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Karoly Graf Khuen Hedervary von Hedervar 23 Mai 1849 in Bad Grafenberg damals Osterreichisch Schlesien 16 Februar 1918 in Budapest war langjahriger Ban von Kroatien und als Ministerprasident Ungarns 1903 und ein zweites Mal von 1910 bis 1912 ein fuhrender Politiker Osterreich Ungarns Karoly Khuen HedervaryInhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ban 1 2 Ministerprasident 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKaroly wurde als Sohn des ungarisch Magnaten Antal Khuen 1817 1886 und dessen Frau Angelika Freiin Izdenczi de Monostor et Komlos 1823 1894 als altestes von sieben Kindern geboren 1874 wurde der Familienname in Khuen und Hedervary statt Khuen von Belasi umgewandelt 1 Khuen Hedervary war seit 1875 als Mitglied der Liberalen Partei Abgeordneter des ungarischen Reichstags Er wuchs in Zagreb auf studierte an der Universitat Zagreb Rechtswissenschaft und besass ausgedehnte Landereien in Slawonien Zuerst in der Komitatsverwaltung beschaftigt wurde er 1882 Obergespan des Komitats Raab 2 Ban Bearbeiten Von seinem Cousin dem Ministerprasidenten Kalman Tisza wurde er am 4 Dezember 1883 zum Ban von Kroatien und Slawonien ernannt ein Amt das er bis 27 Juni 1903 ausubte Khuen Hedervarys Ziel als Statthalter des Kronlandes war die kroatische Autonomie nicht zur Herausforderung fur die Dominanz der Magyaren in Transleithanien werden zu lassen Er wurde von den Kroaten schnell als Agent des Wiener Hofes und der ungarischen Regierung betrachtet Die Burgerrechte liess er durch gesetzliche Massnahmen wie Einschrankung der Pressefreiheit und Geschworenengerichtsbarkeit beschneiden 3 Unterstutzung erhielt er aber von der katholischen Kirche und der serbischen Minderheit im Lande wodurch er jahrelang den Sabor hinter sich hatte Seine ungarnfreundliche Politik verbunden mit einem autoritaren und repressiven Regierungsstil verursachte 1902 schwere Unruhen unter national eingestellten Kroaten sodass er sein Amt 1903 mit dem des Ministerprasidenten eintauschte 4 Ministerprasident Bearbeiten nbsp Ethnographische Karte des Konigreichs UngarnAls mit 27 Juni 1903 vom Konig ernannter Ministerprasident trat Khuen Hedervary als im Vergleich zu seinem liberalen Vorganger Kalman Szell deklarierter Hardliner sein Amt an Er scheiterte aber ebenso wie Szell an den turnusmassigen Ausgleichsverhandlungen mit Osterreich und wurde schon am 3 November 1903 von seinem Neffen Istvan Tisza abgelost 5 Nach seiner Entlassung war er von 3 Marz 1904 bis 31 Januar 1905 in der Regierung Tiszas Minister a latere bzw ungarischer Minister am koniglichen Hoflager der die standige engste Verbindung zwischen dem Wiener Hofe und den Ministerien in Budapest sicherzustellen hatte 6 2 Auch in Khuen Hedervarys zweiter Amtszeit von 17 Januar 1910 bis 22 April 1912 war Tisza mit seiner Partei die bestimmende Kraft im Hintergrund Um ein ebenso rasches Scheitern wie in seiner ersten Amtszeit zu vermeiden regierte Khuen Hedervary abwartend und versuchte Radikalisierungen zu vermeiden 7 Sein Rucktritt erfolgte schliesslich wegen Kontroversen uber die Finanzierung der k u k Armee und Kriegsmarine 8 Auch die Frage einer Wahlrechtsreform die Tisza ablehnte und Massendemonstrationen der Arbeiterschaft fuhrten zu seinem Sturz 9 In seiner zweiten Amtszeit grundete Khuen Hedervary im Februar 1910 gemeinsam mit Tisza noch die Nationale Arbeitspartei 1913 bis 1918 hatte er deren Vorsitz inne 10 2 Literatur BearbeitenKhuen Hedervary Karoly Graf In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 3 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1965 S 318 Bela Grolshammer Khuen Hedervary von Hedervar Karoly Graf in Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Band 2 Munchen 1976 S 401 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karoly Khuen Hedervary Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Johann Siebmacher J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch In Verbindung mit mehreren neu herausgegeben und mit historischen genealogischen und heraldischen Notizen Band 4 Teil 15 Bauer und Raspe Nurnberg 1888 S 306 a b c Khuen Hedervary Karoly Graf In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 3 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1965 S 318 Dalibor Cepulu Building the modern legal system in Croatia 1848 1918 in the centre periphery perspective In Tomasz Giaro Hrsg Modernisierung durch Transfer zwischen den Weltkriegen Verlag Klostermann Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 465 04017 0 S 47 92 hier S 51 82f und 89 Barbara Jelavich History of the Balkans Twentieth Century Cambridge University Press 1983 ISBN 0 521 27459 1 S 67f Und Ivo Banac The national question in Yugoslavia Origins history politics Cornell University Press Ithaca NY 1988 ISBN 0 8014 9493 1 S 92ff Robert Bideleux Ian Jeffries A history of Eastern Europe Crisis and change Verlag Routledge London 1998 ISBN 0 415 16111 8 S 259 Andras Gero Modern Hungarian society in the making The unfinished experience Central European Univ Press Budapest 1995 ISBN 1 85866 024 6 S 263 Peter F Sugar Hrsg A history of Hungary Verlag Indiana University Press Bloomington 1990 ISBN 0 253 20867 X S 288 Robert Bideleux Ian Jeffries A history of Eastern Europe Crisis and change Verlag Routledge London 1998 ISBN 0 415 16111 8 S 261 Keith Hitchins The nationality problem in Austria Hungary The reports of Alexander Vaida to Archduke Franz Ferdinand s chancellery Verlag Brill Leiden 1974 ISBN 90 04 03923 6 S 155f Ervin Pamlenyi Hrsg Die Geschichte Ungarns Verlag Corvina Budapest 1971 S 477 Andras Gero Modern Hungarian society in the making The unfinished experience Central European Univ Press Budapest 1995 ISBN 1 85866 024 6 S 263 Ministerprasidenten Ungarns in Osterreich Ungarn Gyula Andrassy Menyhert Lonyay Jozsef Szlavy Istvan Bitto Bela Wenckheim Kalman Tisza Gyula Szapary Sandor Wekerle Dezso Banffy Kalman Szell Karoly Khuen Hedervary Istvan Tisza Geza Fejervary Sandor Wekerle Karoly Khuen Hedervary Laszlo Lukacs Istvan Tisza Moric Esterhazy Sandor Wekerle Janos Hadik Mihaly Karolyi Siehe auch Liste der Ministerprasidenten Osterreich Ungarns 1867 1918 Bane von Kroatien und Slawonien 1806 1918 Kaisertum Osterreich Gyulay Vlasic Haulik Haller von Hallerkeo Haulik Jelacic Coronini Cronberg SokcsevitsOsterreich Ungarn L Rauch Bedekovic Vakanovic Mazuranic L Pejacevic von Ramberg Khuen Hedervary T Pejacevic Rakodczaj P Rauch Tomasic Cuvaj interim Skrlec MihalovicKabinett Khuen Hedervary I 1903 Karoly Khuen HedervaryIgnac Daranyi Dezso Kolossvary Lajos Lang Laszlo Lukacs Sandor Plosz Nikola Tomasic Gyula WlassicsKabinett Istvan Tisza I 1903 1905 Istvan TiszaAlbert Berzeviczy Ervin Cseh Karoly Hieronymi Karoly Khuen Hedervary Laszlo Lukacs Sandor Nyiri Sandor Plosz Bela TallianKabinett Khuen Hedervary II 1910 1912 Karoly Khuen HedervaryLaszlo Beothy Samu Hazai Karoly Hieronymi Laszlo Lukacs Bela Serenyi Ferenc Szekely Janos Zichy Normdaten Person GND 117513091 lobid OGND AKS LCCN no2021093925 VIAF 13086601 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Khuen Hedervary KarolyALTERNATIVNAMEN Khuen Hedervary Karoly Graf Khuen de Hedervary Dragutin Karoly GrafKURZBESCHREIBUNG ungarischer Politiker Ban von Kroatien und Ministerprasident von UngarnGEBURTSDATUM 23 Mai 1849GEBURTSORT Bad GrafenbergSTERBEDATUM 16 Februar 1918STERBEORT Budapest Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karoly Khuen Hedervary amp oldid 233218185