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Helga Hirsch 23 Marz 1948 in Estorf Weser ist eine deutsche freie Publizistin u a Die Welt Frankfurter Allgemeine Zeitung und war Korrespondentin der Wochenzeitung Die Zeit fur Sudost und Mittelwest Europa Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Veroffentlichungen Auswahl 3 1 Bucher 3 2 Aufsatze 3 3 Dokumentarfilme 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHelga Hirsch wurde 1948 geboren und wuchs in Niedersachsen auf Ihr Vater stammte aus Breslau 1967 zog sie nach West Berlin wo sie nach einem abgebrochenen Theologiestudium Germanistik und Politikwissenschaft an der Freien Universitat studierte Sie war politisch aktiv und trat der 1970 gegrundeten maoistischen K Gruppe KPD AO bei Dort arbeitete sie unter einem Pseudonym wurde aber vom Verfassungsschutz enttarnt und aufgrund des Radikalenerlasses nicht als Lehrerin eingestellt Bei ihrem ersten Polenbesuch 1978 traf sie Oppositionelle aus dem Komitee zur Verteidigung der Arbeiter KOR und der Freien Gewerkschaft in Danzig und wandte sich unter diesem Eindruck endgultig desillusioniert vom Kommunismus ab 1 Sie wurde uber die antikommunistische polnische Oppositionsbewegung promoviert und gab 1985 einen Sammelband mit Essays des polnischen Oppositionellen Adam Michnik heraus Ab 1985 war Helga Hirsch als Journalistin tatig Sie stellte polnische Autoren in Deutschland vor u a Zbigniew Herbert Hanna Krall Adam Zagajewski und ergriff Partei fur das Anliegen der polnischen Widerstandsbewegung Solidarnosc die sie als beispielgebend im Kampf fur Freiheit und Demokratie sah Damit stellte sie sich gegen die linksliberalen deutschen Meinungsfuhrer die in den Solidarnosc Aktivitaten eine Gefahrdung des Wandels durch Annaherung im Rahmen der Entspannungspolitik sahen 2 Nach der Wende 1989 90 war sie zunehmend enttauscht daruber dass in der polnischen Offentlichkeit keine konsequente Vergangenheitsbewaltigung stattfand sondern ein dicker Schlussstrich gezogen wurde und die Auseinandersetzung mit dem Kommunismus unterblieb 3 Ausserdem kritisierte sie die mangelnde Bereitschaft sich mit den dunklen Seiten der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen etwa der Vertreibung der Deutschen am Ende des Zweiten Weltkriegs oder dem polnischen Antisemitismus 4 5 Seit 1996 ist Hirsch als freie Autorin tatig Sie schrieb uber Grenzganger zwischen verschiedenen Nationalitaten 6 uber den Heimatverlust von Polen Ukrainern Juden und Deutschen im Kontext des Zweiten Weltkriegs sowie uber ethnische und religiose Spannungen zwischen ethnischen und religiosen Minderheiten in Mittelosteuropa 7 8 auf dem Balkan 9 und der Turkei 10 Zusammen mit der polnischen Holocaust Forscherin Barbara Engelking gab sie einen Sammelband mit polnischen Texten uber den polnischen Antisemitismus heraus Eine weitere Publikation schildert die kurzzeitige Ansiedlung uberlebender polnischer Juden auf ehemals deutschem Boden in Niederschlesien und Pommern 11 Gemeinsam mit Joachim Gauck verfasste sie seine Biographie sowie zwei Sachbucher uber aktuelle politische Fragen Hirsch ist Autorin mehrerer Dokumentationen fur Horfunk und Fernsehsender WDR Deutschlandfunk und ARTE 12 13 Von 2012 bis 2014 war Hirsch Mitglied der Jury fur den Deutsch Polnischen Journalistenpreis 14 Umstritten war Hirschs Engagement fur das vom Bund der Vertriebenen geplante Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin Zusammen mit Intellektuellen aus verschiedenen Milieus pladierte sie dafur die Vertreibung der Deutschen ins kollektive Gedachtnis zu integrieren ohne die Schuld von Deutschen zu relativieren 15 Um sich eindeutig von revisionistischen Vorstellungen abzugrenzen initiierte Hirsch im September 2004 einen offenen Brief in dem sich Prominente aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten ausdrucklich von Entschadigungsforderungen gegen Polen distanzieren 16 Hirsch war 2010 Mitarbeiterin in Gaucks Stab fur die Bewerbung als Bundesprasident und wahrend seiner Zeit als Bundesprasident als Beraterin im Bundesprasidialamt tatig Auszeichnungen Bearbeiten2001 erhielt Hirsch den Deutsch Polnischen Journalistenpreis fur Bestraft ohne schuldig zu sein 17 2005 Fur den Dokumentarfilm Coffee Beans for a Life uber einen polnischen Juden wurde sie 2005 mit dem Preis des Latucht Kinos in Neubrandenburg und 2006 auf dem Festival in Lagow Polen bester deutscher Film ausgezeichnet 18 2007 Medienpreis des Ostdeutschen Kulturrats fur den Text Die Steine des Elternhauses 19 2010 erhielt sie die Dankesmedaille des Europaischen Zentrums der Solidarnosc im Berliner Reichstagsgebaude uberreicht vom polnischen Staatsprasidenten Bronislaw Komorowski 20 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenBucher Bearbeiten 1985 Polnischer Frieden Aufsatze zur Konzeption des Widerstands Hrsg Hamburg Rotbuch Verlag ISBN 3 88022 305 X 1998 Die Rache der Opfer Deutsche in polnischen Lagern 1944 1950 Berlin Rowohlt ISBN 3 87134 308 0 poln Zemsta ofiar Warschau 1999 2002 Ich habe keine Schuhe nicht Geschichten von Menschen zwischen Oder und Weichsel Hamburg Hoffmann und Campe ISBN 3 455 09360 4 poln Nie mam keine buty Warschau 2003 2004 Schweres Gepack Flucht und Vertreibung als Lebensthema Mit einem Vorwort von Olga Tokarczuk Hamburg Edition Korber Stiftung ISBN 3 89684 042 8 2007 Entwurzelt Vom Verlust der Heimat zwischen Oder und Bug Edition Korber Stiftung Hamburg 2007 ISBN 3 89684 065 7 2008 Unbequeme Wahrheiten Polen und sein Verhaltnis zu den Juden Hrsg mit Barbara Engelking Frankfurt Suhrkamp Verlag ISBN 978 3 518 12561 8 2009 mit Joachim Gauck Winter im Sommer Fruhling im Herbst Mun chen Siedler Verlag 2009 ISBN 978 3 88680 935 6 2011 Gehen oder bleiben Juden in Schlesien und Pommern 1945 1957 Wallstein Verlag Gottingen 2011 ISBN 978 3 8353 0930 2 2012 Endlich wieder leben Siedler Munchen 2012 ISBN 978 3 88680 989 9 2019 mit Joachim Gauck Toleranz einfach schwer Herder Freiburg 2019 ISBN 978 3 451 38324 3 2023 mit Joachim Gauck Erschutterungen Was unsere Demokratie von aussen und innen bedroht Siedler Munchen 2923 ISBN 978 3 8275 0181 3Aufsatze Bearbeiten 1994 Zur Berichterstattung uber Deutschland in der polnischen Presse In Transodra 4 5 Winter 1993 94 S 28 33 1 1998 Bewaltigen oder Verdrangen Der deutsche und der polnische Umgang mit der jungsten Geschichte In Ewa Kobylinska Andreas Lawaty Hg erinnern vergessen verdrangen Polnische und deutsche Erfahrungen Wiesbaden Harrassowitz Veroffentlichungen des Deutschen Polen Instituts Darmstadt Bd 11 ISBN 3 447 04080 7 S 78 86 2003 Flucht und Vertreibung Kollektive Erinnerung im Wandel In Aus Politik und Zeitgeschichte B40 41 2003 S 14 26 online Dokumentarfilme Bearbeiten 1999 Spate Opfer Deutsche in polnischen Lagern 1945 1950 WDR MDR 2001 Der Erbfeind Preussen Deutschland aus polnischer Sicht ARTE 2005 Coffee Beans for a Life Mein Uberleben in KolbuszowaWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Helga Hirsch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Pawel Smolenski Helga Hirsch Zakochala sie w Polakach kiedy przeszla jej milosc do komunizmu Dolaczyla do wypedzonych gdy przeszla jej milosc do Polakow Gazeta Wyborcza Wysokie obcasy Warszawa 6 11 2004 Seite mit Rezensionen auf perlentaucher deEinzelnachweise Bearbeiten Helga Hirsch Debatten bis zum Morgengrauen taz 5 9 2005 Helga Hirsch Versuche der Versohnung Berliner Zeitung 6 Mai 2000 Helga Hirsch Dlaczego przestalam lubic Polakow Polityka nr 14 6 IV 1991 Helga Hirsch Rache ist eine Krankheit Im Lager Potulice litten zuerst Polen nach 1945 Deutsche ZEIT 3 9 1998 Helga Hirsch Bewaltigen oder verdrangen Der deutsche und der polnische Umgang mit der jungsten Geschichte In Kobylinska Ewa Lawaty Andreas Erinnern vergessen verdrangen polnische und deutsche Erfahrungen Wiesbaden Harrassowitz 1998 S 82 Hansjakob Stehle Zwei Seelen in einer Brust ZEIT 27 06 2002 Helga Hirsch Nach dem Hass das Schweigen Am Ende des Zweiten Weltkriegs Polen vertrieben Ukrainer ukrainische Partisanen bekampften polnische Milizen ZEIT 16 4 1993 Helga Hirsch Mit dem Feuer gespielt Antisemitismus und antisemitische Propaganda im kommunistischen Nachkriegspolen Deutschlandfunk Feature 15 3 1988 Helga Hirsch Spater wurde die Haut ganz schwarz Uber die serbischen Lager in Bosnien ZEIT 14 8 1992 Helga Hirsch Aleviten wollen nicht vergessen Uber das Massaker im zentralturkischen Sivas 1993 Die Welt 2 7 2013 Uwe Neumarker Rezension zu Helga Hirsch Gehen oder bleiben Deutsche und polnische Juden in Schlesien und Pommern 1945 1957 In Friedrich Ebert Stiftung Archiv fur Sozialgeschichte 23 4 2012 Helga Hirsch Zweierlei Erinnerung Das Massaker an den Juden von Tykocin Deutschlandfunk 6 8 2002 Wir haben nicht nur fur die Ehre gekampft Zum 40 Jahrestag des Warschauer Aufstands WDR 27 7 1984 Helga Hirsch und Thomas Rautenberg verabschiedet medientage org Jan Feddersen Stefan Reinecke Es gab doch keine Tabus Streitgesprach zwischen dem Historiker Norbert Frei und der Publizistin Helga Hirsch uber die Vertreibung der Deutschen taz 8 4 2005 Radio Prag Interview mit Hirsch Schluss mit der Aufrechnung deutsche Initiative als Signal fur die Nachbarn Bestraft ohne schuldig zu sein dokumentART pramierte Coffee Beans For a Life Die Steine des Elternhauses Es brauchte lange bis die Deutschen Mitleid mit den Vertriebenen entwickelten Die Welt 5 3 2007 Helga Hirsch verdient ausgezeichnet Pressemitteilung des Bundes der Vertriebenen 3 September 2010 Normdaten Person GND 118120778 lobid OGND AKS LCCN n85017091 VIAF 120149905 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hirsch HelgaKURZBESCHREIBUNG deutsche PublizistinGEBURTSDATUM 23 Marz 1948GEBURTSORT Estorf Weser Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helga Hirsch amp oldid 238811250