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Der Bund der Vertriebenen Vereinigte Landsmannschaften und Landesverbande e V BdV kurz Bund der Vertriebenen ist der Dachverband der deutschen Vertriebenenverbande in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins Vereinszweck ist es die Interessen der von Flucht Vertreibung und Aussiedlung betroffenen Deutschen Heimatvertriebene wahrzunehmen Prasident des seit 1957 bestehenden BdV ist seit November 2014 Bernd Fabritius CSU Vorgangerin im Amt war ab 1998 Erika Steinbach 4 Bund der Vertriebenen BdV Zweck Der BdV ist der Dachverband der deutschen Vertriebenenverbande Er vertritt die Interessen der von Flucht Vertreibung und Aussiedlung betroffenen Deutschen unabhangig von einer Mitgliedschaft Vorsitz Bernd Fabritius 1 Grundungsdatum 27 Oktober 1957 2 Mitglieder 37 31 Dezember 2021 3 Sitz Bonn DeutschlandWebsite www bund der vertriebenen de Inhaltsverzeichnis 1 Politische Einordnung 2 Aufbau und Zahl der Mitglieder 3 Bedeutung 4 Finanzierung 5 Gesetzliche Grundlagen der Aufgaben 6 Wiedergutmachung fur deutsche Zwangsarbeiter 7 Geschichte 7 1 NS Vergangenheit des BdV und seiner Landsmannschaften und der Umgang mit Rechtsextremismus 7 2 NS Vergangenheit verschiedener gewahlter Vertreter 8 Personlichkeiten 8 1 Prasidenten des Bundes der Vertriebenen 8 2 Generalsekretare des Bundes der Vertriebenen 9 Schlesische Jugend 10 Landsmannschaften im Bund der Vertriebenen 11 Siehe auch 12 Literatur 13 Weblinks 14 Einzelnachweise 15 AnmerkungenPolitische Einordnung BearbeitenDass sich der Verein fur demokratische Werte und Volkerverstandigung einsetzt wurde wiederholt von den hochsten Reprasentanten der Bundesrepublik Deutschland gewurdigt zum Beispiel am 2 September 2006 vom damaligen Bundesprasidenten Horst Kohler am Tag der Heimat Andererseits werden dem Verband oder einigen seiner Mitglieder immer wieder Nahe zum Rechtsextremismus sowie nationalistisches und revisionistisches Denken vorgeworfen Besonders das Verhaltnis des BdV zu Polen ist dadurch belastet Bereits vor der Grundung 1957 existierte seit 1950 der Bund der Heimatvertriebenen als Organisation fur vertriebene Deutsche Er war ein Sammelbecken fur antikommunistische Krafte in der jungen Bundesrepublik Die DDR sah in ihm damals einen von den USA gesteuerten Geheimdienst A 1 Aufbau und Zahl der Mitglieder BearbeitenDer BdV ist zweigliedrig organisiert Einerseits gibt es 20 Landsmannschaften welche die Herkunftsgebiete der Vertriebenen reprasentieren andererseits gibt es 16 Landesverbande die die Bundeslander vertreten Nach eigenen Angaben ist der BdV der einzige reprasentative Verband der rund 15 Millionen Deutschen die infolge Flucht Vertreibung und Aussiedlung in der Bundesrepublik Deutschland Aufnahme gefunden haben und noch finden 5 Auch Nichtvertriebene konnen einem Vertriebenenverband beitreten 5 Weiterhin befasst sich der Bund nicht zuletzt aufgrund des Engagements seines Ehrenvorsitzenden und ehemaligen Vizeprasidenten Adolf Fetsch mit der Betreuung von Spataussiedlern Laut BdV sind die Mitglieder in 6000 regionale Gliederungen und uber 1000 Heimatkreisvereinigungen bzw Heimatortsgemeinschaften organisiert 6 Die genaue Mitgliederzahl des BdV ist umstritten Wahrend der BdV auf der Verbandsseite bis 2009 noch von rund 2 Millionen Mitgliedern sprach 7 wurde die Mitgliederzahl ab 2011 mit rund 1 3 Millionen beziffert 8 Diese Angabe fand sich auch 2021 noch unverandert auf der Verbandsseite 6 Insbesondere zu Beginn der 2010er Jahre waren diese Angaben Inhalt einer offentlichen Debatte und wurden von verschiedenen Kritikern angezweifelt So ging etwa Erich Spater bereits 2010 von nur rund 25 000 Mitgliedern aus und sprach davon dass der BdV die Anzahl seiner Mitglieder schon immer grotesk uberhoht dargestellt habe 9 Die seit 1958 herausgegebene Mitgliederzeitschrift Deutscher Ostdienst DOD hatte 2010 eine Auflage von etwa 2000 Exemplaren 10 Die Nachrichtenagentur ddp ermittelte zum Jahresbeginn 2010 durch eine Telefonumfrage bei den Landesverbanden etwa 550 000 Mitglieder 11 In einem Beitrag in der Frankfurter Rundschau im Jahr 2015 schatzte der fruhere BdV Mitarbeiter Bjorn Gunther die Mitgliederzahl auf unter 300 000 wahrend der BdV Prasident Bernd Fabritius die Zahl von 1 3 Millionen bekraftigte 12 Bedeutung Bearbeiten1965 gehorte knapp ein Prozent der Vertriebenen einer Landsmannschaft des BdV an Als die Ostpolitik der sozialliberalen Koalition in den siebziger Jahren nicht mehr auf Konfrontation sondern auf Aussohnung mit den Landern Mittel und Osteuropas setzte nahm die Bedeutung des BdV ab 13 Dieser Bedeutungsverlust wurde auch 2010 vom Historiker Erich Spater hervorgehoben Wahrend die Vertriebenenverbande bis 1969 quasi ein Vetorecht in der deutschen Aussenpolitik gehabt hatten sei dies durch die Ostpolitik zuruckgedrangt worden und ihre territorialen Forderungen seien seit 1989 obsolet Ferner verwies er darauf dass das alte Nazi Millieu der Berufsvertriebenen biologisch aussturbe 9 Ahnlich betonte Anna Jakubowska 2012 neben der Bedeutung der Ostpolitik ab 1970 auch die Wende ab 1989 1990 fur die Selbst und Fremddarstellung des BdV Wahrend der Verband den langjahrigen Kampf um die Ruckkehr der Vertriebenen durch die Anerkennung der Oder Neisse Grenze im Zwei plus Vier Vertrag 1990 definitiv verloren habe verstunde er sich weiterhin als ein politischer Interessenverband und versuche seitdem auf dem Gebiet der Geschichtspolitik aktiv zu werden Dies sei insbesondere ab 1998 durch die Wahl von Erika Steinbach zur Prasidentin gelungen Seitdem errege der Verband im Vergleich zu den fruheren Jahren die grosste Aufmerksamkeit der deutschen und polnischen Medien 14 Der Verband steht auf bundes und landespolitischer Ebene Gruppierungen wie der Ost und Mitteldeutschen Vereinigung in der CDU CSU nahe 15 Mit Ausnahme von Wenzel Jaksch und Reinhold Rehs die wahrend ihrer Zeit als Verbandsprasidenten Mitglieder der SPD waren waren alle Vorsitzenden insbesondere mit Herbert Czaja Fritz Wittmann Erika Steinbach und Bernd Fabritius ohne Unterbrechung seit 1970 Abgeordnete fur die Fraktion der CDU oder CSU im Bundestag An dem zumeist im Marz ausgerichteten Jahresempfang nahmen wiederholt Politiker der obersten Regierungsebene teil so etwa mehrfach Bundeskanzlerin Angela Merkel 16 Finanzierung BearbeitenDer Verband wird aus Bundesmitteln gefordert Im Jahre 1995 betrug diese institutionelle Forderung uber 3 5 Mio DM Davon wurden vom BdV 320 000 DM an seine Mitgliedsverbande weitergeleitet Die Forderung erfolgt aus Mitteln der Zuwendungen an zentrale Organisationen und Verbande die der Eingliederung der Aussiedler Ubersiedler Vertriebenen und Fluchtlinge dienen Unter der rot grunen Bundesregierung wurde die Forderung heruntergefahren und betrug in den Jahren 2002 bis 2004 jahrlich 920 000 EUR 2017 erhielt die Geschaftsstelle des BdV im Jahr 2017 Fordermittel in Hohe von 979 000 EUR sowie Haushaltsmittel in Hohe von 101 000 EUR fur eine Wanderausstellung zu Flucht und Vertreibung von Deutschen im Zweiten Weltkrieg Die verschiedenen Mitgliederverbande des BdV erhielten 2017 zum einen zum einen Bundesmittel in Hohe von 950 000 EUR zur Projektforderung verstandigungspolitischer Massnahmen fur ihre Arbeit zur Versohnung und zum friedlichen Zusammenleben der Volker in Europa sowie Bundesmittel in Hohe von 1 4 Millionen EUR uber das Bundesamt fur Migration und Fluchtlinge zur Migrationserstberatung 17 Gesetzliche Grundlagen der Aufgaben BearbeitenDie Grundlage der Vereinsarbeit ist im Bundesvertriebenengesetz von 1953 geregelt Der Verband pflegt das kulturelle Erbe der Vertriebenen 18 und berat unentgeltlich 19 In den nach 22 BVFG gebildeten Beirat fur Vertriebenen Fluchtlings und Spataussiedlerfragen der die Aufgabe hat die Bundesregierung in diesen Fragen zu beraten entsenden die Vertriebenenverbande gemass 23 Abs 1 BVFG allein sechzehn Vertreter Auch auf Landes und Kommunalebene bestehen Vertriebenenbeirate in denen die Sach und Fachkompetenz der Vertriebenen gefragt ist Wiedergutmachung fur deutsche Zwangsarbeiter BearbeitenNach jahrelangen Bemuhungen des BdV im deutschen Bundeshaushalt Geldmittel fur Wiedergutmachung fur deutsche Zivilisten einzuplanen die in den Jahren 1939 bis 1956 als Zwangsarbeiter fur andere Lander arbeiten mussten gelang ihm dies am 27 November 2015 als der Bundestag die Richtlinie uber eine Anerkennungsleistung ehemaliger deutscher Zwangsarbeiter verabschiedete 20 Dies ist eine historische Entscheidung da nie zuvor deutsche Zivilisten von der Bundesrepublik entschadigt wurden Es handelt sich um 50 Millionen Euro die das deutsche Parlament im Jahr 2015 fur die Wiedergutmachung der Zwangsarbeit eingeplant hat 21 Geschichte Bearbeiten 40 Jahre Eingliederung heimatvertriebener Deutscher Briefmarke der Deutschen Bundespost von 1985Die Vorganger Organisationen verabschiedeten am 5 August 1950 die Charta der deutschen Heimatvertriebenen Diese wurde am 6 August 1950 vor dem Stuttgarter Schloss feierlich verkundet und bestimmt als Grundlage das Selbstverstandnis der deutschen Heimatvertriebenen Es war die erste Veranstaltung des seither jahrlich als Gedenktag begangenen Tages der Heimat Ein grosser Teil der Fuhrungsgruppen dieser Organisationen stammte aus den sozialen und politischen Eliten der deutschen Ostgebiete und volksdeutschen Siedlungsgebiete Unter ihnen waren ehemalige Aktivisten der NSDAP Angehorige der SS und des deutschen Besatzungsapparats die sich am Vernichtungskrieg im Osten und an der Schoah beteiligt hatten 22 Von den dreizehn Mitgliedern des ersten Prasidiums des Bundes waren nur zwei dezidierte Nicht Nationalsozialisten die anderen waren durchwegs Trager des NS Regimes 23 Der BdV selbst entstand am 27 Oktober 1957 durch den Zusammenschluss des Bundes der vertriebenen Deutschen BVD und des Verbands der Landsmannschaften VdL Wahrend der BVD sich eher als politisches Kampforgan der Vertriebenen zur Wiedererlangung der alten Heimat sah war der VdL eher auf die kulturellen und sozialen Fragen der Vertriebenen orientiert Dies fuhrte in den Anfangsjahren zu mancherlei heftiger Auseinandersetzung im neuen Verband Der Verband stand den demokratischen Parteien Deutschlands in seiner Anfangszeit neutral gegenuber In der ersten Wahl zum Prasidium des BdV wurden uberwiegend fruhere Nationalsozialisten gewahlt 24 In den ersten 20 Jahren des BdV bildeten auf jeder Ebene von den untersten bis zu den hochsten Rangen ehemalige NS Funktionare und Mitglieder der SS die Mehrheit Das stellte eine enorme Lobby und Integrationsmacht fur den Verwaltungs und Vernichtungsapparat des Nationalsozialismus dar So sind die 90 000 Beamten und Angestellten der offentlichen Verwaltungen aus den Ostgebieten reibungslos im offentlichen Dienst untergebracht worden 9 Als Prasidenten wurden zunachst Georg Baron Manteuffel Szoege CSU VdL und Linus Kather CDU BVD als gleichberechtigte Vorsitzende 1957 1958 gewahlt Auf den CDU Abgeordneten Hans Kruger 1958 1963 folgten der sudetendeutsche Sozialdemokrat Wenzel Jaksch 1963 1966 und der SPD Abgeordnete Reinhold Rehs 1967 1970 Ende der 1960er Jahre kam es zum Bruch mit der SPD wegen der von ihr angestrebten flexibleren Ostpolitik die vom BdV Verzichtspolitik genannt wurde Besonders der Warschauer Vertrag von 1970 der die Aussohnung mit Polen einleitete und die De facto Anerkennung der Oder Neisse Grenze sicherstellte sorgte fur Entrustung Rehs und der langjahrige Vizeprasident Herbert Hupka wechselten zur CDU Der KSZE Prozess bei dem Abrustungsgarantien des Westens und Zusagen hinsichtlich der Menschenrechte im Osten verhandelt wurden wurden vom BdV und seinen politischen Verbundeten als Preisgabe nationaler Interessen bezeichnet Als Helmut Kohl nach dem Ende der sozialliberalen Koalition 1982 Bundeskanzler wurde setzte er diese Ostpolitik zur Enttauschung von Herbert Czaja fort der von 1970 bis 1994 Prasident des BdV war Bis zuletzt setzte der BdV dem Zwei plus Vier Vertrag der die endgultige Anerkennung der Oder Neisse Grenze bedeutete Widerstand entgegen Von 1994 bis 1998 war das CSU Mitglied Fritz Wittmann Prasident des BdV Die Osterweiterung der EU im Jahre 2004 beruhrte wieder die Interessen des BdV Seit 1998 war die CDU Politikerin Erika Steinbach 1997 Grundungsmitglied der rechten Sammelbewegung Stimme der Mehrheit 25 26 Prasidentin Sie bemuhte sich erfolglos die Osterweiterung mit der Bedingung zu verknupfen dass die Benes Dekrete aufgehoben werden mussten Im Deutschen Bundestag votierte sie nach dem Scheitern dieser Initiative daher gegen den Beitritt Polens und der Tschechischen Republik 2005 trat der Bund aus dem pro europaischen Netzwerk Europaische Bewegung Deutschland aus Am 6 September 2000 grundete der Verein die Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen die die Errichtung eines Dokumentationszentrums uber Vertreibungen in Berlin zum Ziel hat Eine erste Ausstellung fand vom 11 August bis 29 Oktober 2006 unter dem Namen Erzwungene Wege im Kronprinzenpalais in Berlin statt Der Initiative fur dieses Dokumentationszentrum schlagt vor allem in Polen grosses Misstrauen entgegen Seit 2014 ist Bernd Fabritius CSU Prasident 1 NS Vergangenheit des BdV und seiner Landsmannschaften und der Umgang mit Rechtsextremismus Bearbeiten Im Jahr 2001 warf der Autor Georg Restle in einem Beitrag des Fernsehmagazins Monitor dem Vertriebenenverband vor dass eine Auseinandersetzung oder Distanzierung von Mitgliedern die beispielsweise rechtsextremistisches oder geschichtsrevisionistisches Gedankengut vertreten nicht stattfinde 27 Im selben Jahr wurde einer der Vizeprasidenten des BdV Paul Latussek in einer eigens einberufenen ausserordentlichen Bundesversammlung von seinem Amt als BdV Vizeprasident abberufen Die Versammlung war auf Druck der Prasidentin des BdV Erika Steinbach wegen der Ausserungen Latusseks zu judischen Opfern in Auschwitz einberufen worden 28 Weiter ging Erich Spater der der NSDAP und SS Vergangenheit vieler Grundungsmitglieder des BdV nachgegangen ist Er bezeichnete den Bund der Vertriebenen als NS Nachfolgeorganisation Die vom Verfassungsschutz als linksextremistisch eingestufte Zeitschrift Konkret druckte diese Polemik im Jahr 2007 in einem Artikel ab 29 Die Wochenzeitschrift Der Spiegel befand zwar die Prasidentin Erika Steinbach habe den Verband nach rechts abgegrenzt ihn aus der Ecke des Ewiggestrigen herausgeholt 30 Wie der Spiegel kritisierte die Frankfurter Allgemeine Zeitung der BdV habe die NS Vergangenheit seiner Grundungsgeneration mangelhaft aufgearbeitet 31 Im Jahr 2010 gab das Institut fur Zeitgeschichte IfZ bekannt eine Studie uber die Rolle fuhrender BdV Funktionare im nationalsozialistischen Regime solle noch im laufenden Jahr abgeschlossen werden Eine Vorstudie dazu wurde allerdings wegen historisch fragwurdiger und schonfarberischer Darstellungen sowohl vom BdV selbst als auch vom Bundesinnenministerium kritisiert und vom IfZ bereits zuruckgezogen Diese Vorstudie war von Manfred Kittel koordiniert worden damals Mitarbeiter des IfZ und inzwischen Grundungsdirektor der geplanten staatlichen Stiftung Flucht Vertreibung Versohnung 24 2013 erschien die Studie des IfZ nach deren Ergebnissen 11 der 13 Grundungsmitglieder des BdV als durch ihr Wirken im Nationalsozialismus belastet anzusehen sind 32 Als schwer belastet gelten Alfred Gille und Erich Schellhaus ersterer weil er unter anderem 1942 43 als Gebietskommissar der ukrainischen Stadt Saporischschja an der Verbringung Tausender Zwangsarbeiter ins Deutsche Reich mitwirkte 33 und letzterer weil er schon vor dem Krieg als NS Burgermeister von Bad Salzbrunn amtierte und im Zweiten Weltkrieg 1941 als Offizier einer Einheit in Weissrussland angehorte die intensiv an der Partisanenbekampfung und massenhaften Ermordung von Juden beteiligt war so dass den Ergebnissen der Studie zufolge von seiner mit hoher Wahrscheinlichkeit erfolgten Beteiligung an Mordaktionen gegen die dortige Zivilbevolkerung auszugehen ist 34 NS Vergangenheit verschiedener gewahlter Vertreter Bearbeiten Hans Kruger 1902 1971 Vorsitzender 1959 1963 Mitglied der NSDAP NSDAP Ortsgruppenleiter in Konitz Bundesminister fur Vertriebene Fluchtlinge und Kriegsgeschadigte 17 Oktober 1963 7 Februar 1964 im Kabinett Erhard I Kruger schrieb 1938 auf einem Personalbogen tatsachenwidrig er habe am Hitlerputsch Munchen November 1923 teilgenommen Ende 1963 machte der SED Funktionar Albert Norden diesen Personalbogen offentlich und behauptete Kruger habe am Hitlerputsch teilgenommen Kruger taktierte ausweichend Am 17 Januar 1964 bat Kruger um seine Suspendierung am 31 Januar reichte er seinen Rucktritt ein am 7 Februar 1964 wurde er als Bundesminister entlassen 35 Baltikum Axel de Vries 1892 1963 Vorsitzender 1962 1963 1941 Vorschlage n zur Bekampfung der Partisanengefahr In dem Text bezeichnete de Vries die Juden als die Todfeinde von uns Sie mussen vernichtet werden Auf Vorschlag de Vries erfolgte ein Diensterlass die kommunistische Dorfintelligenz zum Beispiel Lehrerinnen usw zu toten Berlin Mark Brandenburg Walter von Keudell 1884 1973 DNVP CNBLP NSDAP spater CDU Staatssekretar im Reichsforstamt in Berlin unter Reichsforstmeister Hermann Goring Landsmannschaft der Deutschen aus Russland Karl Stumpp 1896 1982 langjahriger Vorsitzender SS Mitglied Sonderkommando Dr Stumpp Stumpp wird vorgeworfen im Rahmen seiner ethnologischen Untersuchungen dort eine Liste mit 42 000 untragbaren Juden aufgestellt zu haben Ihm wird ferner vorgeworfen selbst an der Ermordung von Juden teilgenommen zu haben Ostpreussen Alfred Gille 1901 1971 Vorsitzender 1952 1966 SA Scharfuhrer NSDAP zeitweise Gauleitung Ostpreussen 1942 1944 Gebietskommissar fur den Kreis Saporoschje Stadt im Reichskommissariat Ukraine Volkermord und von 1944 bis 1945 Gebietskommissar fur das Kreisgebiet Nowogrodek im Reichskommissariat Weissruthenien spater Mitbegrunder des GB BHE Bundesvorstandsmitglied der GDP Schlesien Erich Schellhaus 1901 1983 Vorsitzender 1955 1968 NSDAP spater GB BHE GDP CDU 1962 stellte er vergeblich die Forderung auf dass jegliche Erklarungen in denen auf die deutschen Ostgebiete verzichtet wurde als Landesverrat mit Gefangnis oder Zuchthaus bestraft werden mussten Sudetendeutsche Rudolf Lodgman von Auen 1877 1962 Sprecher 1950 1959 Mitbegrunder der nationalistischen Deutschen Nationalpartei 1919 und Vorsitzender ab 1922 stellte als Abgeordneter im tschechoslowakischen Parlament antisemitische Antrage die auf die Entrechtung von Juden abzielten Im Oktober 1938 begrusste Lodgman den Einmarsch deutscher Truppen ins Sudetenland in personlichem Telegramm an Hitler Zitat Es wird wenige Beispiele in der Geschichte der Menschheit geben in der eine sittliche Idee mit so sittlichen Mitteln verfochten worden ist wie im Siegeszuge des Nationalsozialistischen Gedankens er ist heute schon fur die Massen Religion geworden Frank Seiboth 1912 1994 Bundesvorsitzender 1954 1959 Sudetendeutsche Partei NSDAP Gauschulungsleiter und Leiter des NS Schulungslagers im Sudetengebiet HJ Gebietsfuhrer Sudetenland Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg Rauborganisation der NSDAP fur Kulturguter aus den besetzten Landern wahrend des Zweiten Weltkrieges Hans Christoph Seebohm 1903 1967 Sprecher 1959 1967 Vorsitzender des Aufsichtsrates der Britannia Kohlenwerke AG und der 1941 von Seebohm mitgegrundeten Egerlander Bergbau AG die als Auffanggesellschaft eigens zur Ubernahme arisierten Eigentums gegrundet wurde spater DP und CDU Walter Becher 1912 2005 Sprecher 1968 1982 und Bundesvorsitzender 1976 1982 Mitglied im volkischen Kameradschaftsbund Bund fur gesamtgesellschaftliche Bildung der Sudetendeutschen Partei und der NSDAP 1959 Grundung der National Demokratischen Union NDU Weichsel Warthe Waldemar Kraft 1898 1977 Vorsitzender 1949 1951 NSDAP Ehren Hauptsturmfuhrer SS 1940 1945 Geschaftsfuhrer der Reichsgesellschaft fur Landbewirtschaftung in den eingegliederten Ostgebieten mbH Reichsland spater BHE CDU Hans Koch Historiker 1894 1959 Vorsitzender 1954 1959 NSDAP 1955 Empfehlung fur ein Nazi Buch Autor war Heinrich Hartle ein Mitarbeiter von Alfred Rosenberg ursprunglicher Text der in der Neuauflage von 1955 nur in den Passagen abgeandert war die das NS Regime verherrlichten war bereits 1944 unter dem Titel Die ideologischen Grundlagen des Bolschewismus Marxismus Leninismus Stalinismus veroffentlicht worden Westpreussen Erik von Witzleben 1884 1958 Vorsitzender 1949 1956 SS Sturmbannfuhrer Walther Kuhn 1892 1962 Vorsitzender 1960 1962 in der Weimarer Republik Mitglied der Deutschen Volkspartei nach deren 1933 erzwungener Selbstauflosung 4 Juli 1933 Mitglied der NSDAP spater FDP Personlichkeiten BearbeitenPrasidenten des Bundes der Vertriebenen Bearbeiten Prasident Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit Georg Baron Manteuffel Szoege Oktober 1957 Dezember 1958Linus Kather Oktober 1957 Dezember 1958 Hans Kruger Dezember 1958 Oktober 1963Wenzel Jaksch Marz 1964 November 1966 Reinhold Rehs Marz 1967 Marz 1970 Herbert Czaja Marz 1970 April 1994Fritz Wittmann April 1994 Mai 1998 Erika Steinbach Mai 1998 November 2014 Bernd Fabritius November 2014 amtierendGeneralsekretare des Bundes der Vertriebenen Bearbeiten Generalsekretar Beginn der Amtszeit Ende der AmtszeitHerbert Schwarzer 1958 1972Hans Neuhof 1972 1978Klaus Graebert 1979 1984Hans Erich Seuberlich 1984 1984Hugo Rasmus 1985 1985Klas Lackschewitz 1986 1987 Hartmut Koschyk 1987 1991Michaela Hriberski 1991 2014Klaus Schuck 2014 amtierendSchlesische Jugend BearbeitenSteinbach distanzierte sich 2011 von der Schlesischen Jugend da diese rechtsextrem unterwandert war 36 Spater loste sich die Landsmannschaft von ihrer Jugendorganisation Landsmannschaften im Bund der Vertriebenen BearbeitenDeutsch Baltische Gesellschaft Landsmannschaft der Banater Schwaben Landsmannschaft Berlin Mark Brandenburg Bessarabiendeutscher Verein Landsmannschaft der Buchenlanddeutschen Bukowina Bund der Danziger Landsmannschaft der Donauschwaben Bundesverband Karpatendeutsche Landsmannschaft Slowakei Landsmannschaft der Deutschen aus Litauen Landsmannschaft der Oberschlesier Landsmannschaft Ostpreussen Pommersche Landsmannschaft Landsmannschaft der Deutschen aus Russland Landsmannschaft der Sathmarer Schwaben in der Bundesrepublik Deutschland Landsmannschaft Schlesien Nieder und Oberschlesien Verband der Siebenburger Sachsen in Deutschland Sudetendeutsche Landsmannschaft Bundesverband Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn Landsmannschaft Weichsel Warthe Bundesverband Landsmannschaft WestpreussenDie Landsmannschaft der Dobrudscha und Bulgariendeutschen schloss sich im Herbst 2009 mangels Mitgliedern dem Bessarabiendeutschen Verein an Siehe auch BearbeitenVerband der Volksdeutschen Landsmannschaften Osterreichs Westdeutscher FluchtlingskongressLiteratur BearbeitenPertti Ahonen After the expulsion West Germany and Eastern Europe 1945 1990 Oxford University Press Oxford u a 2003 ISBN 0 19 925989 5 Zugleich New Haven Yale Univ Diss Ausfuhrliche Studie die schwerpunktmassig die Rolle der Vertriebenenorganisationen bei der Formulierung der westdeutschen Ostpolitik untersucht Herbert Czaja Unterwegs zum kleinsten Deutschland Mangel an Solidaritat mit den Vertriebenen Marginalien zu 50 Jahren Ostpolitik Knecht Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 7820 0730 1 Anna Jakubowska Der Bund der Vertriebenen in der Bundesrepublik Deutschland und Polen 1957 2004 Selbst und Fremddarstellung eines Vertriebenenverbandes Herder Institut Verlag Marburg 2012 ISBN 978 3 87969 372 6 Linus Kather Die Entmachtung der Vertriebenen 2 Bande Bd 1 Die entscheidenden Jahre Bd 2 Die Jahre des Verfalls Olzog Munchen u a 1964 1965 Otto Kohler Etwaige Belastungen Der Bund der Vertriebenen sucht seine Vergangenheit Manuskript der Deutschlandfunksendung Horspiel Hintergrund Kultur vom 22 Juli 2010 19 15 20 00 Uhr Michael Schwartz Funktionare mit Vergangenheit Das Grundungsprasidium des Bundes der Vertriebenen und das Dritte Reich Oldenbourg Munchen 2013 ISBN 978 3 486 71626 9 Rezension PDF 101 kB im Archiv fur Sozialgeschichte 18 April 2013 Erich Spater Kein Frieden mit Tschechien Die Sudetendeutschen und ihre Landsmannschaft Konkret Texte 38 KVV konkret Hamburg 2005 ISBN 3 930786 43 5 Matthias Stickler Ostdeutsch heisst Gesamtdeutsch Organisation Selbstverstandnis und heimatpolitische Zielsetzungen der deutschen Vertriebenenverbande 1949 1972 Forschungen und Quellen zur Zeitgeschichte Bd 46 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 1896 6 Zugleich Wurzburg Univ Habil Schr 2003 Weblinks BearbeitenOffizielle Website Bundeszentrale fur politische Bildung bpb zum BdVEinzelnachweise Bearbeiten a b https www bund der vertriebenen de verband der praesident https www bund der vertriebenen de verband rechtsform In Lobbyregister des Deutschen Bundestages Archivlink Memento vom 22 Oktober 2014 im Internet Archive a b BdV Struktur aktuelle Aufgaben und Tatigkeiten des BdV Abgerufen am 26 September 2021 a b BdV Landsmannschaften und Landesverbande Abgerufen am 26 September 2021 Struktur aktuelle Aufgaben und Tatigkeiten des BdV Memento vom 22 Februar 2009 im Internet Archive Struktur aktuelle Aufgaben und Tatigkeiten des BdV Memento vom 14 Mai 2011 im Internet Archive a b c Hans Hermann Kotte Konzentration auf Steinbach lenkt ab In Frankfurter Rundschau 11 Februar 2010 ISSN 0940 6980 fr de abgerufen am 26 September 2021 BdV weist Vorwurf verfalschter Mitgliederangaben zuruck In Frankfurter Allgemeine Zeitung 9 Januar 2010 ISSN 0174 4909 S 5 tagesschau de 550 000 Mitglieder statt zwei Millionen Memento vom 9 Januar 2010 im Internet Archive Astrid Prange Deutschland wo sind deine Vertriebenen Ein ehemaliger Mitarbeiter des Bundes der Vertrieben behauptet der Verband habe weitaus weniger als 1 3 Millionen Mitglieder In Frankfurter Rundschau 23 Januar 2015 ISSN 0940 6980 S 20 21 Artikel und Interview mit dem BdV Prasidenten Bernd Fabritius Memento vom 6 Mai 2021 im Internet Archive PDF Helga Hirsch Kollektive Erinnerung im Wandel Aus Politik und Zeitgeschichte der Bundeszentrale fur politische Bildung Ausgabe 40 41 2003 Anna Jakubowska Der Bund der Vertriebenen in der Bundesrepublik Deutschland und Polen 1957 2004 Herder Institut Marburg 2012 S 219 220 siehe z B Ost und Mitteldeutsche Vereinigung der CDU CSU Editha Westmann ist Landesbeauftragte fur Heimatvertriebene und Spataussiedler 7 Marz 2018 abgerufen am 26 September 2021 Es freut mich sehr dass die niedersachsische Landtagsabgeordnete und Landesvorsitzende des Bundes der Vertriebenen Editha Westmann gestern von der Landesregierung zur neuen Landesbeauftragten fur Heimatvertriebene und Spataussiedler berufen wurde Damit hat die CDU in Niedersachsen eine Zusage konsequent erfullt die vom damaligen Landes und jetzigen Ehrenvorsitzenden der OMV in Niedersachsen Helmut Sauer Salzgitter ins Wahlprogramm der CDU zur letzten Landtagswahl und dann in den Koalitionsvertrag mit der SPD eingebracht werden konnte Jahresempfang des Bundes der Vertriebenen Ost und Mitteldeutsche Vereinigung der CDU CSU OMV Marz 2010 abgerufen am 8 Juli 2014 heute im bundestag hib Forderung des BdV durch den Bund hib 527 2018 18 Juli 2018 abgerufen am 26 September 2021 Gesetzestext abgerufen am 18 November 2012 Gesetz uber die Angelegenheiten der Vertriebenen und Fluchtlinge Bundesvertriebenengesetz BVFG 95 Unentgeltliche Beratung auf www gesetze im internet de abgerufen am 18 November 2012 https www bund der vertriebenen de presse presse details zwangsarbeiterentschaedigung kommt bdv forderung wird erfuellt http wochenblatt pl bundesverwaltungsamt wartet auf antraege Erich Spater Wie viele Nullen hat der BdV In Konkret Heft 03 2010 Abgerufen am 13 Marz 2010 Michael Schwartz Funktionare mit Vergangenheit Das Grundungsprasidium des Bundes der Vertriebenen und das Dritte Reich Oldenbourg Munchen 2013 S 528f siehe dazu auch als Vorabrezension Klaus Wiegrefe Trager des Regimes In Der Spiegel 47 2012 vom 19 November 2012 S 60 62 Online a b Rosenbach Marcel und Wiegrefe Klaus Verbande Nachsichtiges Urteil im Der Spiegel 8 2010 abgerufen am 11 April 2010 Stimme vom Stammtisch Der Spiegel 14 Juli 1997 Erika Steinbach die Unbeugsame Memento des Originals vom 6 Oktober 2014 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot archiv rhein zeitung de Rhein Zeitung 30 November 2009 Monitor Sendung vom 26 Juli 2001 Heimatvertriebene Schlesier und NPD im Gleichschritt Suddeutsche Zeitung vom 30 November 2001 Erich Spater Deutschlands Stosstrupp Vor funfzig Jahren wurde die NS Nachfolgeorganisation Bund der Vertriebenen gegrundet In konkret Heft 11 2007 Jan Friedmann Beharrlich und provokant In Der Spiegel Nr 47 2007 S 60 online Peter Carstens Bis zur Harmlosigkeit verstrickt In FAZ 20 Februar 2010 Aufgerufen am 31 Marz 2010 Michael Schwartz Funktionare mit Vergangenheit Das Grundungsprasidium des Bundes der Vertriebenen und das Dritte Reich Oldenbourg Munchen 2013 S 528 531 Michael Schwartz Funktionare mit Vergangenheit Das Grundungsprasidium des Bundes der Vertriebenen und das Dritte Reich Oldenbourg Munchen 2013 S 528f u S 531 u S 559f Michael Schwartz Funktionare mit Vergangenheit Das Grundungsprasidium des Bundes der Vertriebenen und das Dritte Reich Oldenbourg Munchen 2013 S 528f Zitat u S 577f spiegel de vom 8 Januar 1964 Es kam auf ihn zu Einfach durchhalten Datum 27 Januar 1964 Betr Kruger Amtsvertrieben Mit diesen wollen wir nichts zu tun haben auf deutschlandfunk de abgerufen am 28 Mai 2018Anmerkungen Bearbeiten Im Strafprozess der DDR gegen Otto Fleischer von 1953 etwa taucht der Bund der Heimatvertriebenen mehrmals auf unter anderem als Tarnorganisation fur den West Agenten Clemens Laby Quelle BStU Signatur MfS HA IX Tb 2188Prasidenten des Bundes der Vertriebenen Georg Baron Manteuffel Szoege und Linus Kather Hans Kruger Wenzel Jaksch Reinhold Rehs Herbert Czaja Fritz Wittmann Erika Steinbach Bernd Fabritius 50 6958 7 1429 Koordinaten 50 41 44 9 N 7 8 34 4 O Normdaten Korperschaft GND 2006262 X lobid OGND AKS LCCN n83029541 VIAF 157749744 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bund der Vertriebenen amp oldid 232186126