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Die Liberale Partei ungarisch Szabadelvu Part des Konigreichs Ungarn wurde am 1 Marz 1875 von Kalman Tisza gegrundet Die auch als Freiheitliche Partei bezeichnete Gruppierung links der Mitte war ein Sammelbecken fur den niederen Adel das stadtische Burgertum Staatsbedienstete und Wirtschaftstreibende Sie war hervorgegangen aus der politischen Gruppe um Ferenc Deak also der den Osterreichisch Ungarischen Ausgleich befurwortenden politischen Krafte der ungarischen Politik Die Liberale Partei stellte bis 1905 ununterbrochen den ungarischen Ministerprasidenten und die Mehrzahl der Kabinettsmitglieder Sie vertrat eine an den Interessen der oberen magyarischen Gesellschaftsschichten orientierte Politik und war weder an Demokratisierung noch an Gleichberechtigung der anderen Nationalitaten in den Landern der ungarischen Krone interessiert obwohl diese etwa die Halfte der Bevolkerung ausmachten Vielmehr war sie die Partei der Magyarisierung Dies war moglich durch ein reaktionares Wahlrecht das nur den privilegierten Teil der Bevolkerung zur Wahl zuliess noch 1913 waren nur 7 7 der Gesamtbevolkerung wahlberechtigt oder durften offentliche Amter bekleiden 1 Kalmans Sohn Istvan Tisza ubernahm als politischer Erbe die Partei und wurde wie sein Vater langjahriger ungarischer Ministerprasident Bei den ungarischen Parlamentswahlen im Januar 1905 verlor die Liberale Partei zum ersten Mal seit dem Ausgleich 1867 ihre Mehrheit die Unabhangigkeitspartei fuhrte eine Koalition mit einer Mehrheit im Budapester Reichstag an Dies fuhrte zur Ungarischen Krise 1905 Etwa ein Drittel der Abgeordneten der dem Dualismus verpflichteten Liberalen Partei wechselten in das Lager der Koalition die damit uber eine Dreiviertelmehrheit verfugte 2 Als Reaktion darauf loste sich die Partei am 11 April 1906 auf und Tisza und Laszlo Lukacs grundeten 1910 als Nachfolgeorganisation die Partei der Nationalen Arbeit Wahlergebnisse bei Parlamentswahlen BearbeitenWahl Abgeordnete Prozent1875 333 80 43 1878 239 58 1881 235 57 1884 234 56 52 1887 263 63 1892 243 58 84 1896 290 70 21 1901 277 67 07 1905 159 38 50 Parteivorsitzende Bearbeiten nbsp Kalman Tisza 1875 nbsp Istvan Gorove 1875 1881 nbsp Gusztav Vizsolyi 1881 1889 nbsp Frigyes Podmaniczky 1889 1906 Einzelnachweise Bearbeiten Wolfdieter Bihl Der Weg zum Zusammenbruch Osterreich Ungarn unter Karl I IV In Erika Weinzierl Kurt Skalnik Hrsg Osterreich 1918 1938 Geschichte der Ersten Republik Graz Wien Koln 1983 Band 1 S 27 54 hier S 44 Eduard Winkler Wahlrechtsreformen und Wahlen in Triest 1905 1909 Eine Analyse der politischen Partizipation in einer multinationalen Stadtregion der Habsburgermonarchie Verlag Oldenbourg Munchen 2000 ISBN 3 486 56486 2 S 93f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liberale Partei Ungarn amp oldid 219803409