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Die Serben in Kroatien serbokroatisch Srbi u Hrvatskoј Srbi u Hrvatskoj oder auch Kroatische Serben Hrvatski Srbi Hrvatski Srbi genannt sind die zahlenmassig grosste nationale Minderheit des Landes Gemass der Volkszahlung von 2011 lebten zu jenem Zeitpunkt 186 633 Serben in Kroatien was 4 36 Prozent der Gesamtbevolkerung des Staates entspricht 1 Inhaltsverzeichnis 1 Demografie 1 1 Population 1 1 1 Seit dem Zerfall Jugoslawiens 1 2 Geographische Verteilung 2 Kultur 2 1 Sprache 2 2 Religion 2 3 Bedeutende Personlichkeiten 3 Geschichte 3 1 Fruhes Mittelalter 3 1 1 Toponyme 3 1 2 Besiedlung nach Quellenlage 3 2 Spatmittelalter 3 3 Fruhe Neuzeit 3 4 Jungere Geschichte 3 5 Gegenwart 3 5 1 Politische Entwicklung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseDemografie BearbeitenPopulation Bearbeiten nbsp Orthodoxe Kirche in Zagreb und Denkmal fur Petar Preradovic Cvijetni Trg Blumenplatz in ZagrebVor Ausbruch des Kroatien Krieges im Jahr 1991 lebten in Kroatien etwa 581 663 Serben was etwa 12 1 Prozent der Gesamtbevolkerung Kroatiens entsprach 2 1971 zahlte man 626 789 Serben in der Sozialistischen Republik Kroatien uber 14 Prozent der Gesamtbevolkerung Kroatiens Die Serben bildeten neben den Kroaten eines der beiden konstitutiven Volker Kroatiens 1990 wurde die Verfassung von der Partei Franjo Tudjmans der HDZ mit ihm an der Spitze einseitig geandert wobei die Serben uberstimmt wurden 3 Wahrend des Zweiten Weltkrieges bildeten die Serben 30 der Bevolkerung des Unabhangigen Staates Kroatien Vasallenstaat 1941 1945 Das Staatsgebiet umfasste jedoch auch ganz Bosnien Herzegowina Dafur wurde nahezu die gesamte kroatische Bevolkerung in der Kustenregion samt Hinterland vom ubrigen Kroatien getrennt Gemass der Volkszahlung von 1931 im Konigreich Jugoslawien wurden rund 633 000 Serben auf kroatischen Gebieten gezahlt Die Grenzen dieser Gebiete verliefen jedoch anders als die heutigen Insoweit ist diese Zahlenangabe nicht vergleichbar Die Volkszahlung im Jahr 1840 in Osterreich Ungarn erfasste in den Gebieten Kroatien und Slawonien 504 179 Serben die 32 der Bevolkerung ausmachten Der Verlust der vorwiegend von Serben bewohnten Region des ostlichen Syrmien die Eingliederung des Konigreich Dalmatiens und Istriens in die Sozialistische Republik Kroatien sowie die Nichteinbeziehung von Gebieten in Bosnien Herzegowina die vorwiegend von Kroaten besiedelt sind wie zu Zeiten der Banovina Hrvatska verdeutlicht dass sich mit den territorialen Veranderungen auch der relative Prozentsatz der kroatischen Bevolkerung serbischer Ethnizitat veranderte Seit dem Zerfall Jugoslawiens Bearbeiten Der grosse Bevolkerungsruckgang der Serben in Kroatien wurde durch die Jugoslawienkriege und insbesondere im Zeitraum von 1991 bis 1995 durch den Kroatien Krieg verursacht 2001 lebten in Kroatien laut Zensus noch 201 631 Serben also 4 54 von 4 437 460 Einwohnern 4 Im Zensus 2001 wurden somit etwa 380 000 Serben 100 000 Jugoslawen und insgesamt etwa 350 000 Menschen weniger gezahlt Mit je nach Quelle zwischen 150 000 und 400 000 Personen lebt nun ein grosser Teil der Bevolkerung in Serbien Ein grosser Teil etwa 150 000 lebt ebenso in der Republika Srpska Bosnien und Herzegowina Die genaue Zahl ist wegen der Fluktuation schwer feststellbar da zahlreiche Personen nach Kroatien zuruckgekehrt sind doppelt gemeldet sind oder Kroatien nach der Ruckgabe des Eigentums bzw Ruckmeldung wieder verlassen haben Geographische Verteilung Bearbeiten Die meisten Serben leben in den Regionen Banija Kordun Lika Nord Dalmatien West und Ost Slawonien Syrmien und der Baranja Kleinere Gruppen leben auch in anderen Teilen Kroatiens in Slawonien und Dalmatien als Ganzes der Bilogora Moslavina dem Gorski Kotar und in Istrien Serben leben auch in allen grosseren kroatischen Stadten Die grosste Anzahl von Serben in Kroatien lebt in Zagreb Bei der Volkszahlung von 2001 uberstieg der Anteil der serbischen nationalen Minderheit in vier Gespanschaften die 10 Prozent Grenze In der Gespanschaft Vukovar Syrmien der Gespanschaft Sisak Moslavina der Gespanschaft Karlovac und der Gespanschaft Lika Senj In 16 Gemeinden herrscht eine serbische Bevolkerungsmehrheit Dvor und Gvozd in der Gespanschaft Sisak Moslavina Krnjak in der Gespanschaft Karlovac Donji Lapac und Vrhovine in der Gespanschaft Lika Senj Erdut Jagodnjak und Sodolovci in der Gespanschaft Osijek Baranja Biskupija Civljane Ervenik und Kistanje in der Gespanschaft Sibenik Knin Borovo Markusica Negoslavci und Trpinja in der Gespanschaft Vukovar SrijemKultur BearbeitenSprache Bearbeiten Die meisten Angehorigen der serbischen nationalen Minderheit in Kroatien sprechen den neo stokavischen Dialekt des Serbo Kroatischen mit ijekavischer Aussprache wahrend im ostlichen Slawonien und der Baranja vorwiegend die ekavische Aussprache vorherrscht Etwa 45 000 Personen in Kroatien gaben 2001 Serbisch als ihre Muttersprache an Zwei Drittel davon leben in der Gegend um Vukovar und Osijek Baranja 5 Als Standardantwort war Kroatisch vorgegeben Serbische Schulkinder in Ostslawonien ehemaliges UNTAES Gebiet haben gemass dem Abkommen von Erdut 1995 ein Anrecht darauf in Serbischer Sprache und in kyrillischer Schrift unterrichtet zu werden Religion Bearbeiten Die meisten Serben in Kroatien sind serbisch orthodox Die Metropolinate sind in vier Eparchien aufgeteilt In Norddalmatien gibt es drei serbisch orthodoxe Kloster Krupa Krka Dragovic wurde beim Bau des Peruca Staudammes zu Zeiten des kommunistischen Jugoslawiens uberflutet Bedeutende Personlichkeiten Bearbeiten nbsp Nikola Tesla Denkmal Zagreb Zahlreiche bekannte serbische Personlichkeiten wurden in Kroatien geboren Zu den bedeutendsten Personlichkeiten gehoren Valtazar Bogisic 1834 1908 Jurist Historiker und Ethnologe Svetozar Boroevic von Bojna 1856 1920 osterreichisch ungarischer Feldmarschall im Ersten Weltkrieg Pero Budmani 1835 1914 Linguist und Philologe Marko Car 1859 1953 Autor Journalist und Politiker Nikola Tesla 1856 1943 Erfinder und Elektroingenieur Jovan Karamata 1902 1967 Mathematiker Simo Matavulj 1852 1908 Schriftsteller Mihailo Mercep 1864 1937 Flugpionier Milutin Milankovic 1879 1958 Astrophysiker und Mathematiker Sava Mrkalj 1783 1833 Linguist Josif Pancic 1814 1888 Botaniker Petar Preradovic 1818 1872 osterreichisch ungarischer Offizier und Autor Svetozar Pribicevic 1875 1936 Politiker Medo Pucic 1821 1882 Schriftsteller und Politiker Niko Pucic 1820 1883 Politiker und Journalist Milan Resetar 1860 1942 Sprachwissenschaftler Slawist Numismatiker und Historiker Josif Runjanin 1821 1878 osterreichisch ungarischer Offizier und Komponist der kroatischen Nationalhymne Pavle 1914 2009 Patriarch der Serbisch Orthodoxen KircheGeschichte BearbeitenFruhes Mittelalter Bearbeiten Toponyme Bearbeiten Serbischen Linguisten zufolge gilt das Toponym Srb eine Ortschaft am Fluss Una die im 9 Jahrhundert schriftlich festgehalten ist als eine Spur von Serben in Kroatien Begriffe wie Serb oder Srb lassen demzufolge auf die Volksgruppe der Serben schliessen Kroatische Linguisten halten dagegen dass sich das Hauptwort Srb vom urslawischen Verb serbati deut hervorquellen gemeint ist hier die Quelle der Una herleitet Besiedlung nach Quellenlage Bearbeiten Gemass dem Werk De Administrando Imperio DAI Kapitel 32 36 des byzantinischen Kaisers Konstantin VII aus dem Jahr 950 besiedelten Slawen schon wahrend der Regentschaft des Kaisers Herakleios 610 641 die folgenden Lander Dalmatias Raszien Raska Dioclea Duklja Paganien Neretva Zachlumoi Zahumlje Travunien und KonavliDie Einwohner der Lander Paganien Zahumlje und Travunien beschreibt das DAI als Slawen die sich zur Zeit der Regentschaft des Herakleios 610 641 dort niederliessen 6 Der grosste Teil Paganiens Narentas und kleinere Teile des Zahumlje Travuniens und Konavles gehoren jetzt zum Staatsgebiet Kroatiens Die restlichen Gebiete gehoren grosstenteils zu Bosnien und Herzegowina Raszien befindet sich im heutigen Serbien und auch in Montenegro Dioclea fast ausschliesslich in Montenegro und teilweise in Nordalbanien Spatmittelalter Bearbeiten Der serbische Konig von Raszien Stefan Dragutin aus der Dynastie der Nemanjiden erhielt vom ungarisch kroatischen Konig Ladislaus IV einige Landereien und grundete das Konigreich Syrmien Slawonien gehorte von 1282 bis 1316 dazu Sein Nachfolger Vladislav II musste 1316 die grossten Teile Slawoniens an die kroatischen Adelsgeschlechter der Zrinski und Frankopan abgeben Fruhe Neuzeit Bearbeiten nbsp Von den Habsburgern gewahrtes Siedlungsgebiet Vojna Krajina Militarische Gegend nbsp Gebiet der proklamierten Republik Serbische Krajina 1991 95Die orthodoxen Siedler im heutigen Kroatien und Bosnien waren zu einem grossen Anteil ursprunglich romanischsprachige Walachen auch Vlachen 7 Begriff Vlachs wurde auch fur Slawen verwendet die dieselbe pastorale nomadische Subsistenzweise mit den historischen Vlachen teilten Als solches wurde es auch fur die Serben verwendet die die Militargrenze besiedelten 8 9 Im Zuge der Schaffung einer modernen nationalen Identitat die mit der Konfession zusammenhangt wurden jedoch allmahlich die Begriffe Walache und Serbe synonymisch verwendet da beide Gruppen serbisch orthodoxer Konfession waren Orthodoxe Fluchtlinge die sich an der Grenze Krajina zwischen habsburgischem und osmanischem Territorium niederliessen gehorten zu den Vorfahren der bis zu ihrer Vertreibung in Kroatien lebenden Krajina Serben und wurden ebenfalls offiziell als Walachen bezeichnet Die Anwendung der Bezeichnung Walachen war daher keine gultige Aussage uber ihre ethnische Zugehorigkeit da es sich bei ihnen entweder um Nomaden oder um freie Bauernsoldaten handeln konnte 10 Die meisten serbisch orthodoxen Siedler siedelten sich wahrend der Zeit der Osmanischen Eroberungen als Fluchtlinge in verschiedenen Gebieten des heutigen Kroatiens an Einige dieser Siedler wurden bereits von den Osmanen in Gebieten des heutigen Kroatiens angesiedelt die erst in spateren Perioden habsburgisch bzw venezianisch wurden Viele wurden von den Venezianern angeworben und angesiedelt den meisten jedoch wurde von den Habsburgern Land im Grenzgebiet zur Verfugung gestellt 11 12 13 14 15 16 17 18 19 Das Gebiet wurde um als besondere militarische Schutzzone zu dienen als Militargrenze Vojna Krajina Militarische Gegend innerhalb des Habsburgerreichs konzipiert Sie fungierte bis zuletzt als Ruckzugsgebiet fur die von den Osmanen verfolgten aufstandischen Orthodoxen im osmanischen Bosnien aber auch die osmanische Seite der Grenze war aufgrund von Neuansiedlungen nach Entvolkerung durch Kriege und die Pest vorwiegend von serbisch orthodoxen Wehrbauern besiedelt Die Bewohner der Militargrenze die in vielen Gebieten mehrheitlich serbisch orthodoxer Konfession waren Vorfahren der heutigen Krajina Serben bildeten eine Art Militarklasse in der Region Die historische Militargrenze wurde nach der Annexion von Bosnien und Herzegowina 1881 aufgelost und mit Kroatien und dem Banat wiedervereinigt Seit der Wiedervereinigung kam der stellvertretende Ban stets aus der Reihe der Serben In den letzten beiden Jahrzehnten des 19 Jahrhunderts verbundete sich der ungarische Ban Kroatiens Karoly Khuen Hedervary im kroatischen Parlament mit den serbischen Parteien Aus diesem Grunde erhielten Serben uberproportional viele Posten in der Verwaltung und staatlichen Institutionen Dies fuhrte zu Spannungen mit einem Teil der kroatischen Bevolkerung nbsp Mahnmal fur die Opfer der Kroatien Krieges 1991 bis 1995 Jungere Geschichte Bearbeiten Unter der Herrschaft der Ustascha im Unabhangigen Staat Kroatien 1941 bis 1945 fielen Hunderttausende von Serben dem Volkermord an den Serben im Unabhangigen Staat Kroatien zum Opfer 20 21 Die Volkszahlung von 1991 war die letzte vor dem Ausbruch des Kroatien Krieges Die ethnische und religiose Zusammensetzung der Bevolkerung in Kroatien sah wie folgt aus Insgesamt 4 784 265 Einwohner Kroaten 78 1 Serben 12 1 Jugoslawen 2 2 Die Jahre 1991 bis 1995 sind durch zwei grosse Migrationsbewegungen gekennzeichnet eine erste in der Anfangsphase des Kroatien Krieges um das Jahr 1991 und eine zweite in der Endphase des Krieges im Jahr 1995 Wahrend der ersten grossen Bevolkerungsbewegung flohen mehrere hunderttausend Menschen auf kroatischer Seite bei der zweiten Bevolkerungsbewegung flohen mehrere hunderttausend Menschen auf serbischer Seite Nach Ende der Jugoslawienkriege hatte sich der nationale Bevolkerungsanteil wie folgt verandert Insgesamt 4 381 352 Einwohner Kroaten 89 6 Serben 4 5 Jugoslawen 0 0017 Zu Beginn des Krieges flohen die meisten Kroaten aus Ostslawonien der Baranja Banija dem Kordun dem Osten der Lika dem nord dalmatinischen Hinterland und aus Konavle also aus jenen Gebieten die unter serbische Militarkontrolle gerieten Zur selben Zeit flohen die meisten Serben aus der Bilogora und dem Nordwesten Slawoniens aus Gebieten die unter kroatischer Kontrolle blieben In spateren Kriegsphasen flohen die meisten Serben aus West Slawonien der Banija dem Kordun der ostlichen Lika und dem norddalmatinischen Hinterland Diese Bevolkerungsbewegungen werden einigen Quellen gemass als ethnische Sauberung beschrieben Es gab zahlreiche Ereignisse welche klar als solche dokumentiert wurden Angriffe und die systematische Vertreibung der kroatischen Bevolkerung beispielsweise aus den Ortschaften Skabrnja Kijevo Saborsko Slunj Vukovar Lovas den Orten sudlich von Dubrovnik Angriffe und die Vertreibung der serbischen Bevolkerung aus Kroatien wahrend der Militaroperationen Oluja und Bljesak Aufgrund dessen wurde vom ICTY Anklage wegen mehrerer Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegen fuhrende Militars wie z B Ante Gotovina im ICTY erhoben 22 welcher jedoch in allen Anklagepunkten freigesprochen wurde Der Anfuhrer der serbischen Freischarler Milan Babic bekannte sich wahrend seines Gerichtsprozesses beim Haager Kriegsverbrechertribunal des Verbrechens schuldig Menschen aufgrund ihrer religiosen Herkunft verfolgt zu haben und Verbrechen gegen die Menschlichkeit auf dem Gebiet der Republik Serbische Krajina begangen zu haben Der Krieg endete mit dem militarischen Sieg der kroatischen Armee im Jahr 1995 und der friedlichen Wiedereingliederung des verbliebenen Staatsgebietes im Osten des Landes im Jahre 1998 Der Exodus der Serben der Republik Serbische Krajina im Jahr 1995 wurde durch den Vormarsch kroatischer Truppen verursacht Die Anklageschriften am Internationalen Strafgerichtshof fur das ehemalige Jugoslawien sprechen auch von erzwungener Flucht Es wurden ca 200 000 Serben vertrieben oder fluchteten nach Serbien und in die Republika Srpska Nach einem Bericht des kroatischen Helsinki Komitees kamen wahrend und nach der Offensive insgesamt 400 bis 800 Serben durch marodierende kroatische Truppen ums Leben Bis 2002 waren nach Angaben des Hohen Fluchtlingskommissar der Vereinten Nationen rund 100 000 kroatische Serben zuruckgekehrt 23 Gegenwart Bearbeiten Im Jahr 1997 wurden alle Personen amnestiert die zwar am bewaffneten Aufstand als serbische Freischarler beziehungsweise Paramilitars beteiligt waren denen jedoch keine Kriegsverbrechen nachgewiesen werden konnten Die meisten kroatischen Fluchtlinge kehrten in ihre Heimatorte zuruck Etwa zwei Drittel der ehemaligen serbischen Bevolkerung Kroatiens blieb im Exil Etwa ein Drittel kehrte nach Zagreb und in andere Teile Kroatiens zuruck in denen keine Kampfhandlungen stattgefunden haben In den Jahren 2004 und 2005 zahlte die Regierung Serbiens etwa 140 000 Fluchtlinge aus Kroatien auf ihrem Staatsgebiet Rund 13 000 Antrage auf Wiederinstandsetzung beschadigter Hauser sind bei den kroatischen Behorden eingegangen Tausende von Kroaten die aus Bosnien Herzegowina wahrend des Bosnienkrieges vertrieben wurden wohnen nun in Ortschaften in denen zuvor eine serbische Bevolkerungsmehrheit lebte Gemass der derzeitigen kroatischen Rechtslage durfen Personen die in verlassenen Hausern Unterkunft gefunden haben und keine alternative Unterkunftsmoglichkeit haben im Privateigentum der dritten Person als Fluchtling wohnen bleiben Die Zahl dieser Personen und Familien ist besonders seit dem Jahr 2000 stark rucklaufig und eine bedeutende Anzahl des Privateigentum wurde den bisherigen Eigentumern verfugbar gemacht Wahrend 2004 gemass Angaben der Behorden etwa 1 400 Hauser von Fluchtlingen besetzt waren verringerte sich die Zahl im Folgejahr auf 385 Der Wiederaufbau der wahrend des Krieges beschadigten oder zerstorten Privathauser wird sowohl fur Kroaten als auch fur Serben bis zu gewissen Grenzen Rohbau vom kroatischen Staat finanziert Programm Obnova Haufig jedoch sind die Industriebetriebe und sonstige Arbeitsplatze zerstort und nicht wieder aufgebaut worden so dass in diesen Gebieten eine vernunftige Existenzgrundlage fehlt Von landwirtschaftlichen Erzeugnissen konnen Kleinbauern in Kroatien wie auch in anderen Staaten Europas nicht mehr leben Unmittelbar vor der friedlichen Reintegration gemass dem Abkommen von Erdut von 1995 zwischen der Regierung Kroatiens und der Bundesrepublik Jugoslawien zur friedlichen Reintegration der verbliebenen serbisch kontrollierten Gebietes in Ostkroatien verliessen um das Jahr 1998 etwa 24 000 Serben das Land weil sie nicht in Kroatien leben wollten Im weiteren Verlauf tauschten viele Kroaten in der Vojvodina ihre Immobilien mit Serben in Kroatien Es sind aber auch wieder Serben nach Kroatien zuruckgekehrt Die genaue Zahl ist wegen der Fluktuation schwer feststellbar da zahlreiche Personen oft doppelt gemeldet sind oder Kroatien nach der Ruckgabe des Eigentums bzw Ruckmeldung wieder verlassen haben Politische Entwicklung Bearbeiten In der kroatischen politischen Landschaft beteiligten sich seit Beendigung des Krieges mehrere serbische Abgeordnete wie z B Milorad Pupovac Vojislav Stanimirovic und Milan Đukic an der Regierungsverantwortung Lokale serbische Abgesandte sind an der kommunalen politischen Arbeit beteiligt und stehen im Blicklicht der internationalen Staatengemeinschaft wie z B dem UNHCR unabhangiger Massenmedien sowie der Presse Die Beteiligung der grossten serbischen Partei in Kroatien der SDSS und der SNS an der Regierung unter der Fuhrung von Ivo Sanader brachte Fortschritte im Zusammenleben Die Fluchtlingssituation blieb jedoch weiterhin politisch sensibel 2005 und 2006 fanden zwischen dem kroatischen Prasidenten Stjepan Mesic und dem serbischen Prasidenten Boris Tadic gegenseitige Staatsbesuche statt um die politischen Beziehungen zu verbessern Literatur BearbeitenVladimir Corovic Illustrated History of Serbs Books 1 6 Politika and Narodna Knjiga Belgrad 2005 englisch Vojin S Dabic Wanderungen der Serben nach Kroatien und Slawonien vom Anfang des XVI bis Ende des XVII Jahrhunderts In Istoriјski chasopis Nr 38 1991 1992 S 43 76 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Nicholas J Miller Between Nation and State Serbian Politics in Croatia before the First World War University of Pittsburgh Press Pittsburgh 1997 englisch Weblinks BearbeitenDie Serben in der ehemaligen Sozialistischen Teilrepublik Kroatien Prosvjeta Serbische Kulturelle Gemeinschaft Informationen zum Toponym der Ortschaft Srb Etymology of Srb Website der Demokratischen Serbischen Partei in Kroatien UNHCR Studie uber Ruckkehrer vorgestellt 17 Mai 2007 Croatian census 2001 siehe unter Crostat Databases Censuses OSCE Report on Croatian treatment of Serbs Memento vom 1 April 2012 im Internet Archive englisch PDF Datei 8 kB Einzelnachweise Bearbeiten Volkszahlung 2011 nach Staatsburgerschaft Ethnien und Muttersprache PDF In dzs hr Staatliches Statistikamt Kroatiens S 11 13 abgerufen am 13 Oktober 2019 Vjesnik vom 11 Juni 2002 Artikel zur Veranderung der Bevolkerungsverhaltnisse in Kroatien Memento vom 15 Januar 2009 im Internet Archive Konstitutives Volk nach der alten Verfassung Kroatiens vor 1990 Memento vom 24 Dezember 2009 im Internet Archive Zensus 2001 in Kroatien nachgebesserte Zahlen Zensus 2001 in Kroatien nachgebesserte Daten Gyula Moravcsik Constantine Porphyrogenitus De administrando imperio engl Ubers v R J H Jenkins Dumbarton Oaks Center for Byzantine Studies Washington DC 1967 ISBN 0 88402 021 5 S 139ff und 161ff Noel Malcolm A short history of Bosnia Pan Books 2002 S 70 ff John Lampe Marvin R Jackson Balkan Economic History 1550 1950 From Imperial Borderlands to Developing Nations Indiana University Press 1982 ISBN 0 253 30368 0 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Bela K Kiraly Gunther Erich Rothenberg Special Topics and Generalizations on the 18th and 19th Centuries Brooklyn College Press 1979 ISBN 0 930888 04 9 S 301 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche After Ferdinand II issued the Statuta Vlachorum on October 5 1630 51 the first broad privileges for Vlachs Serbs in the Varazdin region the Vienna Court tried to remove the Military Frontier from civil jurisdiction The Statuta defined the rights and obligations of frontiersmen and provided the first formal administrative organization for the Military Frontier which was now detached from Croatia The term Vlach was often used interchangeably with Serb because the latter too were mostly a pastoral people Ben Fowkes Ethnicity and Ethnic Conflict in the Post Communist World Palgrave Macmillan UK 2002 ISBN 1 4039 1430 3 S 12 25 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche The Orthodox refugees who settled on the border Krajina between Habsburg and Ottoman territory and who are in part the ancestors of the Krajina Serbs who lived in Croatia until driven out recently were also described officially as Vlachs To apply the term Vlach to someone therefore was to say that they were either nomads or free peasant soldiers It did not imply a definitive conclusion about their ethnic group Karl Kaser Freier Bauer und Soldat Die Militarisierung der agrarischen Gesellschaft an der kroatisch slawonischen Militargrenze 1535 1881 Bohlau Wien 1997 ISBN 3 205 98614 8 S 119 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Karl Kaser Freier Bauer und Soldat Die Militarisierung der agrarischen Gesellschaft an der kroatisch slawonischen Militargrenze 1535 1881 Bohlau Wien 1997 ISBN 3 205 98614 8 S 180 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Karl Kaser Freier Bauer und Soldat Die Militarisierung der agrarischen Gesellschaft an der kroatisch slawonischen Militargrenze 1535 1881 Bohlau Wien 1997 ISBN 3 205 98614 8 S 186 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Karl Kaser Freier Bauer und Soldat Die Militarisierung der agrarischen Gesellschaft an der kroatisch slawonischen Militargrenze 1535 1881 Bohlau Wien 1997 ISBN 3 205 98614 8 S 201 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Karl Kaser Freier Bauer und Soldat Die Militarisierung der agrarischen Gesellschaft an der kroatisch slawonischen Militargrenze 1535 1881 Bohlau Wien 1997 ISBN 3 205 98614 8 S 282 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ivan Muzic Vlasi u starijoj hrvatskoj historiografiji Walachen in der alteren kroatischen Historiographie Dalmacija papir Split 2010 ISBN 978 953 6803 25 5 S 33 muzic ivan info PDF 2 3 MB Ivan Muzic Vlasi u starijoj hrvatskoj historiografiji Walachen in der alteren kroatischen Historiographie Dalmacija papir Split 2010 ISBN 978 953 6803 25 5 S 44 muzic ivan info PDF 2 3 MB Ivan Muzic Vlasi u starijoj hrvatskoj historiografiji Walachen in der alteren kroatischen Historiographie Dalmacija papir Split 2010 ISBN 978 953 6803 25 5 S 94 muzic ivan info PDF 2 3 MB Ivan Muzic Vlasi u starijoj hrvatskoj historiografiji Walachen in der alteren kroatischen Historiographie Dalmacija papir Split 2010 ISBN 978 953 6803 25 5 S 210 muzic ivan info PDF 2 3 MB United States Holocaust Memorial Museum Holocaust Era in Croatia Jasenovac 1941 1945 Memento vom 9 November 2012 im Internet Archive Rob McCormick The United States Response to Genocide in the Independent State of Croatia 1941 1945 In Genocide Studies and Prevention University of Toronto Press Volume 3 Number 1 April 2008 Anklage des ICTY gegen Ante Gotovina 2001 Karl Kaser Das ethnische engineering In Dunja Melcic Hrsg Der Jugoslawien Krieg Handbuch zu Vorgeschichte Verlauf und Konsequenzen VS Verlag Wiesbaden 2007 ISBN 978 3 531 33219 2 S 401 414 hier S 408 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Serben in Kroatien amp oldid 231286041