www.wikidata.de-de.nina.az
Die Wiener akademische Burschenschaft Olympia amtlicher Name gemass Vereinsregister Akademische Burschenschaft Olympia ist eine rechtsextreme pflichtschlagende Burschenschaft in Wien Sie ist Mitglied in der Deutschen Burschenschaft DB und in der Burschenschaftlichen Gemeinschaft BG In der Offentlichkeit ist die Olympia heute vor allem wegen ihrer Verbindungen zum Rechtsextremismus bekannt Wiener akademische Burschenschaft OlympiaBasisdatenHochschulort WienHochschule n Wiener HochschulenGrundung 10 November 1859 1 Korporationsverband Deutsche BurschenschaftKartell Kreis AG Burschenschaftliche GemeinschaftFarbenstatus farbentragendFarben Art des Bundes MannerbundStellung zur Mensur PflichtschlagendWahlspruch Wahr und treu kuhn und frei Website www olympia burschenschaft at Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Zeit bis 1945 1 2 Die Zeit nach 1945 2 Verbindungen zu Rechtsextremismus und Neonazismus 3 Verhaltnisse 4 Bekannte Mitglieder 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Zeit bis 1945 Bearbeiten Die Wiener akademische Burschenschaft Olympia wurde am 10 November 1859 2 unter Eindruck eines zwei Tage zuvor stattgefundenen Schiller Fackelzuges von 24 Studenten beider Wiener Hochschulen gegrundet und nannte sich ab dem 27 Janner 1860 intern Burschenschaft Olympia Am 20 Mai 1862 erklarte sich Olympia offiziell zur Burschenschaft was am 6 Mai 1868 von den Behorden anerkannt wurde Es wurden zunachst die Farben Violett Weiss Rot aufgenommen und eine violette Mutze getragen spater wurden die Farben in Schwarz Rot Gold geandert Ein grosser Teil der Mitglieder war Anhanger des konservativen Prinzips welches am 19 Oktober 1872 zum Bundesprinzip erhoben wurde Im November 1872 wurde die erste Schlager Mensur gefochten In der burschenschaftlichen Arbeit wurden Verbindungen zu den Burschenschaften des Deutschen Reichs gesucht jedoch wurden aufgrund ihres Prinzips der Unabhangigkeit keine Kartelle eingegangen Ab 1862 beteiligte sich die Olympia an allen Zusammenschlussen osterreichischer Burschenschaften unter anderem auch am Linzer Deputierten Convent vom 5 Mai 1889 1919 trat sie zusammen mit den ubrigen Burschenschaften der Burschenschaft der Ostmark in die Deutsche Burschenschaft ein Am Ersten Weltkrieg nahmen 85 Olympen teil von denen 9 fielen Im Fruhjahr 1927 bezog die Olympia ihr eigenes Verbindungshaus Im Wintersemester hatte sie 118 Alte Herren 40 Aktive und Inaktive Nach der Auflosung der Korporationen nannte sich die Olympia ab 1938 Kameradschaft Johann Gottlieb Fichte Die Zeit nach 1945 Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Olympia als Burschenschaft Anfang der 1950er Jahre wiedergegrundet mit Unterstutzung und Ubernahme der Mitglieder einer 1941 gegrundeten Burschenschaft Libertas die sich in der Nachkriegszeit Akademische Tafelrunde Laetitia nannte Am 29 Mai 1952 war Olympia an der Grundung des Allgemeinen Deputierten Convents in Osterreich ADCO beteiligt Ebenso war sie Grundungsmitglied der Burschenschaftlichen Gemeinschaft die heute von ihren Kritikern als weit rechts stehend angesehen wird 1961 wurde die Burschenschaft behordlich aufgelost weil mehrere Olympen darunter NDP Grunder Norbert Burger in Bombenanschlage in Sudtirol verwickelt waren und die Olympia in diesem Zusammenhang ihren satzungsmassigen Wirkungskreis uberschritten hatte indem sie ihre Mitglieder zu einer Spende fur einen in Italien verhafteten Olympen verpflichtete Nachdem die Mitglieder der Olympia in der Zeit nach der Auflosung ihre Tatigkeit in der Wiener akademischen Burschenschaft Vandalia fortgesetzt hatten konstituierte sich die Olympia 1973 neu und die meisten Mitglieder der Vandalia traten der neuen Wiener akademischen Burschenschaft Olympia bei 3 4 Die Olympia kaufte 1976 das Haus der vertagten Wiener Burschenschaft Alemannia 1983 trat Olympia aus der Deutschen Burschenschaft in Osterreich aus in welcher sie in den Geschaftsjahren 1969 70 und 1980 81 den Vorsitz ubernommen hatte Sie verblieb nur noch in der Deutschen Burschenschaft in der sie 1971 uber Vandalia eingetreten war Im Geschaftsjahr 1989 90 war Olympia Vorsitzende Burschenschaft der Deutschen Burschenschaft Als die Olympia am 5 Janner 1996 erneut den Vorsitz des Dachverbandes Deutsche Burschenschaft ubernahm traten einige Verbindungen aus diesem aus 3 Siehe auch Neue Deutsche Burschenschaft Als Grund fur diesen Schritt wurde unter anderem angegeben dass die Olympia gefordert habe Osterreich und Teile Polens in die Wiedervereinigung Deutschlands miteinzubeziehen 5 Sich selbst beschrieben die Olympen in einem Flugblatt in den 1990ern so Wir sind normal geblieben unterm Schutt der Zeit an uns sind Umerziehung Trauerarbeit und Betroffenheit doch auch Konsum soziale Dunkel und Moderne fast vollig spurlos vorbeigezogen Weiter hiess es dort Bist du hasslich fett krank oder fremd im Lande bist Du von Sorgenfalten Weltschmerz oder linksliberaler Gesinnung gepeinigt tragst Du alternative oder Schicky Kleidung oder gar ein Flinserl im Ohr studierst du Psychologie Politologie oder Theologie oder gar nicht hast du den Wehrdienst verweigert oder eine Freundin mit die weder schon noch still ist kurz bist Du auf irgendeine Weise abnormal oder unfrohlich dann bleib lieber zu Hause 6 2008 nominierte die FPO Martin Graf als dritten Nationalratsprasidenten Er wurde wegen seiner Mitgliedschaft in der Olympia kritisiert aber dennoch mit 109 von 156 gultigen Stimmen gewahlt auf den grunen Gegenkandidaten Alexander Van der Bellen entfielen 27 Stimmen 7 Auf das oben zitierte Flugblatt angesprochen meinte Graf es habe sich bei diesem Flugblatt um einen Scherz gehandelt 8 Ihren Sitz hat die Olympia im 6 Wiener Gemeindebezirk Mariahilf In den Geschaftsjahren 1953 54 1961 62 1970 71 1979 80 1991 92 war sie Vorsitzende des Wiener Korporationsrings WKR Verbindungen zu Rechtsextremismus und Neonazismus BearbeitenDas Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes DOW der Sozialwissenschaftler Dietrich Heither und die Mehrzahl der deutschen und osterreichischen Medien stufen die Burschenschaft als rechtsextreme bzw sehr weit rechtsstehende Organisation ein 9 10 11 Martin Graf kritisierte die Einschatzung des DOW und erwiderte das DOW wurde jede Position die nicht links angesiedelt ist bereits als rechtsextrem ansehen 8 1991 stellte die Delegation der Olympia beim Burschentag in Eisenach einen Antrag in dem es hiess Die Unterwanderung des deutschen Volkes durch Angehorige von fremden Volkern bedroht die biologische und kulturelle Substanz des deutschen Volkes Das deutsche Volk ist vor Unterwanderung seines Volkskorpers durch Auslander wirksam zu schutzen 12 Das NS Verbotsgesetz wurde von Olympia Mitgliedern kritisiert 2000 forderte der Olympe Walter Asperl die damaligen Bundesminister mit burschenschaftlichem Hintergrund auf etwas gegen das Verbotsgesetz zu tun 13 Martin Graf stellte das Verbotsgesetz ebenfalls 2000 in Frage 13 In der jungeren Vergangenheit lud die Olympia immer wieder Reprasentanten des rechtsextremen Spektrums ein bereits 1993 und im Juni 2000 den Liedermacher Frank Rennicke 14 im Janner 2003 den Liedermacher Michael Muller 15 im November 2005 den Holocaust Leugner David Irving 16 17 und im Janner 2008 den NPD Funktionar und Liedermacher Jorg Hahnel 18 In den Geschaftsjahren 1971 72 1982 83 1985 86 1986 87 und 2009 10 hatte die Olympia den Vorsitz innerhalb der Burschenschaftlichen Gemeinschaft einem deutschnational orientierten Zusammenschluss deutscher und osterreichischer Burschenschaften inne Im Februar 2010 wurde der britisch kanadische Rassentheoretiker John Philippe Rushton dessen Buch Race evolution and behavior A life history perspective aus dem Jahr 1995 im Jahr 2005 unter dem Titel Rasse Evolution und Verhalten Eine Theorie der Entwicklungsgeschichte im osterreichischen Ares Verlag erschien von der Wiener akademischen Burschenschaft Olympia zu einem Vortrag eingeladen Der Vortrag stand unter dem Thema Rasse Evolution und Verhalten richtete sich gegen eine linke Utopia der Gleichheit aller Menschen und fuhrte zu einem erheblichen Medienecho 19 20 21 sowie einer parlamentarischen Anfrage im osterreichischen Parlament 22 2018 stellte der damalige NPD Europaabgeordnete Udo Voigt in einem Vortrag bei der Olympia sein neues Buch Einer fur Deutschland Als Europaabgeordneter in Strassburg und Brussel vor Der FPO Politiker Harald Stefan verliess daraufhin die Burschenschaft 23 Verhaltnisse BearbeitenSeit 1896 besteht ein Verkehrsverhaltnis mit der Leobener akademischen Burschenschaft Leder Es bestehen Freundschaftsverhaltnisse mit den Burschenschaften Germania Hamburg Arminia Graz und Aldania Wien Bekannte Mitglieder BearbeitenHeinrich Albrecht 1866 1922 Bakteriologe und Pathologe Norbert Burger 1929 1992 Politiker FPO NDP Franz Chvostek 1864 1944 Internist und Anhanger der Volkischen Bewegung Josef Eitzenberger 1905 1978 Fernlenk und Radarspezialist Wilhelm Exner 1840 1931 Forstwissenschaftler Vorsitzender des Osterreichischen Gewerbevereins Hans Maria Fuchs 1874 1933 Arzt Fossiliensammler und Heimatforscher Martin Graf 1960 Politiker FPO Abgeordneter im Nationalrat ehemaliger dritter Nationalratsprasident Eugen Gura 1842 1906 Opernsanger Johann Ernst Hintz 1845 1920 siebenburgischer Politiker Abgeordneter im Ungarischen Reichstag Ferdinand Jager 1871 1954 Sanger Bariton und Schauspieler Anton Jerzabek 1867 1939 Abgeordneter CS im Reichsrat in der Provisorischen Nationalversammlung und im Nationalrat Helmuth Josseck 1921 2007 Politiker FPO Abgeordneter zum Nationalrat Dietbert Kowarik 1974 Politiker FPO Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Wiener Gemeinderats Anton Robert Leinweber 1845 1921 Maler 1864 ausgeschlossen Bernd Lindinger 1940 Chemiker und Politiker FPO Carl Malchin 1838 1923 Landschaftsmaler und Restaurator Alexander Markovics 1991 Grunder der Identitaren Bewegung Osterreich 24 Ernst Marno 1844 1883 Afrikaforscher Franz Friedrich Masaidek 1840 1911 Schriftsteller und Journalist Conkneipant Heinrich Mataja 1877 1937 Politiker CS Staatssekretar und osterreichischer Aussenminister Norbert Nemeth 1969 Politiker FPO Klubdirektor des Parlamentsklubs 25 Karl Patonay 1838 1895 Schauspieler Rainer Pawkowicz 1944 1998 osterreichischer Politiker FPO Abgeordneter zum Nationalrat ausgetreten Richard Rezar 1922 2000 osterreichischer Politiker FPO Johann Georg von Schoen 1838 1914 Bauingenieur und Hochschullehrer Hermann Schurrer 1928 1986 Schriftsteller 1954 ausgetreten Martin Sellner 1989 Co Leiter der Identitaren Bewegung Osterreich ausgetreten 26 Harald Stefan 1965 Politiker FPO Abgeordneter zum osterreichischen Nationalrat 2018 ausgetreten 27 Artur Stolzel 1868 1933 Salzburger Landeshauptmann Stellvertreter Reichsratsabgeordneter Karl Tackert 1837 1929 Burgermeister von Schwerin Walther Weissmann 1914 2002 osterreichischer Politiker OVP Abgeordneter zum Osterreichischen Nationalrat Rudolf Weyr 1847 1914 BildhauerLiteratur BearbeitenMax Drossbach und Hans Hauske Hrsg Handbuch fur den Deutschen Burschenschafter 6 Aufl Berlin 1932 S 458 f Hans Georg Balder Die Deutsche n Burschenschaft en Ihre Darstellung in Einzelchroniken WJK Verlag Hilden 2005 ISBN 3 933892 97 X S 406 f Osterreichische Hochschulerinnen und Hochschulerschaft Hrsg Volkische Verbindungen Beitrage zum deutschnationalen Korporationsunwesen in Osterreich Wien 2009 ISBN 978 3 200 01522 7 PDF Einzelnachweise Bearbeiten Meyers Konversationslexikon 5 Auflage Leipzig 1896 Beilage zum Artikel Studentenverbindungen E H Eberhard Handbuch des studentischen Verbindungswesens Leipzig 1924 25 S 176 a b DOW Zum deutschnationalen Korporationswesen in Osterreich Olympia Bundes Chronik der Olympia Memento vom 23 September 2005 im Internet Archive Junge Freiheit Nr 18 19 1996 S 4 Heribert Schiedel Klaus Zellhofer Personal fur die Dritte Republik Die Studiosi Vom RFS zur FSI zum RFS In Wolfgang Purtscheller Hrsg Die Rechte in Bewegung Seilschaften und Vernetzungen der Neuen Rechten Picus Verlag Wien 1995 S 55 Graf zum Dritten Nationalratsprasidenten gewahlt In Die Presse 28 Oktober 2008 abgerufen am 7 Dezember 2008 a b Chat mit Graf auf diepresse com Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstands Suchers Heil Neues von ganz rechts Mai 2006 Dietrich Heither Burschenschaften Rechte Netzwerke auf Lebenszeit In Stefan Braun Daniel Horsch Hrsg Rechte Netzwerke Eine Gefahr VS Verlag 2004 ISBN 9783810041531 S 134 Sebastian Fischer Rechtsradikaler Grussaugust Spiegel Online 4 Februar 2007 Markus Perner Klaus Zellhofer Osterreichische Burschenschaften als akademische Vorfeldorganisationen des Rechtsextremismus In Stiftung Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Hrsg Handbuch des osterreichischen Rechtsextremismus Wien 1996 S 275 a b Format Nr 21 2000 S 50 Musik als geheime Botschafterin der Neonazis Der Standard vom 18 November 2011 abgerufen am 16 Dezember 2018 DOW Olympia Liederabend mit Neonazi Neues von ganz rechts Janner 2003 im Archiv des DOW abgerufen am 16 Dezember 2018 Sebastian Krass Burschenschafter treffen sich an Hitlers Geburtstag Suddeutsche Zeitung vom 17 April 2013 ORF Prozess gegen David Irving am 20 Februar 13 Dezember 2005 Radio Orange 94 0 ZIP FM Wiener Lokalausgabe Memento vom 6 Juli 2011 im Internet Archive 23 Janner 2008 Olympia ladt umstrittenen Rassenforscher Der Standard 8 Februar 2010 Graf Burschenschaft ladt Rassentheoretiker ein Die Presse 8 Februar 2010 Rechtes Gipfeltreffen am Burschenschafterball Geachtete Politiker im Jahr 2005 in der Hofburg 10 Februar 2010 Parlamentarische Anfrage und Antwort PDF Version 13 07 2018 Um 10 53 Burschenschaft Olympia verliert FPO Mitglied 13 Juli 2018 abgerufen am 5 August 2021 Dank FPO Erfolgs Burschenschaft Olympia im Zentrum der Macht Der Standard 8 November 2017 Kurier So national wird der neue Nationalrat Artikel vom 24 Oktober 2017 abgerufen am 24 Oktober 2017 DOW Identitare Burschen Neues von ganz rechts September 2016 diepresse com Burschenschaft Olympia verliert FPO Mitglied Artikel vom 13 Juli 2018 abgerufen am 13 Juli 2018 Weblinks BearbeitenWebseite der Wiener akademischen Burschenschaft Olympia Sammlung von Couleurkarten der Wiener akademischen Burschenschaft Olympia Die ortlichen Burschenschaften in Wien Deutsche Burschenschaft DOW Stellungnahme zur Burschenschaft Olympia PDF 72 kB Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Burschenschaft Olympia bei Blick nach rechtsNormdaten Korperschaft GND 1703094 8 lobid OGND AKS VIAF 152177806 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wiener akademische Burschenschaft Olympia amp oldid 238011495