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Die Austria Email AG ist ein osterreichischer Hersteller von hochwertigen Warmwasser und Heizsystemen und damit laut eigener Aussage Marktfuhrer in Osterreich 3 Das Unternehmen stellte ursprunglich Emailgeschirr und Emailleschilder her Austria Email AGLogoRechtsform Aktiengesellschaft Osterreich Grundung 1855 1940Sitz Knittelfeld OsterreichLeitung Martin Hagleitner CEO Mitarbeiterzahl rund 370 1 Umsatz 86 3 Mio EUR 2020 2 Branche EnergietechnikWebsite www austria email atStand April 2022 Email Kochgeschirr Reindl von Austria Email mit EinschusslochernWerbeanzeige der Ditmar Brunner AG 1912 Inhaltsverzeichnis 1 Unternehmensentwicklung 2 Ditmar Blecheisenbahn 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseUnternehmensentwicklung Bearbeiten1873 grundete der geburtige Remscheider Friedrich Wilhelm Haardt eine Fabrik fur Emailgeschirr im steirischen Knittelfeld welche binnen weniger Jahre zum grossten Emaillierwerk in Osterreich wurde 4 1894 kam es auf Betreiben der Landerbank zu einem Fusionsprozess osterreichischer Emailgeschirrfabriken zur Aktiengesellschaft der Emaillierwerke und Metallwaarenfabriken Austria Die Landerbank hielt daraufhin die Aktienmehrheit der Firmensitz befand sich in Wien 5 Lage 48 217074578995 16 30714840525 1907 wurden in den Werken der Austria in Knittelfeld Brunn und im bohmischen Brux 4300 Mitarbeiter beschaftigt neben Email und Aluminiumgeschirr wurden auch die Colonia Mistkubeln produziert Der Erste Weltkrieg und der anschliessende Untergang der Habsburgermonarchie traf das Unternehmen hart die Produktionsstatten befanden sich nun grosstenteils im Ausland und gingen verloren 4 Im Jahr 1925 erwarb das vormalige Eisenbahnunternehmen Osterreichisch ungarische Staatseisenbahngesellschaft StEG die Aktienmehrheit der in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratenen Osterreichischen Industriewerke Warchalowski Eissler amp Co in Wien Ottakring welche als einzig rentablen Firmenzweig eine Emailgeschirrfabrik an der Sandleitengasse betrieben Dort wurden zu dieser Zeit mit 650 Arbeitern bis zu 10 000 Kilogramm Emailgeschirr pro Tag erzeugt 1928 wurden die Warchalowski Werke stillgelegt die Emailfabrik blieb jedoch als einzig gewinnbringender Firmenzweig weiterhin in Betrieb Nachdem die StEG im Jahre 1930 auch ihre traditionsreiche Lokomotivfabrik in Wien Favoriten schliessen musste wandelte sich das Unternehmen zu einem reinen Industriebetrieb und ging Mitte der 1930er Jahre an die Fusionierung der osterreichischen Emailgeschirr Erzeugung Anfang 1937 erwarb die StEG von der Landerbank die Aktienmehrheit der wirtschaftlich angeschlagenen Aktiengesellschaft der Emaillierwerke und Metallwarenfabriken Austria welche bereits damals mit Austria Email abgekurzt wurde 4 6 1939 wurde der von Karl Rudolf Ditmar im Jahr 1841 gegrundete erste osterreichische Lampenhersteller die R Ditmar Gebruder Brunner AG in Wien Simmering erworben und am 1 Juli 1940 mit den anderen Werken fusioniert Gleichzeitig nannte sich die StEG endgultig in Austria Vereinigte Emaillierwerke Lampen und Metallwarenfabriken AG kurz Austria Email um 5 Die Belegschaft betrug zu diesem Zeitpunkt an die 3000 Arbeiter 7 Ziel der neuen Betriebsleitung nach der Grundung war es eine wahrhaft nationalsozialistische Betriebsgemeinschaft zu bilden 8 Austria Email war wahrend des Zweiten Weltkrieges ein wichtiger Rustungsbetrieb und stellte u a Granaten Stielhandgranaten Gasmasken Bauteile von Flakgeschutzen Panzerfausten und Panzerteile her In den Werken Simmering und Ottakring wurden Bauteile fur die V2 Rakete produziert Die zivile Produktion von Emailgeschirr wurde dagegen fast ganzlich reduziert 9 4 Zwischen 1940 und 1944 lag der Gewinn der Austria Email zwischen 400 000 und 500 000 Reichsmark jahrlich 1940 wurden drei Millionen Reichsmark in den Ausbau der Werke investiert 4 1941 erreichte die Mitarbeiterzahl einen Stand von 3100 Beschaftigten und ab Herbst 1942 kam es zum Einsatz von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen welche in eigenen Lagern untergebracht waren 1943 waren es mindestens 250 Manner und Frauen aus Polen Frankreich Belgien und der Sowjetunion die zur Arbeit in den Werken der Austria Email gezwungen wurden 4 Die Werksanlagen in Wien und Knittelfeld wurden durch Bombentreffer teilweise zerstort und anschliessend demontiert 10 Der Gesamtschaden betrug rund 21 Millionen Schilling 4 Die Teilung der Produktionsstatten auf unterschiedliche Besatzungszonen sorgte fur weitere Probleme So wurden beispielsweise im Dezember 1945 an die 430 Tonnen bereits zugeschnittener Blech Ronden welche fur die Produktion von etwa einer Million Stuck Emailgeschirr gereicht hatten von der Besatzungsmacht beschlagnahmt Dazu kam eine Steuernachzahlung in der Hohe von 800 000 Schilling Nur durch eine Anderung der Bilanzierungsvorschriften konnte ein Bankrott des Unternehmens abgewendet werden 4 Das Unternehmen spezialisierte sich in Folge auf die Produktion von Emailgeschirr Heiz und Kochgeraten sowie Haushaltsgerate Als erster grosser Erfolg erwies sich der Olofen Molly von dem Austria Email in den ersten Nachkriegsjahren etwa 45 000 Stuck absetzen konnte und der dem fast bankrotten Unternehmen rund funf Millionen Schilling an Einnahmen brachte 4 1948 konnten aufgrund von Materialmangel durch Requirierungen der Besatzungsmachte nur 400 Arbeiter im Ottakringer Werk beschaftigt werden 11 1949 wurde mit dem Modell Blanka die erste Waschmaschine ins Programm genommen besonders die 1953 auf den Markt gekommene Waschezentrifuge Blanka minor erwies sich als Erfolg 4 Im Jahr 1950 nahm Austria Email einen Kredit in der Hohe von 6 5 Millionen Schilling aus Mitteln des Marshallplans auf nbsp Ehemaliges Austria Email Gebaude in Wien Ottakring1951 wurde die Produktion von Gas und Elektroherden aufgenommen bis 1953 entwickelte man einen Marktanteil von 40 Prozent bei Gasherden und 28 Prozent bei Elektroherden Auch die neu entwickelten Dauerbrandofen erwiesen sich als grosser Erfolg 1953 wurde der erste emaillierte Schnellkochtopf auf den Markt gebracht und der Konkurrent Triumph aus Wels ubernommen im Jahr darauf ging die Aktienmehrheit an den Creditanstalt Bankverein uber 4 Im Jahr des Staatsvertrages 1955 arbeiteten bereits wieder 3500 Mitarbeiter in den Werken der Austria Email der Gewinn betrug 2 6 Millionen Schilling Im selben Jahr beging man das 100 jahrige Bestandsjubilaum mit dem Ende der Besatzung endete auch die Teilung des Unternehmens 4 10 Bis 1960 wurden 141 Millionen Schilling in den weiteren Ausbau der Produktion investiert und die Fliessbandfertigung eingefuhrt Im selben Jahr wurde die Produktion von elektrischen Warmwasserspeichern aufgenommen Anfang der 1960er Jahre wurde ein zweites Werk in Wien Ottakring in Betrieb genommen die Mitarbeiterzahl sank jedoch durch fortschreitende Automatisierung bis 1966 auf unter 2000 Beschaftigte 4 1964 wurde ein Abkommen mit dem grossten Konkurrenten Tirolia geschlossen Die Erfindung der Vakuumemaillierung 1965 liess die Umsatze des Unternehmens kurzzeitig noch einmal stark ansteigen Danach stagnierten die Verkaufe jedoch spurbar und der Wettbewerb mit den westdeutschen Marktfuhrern wurde zunehmend ruinos 1967 wurde das erste Mal seit 1945 ein Verlust gemacht 4 10 In Folge der Rezession musste 1968 das ehemalige Werk in Wien Simmering geschlossen werden Es erfolgte eine Strukturbereinigung mit der Konzentration auf die Erzeugung von Emailgeschirr Sanitarartikel und Kommunalerzeugnisse wie Strassenlampen Signalanlagen Mistkubeln und Emailleschilder Die Produktion von vakuumemaillierten Warmwasserspeichern erwies sich als Erfolg 4 12 1972 legte das Unternehmen seinen langwierigen Namen Austria Vereinigte Emaillierwerke Lampen und Metallwarenfabriken AGab und benannte sich in Austria Email AG um Im selben Jahr konnten 13 Dividende ausgeschuttet werden 5 4 Im Jahr 1974 erwirtschaftete man einen Umsatz von 507 Millionen Schilling es gab teilweise explosionsartige Zuwachsraten Der Export an Emailgeschirr ubertraf Mitte der 1970er Jahre den Verkauf im Inland Verkaufsschlager war dabei das sogenannte Drei Herde Geschirr im zeitgemassen Starflower Design welches gleichermassen fur Gas Elektro und Kohleherde geeignet war 4 1979 entwickelte man versuchsweise gemeinsam mit der Volkswagen AG eine emaillierte und damit rostfreie Auspuffanlage fur Autos Sie kam jedoch nicht auf den Markt 13 4 nbsp Beleuchtungskorper der Wiener Reichsbrucke 1980 Dem kurzen Aufschwung erfolgte jedoch ein langsamer Niedergang Ab 1975 musste in fast allen Sparten grosse Verluste verzeichnet werden 1978 waren nur mehr 990 Arbeiter bei Austria Email beschaftigt Ende 1979 war das Unternehmen mit einem Defizit von insgesamt rund 60 Millionen Schilling wirtschaftlich am Boden ein Sanierungskonzept wurde gemeinsam mit dem Hauptaktionar CA BA ausgearbeitet Eines der beiden Ottakringer Werke musste aufgrund des drohenden Konkurses geschlossen werden Die durch Importe von Billigwaren aus dem Ausland nun nicht mehr rentable Erzeugung von Emailgeschirr und die Fertigung von Strassenschildern wurden eingestellt Die Verwaltung und die Lampenfertigung verblieben vorerst in Wien wahrend sich die restliche Produktion ganzlich auf das Werk in Knittelfeld konzentrierte Austria Email verliess den traditionellen Standort Ottakring und siedelte ins benachbarte Penzing um 1980 erhielt das Unternehmen den Staatspreis fur gute Form fur die Beleuchtungskorper der neuen Wiener Reichsbrucke 4 10 5 12 Am 1 Oktober 1980 wurde die Austria Email AG mit einer Tochterfirma der ELIN Union zur Austria Email EHT Aktiengesellschaft fur Elektroheizungstechnik fusioniert ELIN ubernahm 75 des Aktienkapitals von der Creditanstalt Die EHT Elektro Heizungstechnik m b H war bereits 1921 gegrundet worden und befand sich seit 1969 im Besitz der ELIN Union 5 4 Das Unternehmen wurde in den folgenden Jahren umfassend reorganisiert Ausgangspunkt war dabei das verbliebene nunmehrige Hauptwerk in Knittelfeld 10 Die ehemaligen Werksanlagen in Wien Ottakring beherbergen heute Wohnungen und einen Baumarkt nbsp Betriebsgebaude am Standort Knittelfeld 2022 Ende Marz 1990 wurde die Austria Email EHT AG mehrheitlich fur 220 Millionen Schilling an ein Konsortium aus Stadt Wien und der Auricon Beteiligungsgesellschaft von Herbert W Liaunig verkauft 1991 gelangte das Unternehmen in den Besitz der Haveltherm GmbH in Brandenburg und der Dr Burg GmbH Dies erwies sich allerdings als Fehlentscheidung 1993 wurde die Austria Email AG daher in eine Holdinggesellschaft umgewandelt und Tochtergesellschaften gegrundet In den Folgejahren kam es zu einer neuerlichen Krise des Unternehmens welche durch weitreichende Umstrukturierungen und Konzentrierung auf die Kernkompetenz uberwunden werden konnte 2013 wurde eine strategische Allianz mit der franzosischen Groupe Atlantic eingegangen 2015 beging man das Jubilaum 160 Jahre Austria Email AG im Folgejahr erfolgte der Ruckzug von der Wiener Borse 12 2020 konnte trotz der Einschrankungen durch die weltweite COVID 19 Pandemie ein Umsatz von 86 3 Millionen Euro erwirtschaftet werden 14 Das Unternehmen fertigt aktuell 2022 mit rund 370 Mitarbeitern am Standort Knittelfeld u a Warmepumpen Warmwasserspeicher Puffer und Kombispeicher Gerate fur Fernwarmenutzung Hande und Haartrockner 15 16 Ditmar Blecheisenbahn Bearbeiten nbsp Ditmar Triebwagen mit Uhrwerks links und elektrischem Antrieb rechts mit KartonUnter dem auf die Ditmar Brunner AG zuruckgehenden Markennamen Ditmar stellte Austria Email in Wien Simmering ab 1947 auch Blecheisenbahnen in Spur 0 her Das rudimentare Sortiment umfasste zwei Typen von Dampfloks mehrere Arten von zwei und vierachsigen Personen und Guterwagen sowie einen Triebwagen mit Anhanger Weiters Schienen Signale Transformatoren und Zubehor Die Triebfahrzeuge wurden sowohl mit Uhrwerksantrieb als auch fur elektrischen Betrieb mit 20 V Wechselstrom angeboten und hatten Allstrommotoren eingebaut Die Kartonagen zierte ein Bild der BBO Reihe 214 17 18 Ferner wurden auch Schmalfilmprojektoren Puppenherde Puppengeschirr naturlich emailliert und Metallbaukasten z B ein Getriebebaukasten unter dem Namen Ditmar angeboten 17 19 4 Allerdings erwies sich das Spielzeug von Austria Email trotz eines relativ breit gefacherten Angebotes letztendlich als nicht erfolgreich Bereits 1950 beklagte man zu geringe Absatze und schon um 1952 war ein Ende der Ditmar Spielzeugproduktion absehbar 4 Ein im selben Jahr geplantes und in einem Handmuster gebautes Modell des Osterreichischen Krokodils BBO 1100 wurde nicht mehr in Serie produziert 20 1955 stellte Austria Email die Produktion von Spielzeug ein 4 Literatur BearbeitenFranz Mathis Big Business in Osterreich Osterreichische Grossunternehmen in Kurzdarstellungen Verlag fur Geschichte und Politik Wien 1987 ISBN 3 7028 0256 8 Dr Thomas Prufer Dampf Stahl und heisses Wasser 150 Jahre Austria Email Herausgegeben von Austria Email Knittelfeld 2005 Festschrift Hundert Jahre Austria Email Wien 1955 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Austria Email AG Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der heutigen Austria Email AG Digitalisierte Werkszeitungen der Jahrgange 1940 bis 1944 ONB Anno Einzelnachweise Bearbeiten ots at kleinezeitung at Austria Email AG Abgerufen am 14 April 2022 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w Thomas Prufer Dampf Stahl und heisses Wasser 150 Jahre Austria Email Austria Email Knittelfeld 2005 a b c d e Austria Email AG im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Die Steg kauft die Majoritat der Austria Email In Der Tag Der Wiener Tag 17 Marz 1937 S 10 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung tag Austria Vereinigte Emaillierwerke Lampen und Metallwaren Fabriken Abgerufen am 19 April 2022 Austria Vereinigte Emaillierwerke Lampen und Metallwaren Fabriken Abgerufen am 19 April 2022 Zeitgeschichte Abgerufen am 19 April 2022 a b c d e Austria Email In Geschichtsburo Abgerufen am 14 April 2022 Das Drama des Emailgeschirrs Die Produktion gedrosselt weil das Blech exportiert wird In Osterreichische Volksstimme Ausgabe vom 28 April 1948 S 3 Digitalisat vom Print Original im ANNO Archiv der ONB Website abgerufen am 21 April 2022 a b c Geschichte Austria Email AG Abgerufen am 14 April 2022 50 000 km Garantie auf VW Auspuff In Burgenlandische Freiheit Ausgabe vom 19 Dezember 1973 S 39 Digitalisat vom Print Original im ANNO Archiv der ONB Website abgerufen am 21 April 2022 05 30 Uhr 17 Juni 2021 Austria Email Rekorde trotz Pandemie Millionen Investition in Knittelfeld 17 Juni 2021 abgerufen am 14 April 2022 Austria Email Beschaftigte profitieren von Produktionsrekord mit 1 000 Euro Sonderbonus fur 2021 Abgerufen am 14 April 2022 Produkte Austria Email AG Abgerufen am 14 April 2022 a b Ditmar Wien Spur 0 Bleicheisenbahn Abgerufen am 14 April 2022 DITMAR Abgerufen am 14 April 2022 baukastensammler de Getriebebaukasten 1953 Abgerufen am 19 April 2022 Altes Spielzeug Experte Herbert Tier Abgerufen am 20 April 2022 47 214823579012 14 835298634099 Koordinaten 47 12 53 4 N 14 50 7 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Austria Email amp oldid 239316188