Baar wurde 1981 beschuldigt Unterstutzungserklarungen fur die Kandidatur Burgers gekauft zu haben und verurteilt Burger war als Berater am Aufbau der 1977 gegrundeten Hermann Niermann Stiftung beteiligt die er bis Anfang der 1990er Jahre mit Hilfe von Mittelsmannern steuerte 15 Er schrieb regelmassig Beitrage in rechtsextremen Zeitschriften wie Die Aula und Klartext Burger verstarb am 27 September 1992 in seinem Geburtsort Der Beisetzung wohnte auch Heinz Christian Strache bei der damalige Partner seiner Tochter Publikation BearbeitenDie italienische Unterwanderung Deutsch Sudtirols Diss Innsbruck 1956 Sudtirol ein deutsches Schicksal Eckartschriften 3 Wien 1959 Die Selbstverwaltung der Alands Inseln eine Studie uber die Losung einer Minderheitenfrage durch eine wirkliche Autonomie mit Vergleichen zur Sudtirolfrage Schriftenreihe des Mondseer Arbeitskreises 4 Mondsee Verlag Walla 1965 Sudtirol wohin Ein politisches Problem unserer Zeit und seine Losung Druffel Verlag Freising 1966Literatur BearbeitenHelge Dvorak Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 1 A E Heidelberg 1996 S 158 159 Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes DOW Funktionare Aktivisten und Ideologen der rechtsextremen Szene in Osterreich PDF 1 6 MB Weblinks BearbeitenEintrag zu Norbert Burger Politiker 1929 im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Literatur von und uber Norbert Burger im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Jurgen Weninger Dr Norbert Burger eine politische Biographie Universitat Wien 2014 abgerufen am 24 Marz 2023 Jorg Kronauer Fur ein wiedervereinigtes Tirol Die Sudtiroler Freiheitskampfer gestern und heute S 38 40 in Lotta NRW Heft 27 Sommer 2007 S 38f Acta Studentica Folge 92 1992 S 3 Vgl DOW 1980 Hermann Dworczak S 123 Vgl DOW 1980 Herbert Exenberger S 174 Vgl DOW 1980 Herbert Exenberger S 159 Vgl DOW 1980 Hermann Dworczak S 123 Vgl DOW 1980 Claus Gatterer S 350 Kein Urteil uber Terroristen In Arbeiter Zeitung Wien 22 Mai 1965 S 5 Burger geht frei In Arbeiter Zeitung Wien 1 Juni 1967 S 1 Vgl Norbert Burger 1966 S 8 Vgl DOW 1980 Herbert Exenberger S 149 Vgl DOW 1980 Herbert Exenberger S 175 Vgl DOW 1980 Herbert Exenberger S 175 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke und der weiteren Abgeordneten der PDSNormdaten Person GND 124544215 lobid OGND AKS VIAF 52625666 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Burger NorbertKURZBESCHREIBUNG osterreichischer RechtsextremistGEBURTSDATUM 13 April 1929GEBURTSORT Kirchberg am WechselSTERBEDATUM 27 September 1992STERBEORT Kirchberg am Wechsel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Norbert Burger Politiker 1929 amp oldid 236205113